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Take My Hand

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Beitrag  Caro Mi März 18, 2009 10:42 pm

Take My Hand


Take My Hand R1ws53
Lyrics by Simple Plan - Take My Hand



About:
Eine Liebe zwischen zwei Rivalen. Eine Liebe gegen alle Regeln. Aber Liebe ist zu stark, um sie zu ignorieren. Damit müssen auch Cristiano und Fernando umgehen - sie können nicht mit, aber auch nicht ohneeinander. Sie brauchen den jeweils Anderen, wie die Luft zum atmen. Sie führen ein Leben hin und hergerissen, zwischen Vernunft & Gefühl, zwischen Verzweiflung und Leidenschaft. Zwischen Erfolg & Niederlage. Und damit verletzten sie nicht nur ihre eigenen Herzen...

More:
Drama/Romanze || Slash! || Ab 16 Jahren! Wer ein paar Schimpfwörter & 'Liebesszenen' nicht aushält, sollte die Geschichte nicht lesen!

Charaktere:
Cristiano Ronaldo
Fernando Torres
Olalla Dominguez
Maria Soáres [OC]
Vereine + Nationalmannschaften
Freunde, Familie && so

Disclaimer: Alsoooo.. ich keine die Charaktere weder persönlich, noch habe ich vor diese zu verleudmen oder ihren Ruf zu schädigen. Die Geschichte entspringt meiner eigenen Fantasie und hat nichts mit der Realität zu tun. Ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte. Lediglich die Story & die erfundenen Charaktere gehören mir.

Vorwort: Joar... was bleibt noch groß zu sagen? Habt Spaß beim Lesen und schreibt doch, wie ihr die Geschichte findet!

LG,
Caro

P.S.: Die Geschichte könnt ihr auch hier lesen!


Zuletzt von Caro am Mi März 18, 2009 11:33 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Caro Mi März 18, 2009 10:43 pm

Prolog


Cristiano Ronaldo, seines Zeichens Englischer Meister und Championsleague-Sieger, stieg gerade am Wiener Flughafen, zusammen mit den anderen Nationalspielern, die in der englischen Premiere League in ihren Vereinen spielten, aus dem Flieger. Er unterhielt sich gerade mit Luís, auch genannt Nani, Ricardo und Paulo, als er die Spanier, die vor ihnen aus dem Flieger gestiegen waren, an den Gepäckbändern erblickte. Die Betreuer hieften massenweiße rot-gold-rote Koffer von dem Band, während die Spieler miteinander scherzten und lachten.
Xabi Alonso, Francesc Fabregas, Jose Reina und Fernando Torres schienen gerade Witze zu machen, als ein Flughafenangestellter zu ihnen gerannt kam und sie bat, ihm zu folgen. Cristiano seufzte.
"Was ist?", fragte Luìs und drehte sich zu Cristiano herum.
"Wir sind, mal wieder, die letzten.", jammerte der und grinste schief. Auch wenn das nicht der wirkliche Grund für sein Seufzen war. Es musste ja nicht jeder gleich wissen, warum er gerade geseufzt hatte, oder? Nein, das wusste er alleine und das reichte für den Moment.
Schnell bahnten sie sich den Weg zu dem Gepäckband und nahmen ihre Koffer selbst. Sie wussten, wo sie hin mussten und so eitel wie die werten Spanier waren sie bei weitem nicht.
Vielleicht zumindest.

Der Weg zum Kleinbus, der sie abholte, war gleich gefunden, ein paar Autogramme schnell geschrieben und die Koffer ebenfalls schnell verstaut. Sie fuhren gerade mitten durch Wien, in Richtung Linz. Dort würden sie, zusammen mit der restlichen Nationalmannschaft Portugals für hoffentlich drei Wochen wohnen.
Die Gebäude und Bäume, die die Straßen zierten, sowie die unzähligen Menschen und Fahrzeuge, rauschten an Cristiano vorbei. Sein Kopf lehnte an dem geschlossenen Autofenster an. Verträumt sah er ins Freie. Noch niemand wusste es, aber er hatte seit heute Morgen keine Freundin mehr. Der Fußballstar hatte seine Freundin noch kurz besuchen wollen und anstatt einer schlafenden Nereida, eine splitterfasernackte Nereida gefunden, die sich mit irgendeinem Typen im Bett vergnügte. Für Cristiano war sofort Schluss, immerhin wäre sie am nächsten Tag nachgekommen.
"Schlampe.", sagte er mehr zu sich selbst. Doch Luís, Paulo und Ricardo verstummten und sahen den 23-Jährigen fragend an.
"Wer ist eine Schlampe?", fragte Luís schließlich.
"Nereida.",antwortete Cristiano trocken und kurz angebunden.
"Ähm... und warum?", wollte Ricardo wissen.
"Ich wollte mich nur von ihr verabschieden, da hab ich sie heute morgen besucht und na ja, die hat gerade mit einem Andern geschlafen.", erklärte Cristiano und starrte noch immer aus dem Fenster.
"Oh.", machten die andern Drei. Paulo klopfte Cris tröstend auf die Schulter und sie ließen ihn in Ruhe weiter aus dem Fenster starren.

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Comments? *Keksschüssel hinstell*
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Beitrag  cat Do März 19, 2009 10:08 am

Very Happy Wie lustig ist das denn?^^
Ich muss sagen,der Teil,indem Nereida mit jemand anderem geschlafen hat & Cristiano darüber nachdenkt ist echt lustig. Ich weiß nicht warum,aber er gefällt mir Razz
Bin mal gespannt,wann er auf seinen Rivalen trifft Wink
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Beitrag  Honeymelon Do März 19, 2009 6:51 pm

Ich finds auch toll! Mach schnell weiter!
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Beitrag  Caro Fr März 20, 2009 1:29 am

²cat: Lustig? Okaaay... XD Ui... bis sie sich treffen wird wohl nicht mehr allzu viel Zeit vergehen *.* Na ja... ein bisschen noch ^^
²Honeymelon: Dankeschön <3


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That La La La


Seit die Mannschaft in Linz angekommen war, hatte keiner der Vier, die in England spielten, etwas über die Sache mit Nereida gesagt, vielleicht hatten sie es auch schon vergessen. Cristiano selbstverständlich nicht. Die EM war anstrengend, die Vorrundenspiele kräftezehrend und schwierig. Als souveräner Gruppenerster hatten sie ihr Viertelfinale gegen Kroatien bestritten, auch kein leichter Gegner. Trotzalledem hatten sie mit zwei zu eins gewonnen. Cristiano musst in der 60. Minute nach einem schlimmen Foul ausgewechselt werden, er hatte sich eine Platzwunde an der Stirn zugezogen und der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung bestand. Dieser hatte sich zwar nicht bestätigt, aber die Platzwunde würde möglicherweise eine Narbe hinterlassen. Cristiano seufzte.

Er sah auf den Wecker, dessen Zeiger ein wenig leuchteten. Es war vier Uhr morgens,
Cristiano starrte zur Decke. Heute würden Portugal gegen die Deutschland spielen. Es war das erreichte Halbfinale, ein einziges Tor mehr und sie ständen im Finale. Doch er hatte seit Tagen nicht geschlafen. Die Sache mit Nereida ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatte ihn schon oft angerufen, doch er war nicht an sein Handy gegangen; sie hatte schon unzählige SMS' geschrieben, doch er hatte jeden einzelne ungelesen gelöscht. Jede Nacht weinte er. Ja, er weinte. Liebeskummer? Vielleicht.

Mit jedem Tag, den er hier verbrachte, sah er schlechter aus, mit jedem Tag, schmerzte sein Herz mehr, nicht weil er Nereida vermisste, sondern weil sie ihn verletzt hatte. Sie hatte ihn betrogen und ihm damit einfach nur weh getan. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Noch zwei Stunden, doch er hatte noch keine Sekunde lang geschlafen. Müde strich er sich durch's Haar. Der Kaffee des Hotels war sein bester Freund geworden, doch was sollte er tun? Schlaftabletten konnte er nicht nehmen, sollte er auf Dopingmittel getestet werden, wäre das Ergebnis positiv. Er drehte sich um und sah aus dem offenen Fenster. Die Sterne funkelten am dunklen Himmel und der Mond glitzerte. Die langen, dünnen Vorhänge warfen lange Schatten in das Zimmer und wiegten sich in der Luft. Erschöpft atmete er tief die kühle Luft ein. Plötzlich lachte er. Er lachte. Eigentlich hatte er sich geschworen, dass keine Frau sich jemals negativ auf seine fußballerischen Leistungen auswirken würde. Aber Nereida tat es. Er war oft unkonzentriert und im Halbschlaf. Er schloss die Augen und atmete ein weiteres mal tief ein.

ooOO0OOoo

Ein lautes Pochen. Ein Rufen. Cristiano blinzelte. Hatte er tatsächlich geschlafen? Lange konnte es nicht gewesen sein. Doch die Sonne war schon aufgegangen und tauchte das Zimmer, in dem er wohnte, in ein warmes Licht. Schnell sah er auf seinen Wecker, es war bereits nach halb elf. Wieder ein Pochen und ein Rufen. Der Portugiese kroch mühsam aus dem Bett und wankte auf die Zimmertür zu. Müde öffnete er die Tür und sah in das wütende Gesicht seines Trainers.
"Wie spät ist es?", fragte Luis. Cristiano sah schuldbewusst zu Boden:
"Halb elf."
"Und wann wollten wir losfahren?!", der Brasilianer sah wirklich ernsthaft sauer aus.
"Um sieben. Es tut mir Leid.", entschuldigte sich Cristiano. Scolari wartete geduldig, bis sich sein Stürmerstar schnell angezogen hatte. Die Beiden gingen zügig in Richtung Hotelausgang, doch Cristiano schnappte sich im Vorbeigehen noch ein Brötchen vom Tablett einer Bedienung. Trainer und Spieler stiegen in einen Kleinbus und der Fahrer des Wagens startete sofort. In einem angemessenen Tempo fuhren sie in Richtung Basel.

Mitten auf der Autobahn, die sehr stark befahren war, schwiegen sich Scolari und Cristiano an. Der Fahrer war durch eine schalldämpfende, verdunkelte Glasscheibe von den Zwei abgetrennt und bekam nichts von dem Schweigemarathon mit. Cristiano starrte wie bei jeder Busfahrt zu den Austragungsorten der Europameisterschaft aus dem Fenster und sagte nichts. Luis sah seinen Schützling nachdenklich an, ehe er das Schweigen brach:
"Was ist eigentlich mit der los, Cristiano?"

Der Portugiese sah seinen Trainer erschrocken an und legte den Kopf schief: "Es...-", er hielt kurz inne, "Ich hab meine... Ex-Freundin am Tag, an dem wir aus England nach Wien geflogen sind, mit einem Andern erwischt. Keine Ahnung, aber so hab ich mir einen Abschied nicht unbedingt vorgestellt." Er zuckte mir den Schultern.
"Und jetzt denkst du trotzdem noch an sie. Außerdem schreibt sie dir ständig Short Messages und versucht dich anzurufen.", vervollständigte Luis Cristianos Gedanken.
"Und was soll ich jetzt machen?", seufzte der und lies seinen Kopf in den Nacken sinken.
"Ihre Nummer löschen, ihre Short Messages löschen, all ihre Bilder in den Müll werfen, was man eben so macht.", Scolari zuckte mit den Schultern, "Allerdings solltest du dich auf heute Abend konzentrieren. Und du musst sagen, wenn du dich nicht wohl fühlst. Wenn du abgelenkt bist, kannst du nicht spielen."
"Ich bin nicht abgelenkt. Ich schaff das... Und Trainer?", Scolari sah Cristiano an, "Danke."
"Kein Problem. Ruh' dich noch kurz aus, wir sind bald da."
Cristiano nickte und legte seinen Kopf an die Autoscheibe. Nach wenigen Minuten hatte er sich an das gleichmäßige Zuckeln des Wagens gewöhnt und sein Körper entspannte sich. Die Anspannung viel langsam von ihm ab, Vorfreude auf das Spiel gegen Deutschland machte sich in seinem Innern breit, Nereida war vergessen.

Die Straße sah immer gleich aus, immer nur das gleiche, triste grau und die hohen Hecken links und rechts. Doch etwas wurde von einem wunderbaren Geräusch aus seinen Tagträumen gerissen. Schnell richtete er sich auf und sah aufmerksam durch die Glasscheibe. Das eindeutige Motorbrummen eines Bugatti Veryon war zu hören und so wie es sich anhörte, war das Auto verdammt schnell unterwegs. Cristiano grinste. Für diesen Nike-Werbespot war er gegen einen solchen Wagen angedrehten und hatte gewonnen. Nicht nur das Rennen, sondern auch eine Wette mit dem Ingenieur des Wagens. Er hatte, um genau zu sein, einen solchen Bugatti gewonnen, in schickem schwarz versteht sich. Sein roter Ferrari war rot genug, sonst bevorzugte der Portugiese schwarz oder silber bei allem, was mehr als ein Rad und viel PS hatte. Der Bugatti rauschte an dem Kleinbus vorbei und hinterlies nur einen verträumt lächelnden Fußballstar. Scolari lachte und klopfte Cristiano auf die Schulter. Er sagte etwas, was Cristiano nicht verstand, es musste der berühmte brasilianische Dialekt sein, nichts für Portugiesen, die sich mit 'Hoch-'Portugiesisch schon schwer taten.

Der Fahrer bog plötzlich nach rechts ab und drosselte die Geschwindigkeit. Eine schmalere Straße und eine Geschwindigkeitsbegrenzung, wie es sie in England zu Hauf gab. Cris grinste ein weiteres mal an diesem Tag. Er war es nicht gewohnt, rechts zu fahren. Ein Grund mehr, nicht nach Madrid zu wechseln, murmelte er leise, sodass es sein Trainer nicht verstehen konnte. Ein weiteres mal bog der Fahrer ab, diesmal nach links. Die Straße wurde wieder breiter, doch der Verkehr verdichtete sich. Die Gebäude, die die Straße flankierten sahen wohnlicher aus, vielleicht Appartements. Überall liefen Menschen in portugiesischen und deutschen Fußballtrikots herum, friedlich, Arm in Arm und sangen Lieder. Cristiano hoffte, nein er wusste, dass er heute Abend als Sieger hier aus Basel abreisen würde und ins Finale einziehen würde. Nach der EM 2004, dem Vizetitel und der WM 2006 musste endlich ein richtig großer Titel her. Meister der Herzen war Portugal schon zu oft geworden, das Land, die Mannschaft, die Menschen hatten es verdient zu gewinnen, den ersten Titel überhaupt zu gewinnen. Außerdem war die persönliche Titeljagd für Cristiano noch lange nicht beendet. Englischer Meister und Championsleague-Sieger, na gut, Torschützenkönig in allen Wettbewerben, auch schön. Genau so wie Englands und Portugals Spieler des Jahres, und so weiter. Doch was fehlte war der Europameister und Europas beziehungsweise der beste Spieler der Welt. Das fehlte. Noch. Doch er war mehr als bereit sich diese Titel auch noch zu holen.

"Trainer?", der Wagen wurde immer langsamer, das Stadion war bereits zu sehen. Luis sah Cristiano fragend an. "... Kann ich heute Abend der Kapitän sein?"
Der Brasilianer zuckte mit den Schultern, ehe er antwortete: "Eigentlich sollte ich dich gar nicht spielen lassen, du Langschläfer. Aber ich denke ja. Wenn ich mir das Glitzern in deinen Augen so ansehe... Doch, ich sage nur noch Nuno Bescheid. Wenn möglich wollte ich ihn sowieso nicht die ganze Zeit drin lassen. Hélder und Hugo haben eine Chance verdient. Sie sind beide Topstürmer und Hélder bringen wir auch wieder groß raus. Sein Stern ist noch lange nicht erloschen und deiner... deiner auch nicht. Lass dich nicht unter Druck setzten. Es ist nur ein Spiel. Mach dich nicht verrückt, geh da raus, spiel' Fußball, gib dein Bestes und hab Spaß!"
Cristiano schaute seinen Trainer bewundernd an. Eigentlich hatte er ein knallhartes 'Nein' erwartet und einen Vortrag über das Verhalten als Vorbild. Er hatte gedacht, dass Scolari total angespannt und aufgeregt wäre, doch der Brasilianer wirkte relaxt und entspannt, so als wüsste er, wie das Spiel ausgehen würde.

Der Wagen hielt und Spieler und Trainer stiegen aus, ohne auch nur von einem einzigen Fotografen erwischt zu werden. Schnell gingen sie in die Mannschaftskabine, in der es verdächtig ruhig war.
"Da sind wir - ich - er - Okay, die Mannschaft ist komplett, zieht euch fertig um und dann geht's zum Abschlusstraining, ehe die Taktikbesprechung dran kommt!", Scolari lachte und schubste Cristiano zu seinem Platz. Sofort belagerten dessen Teamkollegen ihn mit Fragen, wo er gewesen war, warum der Trainer so fröhlich war und was man sonst noch so wissen wollte. Cristiano, als wohl einziges männliches Wesen auf diesem gesamten Planeten, Multitasking fähig, zog sich an und beantwortete geduldig die Fragen seiner Landsmänner. Nach wenigen Minuten waren alle fertig und gut gelaunt. So erklomm man die Treppen, die auf den Rasen des Stadions führten.
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So... ich hab noch einen Trailer gebastelt: Klick mich
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Beitrag  Honeymelon Fr März 20, 2009 6:19 pm

Der Trailer ist toll!! Ich freu mich schon wenn endlich Nando kommt! Mach schnell weiter
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Beitrag  Caro So März 22, 2009 7:14 pm

²Honeymelon: Joar... Nando kommt bald XD Nicht mehr lange ^^ Aber wir brauchen ja erstma die richtige Situation, damit sie sich überhaupt treffen können, 'ne? XD
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A Portugesa


Schnell hatten sie sich warm gemacht und waren ein paar Runden auf dem frischen Rasen gelaufen. Es stand nicht viel auf dem Programm, nur noch ein paar Ecken und ein Freistoßspezial für Cris. Die Eckbälle waren mal hoch, mal tief geschossen, mal auf den freien Mann, mal kurz, mal lang, doch alle Automatismen griffen, alle Laufwege stimmten. Die Freistöße waren (fast) unhaltbar, obwohl Cristiano sich nicht wirklich verausgabte. Das Training war eigentlich viel zu kurz, doch die Mannschaft verließ den Platz wieder, als die Deutschen ihr Training begannen.

Zurück in der Kabine wurde noch die Taktik besprochen, die Standartschützen gewählt, der Kapitän bekannt gegeben und, sollte Portugal gegen Deutschland gewinnen, für morgen Trainingsfrei vereinbart. Ein Klopfen bedeutete, dass das leichte Abendessen fertig war. Jemand öffnete die Tür und mehrere Mitarbeiter der Nationalmannschaft fuhren drei große, voll bepackte Rolltische in die Kabine und verteilten individuell zusammengestellte Essenspackete und Besteck. Jeder bekam noch ein Energie Drink und eine Servierte dazu. Cristiano beispielsweise aß eine kleine Portion Reis mit einer leichten Soße und etwas Gemüse. Nach wenigen Minuten waren alle fertig und die Essenswagons wurden wieder weggefahren. Die Spieler schlüpften in ihre Trikots, Hosen und die, die in der Anfangsformation standen, zogen bereits ihre Schienbeinschoner und Stutzen an. Jeder bekam seine eigene Trainingsjacke, in Basel hatte es begonnen zu regnen. Noch einmal schworen sie sich aufeinander ein. Jeder wollte gewinnen, jeder wollte die Niederlage aus dem Spiel um Platz drei während der WM 2006 vergessen machen. Jeder. Ausnahmslos. Selbst die, die dieses Spiel gar nicht bestritten hatten.

Noch eine Minute. Nur eine Minute. Cristiano fuhr sich durch's Haar. Er war aufgeregt, doch er wusste, dass die Nervosität beim Anstoß verflogen sein würde. Noch einmal küsste er den Rosenkranz, den er immer in der Hosentasche hatte und verließ die Kabine. Seine Mitspieler waren schon vorgegangen, doch der Weg zum Aufgang war nicht sehr weit. Er konnte das Lachen seiner Mannschaftskameraden hören und das Gemurmel der Deutschen. Cristiano atmete noch einmal tief durch und gesellte sich zu seiner Mannschaft. Die gelbe Binde, die er am Arm trug war unter der verschlossenen Trainingsjacke verborgen. Seine froschgrünen Schuhe glänzten und waren fest zugeschnürt. Die Schiedsrichter sahen sich um und gingen vor den Spielern los. Der Truppe aus knallroten und weißen Trikots setzte sich in Bewegung. Cristiano vernahm die Anfeuerungsrufe der Zuschauer, er hörte den Stadionsprecher. Kinder liefen dieses mal keine mit, man wollte den Kleinen wohl den kalten Regen ersparen. Die Mannschaften stellten sich in eine Reihe auf. Die deutsche Nationalhymne wurde gespielt, Cristiano hörte aufmerksam zu. Er fand die Hymne eigentlich schön, doch er verstand kein Wort. Die Hymne klang aus, es gab Applaus, deutsche Fahnen wurden geschwenkt. Dann erklang die Melodie der portugiesischen Hymne. Cristiano lächelte. Abertausende von Flaggen wurden geschwenkt. Die ersten Wörter erklangen und er sang jedes einzelne mit:

"Heróis do mar, nobre povo, Nação valente, imortal, Levantai hoje de novo O esplendor de Portugal!", Cristiano spürte, wie stark sein Herz gegen seinen Brustkorb hämmerte, wie das Adrenalin durch seine Adern strömte, "Entre as brumas da memória, Ó Pátria sente-se a voz Dos teus egrégios avós, Que há-de guiar-te à vitória!", Cristiano dachte nur an den Sieg, nur daran zu gewinnen, "Às armas, às armas! Sobre a terra, sobre o mar, Às armas, às armas! Pela Pátria lutar Contra os canhões marchar, marchar!", er wusste genau, dass er es zusammen mit den Andern schaffen konnte, dass er seinem Land dienen konnte. Die Melodie klang aus, ein ohrenbetäubender Applaus erklang, Cristiano klatschte.

Schnell entledigten sie sich ihrer Jacken, Cristiano joggte locker zu den Schiedsrichtern und dem deutsche Kapitän Michael Ballack. Cristiano hatte ihn schon einmal besiegt, er würde es auch ein weiteres mal schaffen!
"Kopf oder Zahl?", fragte der Schiri. Ballack sah Cristiano fragend an, der antwortete "Kopf". Der schwedische Schiri warf die Münze in die Luft und fing sie wieder auf: Kopf. Cristiano grinste. Er wählte die Seite und Portugal hatte Anstoß. Schnell tauschten sie die Fähnchen aus und wünschten sich viel Glück. Cristiano lief auf seine Position und deutete Nuno und Deco an, dass sie den Anstoß vollziehen sollten. Die Beiden taten wie ihnen gehießen und passten den Ball zu Pepe. Der spielte den Ball zu Cristiano. Das Spiel konnte also beginnen.

Die Minuten rannten davon, der Schlusspfiff war nahe, doch noch immer war kein einziges Tor gefallen. Auf jeder Seite hatte man Möglichkeiten, doch entweder verschoss der Schütze oder der Torwart legte eine Parade hin und verhinderte das Tor.
Es war nur noch eine einzige Minute in der regulären Nachspielzeit zu spielen, sonst würde das Spiel in die Verlängerung gehen. Cristiano hatte den Ball und war nur wenige Meter vom Fünfmeterraum entfernt. Er sah, dass Nuno frei stand, nicht im Abseits war und eine gute Schussposition hatte. Ein Übersteiger und er passte den Ball zu Nuno. Doch der Ball versprang, er spührte nur einen stechenden Schmerz in der Wade und machte zum millionsten Mal an diesem Abend Bekanntschaft mit dem Rasen. Kurz blieb er liegen, um durchzuatmen. Der Ball war nicht bei Nuno angekommen. Kein Tor. Hoffentlich lief kein Konter. Doch das gellende Pfeifkonzert rüttelte ihn wach, jemand, Deco um genau zu sein, reichte ihm die Hand und zog ihn hoch. Der Schiedsrichter diskutierte mit der gesamten deutschen Mannschaft.

"Was ist passiert?", fragte Cristiano leise.
"Du wurdest im Strafraum gefoult, der Schiri gibt Elfmeter. Ach ja, du schießt.", Cristiano fiel aus Wolken, weil er ja auch in wichtigen Spielen Elfmeter schießen konnte!
"Ich kann das nicht!"
"Oh doch. Und außerdem geht's nach der Aktion etwa in die Verlängerung oder wir haben gewonnen.", Deco klopfte dem Kapitän aufmunternd auf die Schulter. Cristiano sah panisch zu seinem Trainer, doch der nickte nur. Der deutsche Torwart, Jens Lehmann, stellte sich zwischen die Pfosten und sah den unsicheren Portugiesen aufmerksam an.

Der Schiri kam auf die Portugiesen zu und fragte wer schießen würde. Cristiano sah noch einmal in die Runde und ging zum Elfmeterpunkt. Der Ball lag schon bereit, doch er nahm ihn noch einmal hoch und küsste das Leder. Vorsichtig legte er den Ball wieder auf den Boden. Sein Kopf war leer, doch sein Körper war bis zum zerreißen angespannt.
Angespannt lief er exakt viereinhalb Schritte zurück und stellte sich breitbeinig vor den ominösen Punkt. Die Hände in die Hüfte gestemmt versuchte er sich zu konzentrieren – er atmete tief ein und aus und versuchte die Menschen um ihn herum auszublenden.
Während dem Spiel hatte er bemerkt, dass der Keeper bei hohen Bällen, die auf die Ecken gespielt werden, Probleme hatten. Er grinste, als er an seinen Freistoß gegen Portsmouth dachte. Einfach noch einmal so ein Ding und sie standen im Finale.

Der Schiedsrichter gab den Ball frei. Cristiano lief kurz an, stoppte und machte die letzten Schritte zum Ball; er traf das Leder perfekt und hämmerte den Ball ins linke, obere Eck, genau wie gegen Portsmouth.

Der Ball zappelte im Netz und die Portugiesischen Fans jubelten. Cristiano riss die Arme in die Luft und lies sich auf die Knie fallen. Seine Teamkollegen stürzten sich auf ihn und umarmten ihren Kaptiän.


Zuletzt von Caro am Mo März 23, 2009 11:31 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Honeymelon So März 22, 2009 9:36 pm

Tolles Chap!! <3

Ich kanns kaum erwarten, dass das nächste kommt!
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Beitrag  cat Mo März 23, 2009 10:08 pm

hahahaha. sind die deutschen wohl raus Very Happy
so,nachdem ich jetzt einen hämischen kommentar abgegeben hab,komm ich mal zu meinem lob Razz
ich weiß nicht warum,aber ich muss immer wieder schmunzeln,wenn ich deine story lese.
alleine bei den wörtern "freistoßspezial", "froschgrün" und "man wollte den kleinen wohl den regen ersparen" - denk bitte nicht dass ich einen komischen humor hab,aber irgendwie assozier ich da lustige sachen mit Very Happy
dann find ich es noch gut,dass du cristianos gedanken bei der hymne & dem elfmeter beschrieben hast - endlich mal einer,der die deutsche hymne gut findet Suspect
so und einmal hab ich nen schreibfehler entdeckt - ja,ich weiß,sowas will man meist nicht hören,aber ich sags trotzdem,ich bin perfektionist xD ^^, nicht böse sein Surprised - es heißt aufmunternd.
und ich hätte gerne gewusst wie die anderen reagieren,dass cristiano kapitän ist Razz
aber ich find deine story trotzdem super Smile
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Beitrag  Caro Di März 24, 2009 10:41 pm

²Honeymelon: Danke & da bitte XD
²cat: Jaaaa, sie sind raus XD Tja. Mir geht's oft genauso. Mit dem Assoziationen-Dingens jetzt Xd Vor allem, weil es da sooo viele Insider gibt XD Schrecklich ^^ Ich mag unsere Hymne im Übrigen nicht. Die Portugiesische is viiiieeel schöner. Punkt XD Den Fehler (HALLLLOOO! Wir dumm kann man sein -.-'') hab ich verbessert XD Aber trotzdem danke <3
_________________________________________________________________________________________________________________________

Força!


Cristiano lies sich müde in die Kissen sinken. Er war erschöpft, aber überglücklich. Er hatte zusammen mit seiner Mannschaft das Finale der EM erreicht und dieses Mal würde er den Titel holen, er wusste es einfach. Nur der Gegner stand noch nicht fest, etwa die Niederlande oder Spanien. Cristiano war es egal, er hätte am liebsten gegen Griechenland gespielt und sich für den Vize-Titel 2004 revangiert, aber man konnte ja nicht alles haben. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief der Portugiese ein und träumte von runden Bällen, grünem, frisch gemähtem Rasen und dem Pokal.

Die Nacht war viel zu schnell zu Ende, die Sonne kroch gerade über die Berge und tauchte Linz in ein glühendes rot, als 22 Mann in schwarzer Trainingskleidung über einen Sportplatz liefen. Auch nach einem berauschenden Sieg hieß es fit sein, für das Spiel der Spiele. Immerhin hatten sie nur drei Tage um sich auf das Finale vorbereiten. Schon seit gut einer Stunde liefen die Spieler locker um den Platz. Sie scherzten und lachten, alle waren entspannt. Das Trainingsfrei hatten die Spieler dann doch abgelehnt, man wollte sich so gut, wie nur irgend möglich auf das Finale vorbereiten. Am Abend würde die Mannschaft zusammen das Spiel Spanien gegen die Niederlande ansehen. Cristiano würde zwar lieber gegen Spanien spielen, aber die Niederlande waren ihm auch recht. Er wusste ganz genau, dass er zusammen mit den anderen einfach alles schaffen konnte. Einfach alles. Dieses Jahr war Europa dran. Doch in zwei Jahren würde er die gesamte Welt erobern. Er würde alles gewinnen, was es zu gewinnen gab. Einfach alles.

Das Training war locker und noch vor dem Nachmittag vorbei. Alle spazierten zusammen zurück zum Hotel und aßen ausgiebig zu Mittag. Danach war Wellness angesagt, was soviel hieß, wie schwimmen, Sauna und schlafen. Cristiano gönnte sich eine Massage und ein paar Minuten Schlaf, ehe es auch schon dämmerte und Scolari seine Spieler zum Abendessen lotste. Der Trainer legte großen Wert auf ausgiebige Mahlzeiten, die Kraft und Energie spendeten. Es gab viel Gemüse, Reis, Nudel und nur wenig Fleisch. Die Salate waren großartig und das Mineralwasser wunderbar kühl. Die meisten Spieler waren der Meinung, dass dieser relaxte Tag viel zu schnell vorbei gegangen war, aber trotzdem versammelten sich Punkt zwanzig Uhr fünfundvierzig Männer vor dem riesigen Fernseher im Tagungsraum. Scolari erklärte, auf wen die einzelnen Mannschaftsteile, also Verteidigung, Mittelfeld, Sturm und Tor, zu achten hatten und auf was sie sich konzentrieren mussten. Schneller, als gewohnt begann das Spiel. Cristiano verfolgte das Geplänkel der beiden Mannschaften mit großem Interesse. Er starrte wie gebannt auf den Bildschirm und schien sich selbst bei jeder vergebenen Chance zu ärgern. Spanien und die Niederlande spielten wunderschönen Angriffsfußball – schnelle, kurze Pässe und Flügelwechsel - der leider zu vielen, sehr gefährlichen Kontern führte. Doch beide Torhüter parierten glänzend. Cristiano hatte von Edwin auch nichts anderes erwartet, schließlich spielten sie zusammen in einem Verein. Die Zeit raste, genau wie bei ihrem eigenen Spiel, nur so davon.

Die Halbzeitpause wurde von einigen als Pinkelpause genutzt, andere verabschiedeten sich Richtung Bett. Der Trainer verlangte lediglich, dass die Spieler die erste Halbzeit sahen. Die Einzigen, die das Spiel zu Ende sahen waren Luiz Felipe Scolari und der Trainerstab selbst, so wie Cristiano, Ricardo Quaresma und Joao Moutinho. Die jungen Wilden, wie sie von den Älteren gerne genannt wurden. Sie und noch ein paar Andere, waren die Zukunft Portugals, die Nachfolger der goldenen Ära.

Das Halbfinalspiel war jedoch spannend bis zum Schlusspfiff – es wurde erst in der 91. Minute entschieden. Schließlich stand fest, dass Portugal gegen Spanien die Finalbegegnung sein würde. Spanien hatte sich dank eines wirklich genialen Tores von Fernando Torres mit 1:0 durchgesetzt. Noch exakt 48 Stunden und der Europameister 2008 würde feststehen.

Wieder war es eine kurze Nacht, wieder war der folgende Tag mehr oder weniger entspannt. Doch die Zeit verging mal wieder viel zu schnell und hinterlies nur staundende Gesichter, als es nur noch eine halbe Stunden bis zum Anpfiff des EM-Finales waren. Cristiano saß, als Kapitän, zusammen mit seiner Mannschaft und ihrem Cheftrainer in der Kabine. Sie waren allesamt schon fertig angezogen, hatten gegessen und banden sich nun zum Großteil die Schnürsenkel.

„Jungs... ihr packt das! Ich weiß es und ihr wisst es auch. Geht einfach da raus und spielt euer Spiel. Dann werdet ihr zum Schluss als Sieger vom Platz gehen. Und zwar nicht als Sieger der Herzen, das seid ihr schon. Nein, ihr werdet mit dem Pokal nach hause fahren. Ihr werdet auf den Straßen Lissabons als Helden gefeiert werden und ihr werdet euren Fans den Pokal zeigen. Ihr werdet ihn in die Luft stemmen und vor Freude weinen. Ihr werdet es packen! Habt ihr mich verstanden?“
Alle nickte. Die Worte ihres Trainers machten Mut. Jeder wusste, dass, auch wenn er selbst nicht spielte, dass sie alle erst dann gewinnen konnten, wenn sie an den Sieg glaubten. Wenn sie es mehr als alles andere wollten.
„Dann geht da raus und spielt um euer Leben!“, Scolari schickte die Mannschaft hinaus, um sich zu dehnen, warm, oder besser gesagt heiß zu machen.



Ein weiteres Mal stand Cristiano als Kapitän zusammen mit seiner Mannschaft in einer Reihe. Sie hielten sich an Händen und sangen ihre Hymne. Sie wurde erst nach der Spanischen gespielt, doch in 90 Minuten würden sie vor den Spaniern stehen, als Sieger – das hatten sie sich alle zuvor fest geschworen. Die Melodie klang aus, Applaus erklang und die Seiten wurden ausgemacht. Cristiano gewann das Kopf oder Zahl-Spiel, Portugal hatte Anstoß und schon rollte der Ball. Ein sicheres Passspiel der Portugiesen überraschte die Spanier in den Anfangsminuten, doch auch deren Passspiel war ausgeklügelt, komplex, direkt und vor allem brandgefährlich.

„Pepe auf Ronaldo. Ronaldo beschleunigt, was ein wunderschönes Solo, doch Ramos kann in höchster Not klären. Das war Glück. Einwurf für Portugal – ausgeführt – Ronaldo schlägt eine wunderbare Flanke, doch Casillas stürzt aus dem Kasten und hat den Ball – der Konter läuft bereits – Torres am Ball, doch Carvalho kann ihn gerade so stoppen -“, die Fernsehkommentatoren kamen kaum mit dem Erklären nach. Das Spiel hatte ein Höllentempo, ständig wechselte der Ballbesitz und ständig wurden gute Chancen vereitelt und heraus gespielt. Immer wieder musste der Schiedsrichter die Partie unterbrechen; kleine Fouls hatten sich in die harten Zweikämpfe geschlichen, sodass die Mediziner am Spielfeldrand einiges zu tun hatten.
So plätscherte das Match vor sich hin – in einem unglaublichen Tempo. Doch Tore waren Mangelwaren.

So war auch schon fast die zweite Halbzeit vorbei, genau wie in dem Deutschlandspiel und es stand immer noch null zu null.
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Take My Hand Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Di März 24, 2009 10:42 pm

Força Teil II

Beide Trainer hatten bereits drei Mal gewechselt, die Spieler mussten also auch noch eine mögliche Verlängerung durchstehen, doch bei beiden Teams war die Motivation unendlich groß, sodass müde Beine einfach vergessen waren. Doch trotzdem rückte eben diese Extrazeit immer näher, immer schneller verrannen die Sekunden - Minuten, immer schlechter wurden die Zuspiele auf beiden Seiten, immer ungenauer Flanken und lange Pässe. Die Zweikämpfe wurden verbissener, bis der Schiedsrichter Abpfiff und die Verlängerung anzeigte. Cristiano lies sich zu Boden sinken, so viel wie an diesem Abend war er noch nie gerannt. Das Champions-League-Finale gegen Chelsea war größtenteils ein Geduldsspiel, doch dieses hier war voller Kraft und Leidenschaft, noch viel, viel intensiver als jedes einzelne Spiel, das er jemals bestritten hatte. Keines der Finals, die er schon erlebt hatte, konnte hiermit mithalten.

Ein Betreuer reichte ihm eine Flasche Wasser und Scolari lobte ihn und die Anderen kurz. Dann ging es auch schon weiter. Trotz der Anstrengung, die die Spieler in das Spiel steckten, war das Tempo nicht langsamer geworden. Die Torhüter feuerten ihre Vordermänner lauthals an, die Fans grölten und sangen. Doch auch die Verlängerung wollte keinen Sieger: die ersten fünfzehn Minuten brachten kein Tor und die Zweiten auch nicht. Immer mehr Spieler brachen förmlich zusammen und hatten Krämpfe, so viel waren sie gerannt. Schließlich Piff der Schiedsrichter auch die Verlängerung ab und zeigte die Entscheidung zum Titel an:

So würde also auch dieses Finale im Elfmeterschießen entschieden werden. Jeder der Spieler war fest entschlossen, als ihr Trainer die Elfmeterschützen aufrief: „Nuno Gomes, Ricardo Quaresma, Nani, Deco, Cristiano Ronaldo. Sollte es noch weiter gehen schießen noch Hèlder Postiga, Hugo Almeida, João Moutinho und Ricardo Carvalho. Dann geht’s von vorne los. Ihr schafft das!“, damit musste der Trainer zurück in die Coaching-Zone und sah ungeduldig zum Schiedsrichter. Portugal durfte anfangen.

ker Casillas, der spanische Torwart stand bereits zwischen den Pfosten. Cristiano klopfte Nuno auf die Schulter, ehe der Topstürmer sich auf dem Weg zum Elfmeterpunkt machte. Er wusste, dass Nuno treffen würde. Der Spieler von Benfica Lissabon war einfach ein toller Schütze und hatte Nerven aus Stahl. Er würde es schafffen.
Die Portugiesen standen schon wie bei den Hymnen in einer Reihe, auch die Reservespieler und hielten sich an den Händen. Nuno lief an und zimmerte den Ball ins linke untere Eck, Casillas sprang ins Rechte.

Die Fans jubelten auf und die Mannschaft atmete erst einmal tief durch, ehe sich Ricardo ins Tor stellte und Nuno sich zu seinen Teamkollegen gesellte.
Sergio Ramos lief an und verwandelte. Wieder erklang Applaus, es stand 1:1. Doch Casillas konnte Ricardo Quaresmas platzierten Schuss nicht halten und Portugal erhöhte zum 2:1.
Xabi Alonso schnappte sich sich den Ball und stellte sich dem portugiesischen Torwart gegenüber. Auch er traf und es stand 2:2. Nani verwandelte, doch auch Fabregas traf.
Deco schob den Ball ins Netz. David Villa war an der Reihe. Er lief an und schoss, Ricardo konnte den Ball nicht halten, erwischte in aber, doch das Leder zappelte im Netz.
Es stand 4:4.

Der Torhüter der 'Selleçao' hielt sich plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht den linken Knöchel, der Schiedsrichter, so wie das portugiesische Ärzteteam rannten herbei. Die gesamte Mannschaft wirkte geschockt. Was sollten sie ohne Torwart tun? Sie konnten nicht wechseln! Im Stadion war es für kurze Zeit totenstill – man hörte den Wind pfeifen... vielleicht sogar leise ein Kind weinen – oder die berühmte Stecknadel, die gerade fällt.
Doch erst mal war Cristiano an der Reihe. Er hatte Lehmann geschlagen, er würde Casillas schlagen. Breitbeinig stand er ein paar Meter vor dem Ball, stämmte die Hände in die Hüfte und atmete tief durch.

Er sah Iker Casillas tief in die Augen, bevor er anlief, zögerte und ehe er die letzten Schritte zum Ball machte.
Er schoss den Ball – langsam, wie in Zeitlupe senkte sich das Leder genau in die Mitte, über Casillas hinweg ins Tor und zappelte im Netz.
Unhaltbar drin.

Es stand 5:4. Der Schiedsrichter notierte das Tor auf seinem kleinen Notizblock und erkundigte sich bei dem Ärzteteam, die Ricardo noch immer behandelten. Doch diese winkten ab. Ein Feldspieler würde wohl gegen den stärksten Spanier, gegen Fernando Torres, ins Tor müssen. Zwar hatte Cristiano mit diesem Elfmeter die Torschützenkönigkrone so gut wie sicher, doch Torres war gleich an zweiter Stelle und ein sicherer Schütze.
Die Portugiesen bildeten einen Kreis und berieten sich, wer ins Tor sollte – es wäre so einfach, wenn sie doch bloß noch einen völlig gesunden Torhüter hätte; Moreira hatte sich beim Aufwärmen in der Halbzeitpause den Finger gebrochen und Quim saß mit einer Erkältung auf der Tribüne. Schnell sahen sie zu ihrem Trainer, der in der Coaching-Zone warten musste und nur ein großes, weißes Plakat mit einer roten 7 darauf - das er wohl von einem der Fans haben musste - hoch hielt.

„Cris, du sollst wohl ins Tor.“, stellte Hélder mit ernster Miene fest. Der Schreck stand dem Kapitän ins Gesicht geschrieben, als er nochmals fragend zu Scolari sah, der aber nur nickte. Ricardo wurde gerade auf einer Trage zu ihnen getragen und winkte Cristiano zu sich: „Cris, du kannst das! Ich vertraue dir, du packst das! Hast du verstanden?! Konzentriere dich einfach nur auf den Ball, nicht auf den Schützen. Hier, meine Handschuhe.“

Ricardo reichte Cris seine Torwarthandschuhe, doch dieser nahm sie nicht.
„Nein, ich pack das. Aber so... Ich bin kein Torwart und... werde nie einer sein. Ich werde den Ball auch so halten... ich verspreche es!“, Cristiano und Ricardo schüttelten sich die Hände, der Ältere Torhüter wuschelte seinem jungen Kapitän noch einmal durchs Haar und die Ärzte ließen die Trage zu Boden, damit der Torhüter den wohl entscheidenden Elfmeter mit der Mannschaft erleben konnte.

„Für Portugal nun im Tor... Cristiano Ronaldo?“, man konnte die Ungläubigkeit in der Stimme des Stadionsprechers förmlich heraushören. Sarkastischer Beifall seitens der spanischen Fans erklang, während die Portugiesischen sichtlich entsetzt, leich verzweifelt die Daumen drückten.

Cristiano lief an Fernado Torres vorbei, mit seinem stolzen Gang. Er stellte sich selbstbewusst zwischen die weißen Pfosten des Tores und sah Torres in die Augen. Die braunen Augen des jungen Spaniers glitzerten nervös, er wirkte mehr als unruhig und atmete ungleichmäßig. Er selbst hingegen ging leicht in die Knie, reckte sich dann wieder und breitete die Arme aus. Seine Muskeln, Sehnen und Bänder schienen gleich zu zerreißen, so angespannt war er. Sein Blut pulsierte schnell, fest und laut in seinen Adern, sein Herz fühlte sich an, als würde es jeden Moment zerbersten und das Pochen übertönte alles andere.
Cristiano nickte auf den fragenden Blick des Schiedsrichters schnell, der den Ball freigab.

Torres machte einige Schritte nach hinten um Anlauf zu nehmen. Schnell lief er auf den Elfmeterpunkt zu ehe er stehen blieb und den Ball in die rechte Ecke lenkte. Cristiano sah, wie der Ball auf ihn zukam. Wie von selbst tauchte sein Körper förmlich nach unten – er überlegte nicht und boxte den Ball mit den bloßen Händen wieder nach vorne, ehe das Leder die Torlinie überquert hatte.

Er fiel auf den Rasen, sprang aber schneller, als möglich wieder auf und riss die Arme in die Höhe. Seine Mannschaftskameraden liefen bereits auf ihn zu und umarmten ihren Kapitän, rissen ihn erneut zu Boden und zerquetschten ihn fast. Unbändiger Jubel war von den portugiesischen Tribünen aus zu hören, goldener Konfetti wurde in die Luft geblasen und irgendein Song eingespielt.
Cristiano konnte es nicht fassen! Er hatte diesen verdammten Elfmeter gehalten! Gehalten! Er hatte gewonnen! Das Spiel entschieden! ER!

Sein Trainern kam auf ihn zugerannt – mit Tränen in den Augen – und drückte seinen Schützling fest an sich. Cristiano erwiderte die Umarmung überglücklich und lachte ausgelassen. Sein Blick richtete sich in den dunklen Nachthimmel, wo sogar die ersten Feuerwerkskörper explodierten und bunte, glitzernde Funken in die Nacht fliegen liesen und formte mit den Lippen die Worte 'Das ist für dich... Papa'. Seine Augen funkelnden stolz, als er das goldene Konfetti bemerkte, dass auf den Rasen geblasen wurde und sich in seinen Haaren verfing.

Schnell bauten einige Helfer eine weiße Bühne inmitten des Stadions auf. Doch niemand bekam das mit. Alle portugiesischen Titelträger, egal ob Trainer, Spieler oder Psychologe, alle versuchten Cristiano noch immer zu umarmen, ihn zu drücken oder durch's Haar zu wuscheln. Cristianos Herz jedoch schien mit seinem lauten Pochen alles andere noch immer zu übertönen, es schien seinen Brustkorb fast zum Zerspringen zu bringen – vor Aufregung und Freude.

Die Spanier hingegen saßen unglücklich auf dem Rasen. Nur Torres stand noch da. Er stand vor dem Tor, welches er nicht getroffen hatte. Geistesabwesend stand er da, im Konfettiregen. Er hatte versagt, er hatte verloren, Spanien hatte verloren und er war Schuld daran. Er bemerkte nicht, wie verschiedene Spieler ihm aufmunternd auf die Schulter klopften. Er bemerkte nichts davon. Glitzernde Tränen kullerten aus seinen glanzlosen Augen und hinterließen heiße, brennende Spuren auf den erhitzen Wangen des Stürmers.


Die letzte goldene Medaille, die für die frisch gebackenen Europameister reserviert waren, wurde Cristiano umgehängt. Die Anderen, das gesamte Team und all seine Betreuer, standen bereits auf der kleinen Bühne und warteten auf ihren Kapitän. Langsam, viel zu langsam lief Cristiano zu seinem Team, um die Trophäe in die Luft zu hiefen. Nani, ungeduldig wie eh und je, zog Cristiano schließlich in die Mitte und der Präsident der UEFA überreichte Cris den silbernen Pokal. Der Portugiese sah sich grinsend um und riss den Pokal freundenstrahlend in die Luft. Abermals regnete es glitzerndes Konfetti und bedeckte den grünen Rasen. Zum zweiten Mal an diesem lauwarmen Sommerabend erklang die portugiesische Hymne und zum zweitem Mal an diesem Abend sang jeder Portugiese in dem Stadion mit. Cristiano reichte mit einem freudigen Grinsen, dass er einfach nicht aus dem Gesicht bekam, den Pokal herum und lief zu seinem Trainer, dem er abermals um den Hals fiel.

„Wir haben es geschafft, wir haben es geschafft!“, gluckste er überglücklich.
„Ja, wir haben es geschafft!“, stimmte der Trainer mit ein und schob Cristiano wieder zu seinen tanzenden Teamkollegen. Zusammen und mit dem Pokal in Cristianos verschwitzten Händen liefen sie einmal an den Rängen vorbei und ließen sich von ihren Fans feiern. Endlich waren sie am Ziel. Was 2004 nicht geklappt hatte, war endlich war geworden. Ein großer Titel war da, ein berauschendes Glücksgefühl durchflutete die Spieler und ihre Fans.
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Take My Hand Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Honeymelon Mi März 25, 2009 5:11 pm

*Fernando trösten* Tollles Chap! <3
Ich hätte es aber trotzdem besser gefunden wenn Spanien gewonne hätte Wink

Mach schnell weiter
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Beitrag  Caro Do März 26, 2009 5:02 pm

²Honeymelon: Spanien? Nööö, Cris kriegt ja noch ein EM-Final-Trauma! Das geht doch ned XD
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Kisses Don't Lie


Cristiano lief noch einmal über den, mit Konfetti bedeckten, Platz. Er konnte es noch gar nicht glauben. Er war Europameister. Er und sein Land. Er hatte sein Land dazu gemacht.

Er blickte sich um, damit er jedes Detail dieses Stadions, dieses Abends erfassen konnte. Sein Blick streifte die leeren Ränge, auf denen die Spanier ihren Platz hatten. Überall lagen Fahnen in rot-gold-rot. Da fiel ihm etwas ein... Es gab ein ganzes Land, das es nicht geschafft hatte. Es gab Fernando Torres, der den entscheidenden Elfmeter nicht verwandelt hatte und plötzlich löste sich das Hochgefühl, das Cristiano eben noch erfüllt hatte, in Luft auf. Er wusste, wie man sich nach einem verlorenen Finale fühlte, er wusste es ganz genau. Es tat unheimlich weh. Man wollte einfach nur weg.
Suchend sah er sich um. Und tatsächlich. In dem Tor, dass Torres nicht getroffen hatte, saß genau dieser. In den schwarzen Himmel, der mit hell leuchtenden Sternen bedeckt war, starrend.
Alleine.
Er lehnte an dem Pfosten. Sein blondes Haar glänzte wie Honig und auf seinen geröteten Wangen waren Tränen zu sehen. Die Knie angewinkelt und die Arme darum geschlungen saß er da.
Cristiano beschloss zu ihm zu gehen. Er wollte ihn trösten. Und aus irgendeinem Grund hatte er das seltsame Bedürfnis den Spanier in den Arm zu nehmen. Einfach so.

„Olá.“, Cristiano stand vor dem Stürmerstar und wartete auf eine Antwort. Auch wenn er sich durchaus hätte auf Englisch verständigen können, wählte er seine Muttersprache. Portugiesisch und Spanisch ähnelten sich sehr, sodass der Fussballer vor ihm wohl keine Probleme haben würde ihn zu verstehen.
„Hola.“, sagte Fernando trocken.
„Darf ich mich setzen?“
Der Spanier nickte: „Glückwunsch, übrigens.“
„Danke.“, Cristiano schmunzelte, wurde dann aber ganz ernst. „Darf ich du sagen?“, Fernando nickte wieder und Cristiano sprach in einem sanften Ton weiter: „Auch wenn der Glückwunsch alles andere als gewollt war. Ich weiß, wie das ist, so ein Finale zu verlieren und... „

„Was und? Geht die Welt jetzt unter? Nein, Spanien ist doch immer nur die Nummer zwei! Immer... außerdem hat Portugal es verdient. Und... es war...“
„Ja?“, fragte der Portugiese, der die gleiche Position wie Fernando eingenommen hatte, gespannt. Er hörte, wie der Spanier ihm gegenüber tief ein- und ausatmete. Cristiano bekam eine Gänsehaut.
„Ich wäre nicht so mutig gewesen und hätte mich ins Tor gestellt. Du hast es verdient... und... überhaupt... du hast ein großartiges Turnier gespielt.“, gestand Fernando, wobei sich seine Wangen in einem tiefen rot färbten.
„Danke.“, Cristiano sah in die warmen, haselnussbraunen Augen des Anderen und schien sich darin zu verlieren. Er konnte den Blick nicht von diesen unglaublich traurigen Augen abwenden, doch auch Fernando konnte nicht wegsehen. Die schokoladenfarbenen Augen Cristianos zogen den Blonden in ihren Bann.

Langsam, ganz langsam und ohne ihre Blicke voneinander abzuwenden, nährten sie sich immer mehr. Ihr Knie berührten sich leicht, doch keiner der Beiden zuckte zurück. Fernando streckte seine Hand aus und legte sie in Cristianos Nacken. Der Portugiese, dessen Herz immer schneller und fester zu schlagen begann, sodass es Fernando hören konnte, rückte näher zu dem Blonden. Ihre Lippen trennten nur noch ein paar wenige Millimeter. Cristiano konnte hingegen Fernandos Atem spüren, ehe sich die weichen Lippen des Spaniers auf seine Eigenen legten. Sein Magen überschlug sich, sein Herz pochte unheimlich laut und auch Fernando erging es nicht besser.
Sein ganzer Körper kribbelte und wollte mehr, sein Herz schrie förmlich nach mehr. Auffordernd öffnete er seine Lippen und Cristianos Zunge fand schnell die seine. Die Augenlider des Portugiesen schienen zu flackern, er wollte sie schließen, doch er wollte Fernando einfach nur ansehen. Ein wilder, leidenschaftlicher Kampf entwickelte sich, sodass sich die beiden Männer ungehalten aneinander zogen, wobei Beide sich erst mit dem Rücken auf dem Boden wiederfanden, ehe sie sich keuchend und schwer atmend voneinander lösten. Ohne dabei ihre zitternden Hände loszulassen.

Fernando legte den Kopf in den Nacken, Cristiano starrte geradeaus. Keiner der Beiden hatte jemals zuvor einen Jungen geküsst. Keiner von ihnen hatte jemals daran gedacht, es jemals zu tun.
„Wow.“, war alles, was Cristiano sagen konnte.
„Ja... wow. Ich hab so was noch nie gemacht!“, Fernando schüttelte heftig den Kopf, um wieder klare Gedanken fassen zu können, doch es wollte ihm nicht gelingen.
„Ich auch nicht... Aber...“
„... Es fühlt sich irgendwie gut an...“, beendete Fernando Cristianos Satz.
„... Ja... Seltsam... aber... es... jetzt... scheiße, das war der beste Kuss meines gesamten Lebens!“, keuchte Cristiano. Fernando legte den Kopf auf die Seite und sah ihn an und seine Wangen färbten sich erneut kaminrot. Die Tränen, die er noch vor wenigen Minuten vergossen hatte, waren vergessen, seine traurigen Augen glühten feurig: „... Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber... können wir das nochmal machen? Ich will nur wissen ob-“, doch der Spanier konnte nicht weiter sprechen.
Cristiano hatte bereits seine Lippen auf die des Blonden gelegt und fuhr ihm mit der freien, rechten Hand durch die Haare.

Fernando entzog seine Rechte Cristianos Umklammerung und stützte sich mit beiden Händen vom Boden ab um sich ein wenig dem Portugiesen entgegen zu drücken. Dieses mal war er es, dessen Zunge begierig Einlass forderte. Er seufzte in den Kuss hinein, als Cristiano seine warmen Lippen vorsichtig öffnete. Anders, als noch vor wenigen Momenten hatten beide ihre Augen geschlossen, sodass die Flutlichter über sie hinweg das leere Stadion erhellten und ihre Wimpern lange, dunkle Schatten auf ihre Wangen warfen.
Es schien, als ob die Zeit stehen geblieben wäre, als ob niemand auf dieser Welt die Beiden trennen könnte – doch Cristiano löste sich als Erster, wich aber nur eine Handbreite von Fernando weg.
Die Beiden sahen sich an. Verwundert, geschockt und trotzdem fasziniert.

Fernando und Cristiano drehten sich gleichzeitig voneinander weg. Sowohl der Portugiese, als auch der Spanier wurden wieder rot und vermieden es nun sich anzusehen. Der dunkelhaarige Europameister war der, der als Erster wieder die Sprache fand, doch seine Stimme klang kratzig und seine Kehle war staubtrocken: „Ich glaube, es ist besser, wenn wir jetzt gehen, oder?“
Der Spanier nickte aufgeregt und zusammen standen sie auf und liefen über den Rasen. Sie erzählten ein wenig, nichts wichtiges, das Wetter reichte als Thema bis zu den Umkleidekabinen, wo sie sich mit intensiven Blicken, aber ohne ein Wort, oder ohne eine Berührung verabschiedeten.


„Da ist ja unser Elfmeterkiller!“, jubelte Nani, als Cristiano die Umkleidekabine betrat. Es stand zwar nirgendwo Alkohol oder sonstige Drogen, doch ausnahmslos jeder war einfach überglücklich und aufgeregt. Cristiano selbst spürte, wie das Adrenalin durch seine Adern und Venen strömte. Doch nicht, weil er gerade Europameister geworden war, sondern, weil er eben mit Fernando Torres rumgemacht hatte. Eigentlich stand er nicht auf Männer, sondern Frauen. Eigentlich küsste er seine Gegner nicht, als wenn es um sein Leben gehen würde. Eigentlich wollte er seine Gegner nicht nochmal treffen. Eigentlich.

„Wo warst du so lange?“, Nani setzte sich zu ihm auf die Bank und sah Cristiano fragend an.
„Ich war noch im Stadion. Auf dem Rasen. Ich kann das alles noch gar nicht glauben.“, erklärte Cris, starrte zu Boden und fummelte sich nervös an seinem Hosenbund herum.
„Ja! Ich kann es auch noch gar nicht glauben!“, lachte João und grinste. Nuno und Hélder tanzten ausgelassen, Petit und Ricardo Carvalho sahen ihren Teamkollegen nur amüsiert zu und der Trainer schien auf Wolke sieben.

„Kinder, Kinder. Heute Abend gibt’s aber keinen Alkohol mehr, ist das klar? Ihr geht alle brav in euer Bett und macht keinen Lärm. Morgen geht’s schon wieder nach Lissabon, da sollt ihr frisch aussehen, eure Fans warten jetzt schon auf euch.“, erklärte Scolari mit einem Grinsen. Ein leises Murren ging durch die Reihen, doch niemand protestierte, denn jeder wusste, dass der Brasilianer recht hatte: Die Fans in Portugal warteten auf sie und man durfte sie auf keinen Fall enttäuschen, nur weil man die Nacht zuvor total betrunken war. Schlafen würden die Spieler zwar nicht wirklich können, aber sie sollten ja nur nicht so viel Feiern – oder zumindest jetzt noch nicht. Erst auf den Straßen ihrer Hauptstadt!
„Ach ja und... Jungs?“, Scolari sah jeden eindringlich an, „Seid lieb zu den Spaniern, die sind im gleichen Hotel wie wir, falls einige das noch nicht gemerkt haben.“

Die Meisten zuckten nur mit den Schultern, doch Cristiano Ronaldo, Elfmeterheld und Goalgetter des Spiels, sah seinen Trainer nur geschockt an.
„Stimmt irgendetwas nicht, Cristiano?“, fragte dieser besorgt. Alle Spieler sahen ihren Kapitän mit gespannten Mienen an.
„Nein, nein. Ich hab nur gerade mit Fernando Torres geknutscht, aber sonst ist alles in Ordnung.“, er lächelte schief und setzte sich auf eine der Bänke, um die Stutzen herunterzuziehen und seine Schienbeinschoner abzulegen.

„Guter Scherz, du Witzbold!“, die gesamte Mannschaft brach augenblicklich in Gelächter aus und auch der Trainer schmunzelte. Cristiano seufzte und begann die Schnürsenkel seiner Schuhe zu öffnen. Er war eben doch ein Frauenheld, zumindest in den Augen seiner Mitspieler und der Presse, egal ob in England, oder sonst wo.
„Geht duschen, zieht euch was an und geht in den Mannschaftsbus. Der Fahrer fährt erst, wenn alle da sind. Wir sehen uns morgen am Flughafen, schlaft gut Jungs.“, wollte sich Luiz Felipe Scolari verabschieden, doch seine Schützlinge sahen in fragend an. „Ich geh' feiern, ich bin erwachsen.“ Der Brasilianer lachte noch einmal herzhaft und war schon verschwunden, ehe irgendwer etwas sagen konnte.

„Ich glaub das nicht! Als wären wir alle noch kleine Kinder!“, entrüstete sich Deco.
„Die einen mehr, die andern weniger...“, säuselte Cristiano mit den Schultern zuckend und brachte damit das Team zum zweiten Mal in wenigen Minuten zum Lachen.
„Da hat er recht...“, meinte auch Simao Sabrosa.
„Los, duschen und anziehen jetzt!“, befahl der Kapitän dann gespielt ernst und es wurde ihm mit einem Grinsen auf dem Gesicht folge geleistet.
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Beitrag  Honeymelon Do März 26, 2009 7:11 pm

wow das ging ja jetzt schnell ^^

Ich bin ja eigentlich kein großer Fan von Cris+Nando-Storys doch deine ist gut!
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Beitrag  Caro So März 29, 2009 1:55 am

²Hobeymelon: Dankeschön <333
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The Stupid Things


ch komm' gleich!“, versprach Cristiano, als er zusammen mit seinem Team auf dem Weg zum Bus war.
„Wo gehst du hin?“, rief ihm Nani nach, doch der junge Portugiese bekam keine Antwort. Sein Mannschaftskollege war bereits wieder im Spielerein- und Ausgang verschwunden.
„João? Sollen wir nach ihm sehn'?“, fragte er ein wenig besorgt.
„Ich weiß nicht, vielleicht hat er ja was vergessen.“, João zuckte mit den Schultern, „Wir warten einfach noch ein paar Minuten und wenn er dann noch nicht da ist, sehen wir mal nach ihm, okay?“
„Gut, so machen wir es.“, stimmte Luís zu und stieg in den Bus.

Cristiano, in einem Trainingsanzug, lief noch mal zurück in die Kabine, in der er und seine Mannschaft Europameister geworden waren. Er hatte zwar nichts vergessen, aber er hatte noch etwas vor, das ihm eben erst in den Sinn gekommen war. Bewaffnet mit einem Fotohandy betrat er die Kabine und lächelte. Die roten Spinte glänzten und der Boden war von den vielen nassen Füße, die aus der Dusche gekommen waren, noch immer feucht. Schnell fotografierte er die Kabine und wollte den Raum wieder verlassen – doch als er sich umdrehte, stieß er mit jemandem zusammen und mit einem dumpfen Geräusch krachten sowohl Cristiano als auch die andere Person zu Boden.

„Verzeihung.“, murmelte er leise, als er versuchte aufzustehen.
„Mein Fehler.“, antwortete sein Gegenüber. Cristiano sah Fernando ein wenig verwirrt an. Fernando Torres, der Mann, mit dem er eben den besten Kuss seines Lebens erlebt hatte, rappelte sich gerade auf und reichte ihm die Hand.
„Ähm... willst du ewig da unten rumliegen, oder darf ich dir nicht aufhelfen?“, der Spanier wirkte nervös und Cristianos Wangen färbten sich, wie gut eine Stunde zuvor, wieder ein wenig zu rot.
„Tut mit leid.“, entschuldigte er sich und nahm die ausgestreckte Hand des Blonden. Ein Schmerz durchfuhr seinen Körper und er verlor den Halt, sodass Fernando ihn mit der beiden Händen festhalten musste, damit der Portugiese nicht nochmal stürzte.
„Hast du dir wehgetan?“
„Keine Ahnung, vielleicht bin ich umgeknickt, oder so... Was machst du hier?“, wich Cristiano aus, stützte sich aber bereitwillig auf Fernandos Schulter und drehte seinen rechten Fuß ein wenig, lies es dann aber lieber, denn sein Knöchel schmerzte fürchterlich.
„Was machst du denn noch hier?“, konterte Fernando und lief mit dem humpelden Portugiesen in Richtung Ausgang.
„Erinnerungsfoto. Aber ich hab dich was gefragt.“, erklärte dieser und sah den Spanier eindringlich an.

„Weiß du...“, Fernando stieß die Tür auf und schob Cristiano hindurch, „Das was da nach dem Spiel passiert ist...“, der Dunkelhaarige horchte auf, „Können wir das als Versehen abstempeln? Ich weiß nicht, aber... soweit ich weiß, steh ich auf Frauen und du, denke ich mal, auch.“ Torres sah Cristiano fragend an, der nur grinste:
„Klar... Vergessen wir das. Stress. Hoffentlich waren keine Fotografen mehr da...“
„Hoffentlich!“, auch Fernando grinste, als die Beiden durch eine offene Tür liefen.

„Oh mein Gott! Was ist denn passiert?!“, João und Nani rannten auf die Beiden zu. Ohne es zu merken, waren Cristiano, der förmlich in Fernandos Armen lag, auf den Mannschaftsbus der Portugiesen zu gelaufen.

„Nichts. Nichts Schlimmes. Es ist nur... ich war noch mal in der Kabine und hab ein Erinnerungsfoto gemacht und als ich dann so zurück gelaufen bin, bin ich umgeknickt.“, begann Cristiano die Wahrheit ein wenig zurecht zu rücken.
„Ich hatte länger gebraucht als die Andern und ihn dann gefunden.“, erklärte auch Fernando ohne rot zu werden.
„Mensch... beim Fußball verletzt er sich nicht, aber noch keine zehn Meter kann er alleine laufen!“, entrüstete sich João, während Nani sich das Lachen verkneifen musste.
„Danke für's Bringen.“, grinste Cristiano und Fernando nickte. Der Blonde 'übergab' Cristiano an dessen Freunde und verabschiedete sich mehr oder weniger glücklich. Ein seltsames Gefühl breitete sich in dem Spanier aus. Wehmut und Verzweiflung, Trauer und das Gefühl jemanden zu verlieren. Schnell schüttelte er den Kopf. Er hatte ein Finale verloren – nein, er hatte das Finale verloren, kein Wunder, dass er nun ein wenig durch den Wind war. Doch das Gefühl lies ihn auch nicht los, als er sich noch einmal umdrehte und Cristianos Siluette gerade in dem rot-grünen Bus verschwand und dieser los fuhr. Das Gefühl verlassen zu werden lies Fernando zusammen zucken.
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Take My Hand Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro So März 29, 2009 1:56 am

The Stupid Things II

„Du bist echt einmalig!“, entrüstet sich Nuno derweil, als Cristiano, humpelnd, in den Bus einstieg.
„Ist das jetzt gut, oder schlecht?“, fragte Cristiano ernst und lies sich in einen der weichen Sitze fallen. Sein Knöchel schmerzte und überdeckte die Gedanken an einen gewissen Spanier.
„Sagen wir mal so, Kleiner“, Nuno setzte sich seinem Teamkameraden gegenüber und lächelte den Jüngeren an, „Selbstverständlich sind wir froh, dass es dich nur einmal gibt. Immerhin müssten wir sonst gegen deine 'Klone' spielen.“ Das Lachen der anderen, die Nuno gespannt zuhörten, war vernehmbar. „Andererseits fänden es ein paar hunderttausende Mädchen es wahrscheinlich mega super klasse, wenn es dich nicht nur einmal, sondern am besten zu abertausenden in verschiedenen Altersklassen geben würde.“
Cristiano stimmte in das Lachen seiner Teamkollegen mit ein und lehnte sich weit in den Sitz zurück. Er war müde und einfach nur erschöpft. Seinen Knöchel würde er trotzdem noch untersuchen lassen müssen. Heute noch, doch alles war besser, als eine Verletzung, so etwas konnte er nun wirklich nicht gebrauchen.


„Umgenickt... in Zukunft lass' ich dich nur noch mit Knöchelschutz rumlaufen, oder nein... wir setzten dich in einen Rollstuhl und lassen ihn von irgendwem, ach was, wir lassen ihn am besten von Nani, oder sonst wem schieben. Es geht ja wohl nicht an, dass du dich verletzt... bei einem Spiel, wegen mir, aber doch nicht so!“, murmelte Scolari seinem Rechtsaußen zu.
„Es tut mir wirklich Leid, ich hab einfach den Halt verloren...“, Cristiano klang deprimiert, er wurde nun schon seit gut drei Stunden behandelt und konnte wahrscheinlich nur im Flugzeug zweieinhalb Stunden schlafen, ehe die große Party in Lissabon steigen würde.

„Mir tut es auch Leid, Cristiano.“, der Mannschaftsarzt betrat den kleinen Behandlungsraum und sah Cristiano und dessen Nationaltrainer besorgt und mit düsterer Miene an.
„Was hat er?“, wollte Scolari wissen.
„Einen Riss der Sprunggelenkkapsel, das bedeutet Gips, Krücken und zweieinhalb Monate Pause.“, erklärte der Arzt und hängte ein Röntgenbild von Cristianos Fuß an eine beleuchtete Wand. „Sehen Sie diese dunkle Stelle da. Das ist der Riss. Ich habe auch beim spanischen Arzt gefragt, doch der hat die gleiche Diagnose gestellt. Wenn Sie möchten, Cristiano, können wir den Gips durch einen neuartigen Verband und eine wasserfeste Schicht plus eine Schiene ersetzen, die Krücken allerdings kann ich Ihnen nicht ersparen.“

„Aber ich kann auf jeden Fall wieder Fußball spielen, ja?“, Cristiano starrte zu Boden und vergrub seine Finger in der Matratze der Liege, auf der er hockte.
„Ja, natürlich... aber, wie gesagt, erst in zweieinhalb Monaten, frühestens in Zweien.“
„Und dieser Verband? Hat der irgendwelche Vorteile?“, fragte Luíz Felipe Scolari und legte Cristiano väterlich die Hand auf die Schulter.
„Ja. Duschen und schwimmen ist damit kein Problem, außerdem muss er nur alle vier Wochen gewechselt werden. Ich würde ihn sehr empfehlen, dann können Sie lockeres Aufbautraining im Wasser machen.“, schlug der Arzt vor.

„Gut... machen Sie das. Ich nehme mal an, ich bekomme irgendwas gegen die Müdigkeit? Sonst schlafe ich leider jeden Moment ein.“, sagte Cristiano geistesabwesend. Er verpasste die gesamte Vorbereitung in Manchester. Er verpasste womöglich den Start in der Premier League und des Pokals, außerdem sämtliche Freundschaftsspiele. Er musste so schnell wie möglich wieder komplett gesund werden.
„Wenn Sie möchten. Ich bringe Ihnen gleich was, zuvor mache ich den Verband, legen Sie sich bitte hin.“

Cristiano tat, wie ihm gehießen und legte sich auf die viel zu bequeme Liege. Sofort wurden seine Arme und Beine schwer wie Blei und seine Lieder klappten öfter als gewünscht zu: „Kann ich irgendwas tun, damit das schneller heilt?“
„Sicher. Wie gesagt...“, der Arzt wickelte einen eisigkalten Lappen um das geschwollene Fußgelenk, „Aufbautraining im Wasser, ich kann Ihnen sofort einen Trainingsplan geben. Ein Spanier hat sich genauso verletzt, nicht so stark, aber das Aufbautraining ist, im Prinzip, das Gleiche. Jedenfalls sollten Sie nicht viel laufen, schwimmen ist okay, sehr gut sogar, aber laufen nicht wirklich. Sie dürfen auch auf keinen Fall zu lange stehen. Auto fahren nur als Beifahrer und anstatt Treppen bitte den Fahrstuhl nehmen. Zudem ist vitamin- und calciumreiche Nahrung Pflicht, wahlweise auch viel Milch. Das war's. So könnten sie in zwei Monaten wieder gesund sein, ich denke aber eher Zweieinhalb.“

„Ich habe noch keinen Arzt so viel reden gehört.“, seufzte Scolari und begutachtete das Werk des Selbigen.
„Wie ein Wasserfall.“, lachte dieser, stand auf und reichte Cristiano ein Glas, gefüllt mir einer klaren Flüssigkeit. Der Portugiese trank schnell aus und grinste.
„Ein Red Bull hätte ich mir auch selbst holen können.“, schmollte der, genoss aber, als er spürte, wie sich die kalte Flüssigkeit sofort in seinem Körper zu verteilen schien.
„Nix da! Du sollst nicht viel laufen. Das heißt, mit den Krücken in die Hotellobby und von dort nur noch ins Taxi und Flugzeug. Dein Gepäck wird von jemand anderem getragen. Komm schon, auf geht's!“, Scolari riss dem Arzt ein paar Krücken aus den Händen, half Cristiano auszustehen und gab diesem die Gehhilfen. Vorsichtig stützte sich der 23-Jährige auf den beiden Krücken ab und setzte vorsichtig einen Fuß vor den Andern. Luiz lotste seinen Schützling so in die Lobby und setzte ihn dort ab. Allerdings nicht, ohne vorher dem Barmenschen klar gemacht zu haben, dass es für seinen Star keinen Alkohol, sondern höchstens Koffein gab.

Cristiano bestellte sich also notgedrungen einen Kaffee und wartete schließlich darauf, dass es Morgen wurde.
Doch die Minuten vergingen nur langsam. Er hatte bereits das zehnte Kreuzworträtsel, in englischer Sprache, gelöst – worauf er dann doch ziemlich stolz war – und trommelte nun ungeduldig mit den Fingerkuppen auf den Tisch, an dem er saß. Aus dem einen Kaffe waren fünf geworden, auch über Espressomangel konnte er sich nicht aufregen. Außerdem fühlte er sich nicht mehr totmüde. Schrecklich müde und kurz vorm Einschlafen würde seine Situation wohl besser beschreiben, doch er konnte nicht einfach in einer Bar einschlafen, nein das ging nun wirklich nicht. Sein Fuß hatte er auf einen Stuhl gebettet, so betrachtete Cristiano eben diese, der offen war und bei dem hier und da ein roter Verband hervorblitzte. Gedankenverloren starrte er den Sportschuh an, weshalb er nicht bemerkte, wie eine ganze Menschenmasse die Lobby betrat. Die Männer waren in rot gekleidet und wirkten leicht niedergeschlagen. Cristiano nahm diese erst war, als sich einer von ihnen vor ihn stellte und grinste.

„Was machst du da?“
„Könnte ich dich auch fragen, es ist immerhin erst halb vier Uhr morgens.“, antwortete Cristiano gelangweilt und sah zu Fernando hoch. In den Augen des Spaniers war wieder diese Traurigkeit zu erkennen, die Cristiano kurz nach dem Finale schon gesehen hatte.
„Na ja, unser Trainer meinte, dass wir, wenn wir wollen, uns alle betrinken können, vorausgesetzt, wir sind über achtzehn. Und... ich meine... ich bin immerhin vierundzwanzig, ich darf das.“, erklärte Fernando mit einem Schulterzucken.
„Aha. Willst du dich setzten?“, Fernando nickte und Cris rückte ein Stück auf der Eckbank nach links. Die Beiden saßen etwas abgeschirmt von der spanischen Mannschaft, die sich größtenteils einen doppelten Whisky an der Bar bestellt hatte.

„Was ist eigentlich mit deinem Fuß?“, brach Fernando die Stille, die sich für wenige Minuten zwischen ihm und Cristiano breit gemacht hatte.
Der verdrehte nur die Augen: „Sprunggelenkkapselriss.“
„Was für ein Wort...“, murmelte Fernando, ehe er verstand, dass sich sein Gegenüber bei ihrem Zusammenstoß schwerwiegend verletzt hatte: „Oh mein Gott, es tut mir Leid. Das wollte ich nicht!“
Der Portugiese sah Fernando verwirrt an und runzelte die Stirn: „Du wolltest bitte was nicht?“
„Ich meine, vorhin vor der Kabine, da bist du umgeknickt und es ist meine Schuld...“, Fernando klang, als ob er jemanden umgebracht hatte, woraufhin Cristiano zu lachen begann: „Ach was. Wer noch keine zwei Meter laufen kann, ohne sich gleich zu verletzen, hat's nicht besser verdient.“, er grinste, sodass zumindest ein Teil von Fernandos schlechtem Gewissen verschwand.
„Und... wie lange kannst du nicht spielen?“
„Wenn ich Glück habe und alles gut läuft in acht Wochen. Also verpass ich nur zwei Liga- und ein Pokalspiel. Ich denke, das ist noch okay. Allerdings habe ich noch nicht mit dem Vereinsarzt gesprochen und mit Sir Alex ebenfalls noch nicht...“, erklärte Cristiano nachdenklich.

„Aber zur Partie Liverpool gegen Manchester müsstest du eigentlich wieder fit sein, nicht? Die ist doch erst Ende September... irgendwann... oder so... Oktober? November?.“, fragte Fernando und bestellte sich bei der vorbeilaufenden Bedienung eine Cola.
„Ja, das müsste eigentlich klappen.“, Cristiano wusste nicht warum, doch ihn beschlich plötzlich ein seltsames Gefühl. Einmal fühlte er sich in Fernandos Gegenwart von einem Moment auf den Anderen irgendwie unwohl und zum Anderen hatte er das Gefühl, dass gleich etwas furchtbar Schlechtes passieren würde.

Schnell sah er in Richtung Eingangshalle, um dann panisch Fernando anzustarren.
„Ähm... geht’s dir denn nicht gut?“, fragte der Spanier, der, seit er Cristiano wieder getroffen hatte fröhlich vor sich hin strahlte; doch man konnte deutlich die Besorgnis in seiner Stimme vernehmen.
„Meine Ex-Freundin steht da in der Eingangshalle...“, flüsterte der Portugiese leise, doch es war zu spät. Nereida lief mit wehenden Haaren und einem überfreundlichem Grinsen im Gesicht auf ihn und Fernando zu.
„CRIS!“, rief sie, sodass nicht nur die gesamte spanische Mannschaft, sondern auch alle anderen Hotelgäste und das Personal zu diesem sah.
„Nereida!“, es klang eher ängstlich. Die Spanierin schob den Stuhl, auf dem Cristianos Fuß lag, zurück, sodass eben dieser ungehalten zu Boden krachte. Cristiano keuchte auf und verzog schmerzverzerrt sein hübsches Gesicht. Fernando sah Nereida nur verständnislos an, da diese anscheinend zwar zu dem Mann, mit dem er vor gut vier Stunden innig gekuschelt hatte, wollte, jedoch gleichzeitig mit Sergio Ramos, seinem besten Freund, flirtete.
„Warum bist du nicht an dein Handy gegangen, wenn ich dich angerufen habe? Warum hast du nicht auf meine SMS geantwortet? Und... warum sitzt du hier herum?!“, Cristiano stöhnte leise, als er seinen Fuß auf der Eckbank 'ablegte' und nun mit dem Rücken an Fernandos rechter Schulter saß.
„Er hat dir nicht geantwortet und nicht abgenommen, weil er keine Lust mehr auf dich hat, weil du ständig 'fremd flirtest' – gar nicht nett! Und er sitzt hier herum, weil er sich am Sprunggelenk im rechten Fuß verletzt hat.“, schilderte Fernando. Nereida klappte der Mund unschön auf: „Und wer bist du, wenn ich fragen darf?“

„Fernando Torres.“, erklärte der Spanier.
„Oh.“, war das Einzige, was Neireida sagte.
„Und was machst du bitte hier?, fragte Cristiano in einem eher unfreundlichen Ton.
Die schwarzhaarige Spanierin klimperte mit den langen, falschen Wimpern, ehe sie ihren Ex-Freund kokett anlächelte: „Ich würde gerne etwas mit dir besprechen... alleine.“
„Sei mal nicht so feindselig... Wegen mir kann der da“, Cris neigte den Kopf in Fernandos Richtung, „Sitzen bleiben. Es gibt schließlich so gut wie nichts, dass die Öffentlichkeit von dir und leider Gottes nun auch mir nicht kennt... oder in deinem Fall gesehen hat.“

Fernando war über die rauen Worte des Portugiesen verwundert, allerdings las auch er ab und an mal eine englische Zeitung und wusste mittlerweile, wie Nereida Gallardo ohne Unterwäsche aussah.
„Tse... bist du jetzt schwul oder was?“, keifte Nereida beleidigt und warf ihr langes Haar über ihre Schulter. Cristiano sah sie ernst an, ehe er antwortete: „Nein. Weißt du, dass ist auch ein Grund, warum ich dich einfach nicht mehr sehen kann! Du denkst dir Zeugs, das einfach nicht stimmt! Das verdammt nochmal schlicht und einfach nicht wahr ist! Außerdem nervt mich dein ständiges geflirte auch furchtbar. Weißt du, ich rede gerade mit dir und trotzdem starrst du Ramos auf den Arsch! Du bist einfach erbärmlich!“, Cristiano redete lauter als nötig, sodass sich Sergio Ramos umdrehte, damit Nereida nicht mehr seine Hinterseite bewundern konnte.
„Ja, und?“

„Ja, und?! Ja, und?!“, Cristiano funkelte die Spanierin wütend und enttäuscht zugleich an: „Du bist wirklich nur noch erbärmlich, Nereida. Du willst es nicht verstehen, oder?“
„Was soll ich denn verstehen?“, die Brünette sah Cristiano verständnislos an. Sowohl alle Spanier, die anderen Gäste und das Personal sahen sie mindestens genauso entgeistert an.
„Er will und kann dich nicht mehr sehen.“, erklärte Iker Casillas, der spanische Torwart.
„Er findet, dass du dich ein wenig zu freizügig gegenüber anderen Männern, vielleicht auch Frauen, verhälst.“, ergänzte Sergio Ramos und grinste seine Begutachterin ein wenig spöttisch an.
„Außerdem findet er, dass du erbärmlich bist.“, fügte Fernano hinzu und zuckte mit den Schultern.

„...?“, in Nereidas Gesicht war das Unverständnis erbarmungslos herauszulesen. Alle, die sich in der Lobby und dem Bar Bereich aufhielten, seufzten und schüttelten den Kopf.
„Himmel, es ist endgültig Schluss. Für immer und ewig! Auch wenn das jetzt ein wenig forsch und nicht gerade sehr freundlich von mir war, es ist eben so!“, jammerte Cristiano. Er hatte einfach keine Lust mehr auf diese selten dumme Frau und war heilfroh, als seine Teamkollegen, sein Trainerteam und die Teambetreuer die Lobby betraten. Ihr Gepäck schien schon verpackt, anscheinend wollten sie nur noch Cristiano abholen.

João und Nani sahen ihren Freund fragend an, der sich seine Krücken schnappte, kurz von Fernando verabschiedete und schnurstracks an Nereida vorbei lief – vorbei humpelte.


Zuletzt von Caro am Di März 31, 2009 4:29 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Honeymelon So März 29, 2009 8:46 am

schönes Chap! Echt dumm, dass er sich verletzt hat! Mach schnell weiter
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Take My Hand Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Di März 31, 2009 4:29 pm

²Honeymelon: Schnell genug? XD
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Woah!


Cristiano setzte sich auf seinen Platz und schaute missmutig aus dem Flugzeugfenster. Er bemerkte noch nicht einmal, wie Nani sich neben in setzte; erst als eine junge Flugbegleiterin ihn bat, sich doch bitte anzuschnallen, wachte er aus seinen Gedanken aus und schloss den Verschluss des Gurtes.
„Du... bist ziemlich durch den Wind, oder?“, fragte Nani vorsichtig. Cristiano seufzte auf und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
„Ja... kann man wohl sagen. Ich weiß einfach nichts mehr, gar nichts. Ich bin Europameister, dann... ach, dann kommt Nereida und...“
„Und alles ist wieder wie vorher, weil du die Kleine immer noch magst?“, versuchte Nani den Satz zu beenden, doch Cristiano schüttelte, mit einem gequälten Lächeln auf den Lippen, den Kopf:
„Nein, nein... ich will sie nie wieder in meinen ganzen Leben sehen. Es ist einfach zu viel, ich kann nicht mehr...“, murmelte der Portugiese, sodass Nani seinen Teamkollegen nicht gut verstehen konnte.
„Ach was, du bist nur müde!“, Luís schlug Cristiano freundschaftlich auf die Schulter, ehe er weiter sprach: „Schlaf ein paar Stunden und wenn wir in Lissabon sind, sieht das alles schon wieder ganz anders aus, glaub mir.“

Cristiano ging jedoch seiner neuen Lieblingsbeschäftigung nach und seufzte nachdenklich. Vielleicht hatte einer seiner besten Freunde ja recht und er brauchte nur ein wenig Schlaf, vielleicht war das alles?
Als das Flugzeug abhob, wurde Cristiano leicht in seinen Sitz gedrückt und ehe man sich versah schlief er dann auch tief und fest. Doch auch wenn er selig schlief, seine kurzen Träume waren seltsam. Immer wieder sah er, wie Fernando an einem der Torposten saß und bitterlich weinte. Immer wieder sah er, wie er und der Spanier sich stürmisch küssten, bis ein Frauenbild sich über diese Vorstellung legte. Nereidas Bild, die lasziv lächelte und deren Körper zu sehen war. Doch dann kam immer wieder ein Mann und immer wenn er durch dieses Abbild Nereidas lief, verschwand ein Stück mehr von ihr.

Plötzlich durchfuhr ein heftiger Ruck Cristianos Körper, blitzschnell schlug er seine Augen auf und sah sich hektisch um. Er befand sich noch immer in dem Flugzeug, in das er in Wien gestiegen war. Noch immer saß er neben Nani, der eine Zeitschrift durchblätterte.
„Sind wir schon da?“, fragte Cristiano; seine Stimme klang fast panisch.
„Jep. Wir sind in Lissabon, aber wir dürfen noch ein wenig herumrollen...“, erklärte der Jüngere, las aber weiter die Zeitschrift.
„Du... Luís?“, fragte Cristiano, der unglaublich aufgewühlt wirkte. Sein Sitznachbar sah von dem Magazin auf.
„Ich glaube, ich kann nicht mehr in England spielen.“, flüsterte Cristiano, sodass es sonst niemand hören konnte.
„Warum?! In zwei Monaten bist du wieder fit und dann verteidigen wir den Champions League – Titel!“, zwar war auch Nani um Diskretion bemüht, jedoch zischte er die Worte.
„Ja... aber ich kann einfach nicht...“, versuchte Cris zu erläutern, doch er wurde von der netten Stewardess unterbrochen, die die Beiden zum Aufstehen und Aussteigen bewegte.

Cristiano stieg als Letzter aus dem Flugzeug und der Anblick, der sich ihm bot, lies ihn fast vergessen zu atmen:
Die gesamte Rollbahn war voller Menschen, die portugiesische Fahnen schwenkten und Lieder sangen. Junge Kinder tanzten, alte Menschen lachten und die gesamte Mannschaft wartete auf ihren Kapitän. Doch als Cristiano einen Schritt aus dem Flugzeug tat, verstummten die Stimmen, nur noch das leise Heulen des Windes war zu hören. Ganz Portugal schien gebannt auf seinen rechten Knöchel zu starren. Cristiano selbst sah ein wenig traurig in die Menge, ehe er die Treppenstufen, die von dem Flugzeugausgang zum festen Boden führten, herunterkletterte. Die Kinder hatten aufgehört zu tanzten, die Alten hatten aufgehört zu lachen. Viele junge Frauen, aber auch Männer sahen ihren Superstar nur geschockt an.
„Äh...“, Cristiano humpelte ein wenig unbeholfen auf seine Mannschaft zu, ehe er grinste:
„Tut mir leid, aber ich hab den Pokal leider nicht gepackt. Ich hab' alle Hände voll.“

Als die Worte auch an das Gehör der Portugiesen drangen, wurde wieder gefeiert und als ein überaus freundlicher Pilot den Pokal aus dem Flugzeug trug und dem portugiesischen Trainer übergab, weinten sogar viele der Fans und warfen ihren Helden Blumen, Kuscheltiere oder gar Liebesschwüre zu.
„Glaub mir, Cristiano. Das war nur der Anfang der Party...“, lachte Scolari seinem Schützling zu und schickte seine Spieler zum Flughafenausgang.

Aus den Glasfenstern der Terminalhallen konnte man nach draußen sehen und der Trainer Portugals sollte recht behalten. Abertausende von Menschen standen vor dem Flughafen und schwenkten Fahnen. Die Sonne lachte vom wolkenlosen Himmel und die Menschen machten ihrer Mannschaft viel Platz. Die Spieler wurden zu einem Bus, dessen Dach offen war, gelotst. Als die Mannschaft komplett war, fuhr der Fahrer langsam an, immer darauf bedacht, keinen der feiernden Menschen die um den, in Landesfarben angesprühten, Bus tanzten zu überfahren. Das gequälte Lächeln und die gerunzelte Stirn war aus Cristianos Gesicht verschwunden. Er grinste bis über beide Ohren und lachte zusammen mit seinen Freunden. Hunderte von Portugiesen liefen neben dem Bus her, mindestens genauso viele Autos veranstalteten ein Hupkonzert.

„Und das haben wir alles nur dir zu verdanken!“, Scolari war gerade zu Cristiano gestolpert und drückte seinen Kapitän herzlich. „Nein! Das haben wir alle zusammen geschafft!“, entgegnete der 23-Jährige. „AAAAAAAACHTUNG!!!“, riefen João, Luís und Miguel, sodass Cristiano sich gerade noch umdrehen konnte, ehe Champagner in seinen Haaren glitzerte. „Habt ihr sie denn nicht mehr alle?“, lachte er. „Doch... doch.“, rief João und wuschelte Cris durch die nassen Haare. Luís tat es dem Kapitän von Sporting Lissabon gleich: „Gar kein Gel.“, er zog eine Augenbraue in die Höhe und grinste, „Wer bist du und was hast du mit Cristiano gemacht?“
Der Angesprochene verdrehte die Augen und setzte sich auf eine der Bänke, die auf dem Dach des Bussen montiert waren. Noch immer sangen die Menschen um das Fahrzeug herum freudige Lieder und schwenkten ihre Flaggen.

Nachdenklich saß er da, den Kopf mit der Hand abgestützt und den Fuß hochgelegt.
Cristiano konnte sich nicht erinnern, wann er jemals so glücklich gewesen war, er wusste nicht, wann er jemals so stolz gewesen war. Stolz auf sich, stolz darauf, seinem Land etwas gegeben zu haben. Er hatte keine Ahnung. An dieses unbeschreiblich geile Gefühl kam einfach nichts heran. Weder die englische Meisterschaft, noch der Gewinn der Champions-Leauge. Einfach gar nichts.


„Wir vermissen dich, Cristiano, Schatz.“ - „Ich vermisse euch auch, Mama.“ - „Kommst du nicht her?“ - „Ich würde gerne, aber im Moment kann ich nicht. Ich muss erst kurz nach England. Ich bin schon wieder am Flughafen.“ - „Übernimm dich nicht... Hoffentlich geht es dir bald besser.“ - „Jaaa... Mama, ich liebe dich, sag den Andern das auch bitte. Ich muss auflegen.“ - „Tschüss, mein Kleiner.“

Cristiano drückte eine Taste seines Handys und steckte eben diesen in seine Hosentasche. Er musste für ein paar Tage nach England um sich dort noch vom Vereinsarzt untersuchen zu lassen, sein Trainer hatte ja noch keine Ahnung, dass er sich schwerwiegend verletzt hatte. Wenigstens konnte er auf dem Flug noch ein wenig schlafen, seit dem Abend vor dem EM-Finale, das gerade ein paar Stunden zurück lag, hatte er fast nicht mehr geschlafen. Die Nacht nach dem Spiel hatte er in einem Behandlungsraum und einer Hotellobby verbracht, den morgen zwei Stunden lang im Flugzeug und nun war es wieder kurz vor 22 Uhr. Noch immer feierten die Menschen in den Straßen Lissabons.

„Dein Flugzeug.“, Luís piekste einem seiner besten Freunde an den Oberarm. „Danke.“, meinte Cristiano kurz angebunden, stand auf und humpelte zusammen mit dem Nationalmannschaftsarzt und seinem Trainer, Felipe Scolari zum Gate.
„Schlafen Sie kurz. Und das hier,“ der Arzt drückte Cristiano eine dicke Mappe in die Hand, „Geben Sie ihren Vereinsarzt.“
„Pass auf dich auf, Kleiner.“, Scolari legte Cristiano die Hand auf die Schulter und gab das leichte Gepäck seines Stürmers am Check-In auf. Ein weiteres Mal an diesem langen Tag seufzte Cris, ehe er die Sicherheitschecks über sich ergehen lies und müde in seinem Flugzeugsitz einnickte. Er schlief nicht richtig, er döste eher vor sich hin, doch die freundlichen Stewardessen verstanden und ließen ihn zweieinhalb Stunden in Ruhe.

Am Flughafen in Manchester angekommen wartete dann auch schon ein ganzes Team von Reportern, Fotografen - und auch Teambetreuern auf den frisch gebackenen Europameister. Auch Sir Alex war da und wartete auf seinen Schützling. Als Cristiano schließlich mit einer mehr oder weniger großen Reisetasche in der Hand und auf Krücken gestützt durch den Schalter lief, klickten tausende Kameras auf einmal. Grelle Blitze funkelten vor den braunen Augen des Portugiesen, Rufe drangen an sein Gehör. „Schnell Cristiano, komm mit.“, er spürte nur noch, wie ihn jemand am Arm packte und langsam mit ihm vor den Fotografen flüchtete. Er und sein Begleiter liefen durch einen langen Flur, der viel zu hell erleuchtet war; plötzlich sollte Cristiano stoppen und wurde willenlos durch eine schmale Tür geschoben. „Setze dich, du siehst müde aus.“, Cris erkannte die raue Stimme seines Coaches. „Ach was... geht schon.“, entgegnete er, nahm aber auf dem Sofa, das ihm angeboten wurde, platz und blinzelte ein paar Mal, ehe er wieder klar sah und ebenso denken konnte. „Hier.“, er reichte dem Vereinsarzt die Mappe, die er vor seinem Abflug erhalten hatte. Der Engländer nickte und blätterte durch die Papiere.

„Was ist eigentlich passiert?“, fragte Sir Alex, als er ungläubig Cristianos rechten Knöchel betrachtete.
„Bin umgeknickt...“, murmelte der Rechtaußen designiert.
„Umgeknickt? Ist das alles?“, Sir Alex setzte sich neben Cristiano. „Du bist doch völlig durcheinander. Auch wenn es bestimmt grandios ist, die EM zu gewinnen, deshalb ist man aber nicht so furchtbar verwirrt.“
„Es ist nichts... nichts von Bedeutung... wirklich...“, Cristianos Stimme wurde immer leiser, bei seinem letzten Wort war er kaum noch zu hören.
„Erzähl mir doch keinen Mist... ich kenne dich nun wirklich lange genug, um zu wissen, wann etwas mit dir nicht stimmt... merk dir das mal.“, beschwerte sich der Trainer Manchesters, doch eine Antwort seitens Cristiano blieb aus, der Arzt ergriff das Wort:
„So... ich würde sagen, acht Wochen und jetzt sofort ins Bett.“

„Hhhhhh....“, Sir Alex half Cristiano auf und begleitete ihn auf ein Zimmer des Flughafenhotels in dem sie sich mittlerweile befanden. „Morgen fährst du wieder nach Hause und damit meine ich Funchal, ist das klar. Ich will, dass du dort den gesamten Sommer lang bleibst, mach das Aufbautraining und sei pünktlich zu Trainingsbeginn wieder hier und jetzt schlafe, du fliegst morgen wieder.“
„Jawohl, Sir.“, spöttelte Cristiano. Doch als sein Trainer die Hotelzimmertür hinter sich geschlossen hatte fiel der Dunkelhaarige in das wunderbar weiche Bett und versank sofort in seinen Träumen.

Träume. Das wohl richtige Wort für fast alles. Cristiano hatte sich vor ein paar Stunden einen seiner größten Träume erfüllt. Er hatte mit seiner Nationalmannschaft, als Kapitän sogar, einen Titel gewonnen und nicht irgendeinen Titel, nein er hatte verdammt noch mal die Europameisterschaft gewonnen! Weltmeisterschaft, er würde aber so was von das auch noch gewinnen! Doch diese Träume waren noch lange nicht alles. Auch wenn er davon träumte, Titel zu gewinnen und der beste Fußballer der Welt zu werden, er hatte noch ganz andere Träume. Er wollte eine Familie, nicht unbedingt jetzt, aber in ein paar Jahren. Er wünschte sich jemanden der ihn liebte, verstand und nicht nur wegen seines Geldes oder seiner Popularität ausnutzte. Er wollte jemanden, der ihn einfach nur liebte, sonst nichts. Zwar schlief er tief und fest, aber trotzdem konnte man selbst in dem schummrigen Licht, das das Hotelzimmer durchflutete, erkennen, dass Cristiano selig grinste. So ein riesiger, silberner Europameisterpokal war eben doch schon was sehr geiles. Und in ein paar Wochen würde er auch wieder Fußball spielen. Eigentlich war doch alles gut.
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Take My Hand Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Honeymelon Di März 31, 2009 5:18 pm

Schönes Chap! Das mit dem Champagner ist toll *gg*!
jap schnell genung xD
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Take My Hand Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Fr Apr 03, 2009 8:00 pm

²Honeymelon: Muha. Danke <3 Champus is immer toll *.*
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Destoyed Illusions


Sonnenstrahlen kitzelten Cristiano wach. Das warme Licht kroch über seine leicht gebräunte Haut und lies seine braunen Augen funkeln. Er lag, alle Viere von sich gestreckt und noch voll bekleidet, auf dem Bett und musste ein paar Mal blinzeln, bis er richtig wach war. Ein Tick-Tack lies ihn jedoch so aufschrecken, dass er seitlich aus dem Bett kullerte. Ja, richtig kullerte. Kaum zu fassen. „Fußballprofi reißt sich beim Rummachen die Gelenkkapsel kaputt und fällt wegen eines Weckers aus dem Bett... Oh mein Gott, ich sollte mich wirklich zusammenreißen!“, sagte Cristiano deprimiert zu sich selbst. Doch sein verschlafener Blick blieb tatsächlich auf dem Wecker hängen. Es war kurz vor zehn Uhr am Morgen. Ging sein Flug nicht um Punkt zehn? Er zuckte kurz mit den Schultern, als wollte er sich selbst beweisen, dass er es nicht mehr wusste und langte, noch immer auf dem Boden sitzend, nach dem Flugticket für heute, welches auf dem Nachttisch, eben neben jenem Wecker seinen Platz hatte. Er beschloss, Flugzeuge, das Fliegen generell zu hassen.

„Oh... verdammt!“, entfuhr es dem Portugiesen. Er schüttelte den Kopf, rappelte sich auf und griff gleichzeitig nach Krücken und Reisetasche – pardon, eigentlich war es eine total stylische Tasche von Louis Vuitton, die leider die Form einer altmodischen Reisetasche hatte, aber für Handtaschen war sich Cristiano dann doch ein wenig zu männlich. Mit einem leisen Fluchen humpelte er, so schnell er konnte, aus dem Zimmer, zum Hotel-Check-Out und zum Flughafen-Check-In. Dort angekommen wurde er schnell durch die Sicherheitskontrollen geschleust, sodass er gerade noch rechtzeitig das Flugzeug, das ihn nach Hause bringen sollte, besteigen konnte. Er hatte sich gerade angeschnallt, als das Flugzeug sich erhob und der Schub ihn langsam in die Sitzlehne drückte. Er schloss kurz die Augen, um sie dann abrupt wieder aufzureißen.

Panisch wühlte er in seinem Rucksack herum, bis er gefunden hatte, was er suchte. Sein Ticket. Kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, als er hektisch die gedruckten Zeilen auf dem Stück Papier las. Sein, nun ja, Wunsch, nicht mehr in England spielen zu müssen, verfestigte sich mit dem Moment, als die nächste Hiobsbotschaft über ihn hereinbrach. Das Flugzeug flog über Liverpool und landete dort zwischen, da die Maschine in Manchester nicht ganz ausgebucht war. Ja. Er hasste das Fliegen definitiv.
„Nein, nein, nein... Bitte ist der schon in Spanien... bitte, Gott.“, murmelte Cristiano und seufzte. Er wusste nicht warum, doch er fühlte sich unwohl und sehnte sich nach einer kalten Dusche, Haargel und frischen Klamotten. Immerhin trug er nun schon seit dem Flug nach Lissabon einen Anzug. Der war zwar nicht unbedingt unbequem, aber vor allem sein rechter Fuß schmerzte und steckte in, unter diesem Umständen, wirklich wesentlich zu schmalen Schuh.

Für Zwei der drei Probleme hatte der Portugiese keine Lösung. Für seine Haare allerdings schon. Sein geliebtes Taschen-Reise-Ding beinhaltete, so vermutete er zumindest, einen Spiegel und eine Tube des Haarstylemittels. Vorsichtig kramte Cristiano nach Beidem und wurde sogleich fündig. Mit einem zufriedenen Grinsen stellte er den Spiegel auf den kleinen Tisch vor ihm und verteilte das Gel erst in seinen Handflächen und dann im dunklen Haar. Auch wenn Cristiano nicht allzu oft flog, die erste Klasse hatte doch schon was für sich. Man hatte, zumindest ein wenig, Privatsphäre. Möglicherweise sogar ein wenig zu viel, da Cris die hübsche Stewardess, die ihn anscheinend etwas gefragt hatte, erst bemerkte, als ihr ein Glas Wasser herunterfiel.

„Entschuldigen Sie bitte.“, bat die zierliche Frau, bückte sich und wischte die Flüssigkeit in dem Flugzeuggang zügig auf. Cristiano überlegte kurz, ob die junge Frau das Glas nur fallen gelassen hatte, um ihn aus seinen Gedanken zu holen, schlug sich diesen absurden Grund aber schnell aus dem Kopf.
„So... ich bin aber auch zu ungeschickt... Darf ich Ihnen etwas bringen? Einen Kaffee vielleicht?“, die Stewardess lächelte als Cristiano einen Blick in den handlichen Spiegel vor ihm warf, kurz zusammenzuckte und schließlich einen extra starken, schwarzen Kaffee bestellte.
„Äh... Miss?“, fragte der Neu-Europameister zögerlich. Die Rothaarige Frau, die ein hellblaues Kostüm trug, sah ihn fragend an, sodass er einfach weitersprach, „Also... wo landen wir eigentlich?“
„In fünf Minuten für eine Viertelstunde in Liverpool, da dort noch Passagiere zusteigen. Danach in Madrid, Lissabon und schlussendlich in Funchal.“
Cristiano runzelte die Stirn: „Und... wissen Sie zufällig, wer alles in Liverpool noch einsteigt?“
„Nein, tut mir sehr Leid. Die Crew hat erst ein paar Minuten, bevor wir abgehoben sind erfahren, dass wir in Liverpool und Madrid zwischenlanden. Eine Schnellumbuchung der Airline, die auch nur auf den Tickets, die gestern Abend noch gekauft wurden, vermerkt ist. Kann ich Ihnen sonst noch helfen?“

„Nein, das war alles, Miss.“, die junge Frau lächelte ein weiteres Mal und ging weiter. Cristiano hingegen war den Tränen nahe. Warum kannte er ausgerechnet jemanden, der in Liverpool sein könnte und möglicherweise nach Madrid wollen würde? Hasste Gott ihn so sehr?
Nachdenklich betrachtete er den bräunlichen Dunst, der über seinem Kaffee aufstieg. Ja. Er hasste Fliegen.

Er hatte mit Fernando Torres geknutscht – okay, das war wohl der Adrenalinüberschuss.
Fernando Torres war ein Mann – okay, Adrenalinüberschuss und... Mitleid? Vielleicht auch nur die Schuld dessen Mutter? Und Vater?
Er fühlte sich in Fernandos Nähe wohl – okay, Torres war sympatisch. Und freundlich. Und nett.
Er fühlte sich in Fernandos Nähe verdammt wohl – okay, abflauender Adrenalinüberschuss und Sympathie.
Seine Gedanken drehten sich ständig um Torres – okay, er hatte ja auch mit ihm rumgemacht.
Er hatte Angst davor, sich nochmals mit Torres zu treffen – okay... Cristiano fiel nichts mehr ein.

Er hatte keine Ahnung, was da passiert war. Er war sich sicher, dass er beispielsweise Cesc Fabregas nicht geküsst hätte. Die Frage war nur, warum? Cristiano zermattete sich das Hirn über diese Frage. Hatte Fernando Torres, 24, männlich, Stürmer des FC Liverpool etwas, das ihm auch nur ansatzweise gefiel? Außer vielleicht die haselnussbraunen Augen, die honigblonden Haare, das sonnige Lächeln, die Sommersprossen oder die zarte Haut?
„Oh... mein... Gott...“, nuschelte Cristiano und kippte den heißen Kaffee in einem Schluck herunter – was von einem Husten seinerseits kurz unterbrochen wurde. „Scheiße... was mach ich nur?“, fragte Cris sich selbst. Die Antwort kam prompt aus den Lautsprechern, die überall im Flieger verteilt waren: „Sehr geehrte Passagiere, wir setzten nun zur planmäßigen Zwischenlandung in Liverpool an. Ich bitte sie höflichst sich anzuschnallen. Danke.“

Cristiano tat also wie ihm befohlen und lies die Schnalle des Gurtes einrasten – und begann zu beten. Das Flugzeug verlor nach und nach an Höhe. Die roten Backsteinhäuser, die es auch in Manchester zu hunderten gab, blitzen durch die Hochhäuser und den Regenwolken immer wieder hervor. Von einem Moment auf den Anderen prasselten Tropfen unaufhörlich an den Rumpf des Fliegers und Windböhen stießen das Flugzeug fast wie einen Ball hin und her. Der Pilot rief seine Passagiere durch die Lautsprecheranlage nochmal zur Ruhe auf und in der nächsten Sekunde setzten die Räder der Maschine schon auf der nassen Landebahn des Liverpooler Flughafens auf. Das Flugzeug wurde langsamer, doch Cristianos Puls beschleunigte sich stetig. Er wollte hier aus Liverpool weg und das am besten ganz schnell.

Sein Herz schien, mal wieder, Überstunden zu machen und hämmerte immer schneller und fester gegen seinen Brustkorb, sodass er dachte, er wurde gleich zerspringen, als das Flugzeug stoppte und eine Tür geöffnet wurde. Als er dann auch noch ein Lachen hörte, dass ihm fast das Herz zeriss, fuhr er sich nervös durch's frisch gegelte Haar. „Gott, lass noch zwei andere Plätze in diesem beschissenen Flugzeug frei sein!“ Sein Stoßgebet schien nichts zu nützen, denn Schritte halten in dem Flieger wieder und wie es aussah, waren nur noch die beiden Plätze neben ihm frei. Von wegen First-Class. Wenn er je wieder fliegen müsste, würde es ein Privat-Jet sein.

„So, da wären wir.“, er hörte die Stimme der jungen Stewardess, traute sich jedoch nicht umzuschauen wer nun tatsächlich neben ihm platz nehmen würde. Cristiano öffnete langsam seine zusammengekniffenen Augen und drehte sich leicht in nach rechts, in Richtung des Ganges. „Danke.“, war alles, was aus seiner trockenen Kehle zu hören war. Solch Glück konnte auch nur er haben. Vor ihm stand Fernando Torres, mit kirschroten Wangen und dazu noch Sergio Ramos, der sich wohl das Lachen verkneifen konnte... musste... es einfach tat. Kein Wunder, Cristiano sah aus, als wäre er fünfmal – mindestens – gestorben und wieder auferstanden. Zumindest mit perfekt liegendem Haar.
„Ich will in die Mitte, ja?“, fragte Sergio dann grinsend, wartete aber keine Antwort seitens Fernando oder gar Cristiano ab, sondern lies sich in den gemütlichen Sitz fallen und legte seinen Gurt an.
„Äh... würden Sie sich auch setzen? Wir würden gerne starten?“, fragte die Stewardess leicht angenervt und musste Fernando mit sanfter Gewalt auf den Sitz am Gang befördern. Ramos nahm ihr das Anschnallen Fernandos ab und schloss auch dessen Gurt.

„Hi.“, Sergio streckte Cristiano die Hand hin, die dieser mit einem gequälten Lächeln schüttelte.
Cristiano öffnete die Lippen, um etwas zu sagen, schloss sie aber wieder. Fernando vermied es sogar ihn anzusehen. Da die Beiden links und rechts von ihm nichts sagten, ergriff Sergio das Wort: „Sehr gesprächig, ihr Zwei, muss man schon zugeben. Ähm... ja, darf man fragen, was du, ich darf doch du sagen, in England gemacht hast?“
Cristiano brauchte einige Sekunden um zu begreifen, dass jemand mit ihm redete, doch er fand seine Stimme schnell wieder: „Äh... ja. Ich war bei meinem Vereinsarzt und Trainer. Und jetzt flieg ich wieder nach Hause.“
„Oh. Fernando hat mir erzählt, dass du dich verletzt hast?“, Sergio klang aufrichtig interessiert, so erzählte Cristiano, zwar nicht hunderttausend prozentig richtig, wie und wo er sich für wie lange verletzt hatte, und so weiter. Eigentlich wollte er nur die Zeit schneller vergehen lassen, denn es war ihm unglaublich unangenehm jetzt in Fernandos Nähe zu sein. Vor allem, weil sein ganzer Körper unaufhörlich kribbelte und er Sergio Ramos von dessen Platz werfen und sich zu Fernando setzten wollte. Was für Gedanken. So bemerkte er nicht, wie sich das Flugzeug wieder in die Lüfte erhob und Sergio Ramos auf ihn einredete. Von Real Madrid war die Rede, von Spanien, von dem EM-Finale, von Cristianos Elfmeter und von Fernandos. Außerdem noch ein wenig von Nereida, wobei Cristiano herzlich wenig zuhörte.

„Ich geh mal kurz wohin.“, beendete Sergio seinen Monolog, löste den Gurt, der um seine Hüften lag und kletterte über Fernando, um dann in Richtung Bordtoilette zu schlendern.
Nun war Cristiano mit Fernando alleine. Nun ja, zumindest in einer Sitzreihe.
„Olá.“, war Cris' vielsagender erster Satz. Fernando sah ihm in die Augen und wieder färbten sich seine Wangen rötlich. „Hola.“
„Wir küssen uns jetzt aber nicht, oder?“, fragte Cristiano und lächelte, als er ein schelmisches Grinsen über Fernandos Gesicht huschen sah.
„Ich denke wohl eher nicht.“, antwortete Fernando. Seine Augen funkelten jedoch aufgeregt und auch Cristianos glitzerten fröhlich. „Warum waren du und äh... Sergio eigentlich in England?“, fragte Cristiano in einem beiläufigen Ton. „Hm... Ich musste sowieso noch mal nach Liverpool, so gut wie alles, das ich besitze ist dort und Sergio wollte endlich mal das Stadion in der Anfield Road sehen. Da hab ich ihn mitgenommen, schließlich ist er mein bester Freund und mein Trainer kennt Sergio auch, von daher... Stadionrundgang.“, Fernando grinste.

„Das Old Trafford ist schöner. Unser Stadion hat viel mehr Atmosphäre und überhaupt, wer will schon nach Liverpool?“, neckte Cristiano und grinste den blonden Spanier an. „Das denkst aber auch nur du.“, sagte Fernando und legte den Kopf schief, „Ist dir aufgefallen, dass wir nur... ich sag mal ungezwungen miteinander reden können, wenn niemand... direkt... dabei ist?“
Cristiano hob eine Augenbraue an, nickte dann aber zustimmend: „Keine Ahnung. Du wirst auch immer rot, wenn ich mit dir rede.“ Fernando schüttelte den Kopf: „Das ist nicht fair.“
„Was ist nicht fair?“, unterbrach Sergio die Unterhaltung der beiden offensiven Fußballprofis und kletterte wieder in die Mitte der Zwei.
„Jemand hat behauptet, das Old Trafford hätte mehr Atmosphäre als die Anfield Road.“, erklärte Fernando trotzig. „Da hat Cristiano...äh... dieser 'Jemand' recht. Wirklich, ich hab dort auch mal gespielt, ist gar nicht mal so lange her... jedenfalls ist das Stadion echt... stimmungsvoller, als die Anfield Road. Wenn man dort auf dem Platz steht, hat man das Gefühl einfach alles geben zu müssen, um dem Stadion gerecht zu werden...“, fand Sergio und in seinen Augen glitzerte es aufgeregt.
„Seh ich genauso.“, stimmte Cristiano zu und musste grinsen als ihn Fernando fast aufgebracht ansah: „Habt ihr irgendwas gegen mich?“

Sowohl Sergio als auch Cristiano schüttelten den Kopf.
„Dann zerstört doch keine monatelang aufgebaute Illusion von einem tollen Stadion!“, Fernando zog eine Schnute und verschränkte die Arme vor der Brust.
Cristiano grinste abermals. Ein 22-Jähriger, ein 24-Jähriger und er selbst, genau dazwischen, also 23 Jahre alt, stritten tatsächlich darüber, welcher Verein jetzt das schönere Stadion hatte. Unglaublich.
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Beitrag  Honeymelon Fr Apr 03, 2009 8:12 pm

*lol* über was die sich streiten!

Tolles Chap! <3
Mach schnell weiter!
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Take My Hand Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Di Apr 07, 2009 12:03 am

²Honeymelon: Kleinkinder halt XD
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Holidays

Unglaublich. Das war das Wort, das am besten auf Cristianos Lage zutraf. Unglaublich verrückt. Unglaublich lustig. Unglaublich unwirklich. Unglaublich seltsam.

Man könnte diese Liste noch beliebig erweitern, doch Cristiano zog es vor sich von Fernando und Sergio, der ihm irgendwie sympathisch war - obwohl er was mit Nereida gehabt hatte - zu verabschieden. Das Flugzeug war bereits in Madrid gelandet und wurde gerade vom Bodenpersonal gecheckt und zum Weiterflug nach Lissabon und Funchal fertig gemacht. Auf dem gesamten Flug nach Spanien war die Verlegenheit zwischen ihm und Fernando praktisch davongeschmolzen. Sergio und Cristiano waren meistens der gleichen Meinung, sodass Fernando oftmals an der Freundschaft zu Sergio und dessen Loyalität zweifelte.

Cristiano hingegen fand das Gerangel zwischen den beiden Spaniern einfach nur lustig. Schließlich waren sie alle drei erwachsene Männer ... mochte man zumindest meinen. Auf Drängen Sergios, was Cristiano dann doch ein wenig spanisch vorkam, hatten Sergio selbst, Fernando und er ihre Handynummern ausgetauscht und beschlossen, irgendwann im Sommer mal eine Party oder ähnliches zu schmeißen. Ein Grinsen huschte über Cristianos Gesicht, als er an Fernando dachte, der immer ganz aufgeregt war, wenn es um das Thema Fußball ging.
„Oh man...“, seufzte Cristiano. Der Spanier hatte seine Gedanken wirklich restlos belagert. Und dabei hatte Fernando noch eine Freundin, was Cristiano gerade auf dem Flug erfahren hatte. Er wusste zwar nicht warum, weshalb oder wieso, aber diese Tatsache tat ihm weh. Und dass das Tattoo an Fernandos rechtem Unterschenkel dessen Freundin gewidmet war, gefiel ihm auch ganz und gar nicht. Seltsam, total kindisch und idiotisch. Das waren die Worte, mit denen sich der Portugiese im Moment beschreiben würde.

Cristiano spürte deutlich, wie das Flugzeug losrollte und sich in die Luft erhob. Müdigkeit überfiel ihn förmlich. Er hatte große Mühe seine Augen offen zu halten, immerhin hatte er in den letzten drei Tagen kaum geschlafen und ein wenig Jet-Leg mischte sich auch noch dazu. Er beschloss kurzer Hand, den Kampf gegen die, sich schließen wollenden Augenlider aufzugeben, sich zurück zulehnen und einfach ein wenig zu schlafen. Zumindest bis er in zu Hause in Funchal ankam.



Ein laues Lüftchen wehte Cristiano um die Nase, als er, nach vier anstrengenden Tagen endlich zu hause auf einer Luftmatratze lag und in seinem Pool umhertrieb. Seine Familie war eine echte Wohltat und hatte ihn nicht über die EM und seine Verletzung ausgefragt, worüber er mehr als dankbar war. Vor allem seine Schwestern Catia und Elma wussten, dass er alles erzählen würde. Aber im Moment war Cristiano einfach nur müde und erschöpft. Die Luftmatratze und ihre wertvolle Fracht schwamm gerade am Rand des weitläufigen Schwimmbeckens entlang, als eine bekannte Melodie ertönte. Cristiano öffnete genervt die Augen und lugte über den Rand seiner Sonnenbrille. Ein silbernes Mobiltelefon lag auf dem trockenen Steinboden und dudelte fröhlich vor sich hin. „Gott... wer zur Hölle ist das schon wieder...“, murmelte der Portugiese, griff dann aber nach dem Gerät und nahm den Anruf entgegen:
„Ja, bitte?“ - „Cristiano?“- „Am Telefon.“ - „Oh... ich bin's, Fernando.“ Als Cristiano den Namen des Spaniers hörte, richtete er sich blitzartig auf, sodass er das Gleichgewicht verlor und geradewegs ins kühle Nass kullerte. Am anderen Ende der Leitung, dass sich in Madrid befand, war nur ein Rauschen zu hören.

„OHHHHH!“ Cristiano tauchte gerade wieder auf und schnappte verzweifelt nach Luft. Aus irgendeinem unergründlichen Grund lachte er, als er sich das durchnässte Handy ans Ohr hielt: „Verzeihung.“ Man konnte förmlich spüren, dass Fernando, so weit er auch weg war, erleichtert darüber war, dass Cristiano noch immer am Telefon lauschte. „Was hast du eben gemacht?“, wollte der Spanier wissen. „Bin ins Wasser gefallen, erklärte der Portugiese und hielt sich am Beckenrand fest. „Ah ja... wie auch immer, eigentlich wollte ich dich fragen, ob du vielleicht Lust hast, mal nach Madrid zu kommen. Du kannst auch jemanden mitbringen. Sergio hat in eineinhalb Wochen Geburtstag und er wollte dich einladen. Allerdings hat der Mann deine Telefonnummer verschlampt.“

Eine Geburtstagsparty. In Madrid. Mit Fernando. Cristiano hatte einfach mal ein gutes Gefühl und er wusste auch schon, wenn er mitnehmen würde: seine besten Freunde Luís aka Nani, João und Ricardo. „Öh... ja, ich würde, glaube ich, gern kommen. Ich ruf jemanden an und dann ruf ich dich an, ja?“ - „... Okay, bis dann.“
Cristiano und Fernando legten gleichzeitig auf und doch verspürten Beide eine geringe Sehnsucht, gleich nochmal anzurufen. Cristiano griff als Erster wieder zum Telefon, doch er wählte nicht Fernandos Nummer, sondern die, seines besten Freundes, den er schon ewig kannte.
„Hey Ricardo... Jep, ich bin's... du ich wollte fragen, ob du nächste Woche schon was vor hast?... Hast du... oh... nein, es ist nicht besonders wichtig. Ich wünsch dir viel Spaß mit Sara. Okay, wir sehn uns. Bye.“ Er drückte den roten Knopf. Gut. Dann kam Ricardo eben nicht mit. Doch auch Luís und João hatten keine Zeit.

„Geh ich eben allein...“, brummelte Cris in seinen imaginären Bart. „Wohin gehst du denn?“, seine Schwester setzte sich auf den Beckenrand, neben Cristiano und lies ihre Beine ins kalte Wasser baumeln. „Ich besuche nächste Woche jemanden in Madrid. Hast du Lust mitzukommen, Catia?“
„Tut mir leid, Brüderchen. Ich kann nicht. Mein Plattenboss dreht mir noch den Hals um, wenn ich nicht so langsam das neue Album fertig bekomme. Frag doch Mutter, ihr gefällt Spanien doch so gut.“, erklärte die Ältere und lies ihren Bruder wieder alleine am Pool zurück.

„Sicher nicht.“, sagte der mehr zu sich selbst, als zu irgendjemand anderem. Da fiel dem Portugiesen ein, dass er Fernando eigentlich noch schnell zurückrufen wollte. Eigentlich. Jetzt hatte er aber irgendwie keine Lust mehr, kletterte ein wenig unbeholfen aus dem Schwimmbecken und humpelte, mit dem Verband am Fuß in die Villa, die er seiner Familie gekauft hatte. Seine Mutter würde mit Sicherheit gerne erfahren, wie die Europameisterschaft nun so war. Und seine Schwester würde sich diesen 'Live'-Bericht ebenfalls wohl kaum entgehen lassen, singen konnte sie später wohl ja auch noch.



„Und dann hab ich das Ding einfach gehalten.“, Cristiano beendete seine Erzählung der Erlebnisse der Europameisterschaft. Seine Familie hatte ihm geschlagenen drei Stunden gespannt zugehört, sodass niemand bemerkt hatte, dass es draußen bereits dämmerte und die Sonne sich hinter den Hügel der Blumeninsel Portugals verkroch.
„Wow. Kleiner, ich bin stolz auf dich!“, Cristianos Mutter Dolores wuschelte ihrem Sohn sanft durch das feuchte Haar und schenkte ihm ein stolzes Lächeln. Seine Schwester und deren Freund klopften ihrem Europameister leicht auf die Schulter und verabschiedeten sich schnell, da beide am Abend noch nach Porto fliegen mussten.
„Dein Vater wäre sehr stolz auf dich, Schatz.“, Cris' Mutter legte ihre Hand auf die linke des 23-Jährigen.
„Meinst du? Ich... vermisse Papa.“, flüsterte Cristiano und sein Blick wurde betrübt. „Aber sicher. Er wollte schon immer nur das beste für dich und deine Geschwister. Wenn er noch da wäre... würde er es dir auch so sagen, Schatz.“, erklärte die Portugiesin. „Deine Schwester sagte, du fliegst nächste Woche nach Madrid?“
„Ich bin auf eine Party eingeladen, aber ich weiß noch nicht, ob ich hin gehe. Keiner hat Zeit für mich, Mama. Und na ja... ich würde dich ja fragen, ob du mitkommst, aber...“

„Aber du hast keine Lust, mit mir die Sehenswürdigkeiten dort anzusehen. Nein... ich passe nächste Woche sowieso auf Carlos auf, seine Eltern verreisen und er wäre sonst ganz alleine.“, wieder lächelte sie ihren Sohn liebevoll an. „Aber pass dann bitte auf dich auf. Du hast schließlich eine Verletzung am Knöchel, die muss ja nicht unbedingt schlimmer werden.“
„Okay, Mama. Ich liebe dich. Und setz' mich noch ein wenig auf die Terrasse.“, erklärte Cristiano, stand auf und lief vorsichtig auf den erhöhten Balkon, von dem man aus eine wunderbare Sicht über ganz Madeira hatte.
Müde lies er sich auf einem der vielen Stühle nieder. „Oh... scheiße...“, er sah, wie etwas silbrig glänzendes in der Nähe des Pools, in denen er vor wenigen Stunden noch gefallen war, lag. Kurzerhand krabbelte er wieder von dem Stuhl, um das Mobiltelefon zu holen. Als er am Beckenrand, auf wackeligen Beinen stand, griff er nach dem Handy und setzte sich einfach auf den harten Boden. Schnell suchte er die Nummer des blonden Spaniers, den er anrufen wollte und drückte auf den kleinen, grünen Knopf.

Es tutete. Plötzlich nahm jemand ab.
„Ja?“, kam es genervt aus dem Hörer. Man konnte selbst durch die Leitung merken, dass es ein gänzlich unpassender Moment zum telefonieren war. „Hey Fernando... ich bin's Cristiano.“, auch war die Unsicherheit, die sich in der Stimme des Dunkelhaarigen breit gemacht hatte, deutlich zu spüren. „Oh... tut mir Leid, wenn ich eben ein wenig... forsch geklungen habe...“, erklärte Fernando und schien gleich fröhlicher.
„Du... ich... wegen nächster Woche... also, ich meine, ich würde gerne kommen, alleine... niemand hat Zeit für mich.“, ein Lachen war zu hören, sowohl in Funchal, als auch im fernen Spanien, „Aber... ich meine, kenn' ich da überhaupt jemanden und sollte ich jemanden kennen... spreche ich seine Sprache und hasst mich dieser jemand auch nicht?“

Wieder war ein Lachen zu hören, allerdings nur von Seiten des Spaniers: „Du sprichst Englisch, das reicht. Und Spanisch bring ich dir in einem Crash-Kurs bei – wobei... es ist ja fast wie Portugiesisch... .“ Nun musste der Portugiese kichern: „Lach nich so, Cristiano. Du kennst die Leute übrigens... Iker, Cesc, David, Xabi, Xavi... keine Ahnung, ich weiß nicht genau, wen Sergio alles eingeladen hat... könnte auch sein, dass keiner von denen kommt, sondern nur seine Großeltern oder so. Der Junge hat 'n Klatsche.“

„Oh... du hast nicht gesagt, dass ich dort möglichst wenig Gesprächspartner haben werde...“, wieder lachte Cristiano. „Ach was, keiner wird dir den Kopf abreisen. Ich meine... ich mag dich, Sergio mag dich... was willst du eigentlich mehr?“ „Ach... ein Wunderheilmittel wär' schön, aber sonst... Aber sag mal, hab ich dich bei irgendwas gestört? Als du abgenommen hast... du klangst nicht sehr begeistert von einem Anruf.“, stellte Cristiano fest und lies seine Beine in das klare Wasser des Schwimmbeckens hängen.

Ein Seufzen drang durch den Lautsprecher: „... Nun ja... ähm... meine Freundin und so... waren... äh... beschäftigt.“
Cristianos Stimmung verfinsterte sich von einer Sekunde auf die Andere: „Oh... Verzeihung. Ich schreib 'ne Mail, wann der Flug geht und so weiter, ich war noch nie in Madrid... also, ich bräuchte einen Chauffeur und ja... wir sehn' uns.“, er wartete noch nicht mal eine Antwort des Spaniers ab, sondern legte einfach auf. Cristiano kannte das Gefühl, dass sich in seinem Innern ausbreitete, nicht, aber es gefiel ihm nicht. „Hm...“, er schloss kurz die Augen.

Er vermisste etwas. Er vermisste jemanden. Etwas, dass man Liebe nennt, nicht Habgier und Geltungssucht, oder so einen Dreck. Einfach nur mit jemandem zusammen sein, den man von Herzen mochte, bei dem man so sein konnte, wie man eigentlich war, wie man sein wollte und der einen verstand. Auf eine seltsame Art und Weise vermisste er sogar Nereida. Auch wenn sie schlecht zuhören konnte, selbst viel zu viel redete und Geld über alles mochte. Cristiano vermisste die Spanierin, mehr oder weniger, aber schließlich hatte er sich auch einmal in sie verliebt. Möglicherweise vermisste er aber auch nur das Gefühl, verliebt zu sein?

Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit. Vielleicht sollte er einfach in Madrid bleiben. Er hatte ja jetzt schon Angst vor dem Tag, an dem er wieder gegen Fernando spielen sollte, warum auch immer. Eigentlich konnte es ihm egal sein, aber Cristiano fürchtete sich richtig vor der Begegnung Manchester United versus Liverpool. Eine komische Vorstellung. Aber wenn er bei Real Madrid spielen würde, dann ja, dann müsste er nicht gegen Torres spielen, höchsten in der Champions League, aber das war unwahrscheinlich. Cristiano beschloss, dass er sich in Madrid zumindest mal bei Real blicken lassen würde.
Und er würde diesen Sommer auch noch in die USA fliegen und wenn es nur für zwei Tage sein würde. Er hatte endlich frei und wollte das tun, was er wollte. Außerdem hatte seine Mama noch nie die Freiheitsstatue gesehen – obwohl, die musste wahrscheinlich auf ihre Enkel aufpassen. Tze. Cristiano gähnte und in diesem Moment fiel ihm ein, dass er müde war und schlafen gehen wollte. Und das schon seit einer halben Stunde.
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Beitrag  Honeymelon Di Apr 07, 2009 9:23 am

Tolles Chap <3
Ich freu mich schon auf die Party! cheers
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Take My Hand Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Do Apr 09, 2009 4:18 pm

²Honeymelon: Joar... ich mich auch ^^
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Let's Go Swimming!...


Sonnenstrahlen krochen über die Hügel Madeiras, schlichen durch die verdunkelten Gassen Funchals und kitzelten schließlich Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro wach. Der Portugiese blinzelte ein paar mal, um dann mit einem Blick auf den Kalender festzustellen, dass es Mittwoch war. Heute ging sein Flug nach Madrid. Ohne es zu wollen hatte er der Presse somit Wechselgerüchte zukommen lassen, die sich selbst bei ihm schon in Luft aufgelöst hatten.

Cristiano hatte in den letzten Tagen viel Zeit mit seiner Familie verbracht und festgestellt, dass er es liebte in Manchester Fußball zu spielen. Seine Mutter hatte ihm jedes mal gesagt, dass er so strahle, wenn er von seinem Klub erzähle, dass seine Augen fröhlich funkelten und dass sie ihn so am liebsten sah. Zwischen den Familienausflügen war hier und da noch ein Interview für verschiedene Zeitungen und Fernsehsender dazwischen gerutscht, allesamt zum Thema Europameisterschaft. Cristiano hatte nichts dagegen und seine Reise ins ferne Amerika war auch schon gebucht. Er würde in drei Tagen direkt aus Madrid nach New York fliegen, leider ohne seine Mama, die um diese Zeit mehrere wichtige Termine hatte.
Schnell stieg Cristiano aus seinem Bett und schlenderte, pardon, versuchte zu seinem Kleiderschrank zu schlendern. Nach einigen Minuten endlich am Ziel angekommen zog er ein schwarzes Shirt und eine Vintage-Jeans aus den Regalen, griff nach einer Boxershort und einem paar Socken und lief – Verzeihung – tapste verschlafen in das angrenzende Badezimmer. Schnell war geduscht und die Zähne geputzt, das Haar in Form gebracht und die Ohrringe eingesteckt. Ein letzter prüfender Blick und Cristiano verschwand mit einem dicken Grinsen aus dem Bad. Er packte seine, zu Verwunderung aller, leichte Reisetasche und lief in Richtung Küche. Liebevoll begrüßte er seine Mutter, drückte ihr einen Kuss auf und verabschiedete sich sogleich wieder.

Nachdem er schließlich ein paar Schuhe angezogen hatte, sich eine Jacke übergworfen und seine Sonnenbrille eingesteckt hatte, öffnete er die gläserne Haustür und freute sich, dass der Taxidienst in Funchal einwandfrei funktionierte. Fröhlich vor sich hin summend kam er letztlich am Flughafen an. Dort das gleiche Spiel wie immer – Sicherheitskontrollen, Einchecken, Fliegen, Landen, Auschecken, Sicherheitskontrollen. Nach geschlagenen vier Stunden stand er dann mutterseelen allein, verlassen und der spanischen Sprache nicht wirklich mächtig, am Madrider Flughafen, umringt von hunderten Reportern.

„Cristiano, was tun Sie hier?“ - „Haben Sie vor, zu Real Madrid zu wechseln?“ - „Warum sind Sie nach Spanien gekommen?“ - „Weshalb haben Sie sich von Ihrer Freundin, Nereida Gallardo, getrennt?“ - Das waren nur einige Fragen, die dem Portugiesen an den Kopf geworfen wurden. Fast schon verzweifelt kramte er sein Handy aus seiner Hosentasche und lief den Toilettenschildern nach. Wenn die Reporter wissen wollte, dass er jetzt pinkeln gehen würde, na gut.
So bahnte er sich mehr oder weniger schnell und einfach den Weg durch die Menschenmassen am Flughafen. Doch als er die Tür des WC verschloss, war er tatsächlich alleine. So wählte er Fernandos Nummer. Der würde was erleben können. Was fiel diesem Spanier eigentlich ein? Hatte Cristiano nicht ausdrücklich gesagt, dass er noch nie in Madrid war und sich nicht auskannte und kaum Spanisch sprach?! Okay... es war zwar nicht sonderlich schwer sich trotzdem zu verständigen, wenn man Cristiano Ronaldo hieß, aber es ging um's Prinzip!

„Ja?“, kam es derweil aus dem Lautsprecher des Telefons. „Mensch, wo bist du? Warum hilft mir niemand?“, fragte Cristiano ziemlich schroff - immerhin benötigte er noch immer eine Krücke und konnte dementsprechenden nicht besonders gut, lange, geschweige denn schnell laufen.
„Cristiano?“ - „Ja, verdammt! Ich steh hier am Flughafen und kein Mensch ist da. Was soll das?!“ - „Jetzt reg dich mal ab, ich persönlich warte zumindest vor dem Flughafen auf dich. In einem roten Ferrari, wenn du es genau wissen willst. Ich wollte gerade aussteigen, aber na ja... ich werde von Fotografen belagert, deshalb solltest du vielleicht mit dem Taxi ans Estadio Vicente Calderón fahren. Dort warte ich. Okay?“
Cristiano überlegte kurz. „Wegen mir, sei froh, wenn ich das finde. Ich sag's zum letzten mal.“ Damit legten beide auf und machten sich ihrerseits auf den Weg zum Treffpunkt. Fernando in einem schicken roten Sportwagen, Cristiano in einem veralteten Taxi.

Der Portugiese drückte dem Taxifahrer gerade zwanzig Euro in die Hand, als auch schon ein knallroter Ferrari um die Ecke der Straße bog und vor dem Stadion Atléticos hielt. Cristiano blieb stehen. Sollte Torres doch zu ihm kommen, schließlich war er eingeladen worden. Und verletzt. Und mit einer nicht unbedingt verdammt schweren Reisetasche, selbstverständlich von Louis Vuitton, beladen. Da konnte man doch zumindest ein wenig Hilfe erwarten, oder? Als könnte Fernando Gedanken lesen, stieg er aus dem Wagen und spazierte zu Cris. Genau wie der Dunkelhaarige trug er eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt.
„Willkommen in Madrid.“, grinste er und nahm seinem Gast die Reisetasche ab.
„Ich fühl mich ganz toll, hier zu sein, kann mir nix Schöneres mehr vorstellen und möchte bitte einen Sitzplatz, ich kann nicht mehr stehen.“, erklärte Cristiano, musste aber auch grinsen. Seit seinem gemeinsamen Flug mit Fernando und Sergio hatte er mit Beiden viel telefoniert und festgestellt, zu seiner großen Verwunderung, dass die zwei Spanier wirklich tolle Freunde waren, auch wenn man sie noch nicht besonders lange kannte.

„Dann steigen Sie doch bitte ein, aber rechts.“ „Rechts?“ „Ja... wir sind in Spanien, das Lenkrad ist auf der linken Seite und ich fahre.“, erläuterte Fernando und bekam dafür ein paar böse Blicke seitens Cristiano zugeworfen: „Ich seh' vielleicht so aus, aber dumm bin ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Ich weiß, wie man im Rest von Europa Auto fährt.“
Fernando lachte kurz, hielt Cristiano dann die Tür auf und steig selbst in den Wagen. „Wir fahren zu Sergio, keine Ahnung, aber irgendwie hab ich verpasst mir ein Haus in meiner Heimatstadt zu kaufen, also wohne ich immer, wenn ich da bin, bei ihm. Macht dir doch nichts aus, oder?“
„Äh... nein? Aber... ich meine, du wohnst bei deinem besten Freund? ...Was sagt deine Freundin dazu?“, Cristiano sah Fernando ungläubig an, als dieser den Motor anwarf und losfuhr. Viel zu schnell, aber - nichts aber. Cristiano hasste zu schnelles Fahren.
„Tja... das Problem hab ich nicht mehr.“, Fernando sah nach rechts und bog nach links ab. „Wie meinst du das?“, fragte Cristiano und bat stumm einen Rosenkranz – er hatte wirklich Angst, diese Autofahrt nicht unbeschadet zu überleben. „Ach... na ja, Olalla meinte, nachdem du übrigens das letzte mal angerufen hattest, dass ich mich gar nicht mehr mit ihr beschäftige, nur noch an Fußball denke und dass sie mir gar nichts mehr bedeutet. Außerdem meinte sie, sie wäre nur noch ein Betthäschen, wenn mir langweilig wäre. Als wäre mir, mir, Fernando Torres, je langweilig!“, entrüstete sich der Blonde. Cristiano kam nicht drumherum, sich das Lachen verkneifen zu müssen.

„Hey, nicht lachen, ja? Ich hab ihr dann gesagt, dass sie Mist redet und sie meinte, dass ich ihr meine Liebe noch nie bewiesen hätte. Hallo? Wegen der hab ich ein riesiges Tattoo am Unterschenkel!... Das hat im Übrigen scheiße weh getan... Auf jeden Fall hab ich ihr dann gesagt, dass das nicht mein Problem ist. Und dann hat sie mir eine geklebt, ihre Sachen aus dem Gästezimmer gepackt und ist nach Liverpool geflogen, um ihre Sachen dort zu holen und nach Valencia zu ihren Eltern zu ziehen. Toll, was?“
„Ja, absolut. Aber könntest du bitte so fahren, dass ich keine Angst um mein Leben haben muss?“, fragte Cristiano und hielt die Luft an, als Fernando einen anderen Wagen überholte.
„Mach dir nicht in die Hosen, das darfst du jetzt längere Zeit ertragen.“, erklärte Fernando und grinste seinen Gast an. „Ah ja...“, machte der und schickte Stoßgebet um Stoßgebet 'gen Himmel. „Komm schon... so schlimm ist es nicht. Außerdem geht es schneller, wir sind gleich da.“, Fernando verdrehte die Augen, bog zweimal nach rechts ab und hielt an. Cristiano sah verwirrt aus dem Fenster. Die Fahrt hatte höchstens sechs Minuten gedauert und trotzdem schienen sie in einem abgelegen Stadtviertel, mit Villen der Superlative, zu sein. „Kommst du jetzt?“, fragte der blonde Spanier und öffnete die Beifahrertür. Cristiano kletterte mehr oder weniger kompliziert aus dem roten Sportwagen und bekam von Fernando seine Krücke in die Hand gedrückt. „Da, bitte.“
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Take My Hand Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Do Apr 09, 2009 4:19 pm

Let's Go Swimming!... II

„Danke, dass du mich daran erinnerst, dass ich total bescheuert bin.“, seufzte Cristiano theatralisch und stütze sich auf die Gehhilfe. „Ach was!“, Nando winkte ab und bedeutete dem Portugiesen ihm zu folgen. Nach wenigen Metern, einigen Treppenstufen und mehreren aufgeschlossenen Toren standen sie vor der Eingangstür einer riesigen Villa, die einen hellen Anstrich besaß. „Ich sollte Serg mal nach einem Haustürschlüssel fragen...“, sagte Fernando mehr zu sich selbst, als zu Cristiano und klingelte. Nach wenigen Sekunden war ein Summen zu hören und Nando öffnete die Tür. „Nach dir.“
Cristiano fühlte sich irgendwie komisch, betrat aber das Haus. Mit einem fast erfürchtigen Gesichtsausdruck blieb er in der Eingangshalle am Rande Madrids stehen. „Schön... nicht?“, Fernando schob sich an dem Dunkelhaarigen vorbei und stellte dessen Reisetasche zu Boden. „Serg?“
„Ich komme!“, war aus einem der Zimmer zu hören. An die Eingangshalle grenzte eine offene Galerie in deren Mitte sich wohl das Wohnzimmer inklusive Kamin befand. „Ahhh, da seid ihr ja!“

Sergio Ramos lief gerade die Treppenstufen aus dem zweiten Stock herab und grinste seine Gäste fröhlich an. „Na? Wie war der Flug?“, wollte der Verteidiger dann wissen und bedeutete sowohl Fernando, als auch Cristiano, ihm zu folgen. „Och... ganz angenehm... Flug eben...“, meinte Letzterer, setzte sich auf den, ihm angebotenen Platz auf einen riesigen, schneeweißen Ledersofa und zuckte mit den Schultern.
„Nach der Autofahrt frag ich nicht, ich weiß ja, wie der da,“ Sergio sah seinen besten Freund an, „Auto fährt... Was zu trinken?“ Ein sanftes Lächeln huschte über Cristianos Lippen, als er nickte.
„Äh... und... was machen wir jetzt bitte eigentlich?“, fragte Nando und betrachtete, wie Sergio aufsprang und etwas zu suchen schien. „Äh... ich weiß nicht... ich hab... ich wollte... ich weiß... also... Scheiße!“, entrüstete sich der und fuhr sich genervt durch's lange Haar. „Eigentlich dachte ich, dass wir Cristiano mal das Stadion zeigen. Also etwa das Estadio Vicente Calderón von Atlético oder halt das Santiago-Bernabéu-Stadion von Real ... aber na ja... Laufen ist wohl im Moment mehr oder weniger schlecht... Jetzt dachte ich, 'Okay, Serg! Du hast doch irgendwo noch eine X-Box. Spielen wir halt was...' Aber ich finde die Controller nicht, von dem her fällt das auch flach...“, der Vize-Europameister aus Madrid schüttelte den Kopf und lies sich wieder auf der Couch nieder.

„Äh... äh... jaahh... Was wollt ihr eigentlich heute Abend essen?“, fragte Sergio dann nach einer Weile der Stille. Sowohl Fernando, als auch Cristiano zuckten mit den Schultern. „Maaaan, gut, dann geh ich jetzt einkaufen.“, meinte der Gastgeber dann und war schneller verschwunden, als die anderen Beiden hätten ein- und ausatmen können. „Und da ist er weg.“, stellte Fernando fest und sah mit einem etwas seltsamen Blick zu Cris. „Ja... weg ist er.“, sagte auch der und verknotete ein wenig gelangweilt seine Finger ineinander. Nicht um Nandos Blick zu meiden, nein. „Sag mal... bist du eigentlich nur... wegen... der Party hier her geflogen, oder... willst du nach Madrid wechseln?“, fragte Fernando ein wenig zögerlich – seine Wangen färbten sich hauchzart rosa.
„Warum fragst du?“, nun sah Cristiano doch auf und bereute es sogleich, als er in Fernandos Augen sah. Er bekam eine Gänsehaut und fand das grässliche Bild an der Wand gegenüber plötzlich höchst interessant.
„Na ja... ich meine... ich lese schon ab und zu mal Zeitung... und... die meinten du wolltest zu Real Madrid?“, auch Fernando wusste nicht genau, wo er hin sehen sollte, so fixierte er seine Schuhe. Der Portugiese hingegen lächelte und schüttelte leicht den Kopf: „Ich hab mir nach der EM für kurze Zeit überlegt, ob ich nicht nach Madrid wechseln sollte... aber nein, mir gefällt es in Manchester und ich will dort bleiben. So lange, wie möglich.“

„Ah...“, Fernando konnte ein kleines Grinsen nicht vermeiden und biss sich verlegen auf die Lippen. Cristiano hingegen schien ein wenig ungeduldig zu werden und trommelte sanft mit den Fingerspitzen auf der Armlehne des Sofas - irgendwann vergaß er, dass außer ihm selbst noch jemand im Raum war und begann eine traurige Melodie zu summen... es klang wie ein Schlaflied. Ein altes Schlaflied.
Fernando bemerkte zuerst gar nicht, was sein Gegenüber tat – erst, als er den Portugiesen ansah und dessen Blick verträumt und milchig war, horchte er auf und hörte gespannt zu. Cristiano verstummte für einen Moment, er runzelte seine Stirn und senkte den Blick.
„Die Melodie war schön.“, sagte Nando ein wenig unsicher und versuchte es mit einem Lächeln.
„Jaahh.. schön.“, antwortete Cris und sah wieder zu dem Spanier. „An was denkst du?“, fragte der. Cristiano dachte kurz nach, ehe er etwas erwiderte: „Woran ich denke? Fernando, sei mir nicht böse, aber das erzähle ich dir jetzt nicht, ja?... Es... ist nicht böse gemeint, okay?“
Der Blonde schlug für eine halbe Sekunde zu lang die Augen zu, nickte dann aber stumm. Cristiano fühlte sich ein wenig schlecht, doch er wollte nicht alles mit jedem teilen, vor allem nicht seine Gedanken. „Du.. äh... Was möchtest du machen?“, Fernando hob wieder die Lider, das Sonnenlicht, welches durch eines der riesigen Fenster viel, lies sein Haar honigfarben glänzen, seine Sommersprossen lustig von der hellen Haut hervorstechen, seine haselnussfarbenen Augen richtig leuchten – die langen, dichten Wimpern warfen sogar leichte Schatten auf die geröteten Wangen des jungen Spaniers. Ein Bild zum verlieben – für Mädchen.

Cristiano zuckte langsam mit den Schultern. Was sollte er hier schon große machen? Er würde eigentlich sowieso nur heute Nacht bleiben, morgen früh ging sein Flieger in die USA.
„Wie wär's mit schwimmen? Das ist das Einzige, was ich im Moment alleine machen kann.“, ein wenig Sarkasmus schwang in dieser Aussage mit, doch der Europameister hatte ja recht – irgendwie.
Fernando grinste ein wundervolles schiefes Lächeln: „Können wir machen? Serg hat einen tollen Pool. Ich... bring deine Sachen... und dich -“, Cris sah ihn gespielt böse an, „... Nach oben und dort kannst du dich umziehen und dann gehen wir schwimmen.“
Der Stürmer lachte, als Cristiano verzweifelt versuchte, seine Krücke zu erreichen, die aber einfach zu weit weg stand. „Hier, bitte.“, er hielt seinem Gast die Gehilfe hin und hüpfte förmlich zu dem Koffer, dann die Treppen hinauf, durch den langen Flur und schließlich in eines der beiden Gästezimmer der geräumigen Villa. In dem Gästezimmer gegenüber, direkt gegenüber – mit der schlechteren Aussicht – schlief er selbst.

Nach einigen wenigen Momenten, in denen Fernando den Koffer auf das Bett gelegt hatte und durch das offene Fenster sah, kam auch Cristiano in den Raum und lies sich, sichtlich erschöpft, auf die Schlafgelegenheit plumsen: „Ich dachte, du wolltest mir helfen?“
„Oh... tut mir leid.“, Fernando fuhr sich durch's Haar und warf dem Portugiesen einen entschuldigenden, wahrhaft unschuldigen Blick zu. „Wenn du fertig bist-“, er deutete auf den Koffer, „Ruf einfach. Ich bin im Zimmer gegenüber...“
Noch ehe Cristiano etwas hätte sagen können, war Fernando aus dem Raum verschwunden. Er stieß ein leises Seufzen aus. Alleine mit Fernando Torres... schwimmen. Warum hatte er nicht vorgeschlagen, einen Film anzusehen, oder Stadt-Land-Fluss zu spielen. So irgendetwas, aber nein.
Schwimmen musste es sein.
Himmel, Herrgott.

Schwimmen.
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