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Take My Hand

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Take My Hand - Seite 2 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Mo Apr 13, 2009 8:30 pm

Tell Me

„Fertig.“, rief Cristiano ein wenig unsicher in den leeren Gang hinaus. Er saß ein wenig unbeholfen, mit einer schwarzen Badehose bekleidet, auf dem Gästebett im Gästezimmer und spielte an seinem Rosenkranz herum. Wartend saß er da. Minuten vergingen. Stunden schienen es zu sein. Dann ganz plötzlich und heimlich betrat auch Fernando das Zimmer und sah seinen Gast fragend an: „Okay.“

„Okay... Aber... nicht tragen, nur stützen, ja?“, sagte Cristiano, stand auf und balancierte ein wenig auf seinem linken Fuß. „Versprochen.“, Fernando lächelte und wand sich unter dem ausgestreckten rechten Arm des Portugiesen durch, um ihn auf dieser Seite zu stützen. Vorsichtig liefen die beiden dann durch Flur, die Treppe hinunter, hinaus in den schier grenzenlosen Garten. Der Ausblick war einfach gigantisch. Von der Sandsteinterrasse aus konnte man über ganz Madrid sehen, obwohl man scheinbar mitten in der Natur war. Der ovalförmige Pool am Ostende der Veranda beinhaltete ein azurblaues Wasser, in dem mehrere Badeentchen schwommen.

Cristiano grinste bei dem Anblick der quietschgelben Schwimmtierchen und wurde von Fernando an den Beckenrand geführt, sodass er sich mühelos hinsetzen konnte. Fernando nahm neben ihm platz und lies die Beine ins kühle Nass baumeln. Ein zufriedener Gesichtsausdruck lag auf den Zügen des 24-Jährigen. Cristiano betrachtete den Blonden. Wieder verwandelte die Sonne das Haar des Spaniers in fließenden, glänzenden Honig, wieder tanzten die Sommersprossen auf seinen Wangen. Der Portugiese traute sich eigentlich gar nicht, seinen Blick weiter nach unten wandern zu lassen – doch er hatte einfach das Bedürfnis dazu.
Fernandos Haut war nicht braungebrannt, nein, sie war hell. Ein wenig dunkler, als noch vor Wochen, als ManUtd gegen LFC in England gespielt hatte und Sonne Mangelware war. Aber... der zarte Alabasterton fesselte Cristianos Aufmerksamkeit gänzlich. Der nicht 100%tig durchtrainierte Oberkörper, auf dem auch Sommersprossen zu finden waren, zog ihn in seinen Bann. Die Tattoos auf Fernandos Armes schienen Kunstwerke und Rätsel zugleich zu sein. Die dunkelblaue Badeshorts umhüllten die Hüfte und die Oberschenkels des Stürmers locker und die Wassertropfen auf seinen blassen Unterschenkeln brachen sich im Licht, sodass seine Beine zu funkeln schienen.

Cristiano konnte seinen Blick erst von der Alabasterhaut des Spaniers wieder lösen, als er ihm ins Gesicht sah. Ein sanftes Lächeln der wunderschön geschwungenen, vollen Lippen war zu sehen, die Haselnussaugen, leicht zusammengekniffen, sodass kleine, liebenswerte Krähenfüßchen entstanden, die leicht gewellten, blonden Haarsträhnchen hingen ihm locker in der Stirn. Cristiano versuchte zurückzulächeln, doch daraus wurde wohl eher eine Grimasse. Fernando grinste und betrachete seinerseits Cristiano:

Er bekam das Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht. Die dunklen Haare des Portugiesen glitzerten im Sonnenlicht nass, so viel Gel war darin verteilt. Die geschwungenen Augenbrauen waren leicht in die Höhe gezogen, sodass sich Cristianos Stirn kräuselte. Die, von dichten, dunklen Wimpern umrahmten schokoladenbraunen Augen sahen Fernando verstohlen an, sodass er schnell auf die silbernen Ohrstecker sah und ein weiteres Mal frech grinste. Sein Blick wanderte weiter hinab, über den Hals seines Gegenübers, die Schultern und das Schlüsselbein entlang, bis er kurz bei dem weißen Rosenkranz hängen blieb. Ein wunderschön verziertes Kreuz baumelte da, mitten auf der Brust des Dunkelhaarigen.
Fernandos Blick glitt weiter über den muskulösen Oberkörper – er war zartbraun, nicht so blass wie sein Eigener. Die Schatten, die die Sonne warf hoben jeden einzelnen Muskel wunderschön hervor. Die schwarze Badehose schmiegte sich an die festen Oberschenkel des Portugiesen und bedeckten sie zur Hälfte. Fernando war vollkommen fasziniert von den durchtrainierten Beinen Cristianos, die – ebenso wie seine – locker im Wasser hingen. Lediglich der dicke, rote Verband an dem rechten Knöchel lies das Bild eines wahrlich vollkommenen Menschen ein wenig verschwimmen, doch wen interessierte schon ein rechter Knöchel?

Viel ansehenswerter waren diese Augen, in denen man sich verlieren konnte. So sah Fernando ruckartig wieder in das Gesicht des Flügelstürmers und sah ihn einfach nur an. Cristiano grinste verschmitzt, doch als Fernando seine Hand nach ihm ausstreckte spannte sich sein Körper unangenehm an. „Schsch...“, hauchte Nando und berührte eine kleine Stelle, links über Cristianos Mundwinkel mit seinem Zeigefinger – ganz unbewusst rückte er ein Stück näher zu ihm, sodass sich ihre Knie berührten und sich winzige Wellen an ihren Waden brachen. „Du hast da einen lustigen Leberfleck...“, flüsterte Fernando, so, dass es Cristiano gerade noch hören konnte. „Ich weiß.“, flüsterte der zurück, doch seine Wangen färbten sich rot.

„... Warum warst du vorhin so spät? Ich meine, als ich dich gerufen hab?“, fragte Cris ganz leise. Noch immer saßen sie da, Fernando stupste noch immer den kleinen Fleck über Cristianos Lippe an. „Ich... erzähl es dir wann anders, ja? Ich... möchte jetzt was anderes.“, erklärte Fernando und legte den Kopf schief. Cristiano schluckte und stütze sich mit einer Hand auf dem Steinboden ab. Fernando legte seine freie Hand über die des Dunkelhaarigen und streichelte mit der Stupshand sachte über die glühende Wange. „...Was... möchtest du denn?“, fragte Cristiano.
Er zuckte bei den Berührungen des Spaniers leicht zusammen, doch auf eine seltsame Art und Weise empfand er dies alles als angenehm. „Was ich möchte?“, wiederholte Fernando fuhr zärtlich Cristianos Arm mit den Fingerspitzen hinauf. Eine Gänsehaut kroch über den Rücken des Portugiesen und ließ ihn zaghaft lächeln. „Weißt du noch, was wir nach dem Finale getan haben? Was ich gesagt habe? Was ich gesagt habe, als... ich dich umgerannt habe?“, wollte der Blonde wissen und senkte den Blick. „Wir haben uns geküsst.“, antwortete Cristiano in einem verträumten Ton, „Dann haben wir beschlossen, dass da nichts war – rein gar nichts. Zweimal haben wir das beschlossen.“

Fernando nickte, um zu zeigen, dass er der Aussage zustimme, bevor er weitersprach: „Richtig. Und... findest du das jetzt noch immer? So mit zweieinhalb Wochen Zeitabstand? Findest du noch immer, dass da nichts war...?“
Cristiano schluckte abermals. Was sollte er sagen? Vorsichtig drehte er seinen Kopf näher an die Handfläche Fernandos, schmiegte sich fast daran.
„Ich bin mir nicht sicher.“

„Du bist dir nicht sicher?“, Fernando klang ein wenig niedergeschlagen. „Ich bin mir nicht sicher, wie ich es beschreiben soll. Wie ich mich fühle... was sich verändert hat... verstehst du?“, erklärte Cris und lächelte sanft. „Darf ich anfangen?“, meinte Fernando dann. Ein Nicken seitens Cristiano und er begann zu erzählen: „Weißt du... es ist alles sehr seltsam. Ich denke oft an... den Kuss. An die Gefühle, die ich dabei hatte. Es war wirklich... aufregend. Ich denke ständig über Dinge nach, die ich bis dahin für selbstverständlich gehalten habe. Ich habe sogar ein wenig Angst vor der neuen Fussballsaison. Wenn ich gegen dich spielen muss... ich habe Angst, dass ich es nicht kann. Weißt du.. dass, dass ich dann da stehe und einfach nicht fähig bin, etwas zu tun, dass... es ist nicht nur beim Fussball so. Ich überlege mir ständig, was ich zu dir sagen könnte...“, Fernando seufzte und holte tief Luft. „Ich bin ein mieser Erzähler...“, Cristiano schmunzelte und schüttelte zur Verneinung den Kopf – Fernando lachte kurz auf. „ Okay... wenn du das sagst. Jedenfalls... ich muss fast immer an dich denken... es ist komisch... ich... fühle... -“

„Ich fühle mich in deiner Nähe wohl. Geborgen.“ unterbrach Cristiano. „Ich fühle mich verdammt wohl, wenn ich bei dir bin, neben dir sitze, mit dir erzähle. Ich mag es, wenn du lachst, lächelst, grinst. Ich mag es, wenn du mich ansiehst, oder deine Backen rot werden, weil du verlegen wirst. Ich mag das. Und... als ich bei meiner Familie in Funchal war... Ich fühlte mich alleine. Auch, wenn sie dabei waren, ich fühlte mich alleine. Ich habe dich vermisst. Und als du angerufen hast... da... da war ich glücklich... sehr glücklich. Und jetzt... jetzt bin ich glücklich.“

Fernando sah Cristiano an. „Geht mir genauso.“, flüstere er dannn.
„Ist das normal?“
„Ich glaube nicht... Cristiano... ich weiß es nicht.“
„Ich weiß es auch nicht.“

Langsam, ganz langsam lies Fernando seine Hände um die Schultern des Portugiesen gleiten, um ihn näher zu sich zu ziehen. Ganz langsam beugten sich beide ein Stückchen nach vorne, ganz vorsichtig strich Cristiano Fernando eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er schloss langsam die Augen – auch wenn er nichts verpassen wollte. Er musste seine Augen einfach schließen, um die zärtlichen Berührungen des Anderen zu spüren, um jede einzelne Sekunde dieses schier unfassbar schönen Momentes zu begreifen, einzufangen und nie wieder zu vergessen. Zu sehr hatte sich sein Herz nach diesem Moment gesehnt, zu sehr genoss er es, als sich ihre bebenden Lippen berührten, ganz sanft und vorsichtig, so als könnten sie zerbrechen.
Auch Fernando hatte die Augen geschlossen. Er fühlte sich auf einmal ganz. Ganz. Ohne, dass irgendetwas fehlte, nicht da war. Nein, er war ganz. Für einen winzigen Moment war er vollkommen. Für einen Bruchteil einer Sekunde waren sie beide eins. Es gab nichts, außer sie. Für einen Augenblick.

Wärme durchflutete Cristianos Körper. Ein Gefühl, dass er noch nie so gefühlt hatte breitete sich in seinem Inneren aus. Ein Gefühl von tiefster, ehrlicher Zuneigung, von Geborgenheit, Zufriedenheit.

„Liebe.“, hauchte Nando. Es hörte sich an, wie die Antwort auf die Frage, wie man soetwas nennt. Cristiano blinzelte verdutzt. Fernando lächelte liebevoll und zog ihn wieder in eine Umarmung – fester als die Letzte, so, als hätte er Angst, er könnte Cristiano verlieren, als könnte er sich einfach in Luft auflösen und für immer weg sein. Der Portugiese kuschelte sich an den warmen Rumpf des Blonden, drehte sich ein wenig – sodass er nun mit dem Rücken an Fernandos Bauch lehnte – und rückte ganz nah an ihn. Fernando setzte sich fast gerade hin - er konnte sich an einer Trennwand anlehnen – und malte Cristiano mit den Fingerkuppen langsam Kreise auf den nackten Oberkörper. Überall war es still, so konnte er den beschleunigten Herzschlag und das unregelmäßige, schnelle Atmen des Jüngeren hören. Der Dunkelhaarige aber lauschte nicht seinem Puls, sondern dem langsamen, ganz regelmäßigen und starken Herzschlag Fernandos.

„Ich glaube... das ist der schönste Moment in meinem ganzen Leben.“, stellte er schließlich fest. „Meinst du?“, fragte Fernando ein wenig ungläubig, doch man konnte den Stolz, der in seiner Stimme deutlich mitklang, heraushören. „Ja... der allerschönste Moment.“, lachte Cristiano und betrachtete, wie Fernando immer neue Muster auf seine Haut zeichnete. Ein angenehmes Kribbeln war mit den Bewegungen verbunden, sodass er die ganze Zeit einfach nur zufrieden lächeln konnte.
„Das ist wirklich... der wundervollste Moment... den ich bis jetzt erleben durfte.“, hauchte Fernando in Cristianos Ohr und gab ihm einen Kuss auf den Hinterkopf.

„Ist das nicht alles... seltsam... komisch... eigenartig... und wunderschön zugleich?“, fragte der Geküsste und hielt Fernandos Hände plötzlich mit sanfter Gewalt fest. „Eigenartig... ja. Komisch... ja. Seltsam... ja. Aber es ist wunderschön. So wunderschön. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal solche Gefühle... für jemand anderes empfinden könnte... außer...“, Fernando verstummte. Er klang traurig. „Außer?“, hakte Cristiano nach. Er spürte, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde, also war er Nando nicht böse, als dieser keine Antwort gab.

Wieder begann der Portugiese dieses traurige, alte Schlaflied zu summen. Fernando lauschte gespannt und ertappte sich dabei, wie er in Traumwelten abdrifftete als er über das Panorama vor ihm, als er über Madrid hinweg nur den Horizont sah – so weit weg, so unendlich weit weg. Unerreichbar.

„Willst du immer noch wissen, woran ich denke?“, unterbrach Cris Nandos Selbstermahnung. Er nickte.
„Ich denke immer, wenn ich das Lied höre... oder es selbst summe... an meine Eltern. An meinen Vater vor allem. Als ich noch klein war... sehr klein... ich hab damals noch keinen Fussball gespielt, ich konnte noch nicht einmal laufen – da... hat es mir mein Vater immer beim Einschlafen vorgesungen. Immer. Und meine Mutter saß mit meinen Geschwistern daneben und hat auch gelauscht. Immer. Jeden Tag.“ Cristiano hielt kurz inne und sprach erst weiter, als Fernando ihm durch's dunkle Haar strich, so als wollte er ihm zeigen, dass er ihm zuhörte und es ihn interessierte.

„Und da war ein Tag... ich war fünfzehn. Da hat er mir es wieder vorgesungen und alles wurde gut. Fernando... ich...“, er schluchzte kurz und war sich nicht sicher, ob er weitererzählen sollte. „Ja?“, wieder drückte Nando Cris an seinen Brustkorb, so als wollte er sagen, dass alles okay ist. „Und dann... als mein Vater gestorben ist... weißt du... ich war nicht da. Und meine Mama hat mir erzählt, dass das Letzte war, was er gesagt hat... dass sie mir das Lied beim einschlafen vorsingen soll, wenn ich da bin. Und dass sie mir sagen soll, wie stolz er auf mich ist...“, Cristiano holte tief Luft und atmete erst nach mehreren Sekunden wieder normal weiter, „Dann ist er gestorben. Meine ganze Familie war da. Nur ich nicht. Ich hasse mich dafür, Fernando. Und ich liebe dieses Lied... Ich... - danke.“

Fernando löste seine Hände aus Cristianos Umklammerung und setzte ihn aufrecht hin, sodass er sich zu ihm selbst drehte: „Danke für was?“, fragte er ganz leise, ganz vorsichtig und strich ein paar Tränchen von Cristianos Wangen. „Für's zuhören. Ich hab... das noch nie jemandem gesagt... außer dir.“
Oh. Fernando spürte, wie er rot anlief. Er fand es rührend, dass er der Erste war. Und beängstigend zugleich. „Warum hast du noch nie jemandem davon erzählt?“, wollte er wissen. „Mich hat keiner danach gefragt. Meine Mutter hat es mir nie vorgesungen – ich wollte es nicht und sie hat mir nur gesagt, dass sie mich liebt.“

„Sie hat recht. Wenn du es nicht wolltest... vielleicht tut sie es, wenn du sie darum bittest... weil... Na ja, vielleicht denk sie, es tut dir weh, das Lied zu hören...?“
„Ich weiß es nicht...“
„Du musst so etwas auch nicht wissen. Du musst nur etwas sagen. Das was du möchtest nämlich.“
„Ich möchte, dass dieser Moment nie aufhört, Fernando.“

Alles war gerade so einfach. So simple. Ohne Probleme. Ohne Streit.

„Das geht aber nicht. Wir sollten wieder rein gehen, okay? Ich weiß auch nicht, wie lange Sergio wegbleibt...“, murmelte der Spanier und zog sich und Cristiano in die Höhe. „Okay...“, meinte der Portugiese und ging zusammen mit dem Blonden wieder in die Villa.
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Take My Hand - Seite 2 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Honeymelon Fr Apr 17, 2009 7:02 pm

Schade das sich Olalla und Cris nicht kennen gelernt haben!

Die Chaps sind super schön! Ich liebe sie <3
Du kannst die Gefühle echt gut beschreiben! Mach bald weiter!
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Beitrag  Caro Fr Apr 17, 2009 8:09 pm

²Honeymelon: Wer sagt denn, dass die Beiden sich nicht noch kennenlernen XD Danke für die Blumen <3
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Get The Party Started?

„Soll ich dir helfen?“, Fernando lehnte sich locker an den Türrahmen und schaute amüsiert Cristiano zu, wie der versuchte seinen rechten Schuh zu binden. Ein grimmiger Blick, gefolgt von einem Nicken seitens des Portugiesen bewegte Nando dazu, ein paar Schritte zu machen, sich zu bücken und die Schnürsenkel des schwarzen Turnschuhes zu binden. Zugegeben – es war, aufgrund des dicken Verbandes, der um den Fuß gewickelt war, ein schwieriges Unterfangen.
„Danke...“, murmelte Cristiano und nahm die ausgestreckten Hände Fernandos, um sich daran hochzuziehen – er wollte eigentlich gar nicht mehr loslassen. „Das wird bestimmt ein lustiger Abend.“, meinte der Blonde fröhlich, als er Cristiano dessen Krücke reicht und voraus aus dem Zimmer ging. „Jaaahh... lustig. Bestimmt.“, Cristianos Worte trieften förmlich vor Sarkasmus. Er konnte sich im Moment auch gar nichts besseres Vorstellen, als mit der halben spanischen Nationalmannschaft zu Abend zu essen und dann – und das fand Cristiano dann doch ein wenig eigenartig – ein Wissenquiz zu spielen.
Sergio, der vor gut drei Stunden wieder in sein Haus gekommen war, hatte ihm schon einmal die Regeln erklärte: Es wurden immer Pärchen ausgelost, die dann je eine Gruppe bildeten. Außerdem gab es einen Quizmaster. Der stellte die Fragen. Immer an ein Paar. Wusste das Paar die Antwort auf eine Frage (es gab abertausende Kategorien) nicht, so durfte das Paar sie beantworten, dass die Antwort eben als erste wusste. Für jede richtige Antwort gab es einen Punkt und wer am Schluss die meisten Punkte hatte, hatte eben gewonnen.

Cristiano selbst würde seinen Geburtstag zwar anders feiern, aber nun gut... Er hatte das nicht weiter kommentiert, sondern nur freundlich gelächelt – nicht so, als würde er Fernando anlächeln, nein so nicht. Ganz normal eben. Wobei... in seinem Leben lief gerade gar nichts normal. Eine Tatsache, mit der er sich wohl abfinden musste.

„Sei doch nicht so sarkastisch. Es kommen ja gar nicht soo viele Leute. Ehrlich.“, Fernando grinste. Man könnte es eigentlich als böses Grinsen bezeichnen, aber es sollte wohl eher belustigt aussehen. „LEUTE?!“, kam es plötzlich ziemlich laut aus der Küche. Cristiano und Fernando sahen sich kurz an, dann rannte Letztere voraus und fand einen, sich die Haare raufenden Sergio Ramos wieder.
„Hmmm?“, machte der Blonde und begutachtete seinen wutschnaubenden, besten Freund misstrauisch. „Wir sind heute Abend zu sechs, du Trottel!“, zischte der Madrilene zornig. Fernando verstand nicht gleich und zuckte mit den Schultern: „Na... und?“

„Du... hach... es gibt keinen Quizmaster, Herrgott! Wir brauchen einen Quizmaster! Eigentlich hab ich damit gerechnet, dass Olalla da ist, aber du musstest ja mit deiner Freundin Schluss machen! Mein Geburtstag ist ruiniert!“, Sergio verschränkte theatralisch die Arme vor der Brust und blähte die Nüstern auf. „Dein Geburtstag war schon vor 'ner Woche. Du hast schon alle Geschenke. Sogar Cris hat dir früher, als heute, was geschickt. Du tarnst den Spieleabend nur als Geburtstagsparty, mein Lieber.“, erklärte Nando sachlich und konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken.
„Pah!... Du... hast ja recht... aber das wissen alle. Hättest du was dagegen, wenn ich Olalla anrufe? Vielleicht... vertragt ihr euch ja wieder. Ich meine, ihr müsst ja nicht gleich zusammen in die Kiste springen, aber vertragen wäre doch was, oder?“, fragte Sergio und bei diesem Hundeblick konnte Fernando die Idee seines besten Freundes einfach nicht schlecht finden. „Nein... ich hab nix dagegen... es ist okay. Ruf aber du sie an...“, meinte er dann, ehe er etwas rumpeln hörte.

Schnell drehte er sich auf dem Absatz um und hastete in die Eingangshalle. Nichts. Da war nichts. NICHTS!
„Wollte Cris nicht eigentlich auch runterkommen?“, wollte Sergio, das Telefon in der Hand haltend, wissen. „Ja... eben.“, sagte Nando panisch und lief schnell die Treppe hinauf, durchquerte den Flur und fand den Dunkelhaarigen im Gästezimmer wieder. „Wo... was ist passiert?“, fragte er ein wenig perplex, als Cristiano einfach nur da saß und aus dem Fenster sah.
„Nichts... nichts...“, er lächelte halbherzig. „Mir ist der Koffer zugefallen, das ist alles.“
Fernando überlegte kurz, lugte zu dem Koffer: „Echt?... Du kannst es mir erzählen... okay?“
Wieder ein Lächeln, dass Cristianos Augen nicht erreichte: „Fährst du mich heute Abend noch an den Flughafen? Dort ist ein Hotel... ich möchte morgen ja in die USA.“

Oh. Wieder so ein Oh. Das hatte Fernando komplett vergessen. Cristiano flog ja morgen wieder. „Ja... kann ich machen... wenn du willst.“
„Ja.“
„Gut.“
„Gut.“, Cristiano zuckte mit den Schultern und versicherte Nando noch einmal, dass alles in Ordung war. Auch wenn es das nicht war. Er hatte eben mitgehört, eher unfreiwillig. Er hatte keine große Lust auf Olalla. Auch wenn sie vielleicht ganz nett war. Er wollte nicht, dass sie heute kam. Er hatte das Gefühl, der schönste Tag in seinem Leben wurde gerade zum Zweitschlimmsten.

„Hey Nando...“, sagte Olalla, als sie gerade die Türschwelle übertrat und Sergio an sich drückte. Fernando lächelte sie unsicher an. Sie war die Letzte, die fehlte. Alle anderen – sprich Iker Casillas, Cesc Fabregas, Davild Villa, Raúl Garcia und Xabi Alonso – saßen zusammen mit Cristiano auf dem riesigen Sofa im Wohnzimmer und warteten, mit Cola und Knabberein bewaffnet, auf den Gastgeber, damit sie einer wundertollen Samstag-Abend-Beschäftigung nachgehen konnten. Fernando lief also hinter seinem besten Freund und seiner Ex-Freundin hinterher und verspürte ein seltsamen Zwicken im Herzen, als seine Mannschaftskollegen Olalla freundlich umarmten und die junge Spanierin auch Cristiano herzlich begrüßte. Schnell nahm er selbst neben dem Portugiesen platz – berührte dabei ganz unauffällig dessen Hand – und hoffte, dass er heute Losglück hatte.

„Soooo....“, machte Sergio und reichte einen kleinen, schwarzen Samtbeutel in die Runde. Jeder zog ein Stück Papier heraus und lies es erst einmal zusammen gefalltet. „Danke, dass ihr gekommen seid! Ich nehme mal an, ihr kennt euch jetzt ein wenig und reißt keinem hier den Kopf ab, ja? Ich hab keine Lust zu putzen...“, die Spanier lachten, nur Cristiano fand diesen Witz nicht sonderlich lustig. Aus reiner Höflichkeit lächelte er ein wenig und betrachtete dann den Zettel in seiner Hand. Gut, die Chancen standen sechs zu eins, dass er den Zettel mit Fernandos Namen erwischt hatte, aber man durfte ja zumindest träumen.

„Dann... ich würde sagen... Ladys first?“, Sergio grinste Olalla an. Die entfaltete ihren Zettel und ihr Gesichtsaudruck wechselte von verwirrt zu überrascht. „Ich... wer hat die Zettel geschrieben, ich kann's nicht lesen!“, ein Lachen und ein Fernando Torres, der magentafarben anlief. „Ich war's... zeig mal her...“, meinte er dann, rückte ein Stück zu Olalla und nahm ihren Zettel in seine Hände. „Ich weiß gar nicht, was du hast, das kann man doch gut lesen.“, beschwerte er sich und zog die Augenbrauen zusammen – man konnte es wirklich nicht gut lesen. „Du kriegst... also... du weißt, wie ich das meine, ja?“, wieder lachten alle – wieder färbten sich Nandos Wangen puderrosa. „Cristiano...“, nuschelte er dann ein wenig beleidigt und warf dem Portugiesen einen undefinierbaren Blick zu. Der zuckte nur mit den Schultern und klopfte auf den Platz neben ihm. Da, wo eben noch Fernando gesessen hatte.

„Sollte der Mann nicht zur Dame kommen?“, grinste Olalla, stand dann aber bereitwillig auf und setzte sich neben Cristiano. Der lächelte kurz und sah dann zu Sergio. „Was mach ich dann mit meinem Zettel?“
„Uuiihh...“, quiekte der Verteidiger. „Daran hab ich gar nicht gedacht. Aber na ja... ähm... ich würd sagen, ich mach meinen noch auf, Nando und... äh... Cesc?“
Alle nickten oder seufzten – Sergio war einfach zu verpeilt. Jedenfalls öffnete Sergio seinen Zettel und setzte sich zu David. Cesc hatte Iker. Fernando hatte also entweder Xabi oder Raúl. Liverpool oder Real Madrid. Uh... Schnell entknitterte er das Stück Papier und fand setzte sich zu Xabi. „Quizmaster.“, sagte Raúl trocken, stand auf und setzte sich auf den Quizmaster-Sessel. Cristiano konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Irgendwie passte die Position zu dem Kapitän der 'Galaktischen' – was Real Madrid schon längere Zeit nicht mehr war...

„Fangen wir an.“, erklärte der Quizmaster in einem feierlichen Ton, holte die Spielkarten aus ihrer Verpackung und baute noch vier kleine Türmchen auf – einen für jedes Team. Außerdem legte er Ringe, die man auf die Türmchen steckte, als Punktsymbole auf den Tisch. „Ladys first.“
Olalla grinste Cristiano an, sah dann zu Raúl und nickte. Cristiano musste zugeben, dass sie äußerst hübsch war. Ihr langen, dunkelbraunen Haare waren zu einem Zopf geflochten, ihr zarten Schultern von einer luftigen Weste bedeckt. Sie trug ein einfaches weißes Top und blaue Jeans, dazu ebenso graue Ballerinas – es schien die exakt gleiche Farbe wie die der Weste zu sein. Ein silbernes Armband funkelte an ihrem linken Handgelenk.

Cristiano konnte verstehen, warum sich Fernando in die junge Frau verliebt hatte – sie war hübsch, nett und intelligent. So war die erste Frage beantwortet, bevor er selbst darüber nachgedacht hatte. Auch die andren konnten ihre Fragen leicht beantworten; so wurde es mit jeder Runde ein wenig schwerer.

Nach geschlagenen viereinhalb Stunden waren die Fragen aufgebraucht, die Gewinner verkündet – Cris & Olalla – und die meisten Gäste schon wieder weg. Olalla wollte noch kurz bleiben und Sergio beim aufräumen helfen. Fernando sollte Cristiano zum Flughafen fahren.

„Und du fliegst morgen schon?“, fragte Fernando, als er zusammen mit Cristiano im Auto saß und ihn zum Flughafen fuhr. „Ja... ich... brauch mal 'ne Pause. Von allem...“, antwortete der Portugiese und sah fast entschuldigend zu dem Blonden. „Hm... War heute Abend okay?“
„Ja.“, Cristiano grinste. „Gewinnen ist toll.“
„Pah. Du hast höchsten drei Fragen beantwortet, den Rest wusste Olalla.“, Fernando klang tatsächlich ein wenig beleidigt.
„Na, und?“, Cristiano zog eine Augenbraue in die Höhe. Stille kehrte in den Wagen ein, es war nicht der rote Ferrari von am Morgen, es war ein silberner Seat Ibiza mit abgedunkelten Scheiben.

Schneller, als beide dachten waren sie wieder am Flughafen. Fernando und Cristiano trugen beide – trotz der tiefdunklen Nacht – Sonnenbrillen, außerdem bedeckte eine weiße Mütze Fernandos blondes Haar. Wortlos stieg der Spanier aus dem Wagen, lief darum herum und half auch Cristiano hinaus. Er nahm dessen Koffer und zusammen betraten sie das riesige Airport Hotel, dessen Eingangshalle hell erleuchtet war. Schnell hatte Cristiano sein Zimmer – Fernando begleitete ihn noch mit hinauf. Er wollte sich noch von ihm verabschieden. Ein seltsames Gefühl, dachte er.

Cristiano stütze sich gerade auf die Krücke und schloss die Tür zu seinem Zimmer auf, als ihm die Chipkarte zu Boden fiel. Leise fluchend bückte er sich, hob die Karte auf und betrat den Raum. Ein richtiges Hotelzimmer, auf eine Art steril und auf eine andere Art wohnlich. Hotelzimmer eben.
„Fernando? Willst du nicht reinkommen?“, fragte er ein wenig barsch, als er sich ein wenig umständlich umdrehte und den Stürmer im Türrahmen lehnen sah.
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Beitrag  Honeymelon Fr Apr 17, 2009 8:15 pm

uii Olalla *freu* xD Total witzig, dass sie mit Cris in ein Team musste!

Tolles Chap! <3
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Beitrag  Caro Fr Apr 24, 2009 9:06 pm

²Honeymelon: Olalla 4 President <3
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Scandalous
„Soll ich denn?“, fragte der Spanier und grinste traurig. Cristiano nickte und winkte ihn zu sich, also beschloss er doch das Zimmer zu betreten. Leise verschloss er die Tür hinter sich sorgfältig und durchquerte den Raum mit großen Schritten, um sich neben Cristiano auf die ausladende Couch zu setzen.
„Können wir... reden?“, fragte der Portugiese und sah bittend in die haselnussbraunen Augen des Blonden. Fernando zuckte mit den Schultern: „Ja. Worüber willst du denn reden?“
„Na ja... über das... zwischen uns.“, murmelte Cristiano und sah verlegen weg, als sich seine Wangen glutrot färbten. Er spürte förmlich, wie das Blut unter seiner Haut zirkulierte. Als Fernandos Atem an seine Wangen schlug, schienen sie zu brennen, so heiß waren sie.

„Oh... ich denke, ich verstehe.“, Fernando klang ein wenig deprimiert. „Du willst... alles beenden und vergessen, nicht war?“

Stille.

Cristiano blinzelte verdutzt und begann plötzlich schallend zu lachen. Fernando sah den Dunkelhaarigen nur verstört an: „Etwa nicht?“, fragte er dann. „Nein... wie käme ich dazu? Fernando... ich will wissen, wie das mit uns weitergeht.“, Cris lächelte sanft und als er bemerkte, wie nun auch der Spanier puderrot anlief grinste er. „Ich meine, wir müssen ja nicht gleich nach L.A fliegen, uns betrinken und dann unter Drogeneinfluss die ewige Liebe schwören, oder?“
„Nein... das müssen wir nicht...“, nun lachte auch Nando. Schnell griff er nach Cristianos Hand: „Wir sollten das alles ganz, ganz langsam angehen... ich war nämlich noch nie in einen Jungen... ver... ver... verliebt.“, er schlug seine Augenlider nieder, sodass er ein wenig beschämt zu Boden sah. „Glaubst du, ich etwa?“, Cristiano drückte die warmen Hände des Madrilenen und legte den Kopf schief. „Wir... also... sind wir jetzt zusammen?“, wollte er dann wissend – er kaute nachdenklich auf seinen Lippen herum, was Fernando ganz wuschig machte. „Zusammen...“, wiederholte der Blonde und blickte wieder auf; direkt in die Schoko-Augen. Schokolade war so wundervoll.

„Ich weiß nicht... vielleicht... behalten wir es für uns. Ich meine... ich denke... jeder muss doch auch erst mal für sich selbst begreifen und wissen, was er will und was nicht, oder?“, das 'Nicht' war leise und ängstlich. „Hm... ja... ich denke schon.“, stimmte dann aber Cristiano zu. „Ich muss auch erst mal nachdenken.“
„Nachdenken ist gut.“, seufzte auch Fernando und lies die Hände des Portugiesen los. Der gähnte und fuhr sich mit der Hand über's Gesicht. „Du solltest schlafen gehen.“, neckte Nando und stupste Cris liebevoll an die Nasenspitze. „Dann gehst du aber...“, es war deutlich zu hören, dass wirkliche Angst in Cristianos Stimme mitschwang. „Nicht, wenn du das nicht willst. Ich kann auch noch bleiben.“, erklärte Fernando und zog Cristiano zu sich, um ihm über den Hinterkopf zu tätscheln.

Der Dunkelhaarige hingegen schmiegte sich an Fernandos Körper und schlang seine Arme um dessen Schultern. „Ich will, dass du hier bleibst... bitte.“, flüsterte er dann und setzte sich wieder gerade auf. „Okay... aber du solltest wirklich ins Bett gehen, Cris. Du siehst echt müde aus.“, ein fast schon sorgenvolles Lächeln kroch über die Gesichtszüge des Spaniers. „Kommst du mit?“, fragte Cristiano und sah sein Gegenüber bittend an. Der zog beide Augenbrauen in die Höhe: „Soll ich denn?“

„Ich... ich hab... ich hab Angst, bei Gewittern...“, gab Cristiano zu und rieb sich die nackten Arme – er trug noch immer das schwarze Shirt von am morgen. Wahnsinn, was in den letzten zwölf Stunden alles passiert war. Hier... in Madrid. Fernando schüttelte kurz den Kopf, sah dann aus einem der riesigen Panoramafenster und stellte mit einem Schnaufen fest, dass es tatsächlich stürmte und sogar, weit entfernt, Blitze zu sehen waren. „Kann ich machen. Willst... du noch vorher duschen, oder so?“
„Hatte ich eigentlich morgen früh vor, bevor ich flie... - ge. Ich wollt nur schnell Zähneputzen.“, meinte Cristiano dann schulterzuckend. „Okay, dann geh Zähneputzen... ich warte... im... am... Schlafding.“, Fernando lies seinen Blick umherschweifen und es dauerte einige Sekunden, bis er das Bett fand.

Ein großes Bett, mit frischen, hellblauen Lacken, die perfekt mit der weißen Wand und den dunklen Holzmöbeln harmonierten. Links und rechts standen auf kleinen, dunklen Tischen je eine ebenso hellblaue Kerze (um diese großen Kerzen herum noch ganz viele kleine Teelichter) und zwei perfekt arrangierte Blumensträuße, die einen angenehmen Duft im ganzen Zimmer verteilten. Es roch ein wenig nach Rosen, Hibiskus und Gänseblümchen. Ohne, dass er es bemerkt hatte, stand Fernando vor dem Bett und begutachtete die hübsch verzierte Tagesdecke. Dann sah er ein kleines, schwarzes Feuerzeug auf einem der Nachttische liegen und beschloss – auch auf das Risiko hin, das Hotel abzufackeln – die Kerzen anzuzünden. Sofort loderten die zierlichen Flammen an den noch unbenutzten Dochten und verbrannten sie. Eine leichte Wärme ging von den Feuern aus.

„Verbrenn dich nicht.“, kam es auf einmal von hinten. Fernando wirbelte erschrocken herum und sein Herz schien kurz auszusetzen. Cristiano stand da, nur mit einer Boxershorts und einem T-Shirt bekleidet, mit feuchten Haaren vor ihm und grinste ein unwiderstehliches Grinsen. Fernando konnte nicht es fast nicht glauben, doch er fand den Astrahlkörper des Portugiesen unheimlich erotisch. Erotisch. Es fiel ihm gar kein anderes Wort in dem Moment ein. Schnell blinzelte der Spanier und setzte sich auf die Bettkante, um nicht in Ohnmacht zu fallen. Cristiano versuchte zumindest, leichtfüßig die letzten Schritt auf die Schlafgelegenheit zuzumachen und lies sich ebenfalls auf die weiche Matratze fallen. Schnell krabbelte er unter die Decke und setzte sich in den Schneidersitz, um Fernando aufmerksam anzusehen. „Willst du nicht zumindest deine Schuhe ausziehen?“, fragte er dann schelmisch und deutete auf die hellen Sneakers des Spaniers.

Fernando bückte sich und entledigte sich seiner Schuhe, ehe er auf das Bett kletterte und sich direkt gegenüber von Cristiano setzte.
„Es riecht gut hier.“, stellte der Dunkelhaarige fest und lächelte den Blonden an. „Was hast du mit deinen Haaren gemacht?“, wollte Fernando dann wissen – er wusste nicht, über was er reden sollte. Er schien in den schokobraunen Augen zu versinken. „Ich hab das Gel rausgewaschen?“
„Oh... richtig.“, Fernando streckte einen Arm aus und wuschelte Cristiano sorglos mit der Hand durch die feuchten Haare. „Du hast ja richtige, süße Löckchen!“, stellte er glucksend fest. Der Gelockte schnaubte, verdrehte die Augen und murmelte so etwas wie 'Leider Gottes...'.

„Geh jetzt schlafen.“, befahl der Spanier nun in einem sanften Ton und drückte Cristiano mit beiden Händen in die feiderweichen Kissen. „Is ja gut...“, knurrte der und zog Fernando mit sich, sodass der 24-Jährige sich mit beiden Händen neben seinem Kopf abstütze und über ihm kniete. Fernando sah aufmerksam in Cristianos Gesicht. Er registrierte jede Veränderung darin, jedes Glitzern seiner Augen, jeden Wimpernschlag. Er konnte hören, wie sich der Puls des Jüngeren beschleunigte, wie er schneller schlug als noch am Mittag am Pool. Alles fühlte sich so furchterregend normal, so natürlich an... es machte Beiden ein wenig Angst.
Vorsichtig beugte er sich nach unten und sah gerade noch, wie Cristiano ihm ein Stückchen entgegenkam und die Augen schloss, ehe er das gleiche tat.

Wie in Zeitlupe trafen sich ihre Lippen, ganz vorsichtig. Ganz zart. Ganz unschuldig.

Ein wenig drängend stupste Fernandos Zunge an Cristianos Lippen, die sich schnell öffneten und Einlass geboten. Liebevoll tippte Fernando Cristianos Zungenspitze an, sodass der leicht kicherte und die Hände um das Gesicht des Blonden legte und ihn näher zu sich hinab zog. Ein liebevolles Spiel entwickelte sich zwischen beiden, sodass sich Fernando schließlich neben Cristiano sinken lies und sich dann unwollend von ihm löste. Seine Hände lagen an den Hüften des Portugiesen, seine Augen sahen in zwei erwartungsvolle Schokoladen-Ozeane. „Mehr.“, verlangte Cristiano leise und er bekam mehr. Fernando presste seine Lippen begierig auf Cristianos, der in den Kuss hineinseufzte. Ein sachtes Stöhnen drang aus der Kehle des Dunkelhaarigen, als Fernandos geschickte Finger unter sein Shirt wanderten und die Spur seiner Wirbelsäule nachfuhren. Doch wieder war es der Spanier, der sich als erstes löste – die Hände noch immer auf Cris' muskulösen Rücken.

„Was ist?“, fragte der und zog seine eigenen Hände zurück. Fernando biss sich auf die Lippen. Wenn er Cristiano ansah, hatte er selbst das Gefühl... zu wenig zu sein. Er dachte an seinen Weder-Waschbrett-noch-Waschbär-Bauch mit nur ganz wenig Muskeln... und zischte sich selbst an. „Was ist?“, wiederholte Cristiano, diesmal besorgt.
„Ich... ich bin zu fett.“, sagte Fernando in einem sachlichen Ton und wunderte sich sehr über das amüsierte Kichern von Cris. „Nein. Du bist doch nicht zu dick. Spinnst du?“, noch immer lachte der Portugiese regelrecht und schien ein sogar paar Lachtränchen wegzublinzeln. „Nicht...?“, fragte Fernando unsicher und dachte an den gemeinsamen Nachmittag am Pool. Da hatte er sich nicht zu dick gefühlt. Vielleicht war er es einfach nicht gewohnt, richtige Muskeln unter seinen Fingerkuppen, die sich gar nicht mehr von der warmen Haut seines Lieblingsportugiesen lösen wollten, zu spüren.
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Take My Hand - Seite 2 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Fr Apr 24, 2009 9:06 pm

Scandalous II

„Nein.“, versicherte Cristiano ernst, „Das, was ich bis jetzt gesehen hab, ist genau richtig.“ Nun grinste auch Fernando und zog sich sein Shirt aus. Cristiano verfolgte die Bewegungen gespannt und seine Augen begann zu leuchten, als er wieder das scheinbare Glitzern der Alabasterhaut zu sehen bekam. „So... wunderschön...“, hauchte er und fuhr Fernandos Schlüsselbein entlang, bis zur Mitte des Brustkorbs, weiter in Richtung Bauchnabel. Immer nur mit den Fingerspitzen – dann wieder hinauf und als er an der Stelle, an der Fernandos Herz Blut durch seinen Körper pumpte, angelangt war, legte er seine gesamte Hand dorthin und konnte das regelmäßige Schlagen deutlich spüren. Er spürte wie sich Fernandos Brust bei jedem Atemzug hob und senkte, wie sich die kleinen Härchen bei jeder Berührung aufstellen und dem Spanier eine Gänsehaut verpassten. Ein Kribbeln durchfuhr seinen gesamten Körper, er wollte Nando einfach nicht mehr loslassen.

„Darf ich?“, fragte Fernando nun und zeigte auf Cristianos Shirt. Der nickte ein wenig verständnislos und keuchte hörbar auf, als Nando ihm den Stoff über den Kopf zog und achtlos auf den Boden warf. „Du hast gesagt ich darf...“, flüsterte Fernando und hauchte sanfte Küsse auf den warmen Oberkörper seines Freundes. Cristiano wusste nicht mehr, was er tun sollte. Jeder einzelne Kuss schien brennende Spuren auf seiner Haut zu hinterlassen – doch auf eine angenehme Art. So lag er einfach nur da und lies sich mit Küssen überhäufen. Er atmete tief ein und pustete die Luft wieder aus, direkt auf Fernandos Haar, sodass einige Strähnen lustig im Wind flogen. Fernando grinste, als er spürte, dass sich Cristianos Muskeln anspannten und der Flügelstürmer sichtlich überfordert war – wo war denn all die Heißblütigkeit, Geschicklichkeit und Leidenschaft, die dem Frauenschwarm Cristiano Ronaldo immer nachgesagt wurden?

Nun gut, vielleicht war dies hier etwas andere, doch für Fernando fühlte sich alles so leicht, so natürlich an. „Hey... keine Angst.“, raunte er Cristiano sanft zu und küsste den erstaunten Jungen auf den offenen Mund. Cristiano quiekte kurz auf, als Fernandos Hand auf seinen Hintern rutschte. „Oh... entschuldige...“, meinte der Spanier und wollte sich schon wieder weiter oben orientieren, doch Cristiano hielt plötzlich seine beiden Hände fest: „Entschuldige dich nicht. Mach das nochmal!“
Wow. Fast ein Befehl. Fernando gluckste und zwickte Cristiano noch einmal in den Po. Wieder quietschte der auf, doch diesmal begann er herzhaft zu lachen. „Das... war lustig.“
„Jaaahhh, so lustig.“, neckte Nando ironisch und zwickte zur Strafe für diese Bemerkung noch einmal. Cristiano grinste – man konnte es gar nicht anders ausdrücken – er grinste dreckig seinen ganz persönlichen Spanier an und ein wahrhaftiges Glühen in seinen Augen verriet Fernando, dass das mit der Heißblütigkeit und Leidenschaft wohl doch stimmen musste.

Liebevoll aber bestimmt drückte Cristiano Fernando von sich weg und beförderte den erstaunten Spanier zärtlich in die Federkissen, ehe er sich breitbeinig auf die Hüfte des Blonden setzte und ihm einen stürmischen Kuss auf die schon geröteten Lippen drückte. Diesmal war es Fernando, der aufkeuchte, als Cristiano fast nachdenklich an seinem Gürtel herumspielte und die Schnalle schließlich mit einem kleinen Klacken öffnete. Behutsam zog der Portugiese die blauen Jeans nach unten, zog sie über die Knöchel und entblößte somit babyblaue Ringelsocken, an den wertvollen Füßen des Fussballstars. „Süß.“, doch er zupfte ungeduldig an dem Sockenbund und warf dann auch diese Kleidungsstücke achtlos zu Boden.
Cristiano schlug die Augenlider auf und sah in Fernandos Gesicht. Auch er grinste. „Sind die Shorts so schlimm?“, fragte der Blonde und deutete auf die rot-gelb-rot gestreiften Hosen. Cristiano betrachtete das Stoffstück kritisch, wandte den Blick auf seinen eigenen schlichten Schwarzen und befand, dass er die schönere Unterwäsche trug. „Jep.“, meinte er trocken und begann an dem roten Hosenbund herumzuspielen.

Immer wieder zog er den Bund einige Zentimeter von Fernandos Körper weg, um ihn dann mit einem leisen Geräusch zurückschnellen zu lassen. Fernando kicherte, als der Stoff zum dutzendsten Mal seine empfindliche Haut kitzelte. „Was soll das werden, wenn's fertig ist?“
Cristiano lächelte ein wenig unsicher und begann wieder über Nandos Brust zu streicheln: „Na ja... ich... du bist halt keine Frau...“
Fernandos Atem setzte kurz aus, er hielt für wenige Sekunden die Luft an. Ein stechender Schmerz in seinem Herzen lies ihn vergessen zu denken, er vergrub seine Fingernägel tief in dem Bettbezug und keuchte auf: „Und damit willst du was sagen?“

„Ich weiß nicht genau, was ich jetzt machen soll.“, erklärte Cristiano sichtlich verwundert über Fernandos Verhalten. „Ah... du... w-weißt nicht, was du jetzt machen sollst... Ich weiß es aber, okay?“, der Spanier klang äußerst ernst und warf den verdutzen Portugiesen regelrecht von sich hinunter. Verlangend küsste er ihn immer und immer wieder, kniete sich hin und setzte sich zwischen Cristianos Beine, um sich gänzlich über den 23-Jährigen zu beugen und ihn auf die Matratze zu drücken.

„Nando...“, flüsterte der Dunkelhaarige, als Fernando ihn unbeherrscht auf den Bauch drehte und sein Gesicht in das verrutschte Bettlaken versank. „Scht... Keine Angst...“, meinte der Blonde und Cristiano verspannte sich, als er wieder auf dem Rücken lag. „Wenn du nicht willst, sag 'Stop'.“, auch Fernando flüsterte, doch er klang heißer und sein Blick war wie pures Feuer. Cristiano brachte nicht mehr als ein Nicken zustande. Er schloss fast beschämt die Augen, als er spürte wie sich in seiner Körpermitte eine unglaubliche Wärme sammelte und er am Liebsten auf die Toilette gerannt wäre.
Er konnte nur ein spanisches Kichern vernehmen und sein Herz schien zu rasen, als er genau spürte, wie sich Fernando abermals über ihn lehnte und dessen Bauch scheinbar beiläufig seinen gesamten Körper streifte. Er spürte genau, wie Fernando ihn sanft und beruhigend auf die Stirn küsste. Er spürte, wie sich der Spanier an ihm rieb. Er spürte, wie er selbst Fernando so nah wie möglich an sich zog, um ihn zu küssen, zu umarmen, durch die Haare zu fahren. Um alles zu tun.

Fernando stöhnte leise und auch Cristiano entwichen Laute aus seinem Mund. Er biss sich auf die geschwollenen Lippen, um seinen gesamten Körper halbwegs zu kontrollieren, doch es gelang ihm nicht. Wieder keuchte der Spanier – Cristiano spürte, wie Schweißperlen auf dem Brustkorb des Blonden hinabliefen und auf sein eigenes Schlüsselbein tropften – und auch er selbst konnte sich nicht mehr beherrschen: Er bäumte sich gegen den Fernando auf, immer wieder, immer wieder – bis er hatte, was er wollte. Fast gleichzeitig kamen beide – eine warme, klebrige Flüssigkeit ergoss sich zwischen ihren zitternden Körpern - fast gleichzeitig sanken sie erschöpft nebeneinander auf's Bett. Fast gleichzeitig griffen sie nach der Hand des anderen.

„Ich liebe dich.“, hauchte Cristiano und kuschelte sich an Fernando. „Warum fliegst du dann weg?“, fragte der traurig und streichelte über Cristianos Stirn. „Ich will nicht von hier weg.“, antwortete der Portugiese und vergrub sein Gesicht in Fernandos Haaren. „Dann geh nicht.“
„Ich hab aber schon den Flug gebucht... schon vor Wochen... und in ein paar Stunden sitz ich im Flieger – oh, Fernando, du glaubst gar nicht, wie sehr ich einfach hier bleiben möchte!“
„Bleib doch einfach... was hindert dich daran in die USA zu gehn?“
„Alles.“
„Alles?“
„In gewisser Weise sogar du...“
„Ich?“
„Ja... Fernando, ich weiß nicht, was ich machen soll. Was, wenn der Alltag wieder da ist. Wenn der Urlaub vorbei ist. Was machen wir dann?“

Fernando blieb still. Gedankenverloren strich er durch Cristianos Haar und Rücken: „Schlaf jetzt... schlaf jetzt...“
„Ich will aber nicht schlafen.“, flüsterte Cristiano und rückte noch ein Stückchen näher zu Fernando. „Doch... willst du.“, Fernando küsste seinen Portugiesen sanft und drückte ihn dann abermals leicht in die kuscheligen Kissen.
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Beitrag  Honeymelon Fr Apr 24, 2009 9:14 pm

schön <3 Du kannst das alles so gut beschreiben, das ist der Wahnsinn!

'Du hast ja Löckchen', das beste was Fernando je gesagt hat! *lach*
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Beitrag  Caro Fr Mai 01, 2009 7:56 pm

²Honeymelon: Dankeschön XD Ich mag die Löckchen ja sehr... Haargel ist doof XD
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I Dont' Need A Man

Cristiano packte mit Tränen in den wunderschönen Augen wütend seine Klamotten in den Koffer. Er schmiss die Kleidungsstücke geradezu in das Gepäckstück.
Immer wieder tropften Wassertröpfchen ebenfalls hinein.
Der Portugiese hatte kein Wort mehr gesagt, hatte das Klingeln seines Handys gekonnt ignoriert. Es war ihm egal, wer ihn anrief – zu sehr herrschte in seinem Innern ein Sturm. Chaos.

Warum war Fernando einfach gegangen? Hatte er ihm nicht noch in der Nacht gesagt, dass er sich in ihn verliebt hatte?

Cristiano wischte sich übers feuchte Gesicht und versuchte die Spuren, die das Weinen hinterlassen hatte, zu vertuschen. Er lief in das Badezimmer, klatsche sich kaltes Wasser ins Gesicht. Doch alles half nichts.
Seine Augen waren gerötet, Äderchen geplatzt. Die Wimpern waren von dem vielen Weinen verklebt. Er war blass.
„Scheiße, scheiße, scheiße!“, er schlug mit der blanken Faust gegen den Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Glas splitterte, schlitze die Haut des Flügelstürmers auf und vergrub sich im Fleisch. Blut rann geradewegs in Strömen über Cristianos Handfläche, das Gelenk hinab und verteilte sich in dem dunklen Shirt, das er trug.

Er verzog schmerzhaft das Gesicht und versuchte seine Finger auszustrecken, doch es tat einfach viel zu weh.
„Verdammt...“, schnell griff Cristiano mit seiner unverletzten Hand nach einem Handtuch und wickelte sich den Stoff fast lose um die Verletzung. Er zog sein Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer der spanischen Auskunft. Es tutete ein paar mal, ehe ihn eine freundliche Frauenstimme begrüßte: „Hola, Bienvenidos a la información española, mi nombre es señorita Mendés. ¿Cómo puedo ayudarle?*“
„Hola... Necesito el número de teléfono de un doctor en Madrid, por favor.**“, Cristiano überlegte, ob man sein Spanisch auch verstand, doch er war sich dann doch recht sicher, dass er seine Bitte zufriedenstellend formuliert hatte. Außerdem war es ihm auch egal. Sein Blick war starr auf seine blutende Hand gerichtet.

„¿A qué doctor necesita usted?***“, wollte die Dame am anderen Ende der Leitung wissen. Cristiano überlegte kurz und entschied sich für einen vollkommen normalen Mediziner. In einer privat Praxis. Immerhin war er Cristiano Ronaldo, da ging man nicht einfach ins nächstgelegene Krankenhaus, was – so bemerkte er gerade – die wohl einfachere Lösung wäre.
„Le uniré. Adiós y ¡que tenga un buen día!****“, und schwupps. Noch bevor Cristiano etwas anderes sagen konnte, nahm bereits eine Arzthelferin ab und fragte, was sie für ihn tun könne.

Nachdem Cristiano sein Anliegen geschildert hatte und auch seinen Namen nannte, hatte er in exakt fünfzehn Minuten einen Termin, um seine Hand behandeln zu lassen. So verlies er – selbstredend, nicht ohne vorher sein Gepäck schon wegbringen zu lassen, wobei ihn der Hotelchef bat, sich doch ins Krankenhaus fahren zu lassen, er dies aber ablehnte. Wäre ja zu schön.
So saß er wenige Momente später im Behandlungszimmer eines spanischen Arztes und lies sich die Hand verbinden. Mehr als einige verwirrte Blicke seitens des Mediziners musste er nicht ertragen. Die Schnitte, die das Glas hinterlassen hatten, waren nicht sehr tief, so wurde er nur 'getackert'.

„Bien... Señor Ronaldo. Usted debería ir a su doctor, cuando usted está en casa otra vez. La herida se curará en unos días, no es malo. Le deseo la buena suerte y un día agradable. Lamentablemente, debo ir ahora a mis otros pacientes. ¡Bueno adiós!*****“, der Spanier lächelte seinem berühmten Patienten noch einmal zu, ehe er auch schon verschwand. Cristiano war eigentlich ganz froh, dass er sich nicht sonderlich verletzt hatte, den Verband nach ein paar Tagen schon wieder abnehmen können würde und er lediglich die linke Hand zerschnitten hatte. Etwas bezahlen musste er auch nicht, lediglich massenhaft Autogramme wollten die Spanier. Und das von dem Mann, der ihre Mannschaft zum Vize-Europameister gemacht hatte. Schon komisch, diese Spanier...

So saß der junge Portugiese schneller ihm Flugzeug in Richtung USA als ihm lieb war. Er musste noch nicht einmal den zerstörten Spiegel ersetzten lassen.



„Danke, Honey!“, ein übertriebenes Lächeln und die junge, blonde Dame war im Hotelflur verschwunden. Cristiano schloss behutsam die Tür und lies sich daran hinab rutschen. Die Knie angewinkelt und die Arme darum geschlungen legte er den Kopf in den Nacken, sodass er an die Holztür stieß. „Nummer... zwölf...“, flüsterte er zu sich selbst.

Er war nun schon seit 14 Tagen in den USA, noch weitere zwei und er würde wieder nach Hause, nach Funchal fliegen. Seiner Hand ging es wieder gut, er hatte sich einen amerikanischen Arzt empfehlen lassen, der meinte, es würde noch nicht einmal eine Narbe übrig bleiben – was auch stimme. Cristianos Hand sah genauso aus, wie vorher und sie tat auch nicht mehr weh.

Zwölf Frauen in zwei Wochen. Mein lieber Mann, das hatte er bei weitem noch nie zuvor geschafft. Überhaupt... in den letzten Tagen hatte Cristiano mehr Frauen kennengelernt – auf die eine oder die andere Art – als in seinem vorherigen Leben. Andererseits war er froh darum. Ablenkung. Ablenkung von seinem Fuß und den damit verbundenen Schmerzen... Ablenkung von seinem Liebeskummer. Ja, auch ein Cristiano Ronaldo hatte Liebeskummer. Absurderweise auch noch wegen eines anderen Mannes.

Der im Übrigen mit seiner Ex- oder auch Schonwieder-Freundin ebenfalls in die USA geflogen war. Zwar nicht nach L.A., wie er selbst, sondern an die Ost-Küste, nach Miami. Cristiano hatte es aus einer der Klatsch-Zeitungen erfahren. Ja ja, von Liebe und Zuneigung faseln, mit einem schlafen und dann einfach abhauen und mit der Ex in Urlaub fahren. Selbst er war nicht so verletzend.

Cristiano starrte an die leere Zimmerwand im Gegenüber. Wie so oft. Er kannte fast das haarfeine Muster der Tapete auswendig – er träumte manchmal sogar davon. Plötzlich schreckte er auf und stieß sich beinahe den Kopf an der silbernen Türklinke. Sein Handy, dass auf dem Wohnzimmertisch lag summte eine vertraute Melodie. So schnell ihn seine Füße trugen lief er auf das Mobiltelefon zu und nahm gerade noch rechtzeitig ab. „Ja, bitte?“
Sein Herz klopfte laut und schnell. Hatte Fernando nicht gesagt, er würde ihn anrufen? Vielleicht war ja der Spanier am anderen Ende der Leitung.

„Gute Morgen, mein Schatz.“, vielleicht aber auch nicht. „Hi, Mama...“, antwortete Cristiano fast ein wenig deprimiert. Er hoffte nur, dass seine Mutter den Stimmungsumschwung nicht mitbekam. „Olá... na, wie geht es meinem Jüngsten? Wir haben schon lange nicht mehr miteinander gesprochen... Deine Geschwister meinten, ich solle dich in Ruhe lassen, aber jetzt mach ich mir doch Sorgen...“
„Mamãe... Catia und die Anderen haben Recht... ich hab einfach mal ein bisschen Zeit für mich gebraucht... weiß du, ich hatte in Manchester recht wenig Freizeit, dann während der EM... bevor ich hierher geflogen bin. Ich brauch einfach ein paar Tage nur für mich, okay?“
„Sicher, mein Kleiner. Du kommst übermorgen wieder?“ - „Ja, Mama.“ - „Okay... wir holen dich am Flughafen ab.“ - „Is gut... Adeus.“ - „Adeus, Cristiano...“

Er legte auf. Seine Mutter. Er liebte sie und seine Familie zwar, doch im Moment sehnte er sich nach einem ganz anderen Menschen. Fernando Torres.
Alleine der Name klang schon wunderschön, doch wer hinter diesem Namen steckte, bereitete Cris ein Stechen im Brustkorb. Es tat weh an Fernando zu denken, doch es schmerzte nur noch mehr, nicht an ihn zu denken. So entschied sich der Portugiese für Ersteres – beschloss aber nicht in Selbstmitleid zu versinken, sondern sich anzuziehen und noch ein wenig am Pool zu entspannen. Schließlich war dies sein eigentliches Ziel gewesen und jede Nacht eine Andere im Bett zu haben war doch wirklich anstrengend. Vor allem mit einem hinderlichen Verband am Fuß...

So tapste er pfeifend, mit einer Sonnenbrille getarnt und mit einem sogar fröhlichen Lächeln auf den Lippen, bekleidet lediglich mit einer Badehose und einem offenen Hemd, stolz auf sich selbst – denn er brauchte keine Krücken mehr – am Poolrand entlang und lies sich auf der frisch reservierten Liege nieder. Die Sonne über L.A. brannte erbarmungslos vom Himmel und es wehte noch kein allzu winziger, leichter Windhauch. Cristiano griff nach seiner Sonnencreme und verrieb die weiße, klebrige Flüssigkeit auf seiner sanft gebräunten Haut. Eine Gänsehaut kroch über seinen gesamten Körper, als die ersten Tropfen der kühlen Milch ihn berührten.

Die Sonnenbrille tief ins Gesicht gezogen probierte er alle möglichen Liegestellungen aus, doch irgendwie wollte es mit dem Entspannen nicht so recht klappen. Zu viele Gedanken schwebten in seinem Kopf herum, zu viel Unnötiges.

Plötzlich vibrierte das silberne Designhandy, dass er auf den Tisch neben der Liege gelegt hatte. Gelangweilt, fast schon genervt hob er ab.
„Olá?“ - „Hola... Cris..“, kam es leise und unsicher aus dem Hörer. Für einen kurzen Moment setzte das Herz des portugiesischen Fussballstars aus. Er erkannte die sanfte, deutliche Stimme Fernandos. „Fernando?!“, unbeabsichtigt rutschte seine eigene Stimme dafür mehrere Oktaven in die Höhe, er setzte sich gerade hin. „Sí... Ich... na ja, ich dachte, ich ruf dich mal an-“ - „Du dachtest, du rufst einfach mal so an, fragst wie's mir geht und erzählst mir, dass das zwischen uns alles nur ein riesengroßes Missverständnis ist... war und du jetzt wieder mit deiner Freundin zusammen bist?!“

Ein Schlucken war zu hören und Cristiano hätte sich selbst ohrfeigen können, für das, was er eben gesagte hatte. Sein Ton war im Übrigen auch nicht sehr freundlich gewesen, so konnte er nur verstehen, dass der Spanier am anderen Ende der Leitung erst einmal tief durchatmete. „Nein. Eigentlich wollte ich dich fragen, ob wir uns im Sommer nochmal treffen können. Und wegen Olalla... Sie hat mit uns rein gar nichts zu tun. Ich bin zwar mit ihr in Urlaub gefahren, aber... du verstehst das nicht. Man kann nach fast zehn Jahren Beziehung nicht einfach so Schlussmachen! Ich bin kein so Playboy, wie du, Cristiano Ronaldo!“, Fernando klang wütend, was Cris ein wenig zusammen zucken lies. „Playboy, ja?“, fragte er anstatt eine richtige Antwort zu geben sarkastisch. „Und du bist dann wohl Mutter Theresa in Person, du Unschuldsengel!“

„Hey, lass die aus dem Spiel. Können wir uns jetzt treffen, oder nicht?“ - Cristiano überlegte kurz. Er wollte eigentlich im Sommer noch ein wenig nach Sardinien... Aber da war doch bestimmt noch ein Tag übrig... „Nein. Wir sehn' uns beim Spiel Liverpool gegen Manchester wieder.“, Cristiano schlug sich selbst mit der flachen Hand auf die Stirn – was noch immer ein wenig weh tat. Wie konnte man nur so nachtragend sein?! Er wollte schon wieder auflegen, da sagte Fernando noch etwas: „Oh... okay... ich... vermisse... di- ach, vergiss es, du Arschloch!“.

Und damit war der blonde Spanier es, der auflegte. Cristiano klappte unschön der Mund auf, so entrüstet war er über die Worte des Stürmers. Wer war hier das Arschloch, das einen einfach so sitzen lies? Wer meldete sich nicht? ER?!
Wutschnaubend knallte er das Handy auf den Tisch und ballte die Hände zu Fäusten. Wut kochte ihn ihm auf. Was fiel diesem Mistkerl eigentlich ein? Erst abhauen, mit einem lächerlichen Zettel, sich dann ewig nicht melden, mit seiner Ex-Freundin rummachen und dann anrufen und erwarten, dass alles gut ist! Hatte der sie noch alle?! Cristiano grummelte die wüstesten Beschimpfungen. So bemerkte er gar nicht, wie sich eine junge Frau neben ihn setzte und ihn scheinbar spöttisch anlächelte.
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Take My Hand - Seite 2 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Fr Mai 01, 2009 7:56 pm

I Don't Need A Man II

„Hola, Cris.“
Angesprochener zuckte erschrocken zusammen und hob langsam den Kopf, um dann seiner Ex-Freundin ins – zugegeben hübsche – Gesicht zu blicken. „Nereida?“, fragte er ungläubig und rieb sich tatsächlich die Augen. „Ja, so heiß ich, mein Hübscher.“
„...Und... was machst du hier?“
Die Spanierin seufzte: „Ich mach hier Urlaub. Und nein, ich wusste wirklich nicht, dass du hier bist. Ich wurde eingeladen und bin ab heute für zwei Tage hier. Und was machst du so? Ganz alleine?“
Auf irgendeine Art und Weise schaffte es diese furchtbar nervige, penetrante, schier unglaublich dumme Person, Cristiano aufzumuntern. „Urlaub, Neri, Urlaub.“

„Und? Ist er schön?“, ein ehrliches Lächeln zierte die geschminkten Lippen des Models.
„Wie man's nimmt.“, seufzte Cris und war sonderbarer Weise wirklich froh, dass er Nereida getroffen hatte. „Ich hab dich vermisst, Cris.“, meinte sie dann und lächelte abermals. „Ich dich nicht.“, wow. Heute war er ja die Ehrlichkeit in Person. Der Portugiese schüttelte den Kopf und wollte sich gerade wieder selbst für seine Taktlosigkeit tadeln, als er aber das Lachen der Spanierin vernahm. „Hm?“

„Hab ich auch nicht anders erwartet. Ich meine, nachdem du so überaus charmant mit mir Schluss gemacht hattest... Du hast tolle Freunde, Cris.“, diesmal war es ein böses Grinsen und ein belustigtes Funkeln in den dunkelbraunen Augen der rassigen Mallorcanerin.

„Wie darf ich das verstehen?“, Cris runzelte die Stirn. Vielleicht hätte er öfters Zeitung lesen sollen. Selbst diese beschissenen Klatschblätter brachten doch mal europäischen Gossip. Respekt. Cristianos Englisch hatte sich in den letzten Tagen wirklich verbessert.
„Na ja... sagen wir mal, ich hab Sergio ein wenig näher kennengelernt... nicht, dass ich ihn nicht schon kannte... aber nochmal halt... und, jedenfalls ich muss sagen er ist äußerst... leidenschaftlich.“, ein freches Zwinkern seitens Nereida lies Cristiano zornig werden. Eifersüchtig könnte man sogar sagen.

„Du hast mit ihm geschlafen – schon wieder - wenn ich das richtig verstehe?“, fragte er mit zusammengebissenen Zähnen. „Ja... du verstehst. Und um deine nächste Frage zu beantworte, die dir schon auf der Zunge brennt. Er ist göttlich. Wiedermal.“, diesmal lachte Nereida nicht, sondern sah wirklich besorgt zu Cristiano, der nur die Sandsteinplatten unter seinen Füßen betrachtete.
„Sagst du das jetzt nur, um mich ins Bett zu kriegen?“, presste er dann zwischen seinen Lippen hervor.
Nereida gluckste amüsiert, ehe sie antwortete: „Uih... ja... vielleicht.“

„Hast du geschafft.“, Cristiano stand auf, hielt Nereida galant die Hand hin und als sie ihm ihre reichte zog er sie verlangend in eine Umarmung und küsste sie stürmisch. Ein erstickender Laut kroch aus ihrer Kehle und nur mit Mühe konnte sie ihren neuen Wiederliebhaber ein Stückchen wegdrücken. „Gehn wir nicht in dein Zimmer?“, fragte sie heißer. Ein laszives Lächeln kroch über Cristianos Gesicht, als er mit der temperamentvollen Spanierin in Richtung Hotelzimmer eilte.
Sah man über ihren IQ... und eine andere Macken, hinweg...

Eigentlich war sie gar nicht so übel. Und so einen kleinen Seitensprung kann doch jedem mal passieren. Und ein bisschen Urlaub konnte man mit ihr vielleicht auch machen. Shoppen gehen, schwimmen gehen... Champagner trinken. Man musste ja nicht gleich heiraten und Kinder kriegen. Aber so ein bisschen Spaß durfte man doch wohl auch noch als vielbeschäftigter Fussballer haben, oder?

___________________________________________________________________________


* = (span.) Hallo, herzlich willkommen bei der spanischen Auskunft. Mein Name ist Frau Mendés, wie kann ich Ihnen helfen?
** = (span.) Hallo, ich brauche die Telefonnummer eines Arztes in Madrid, bitte.
*** = (span.) Was für einen Arzt benötigen Sie denn?
**** = (span.) Ich werde Sie verbinden. Auf Wiederhören, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!
***** = (span.) Gut... Herr Ronaldo. Sie sollten zu ihrem Hausarzt gehen, wenn Sie wieder zu Hause sind. Ihre Wunde wird in ein paar Tagen verheilt sein, es ist also nicht sehr schlimm. Ich wünsche Ihnen gute Besserung und noch einen schönen Tag. Ich muss jetzt leider zu meinen anderen Patienten. Auf Wiedersehen!
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Take My Hand - Seite 2 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Honeymelon Fr Mai 01, 2009 8:08 pm

uii toll <3
12 Frauen... eigentlich 13, das geht nicht Cris *gg*

bin schon gespannt was jetzt wirklich zwischen Fernando und Olalla los ist! Schade, dass sie sich nicht früher wieder sehen!
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Take My Hand - Seite 2 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro So Mai 10, 2009 2:37 pm

²Honeymelon: Böser Cris XD Böser Nando. Bauen beide Mist XD Danke für's Kommi <3
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Taxi

Gelangweilt saß Cristiano Ronaldo auf der Liege in dem Behandlungszimmer des Vereinsarztes von Manchester United. Völlig desinteressiert überflog er die neueste Ausgabe der 'Sun', in der seine Trennung von Nereida gerade von allen möglichen Seiten beleuchtet wurde... Nun gut. Eigentlich konnte man nicht wirklich von einer Trennung reden. Er war zwar mit Neri – ja. Neri – im Urlaub auf Sardinien gewesen, aber eigentlich nur, weil er nicht alleine wegfahren gewollt hatte. Seine gesamte Familie hatte Nereida kennengelernt und – danach – dankend seine Einladung abgelehnt. Selbst seine Mama. Er stieß leise Luft zwischen seinen Zähnen hindurch, sodass ein schneidender Laut erklang.

Nereida Gallardo – er hätte nicht gedacht, dass sie ein so gutes Trostpflaster war. Er hatte es noch ganz drei Wochen mit ihr ausgehalten und hatte in diesen einundzwanzig Tagen tatsächlich nur mit der jungen Spanierin Sex gehabt. Zugegeben, die Art, wie er ihre Affäre... Beziehung oder wie man es sonst noch nennen wollte, beendet hatte war nicht allzu charmant gewesen. Noch uncharmanter als beim mal davor, aber er war ja auch der Frauenheld Schrägstrich Playboy Cristiano Ronaldo. Es wurde praktisch von ihm erwartet, dass er so seine Gespielinnen verließ. Ihm war es egal.

Als sich aber die Tür öffnete und der Arzt mit einem sanften Lächeln auf den Lippen seinem prominenten Patienten die Hand schüttelte erhellte sich auch Cristianos ernste Miene. Heute war endlich der Tag, an dem er diesen elenden Verband am Knöchel abbekam und endlich wieder richtig – so richtig richtig – trainieren durfte. Wenn er sich anstrengte und nicht allzuviel Kondition verloren hatte... wer weiß? In Cristianos Träumen spielte er schon am Samstag wieder. „Dann wollen wir mal sehen...“, meinte der Arzt und durchdrang so die Tagträumereien des jungen Portugiesen. Fasziniert beobachtete er, wie der Mediziner Lage für Lage des Stoffes abwickelte, bis er schließlich seine blasse Haut sehen konnte.

Das sah wahrscheinlich urkomisch aus. Als hätte er sich in die Sonne gelegt und eine Socke anbehalten. Ja, so konnte man es wohl am besten beschreiben. „Dann sag ich mal 'Viel Spaß' und übernehmen Sie sich ja nicht. Sonst sitzen Sie schneller wieder hier, als United die Tabellenspitze inne hat.“, noch einmal verabschiedete sich Cristiano von dem Engländer im weißen Kittel, ging freudenstrahlend durch die Tür und hoffte, dass er diesen Mann nie wieder in seinem gesamten Leben wieder sehen musste.

So hüpfte er – und zwar so richtig – durch die Korridore in Richtung Mannschaftskabine, wo seine Sporttasche stand. Ein prüfender Blick in den gekachelten Raum. Niemand war darin. Es standen lediglich nur etliche Taschen und offene Schuhe herum – Klamotten in allem Formen, Farben und Größen waren auf dem Boden verteilt. Cristiano konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte mal so glücklich gewesen war. Schnell schlüpfte er in seine Trainingskleidung und band sich die nigelnagel neuen Schuhe. Ein fesches Dunkelblau.
Grinsend machte er sich fluchst weiter auf den Weg. Schließlich wartete ein saftiger, grüner Rasen und seine Mannschaftskollegen, die dies wohl sehnsüchtig taten. Manchester war nur Vierter, mit gut und gerne fünf ganzen Punkten Rückstand auf Liverpool. Die Tatsache, dass es ausgerechnet Liverpool war, störte Cristiano noch viel mehr, als das, dass ManUtd nicht ganz oben stand. Noch.

„Na, da issa ja!“, hörte er Rio rufen. Ein breites Grinsen kroch über sein Gesicht, als er überschwänglich auf seine Freunde zugerannt kam und sie alle auf einmal in die Arme schloss. „Wir haben dich vermisst, Cris!“, konnte er Wayne lachen hören und stimmte auch selbst mit ein. Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie Sir Alex auf ihn zu kam und ihm väterlich auf die Schulter klopfte. „Wir sind froh, dass du wieder da bist!“, meinte der Trainer der 'Red Devils' und knuffte Cristiano leicht in die Wange. Der gluckste fröhlich und freute sich wie ein kleines Kind auf das kommende Training!



„Scheiß Training...“, murmelte Cristiano angefressen, als er in seinem silberfarbenen Bentley saß und nach Hause fuhr. Warum musste er aber auch Sir Alex als Trainer haben? Warum? Warum tat ein Mensch, einem Anderen so etwas an? Warum? Mit einem Seufzen bog der Dunkelhaarige in die nächste Straße ein und drosselte die Geschwindigkeit. Nicht, dass er nicht gerne schnell fuhr, doch hier, in dem kleinen, schnuckeligen und von Reportern wohl unbekannten Vorort von Manchester spielten viele kleine Kinder und er wollte nun wirklich keinen davon anfahren. Okay, es wohnten in dem Ortsteil, in dem er lebte keine Kinder... kaum Kinder, aber man konnte ja nie wissen. Er grummelte fast beleidigt, als er selbst und ohne fremde Hilfe aus seinem Auto stieg, seine Sporttasche schulterte und die Haustür aufschloss.

„Nicht so schnell! Nicht so übermütig! Jetzt aber mal langsam! Du setzt dich jetzt!“, äffte Cristiano seinen Trainer genervt nach. Etwas, was er eigentlich nicht tat, doch heute musste es einfach sein. Er hatte sich so auf das Training gefreut und dann durfte er nur sieben runden um den Platz laufen. Und ein paar Liegestütze machen – er kam heute noch nicht mal mit einem Ball in Berührung!

Von Gott verlassen und von seinem Leben angekotzt trottete er schlecht gelaunt in sein wundervolles Badezimmer. Seine gesamte Villa war wundervoll. Noch schöner war das Haus allerdings, wenn seine Familie und Freunde da waren. Doch die würde er wohl eine ganze Weile nicht sehen. Es war Anfang Oktober. Der Monat, in dem er seine Liebsten die letzten fünf Jahre nie gesehen hatte. Woran es lag wusste weder er, noch seine Mutter, Geschwister oder sonst irgendwer. Eine unausgesprochene Regel, die einem ein sadistischer Herrscher im Himmel aufzwang. Pah! Davon gab es doch genug... Sadisten jetzt.
Okay, dafür würde sich Cristiano wohl am Sonntag in der Kirche entschuldigen müssen. Er war ja normalerweise nicht so. Normalerweise. Was war schon normal? Sein Leben wohl eher nicht!

Cristiano sah in den Badezimmerspiegel und versuchte ein Lächeln. Doch irgendwie brachte es das nicht. So beschloss er einfach mal sein Handytelefonbuch zu durchblättern und jemanden anzurufen. Mit geschlossenen Augen drückte er auf den 'Anrufen'-Knopf und hielt sich das silberne Telefon ans Ohr.
„Hola?“, fragte da eine Frauenstimme. Cristiano zog die Augenbrauen in die Höhe. Hatte er Nereida angerufen? Wenn ja – Bäh.
„Hola?“, wiederholte die Frau ihre Frage und klang nun schon ziemlich sehr genervt. „...Olá.“, meinte er dann, „Olá, Olalla.“, er schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Natürlich! Olalla! Wie hatte er sie, ausgerechnet sie nur vergessen können?
„Cristiano?“ - „Ja, genau.“ - „Äh... okay... Was verschafft mir die Ehre?“

Cris runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach. „Keine Ahnung. Ich hab einfach irgendeine Nummer rausgesucht und auf 'Wählen' gedrückt.“, zu Verdeutlichung, die die brünette Spanierin selbstverständlich nicht sehen konnte, zuckte der Portugiese mit den Schultern. „Du hast sie ja nicht mehr alle!“, lachte die junge Frau. „Nun gut... ist irgendwas?“ - „Hm... mir ist langweilig.“, gab Cris zu. „Soll ich Nando holen? Der sitzt gerade auf der Couch und spielt Playsta-“ - „Nein. Nein, ich hab keine Lust, mit Fernando zu reden. Ich red' lieber mit dir.“, unterbrach Cristiano ziemlich taktlos und betrachtete sich im Spiegel – er sah schon toll aus.

„Okaay...“, die Verwunderung war deutlich in Olallas Stimme spürbar. „Sorry. Aber ich hab echt keine Lust, mit ihm zu reden... Du weißt nicht zufällig, was ich machen könnte, oder?“ - „Kein Problem. Manchmal ist Nando schon eine ganz schöne Nervensäge...“, ein gedämpftes 'Bin ich nicht!', war im Hintergrund zu hören. Cristiano verdrehte die Augen. Dieser Spanier war wirklich realitätsfern. „Jedenfalls... geh doch mit ein paar Freunden weg, oder so. Ich meine, du bist Cristiano Ronaldo. Was willst du mehr?“
Olalla lachte zuckersüß, aber für einen kurzen Moment schien Cristianos Herz nach Fernando zu schreien, doch er biss sich fest auf die Lippen: „Ja... werde ich machen. Wir sehn uns. Adiós.“, damit legte er auf, ohne eine Antwort seitens Olalla abzuwarten und betrachtete wieder sein Spiegelbild. Himmel, die Spanierin hatte recht. Er war Cristiano Ronaldo, dreiundzwanzig Jahre alt, verdiente einen Haufen Geld und sah verdammt gut aus!

Mit einem gezielten Handgriff schnappte er sich eine Tube Haargel und stylte die kaum – beziehungsweise gar nicht – verschwitzen Löckchen neu. Noch ein paar glitzernde Ohrstecker und ein neues Outfit und schon saß er wieder in seinem Auto – diesmal war es ein tiefschwarzer Ferrari. Rot hielt er irgendwie für unangebracht. So brauste er mit hundert Sachen direkt in Richtung seines Lieblingsclub im Herzen Manchesters. Das Training morgen würde eh nicht viel besser werden, wie heute, da konnte man schon mal fünf Minuten zu spät kommen.

Du Luft in dem Club war stickig. Von allen Seiten dröhnte die Musik und Menschen drängelten sich auf der Tanzfläche. Der Boden vibrierte. Die Luft schwang. Es roch nach Zigaretten und Schweiß. Die grellen Lichter erleuchteten den abgedunkelten Raum.

Cristiano lies seinen Blick durch den Raum schweifen – so weit er beurteilen konnte, war niemand hier, den er kannte. Umso besser. Mit schnellen Schritten lief er in Richtung Bar und wurde von vielen Frauen nur mit großen Augen angesehen. Seufzend setzte er sich auf einen freien Barhocker am Rand und begann die Getränkekarte zu studieren. Gelangweilt bestellte er sich einen Whisky. Eigentlich war er nicht der Typ, der viel Alkohol trank. Nein, das konnte man so nicht sagen. Er trank gerne, aber nicht viel. Warum auch? Was half einem ein Kater, wenn man am nächsten morgen zur Strafe fünfzig Runden um den Fussballplatz rennen durfte? Nichts. Trotzalledem hatte Cris beschlossen, sich zu betrinken. Aus keinem wirklichen Grund, er hatte vielmehr das Bedürfnis dazu. Aus mehreren Gründen. 'Sehr logisch, Herr Europameister!', tadelte er sich selbst und lachte trocken.

Der breitschultrige Barkeeper knallte das Glas auf den Tisch, sodass Cristiano aus seinen wirren Gedanken auftauchte. Noch ein vorwurfsvolles Kopfschütteln und der junge Portugiese saß wieder alleine in der Ecke. Alleine und verlassen. Von allem und jedem. Toll, echt toll. Er leerte das Glas mit einem Schluck. Unaufmerksam lauschte er den Songs, die aus dem Boxen, die überall in der Diskothek verteilt waren, dröhnten. Nicht unbedingt sein Musikgeschmack, aber es gab Schlimmeres. Nach seinem sechsten Whisky beschloss der Dunkelhaarige sich umzudrehen und zu gehen. Gerade, als er versuchte nicht schwankend von dem Barhocker aufzustehen und sich den Weg durch die Menge zu bahnen, schnappte er einige Fetzen seiner Muttersprache auf:„*Merda, Ashley, tenho três libras só! Isto não consegue mais. O que devo fazer agora?

Eine Frau sprach gehetzt und undeutlich. Cristiano drehte sich einmal im Kreis – nicht die beste Idee bei Alkoholeinfluss – fluchte leise und musste ein paar mal zwinkern, um wieder klar denken und sehen zu können. Ein paar Meter entfernt stand ein Mädchen, höchstens neunzehn und telefonierte. Sie war es, die fließend Portugiesisch sprach; allerdings klang sie fast aufgelöst und schien den Tränen nahe. Nett, freundlich, hilfsbereit und sich nach vertrauten Lauten sehnend, lief Cristiano auf die junge Frau zu und tippte ihr vorsichtig auf die Schulter. Das Mädchen zuckte erschrocken zusammen und wandte sich dem Fussballstar zu – nicht, ohne verwirrt den Kopf schief zu legen und geistesabwesend aufzulegen.

„**Sim?“, fragte sie ein wenig unsicher und betrachtete Cristiano eindringlich. Der lächelte und wollte sich sogleich für eine eigenen Manieren ohrfeigen: „***Desculpe. Cristiano Ronaldo. Ich hab zufällig, wirklich, mitgehört...“, meinte er dann und hielt ihr die rechte Hand hin. „Achso.“, anscheinend wusste das Mädchen nichts mit der ausgestreckten Hand anzufangen, sondern drückte nur ihre Tasche und ihr Handy fester an sich. So zog Cris seine Hand wieder zurück und konzentrierte sich auf das Sprechen: „Jedenfalls hab ich das so verstanden, dass Sie nicht mit dem Taxi fahren können?“ Ein zaghaftes Nicken bestätigte seine Vermutung. „Okay... Soll ich Sie nach Hause fahren?“

Das schien der jungen Dame die Sprache zu verschlagen. Ihr Wangen färbten sich rosa und sie begann fast schon verlegen auf ihren Lippen herumzukauen. „Äh... na ja... ich weiß nicht...“, murmelte sie dann. „Ich könnte auch ein Taxi rufen. Selbst fahren ist vielleicht nicht die beste Idee.“, er grinste charmant und entdeckte ein belustigtes Funkeln in den dunklen Augen seines Gegenübers. „Dann... okay...“, nun lächelte das Mädchen freundlich, „Können wir dann gehen?“
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Beitrag  Caro So Mai 10, 2009 2:37 pm

Taxi II

Der Portugiese nickte und streckte der jungen Frau abermals die Hand aus. Diesmal nahm sie sie und folgte dem Fussballer wortlos aus dem Club.

Erst vor dem Gebäude kramte Cristiano nach seinem Handy. Schnell wählte er die Nummer eines Taxidienstes und versuchte an ein ebensolches Transportmittel zu kommen. Mit einem Seufzen legte er wieder auf und wandte sich seiner Begleitung zu. „Kein Taxi frei.“, sagte er schlicht und zuckte mit den Schultern. „Wie viel haben Sie denn getrunken?“, wollte sie wissen und unterdrückte ein Kichern, als Cristiano mit den Schultern zuckte und in seiner Hosentasche herumkramte. „Können Sie Auto fahren?“
„Ich?“, sie deutete auf sich. „Ja... Sie?“ - „Nein. Ich hab noch keinen Führerschein...“, wieder nahmen die Wangen des Mädchens einen dunkleren Ton an, sie schlug die Lider nieder und sah ein wenig beschämt zu Boden. „Auch gut...“. Cristiano begann zu lachen. Absurd, in welcher Situation er mal wieder steckte. Jetzt fehlte nur noch, dass einer seiner Teamkameraden vom Himmel fiel und ihn heimfu-

„Cristiano, was machst du denn hier?!“, jemand klopfte ihm mit der Hand auf die Schulter, sodass Cristiano fast aus dem Gleichgewicht kam und sich nur mit Mühe vor einem Sturz bewahren konnte. „Äh... oh... Hi... Rio...“, er versuchte zu Lächeln, bekam es aber nicht wirklich hin. Na toll. Gott musste ihn wirklich hassen. Warum ausgerechnet sein Kapitän? Warum nicht irgendjemand, der ihn nicht an Sir Alex verraten würde?
„Was machst du denn hier?“, fragte der Engländer und man sah ihm an, dass er es genoss, Cristiano 'erwischt' zu haben.
„Etwa ein Date?“, er deutete auf Cristianos Begleitung und zwinkerte dem Flügelstürmer wissend zu. Der drehte sich kurz zu seinem 'Date' und sah sie bittend an. Die junge Frau kicherte leise, hakte sich dann aber bei Cristiano ein und streckte Rio die Hand hin. „Genau. Ich bin Maria.“, erklärte sie dann mit fast dem gleichen Akzent, denn auch Cristiano hatte, wenn er Englisch sprach.
„Hey.“, Rio schüttelte ihr die Hand. Maria also. 'Ein schöner Name... Nicht so toll, wie Ferna- Ach... Arschlecken...', überlegte Cris mit gerunzelter Stirn. Alkohol istgleich böse. Sehr böse.

„So wie's aussieht, fährst du wohl kein Auto mehr, oder?“, neckte dann der Kapitän der Red Devils noch ein wenig. „Neee... besser nicht. Leider nicht. Fährst du uns?“ Das saß. Man sah richtig, wie das pure Entsetzen sich in Rios Gesich ausbreitete. „Fahren? Bitte? Meinst du das Ernst?“
„Ja... Maria darf noch nicht und ich hab getrunken. Oder willst du riskieren, dass wir beide sterben, weil ich gegen einen Baum krache?“
„Nein... natürlich nicht. Wie käme ich dazu. Natürlich spiele ich euren Chauffeur. Kein Problem, mach ich doch gerne. Mit welchem Auto bist du da?“, vor allem Letzteres schien Rio zu interessieren, als er die Schlüssel in die Hand gedrückt bekam. „Ferrari. Der... äh... du weißt schon, der Schwarze.“, grinste Cris und lief – schwankte – mit Maria ihm Arm zu seinem parkenden Wagen.

An dem Auto angekommen öffnete er – ganz gentlemanlike – die Wagentür, damit sich die junge Frau auf die Rückbank setzen konnte und stieg dann selbst ein. Auch Rio lies sich seufzend nieder und startete, nachdem alle angeschnallt waren, den Motor. „Was machst du überhaupt hier? Du weißt genau, dass Sir Alex dir morgen den Kopf abreißt, wenn du zu spät kommst.“, der Engländer fuhr langsam von dem Parkplatz der Diskothek und bog auf die Straße ab. „Und das sagst ausgerechnet du mir? Du solltest eigentlich auch nicht hier sein...“, grinste Cris und schüttelte den Kopf, als Rio ihm einen vorwurfsvollen Blick von der Seite zu warf, der so viel heißen sollte wie: 'Ich bin älter, hab mehr Verantwortung und kann selbst auf mich aufpassen.'
Anstatt diese Worte laut auszusprechen deutete Rio lieber kurz mit dem Kopf nach hinten: „Und wo soll ich die junge Dame abliefern?“

„Äh...“, tolle Frage. Cristiano sah auf die Rückbank, auf der Maria saß. Ihren Kopf hatte sie an die verdunkelte Fensterscheibe gelehnt und ihr gelocktes, schwarzes Haar fiel ihr locker über die Schultern. Sie atmete gleichmäßig. 'Sie schläft...', überlegte der Portugiese und betrachtete Maria in diesem Moment zum ersten Mal richtig: Sie trug ein graues, eng anliegendes Kleid, dass ihr bis kurz über die Knie ging. Dazu hielt sie eine silbern funkelnde Handtasche in ihren Händen und trug ebensolche Ballerinas. Ein Stoffarmbändchen, das schon ziemlich abgenutzt und zerfledert aussah, schmückte ihr linkes Handgelenk. Hübsch war sie, das musste man – und auch Cristiano – schon zugeben. Er vermutete, dass sie Brasilianerin war, denn ihr Portugiesisch schien einen seltsamen Akzent zu haben, den er aber schon irgendwo gehört hatte.

„Äh... bei mir vielleicht?“, Cristiano sah wieder Rio an. Der grinste nur und nickte. „Okay.“
„Und wie kommst du dann eigentlich wieder heim?“, der Verteidiger schmunzelte bei den Worten des Jüngeren. „Ganz einfach. Taxi? Der Mann meiner Cousine hat ein Taxiunternehmen...“, erklärte er dann stolz und erntete dafür einen bösen Blick seitens Cristiano. „Das hättest du mir nicht früher sagen können?“ - „Nein.“

Beleidigt wie ein kleines Kind verschränkte der Portugiese die Arme vor seiner Brust und zog eine Schnute. „Och komm schon, Cris... sei doch nicht immer gleich beleidigt...“, meinte Rio gespielt ernst. Angesprochener verdrehte die Augen und lies sich weiter in seinen Sitz sinken. In seinem Kopf pochte es laut und seine Sicht war leicht schummrig. Es war definitiv die richtige Entscheidung gewesen, nicht selbst Auto zu fahren.
„Rio? Ich trink nie wieder Alkohol..,“ befand er dann und massierte mit einem gequälten Gesichtsausdruck seine Schläfen. „Tjaa.. wie viel hast du eigentlich getrunken?“, fragte der Engländer und fuhr von dem Motorway, den sie vor circa einer Viertelstunde befahren hatten, runter. „Viel...“, murrte Cristiano und bereute überhaupt in diesen Club gegangen zu sein. Soviel zu 'Frauen hatten immer Recht'. Ein riesen Vorurteil. Das Vorurteil, dass es in England ständig regnete konnte Cristiano allerdings nur bestätigen.

Es machte ihm nicht viel aus. Lediglich die Gewitter... so zuckte er kaum merklich zusammen, als der schwarze Himmel von einem grellen Blitz durchzuckt wurde und ein lautes, eindringliches Donnergrollen folgte. „Ist was?“, fragte Rio mit besorgter Stimme, den Blick auf die dunkle Straße vor ihnen gerichtet. Cristiano atmete einmal tief durch und verneinte. Nein, eigentlich war alles okay. Warum er vor Gewittern solche Angst hatte, wusste er selbst nicht so genau. Jedenfalls war das letzte Gewitter schon lange her. Damals, in Madri- „NEIN!“, rief Cristiano plötzlich laut und ballte die Hände zu Fäusten. Rio trat fest auf die Bremse und hielt schockiert das Lenkrad fest. „Was?!“ Cristiano wuschelte sich fast schon verzweifelt durch's Haar und schüttelte heftig den Kopf. „Es... ich... - Ich kann's nicht erklären. Es ist nichts... du kannst weiter fahren...“, sagte er dann mehr zu sich selbst, als zu seinem Kapitän.

Der Abwehrspieler des amtierenden englischen Meisters runzelte nachdenklich die Stirn und klopfte dem Dunkelhaarigen freundschaftlich auf den Rücken. „Wen irgendwas ist... du weißt, dass du mit uns alles reden kannst. Wir sind so etwas wie deine Familie, okay?“, erklärte er dann leise und in einem verständnisvollen Ton, ehe er den Wagen wieder anrollen lies und konzentriert weiter fuhr. Cristiano hingegen sah nur stur aus dem Fenster. Draußen rauschten die Verkehrszeichen einfach an ihnen vorbei.
Die dunklen Bäume und Sträucher verschwommen zu einer einzigen, durchgehenden Linie.

Er wusste, dass er seinen Mannschaftskollegen viel anvertrauen konnte. Und, genau wie Rio gesagt hatte, sie waren für ihn quasi eine Ersatzfamilie. Seit er hier in England wohnte, sah er seine Verwandten nicht mehr allzu oft. Natürlich besuchten sie ihn, er besuchte sie, aber sie alle hatten ihre Häuser, Wohnungen, Freunde und manchmal sogar schon Kinder in Portugal. Etwa auf Madeira, oder in der Hauptstadt, in Lissabon.

Cristiano dachte immer mal wieder an seine Zeit bei Sporting und hin und wieder zweifelte er daran, ob er überhaupt hier sein wollte. Was totaler Unsinn war. Hier bei Manchester United fühlte er sich wohl. Geborgen und gebraucht. Warum er im Sommer mit einem Wechsel zu Real Madrid geliebäugelt hatte, verstand er mittlerweile selbst nicht mehr so richtig. Was wollte er dort? Außer dem Liga Ersten Barcelona hinterher laufen und vielleicht mal mit Sergio Ramos ein bisschen Playstation spielen? Eben. Nichts.

So starrte er weiter aus dem Fenster und nahm fast ein wenig angewidert war, dass es begonnen hatte zu regnen. Und das nachts um halb zwei. Toll. England hatte schon so einen eigenen Charme. Und das wohl beste an dem Land war wohl, dass es sich bestens der Laune der Bewohner anpassend konnte. 'Nein... Crisitano, wir werden jetzt nicht melancholisch... nein...', dachte Cris und stütze sein Kinn mit der Hand ab.



* = (port.) Scheiße, Ashley, ich hab nur noch drei Pfund! Das reicht nicht mehr. Was soll ich denn jetzt machen?
** = (port.) Ja?
** *= (port.) Entschuldigung
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Beitrag  Honeymelon So Mai 10, 2009 7:00 pm

awww ich liebe dieses Chap!! Mach bitte schnell weiter (wenn ich wieder da bin Razz)
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Beitrag  Caro So Mai 31, 2009 9:40 pm

Apologize

Es regnete in Strömen, als sie endlich vor Cristianos Haus standen und aus dem schwarzen Ferrari ausstiegen. Rio telefonierte bereits mit seinem Bekannten, um ein Taxi zu bestellen; Cristiano allerdings überlegte, ob er Maria aufwecken sollte, oder ob er sie in Haus tragen sollte. Er entschied sich für letzteres, da die junge Frau müde aussah. Unter ihren geschminkten Augen – er erinnerte sich an die Farben braun – waren deutlich dunkle Augenschatten erkennbar. Außerdem sah sie wirklich hübsch aus, wenn sie schlief. So kippte er den Beifahrersitz, krabbelte etwas unbeholfen in das Auto und hiefte das Mädchen schließlich mit Hilfe Rios aus dem Wagen, um sie durch den Regen in sein Haus zu tragen. Er beschloss sie auf die Wohnzimmercouch zu legen und bedeckte ihren zierlichen Körper noch mit einer Decke, als sich Rio auch schon wieder verabschiedete. Sein Taxi war bereits nach wenigen Minuten eingetroffen.

„Und verschlaf nicht.“, war alles, was der Kapitän der Red Devils noch gesagt hatte, ehe er in das wartende Fahrzeug stieg und ebenfalls nach Hause gefahren wurde. Mit einem Seufzen schloss Cristiano die Tür und hängte seine feuchte Jacke an die Garderobe.
Toll. Der Abend war ja ganz toll geworden. Sogar der Alkohol schien Cristiano mittlerweile zu hassen, so sehr schmerzte sein Kopf. Wunderbarst. Noch einmal sah er in das Wohnzimmer und beschloss ein Licht einzuschalten, sollte Maria aufwachen und sich wundern, wo sie war. So machte er also die paar Schritte und nach wenigen Handgriffen erleuchtete eine Salzkristalllampe mit ihrem schummrigen Licht den Raum sachte. Kaum wollte sich der Portugiese wieder umdrehen, um selbst schlafen zu gehen, klingelte es an der Haustür. Es klingelte. Mitten in der Nacht.
„Oh... Boah. Rio. Wenn du irgendwas vergessen hast, dreh ich dir den Hals rum...“, murrte der Hausherr und trottete müde und genervt zur eben verschlossenen Haustür, um eben diese zu öffnen. Gelangweilt und mit einem ziemlich deutlichen Gesichtsausdruck, der pure Abneigung zeigte, machte er also die Tür auf und wollte schon eine patzige Schimpftriade über nächtliche Besuche loswerden, als zwei haselnussbraune Augen ihn unschuldig und entschuldigend ansahen.

„Was...?!“, war alles, was er in diesem Moment rausbrachte. Vor ihm stand Fernando Torres. Pudelnass. Mit einem Gesicht, wie ein Engel. Cristiano fühlte sich, ob ihn ein Blitz direkt ins Herz treffen würde. Da stand Fernando. Einfach so. „Darf ich reinkommen?“, fragte der Spanier und senkte den Blick fast reumütig. „Nein.“

Stille.

Fernando sah Cristiano erstaunt an. „Nein?“
„Du hast schon richtig gehört, Torres. Ich hab nein gesagt. Du kannst nicht reinkommen, ich hab Besuch.“, erklärte Cris und deutete mit dem Kopf nach hinten. Er musste kurz die Luft anhalten, um nicht gleich einen Heulkrampf zu bekommen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Was wollte Fernando nur hier? Jetzt? In einer stürmischen, regnerischen Gewitternacht. „Oh.“, machte der Blonde und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. „Das wusste ich nicht.“
„Wie auch... du redest ja nicht mit mir. Meldest dich nicht. Du bist ja auch viel zu beschäftigt, mit deiner Freundin.“, das letzte Wort zischte Cristiano regelrecht und verschränkte die Arme schützend vor seinem Brustkorb. Er klang viel selbstbewusster, als er es in diesem Moment war. Eigentlich fühlte er sich klein, verlassen, unsicher und absolut hilflos. In einer Endlosschleife aus Trauer und Enttäuschung gefangen. Wenn er sich das so überlegte – er passte im Moment gar nicht zu seinem Image. Das Image eines arroganten, machohaften Playboys. Haha. Die Presse. 'Zu geil.', dachte er sich still und leise.

„Lass Olalla da raus, okay?“, Fernando klang gereizt. „Du hast ja anscheinend deinen Spaß.“
Der junge Madriline biss sich auf die Lippen. Das waren mit Sicherheit nicht die Worte, die er eigentlich hatte sagen wollte. Aber als er eine junge Frau in einem kurzen Minikleid aus dem Wohnzimmer kommen sah, zog sich sein Magen schmerzhaft zusammen und er musste die Hände zu Fäusten ballen, um nicht laut Aufzuschreien und Wegzurennen. „Lass Maria da raus, okay?“, meinte Cristiano ernst und sah in seinen Hausflur, in dem die junge Frau ein wenig verloren stand und sich gerade eine schwarze Haarsträhne hinters Ohr strich. „Ich gehe...“, erklärte Fernando dann trocken und wandte sich bereits ab, doch Cristiano flüsterte ein paar Worte, die ihn zum Bleiben verlassten. „Warte kurz.“ Dann schloss der Portugiese sachte die Tür. Nando kniff die Augen zusammen und runzelte nachdenklich die Stirn. Was Cristiano der Frau wohl sagen würde?

„Hey Schlafmütze...“, Cristiano lächelte Maria zaghaft an. „Du bist im Auto eingeschlafen und da ich nicht weiß, wo du wohnst...“
„Schon okay... Ich bin nur aufgewacht, weil es so laut gedonnert hat.“, meinte das Mädchen und grinste. Ein umwerfendes Grinsen, fand Cristiano. „Ähm.. ja..“ „Wer war das eben?“, fragte Maria neugierig und deutete auf die verschlossene Tür. „Ein Freund... oder so was ähnliches. Du kannst... äh... wenn du willst, im Gästezimmer schlafen, ja?“, der Portugiese musterte plötzlich seine Tapete und wartete auf eine Antwort seines Gastes. „Ja, das wäre nett.“, meinte Maria dann – eigentlich viel zu relaxed, immerhin stand sie gerade ziemlich verlassen in der Villa eines Fussballmegastars. „Treppe hoch, dann links und zweite Tür rechts. Das Badezimmer ist dann am Ende des Ganges.“, erklärte Cristiano sachlich und legte den Lichtschalter für den zweiten Stock seines Hauses um. Sofort erhellten scheinbar abertausende Lampen den Flur und man konnte die Wendeltreppe, mehrere wunderbar zusammenpassende Möbelstücke, sowie Bilder und Vasen erkennen.
„Danke.“, lächelte Maria und war schnell die Treppen hinaufgestiegen. Cristiano wartete noch, bis er die Gästezimmertür ins Schloss fallen hörte, ehe er stürmisch zur Tür rannte und sie aufriss – als ein greller Blitz am nachtschwarzen Himmel zuckte. Cristiano erschrack heftig und musste sich an den gerade noch ausgestreckten Armen Fernandos festhalten, um nicht hinzufallen. Der Spanier lies aber auch nicht nach dem Donnergrollen los. Er zog seinen Portugiesen fest in eine Umarmung und drückte dessen warmen Körper sanft, aber bestimmt an sich.

Er atmete das dezente, aber unheimlich gut riechende Aftershave des Jüngeren ein und seufzte. „Lass das.“ Cristiano stieß Fernando unsanft von sich weg und sah ihn mit traurigen Augen an. Der Spanier glaubte, glitzernde Tränen darin zu entdecken, doch es war einfach zu dunkel, um soetwas richtig erkennen zu können. „Hey... Cris...“, er griff nach der Hand des Anderen, doch Cristiano zog sie weg und vergrub sie stattdessen in seinen Hosentaschen. „Was machst du hier?“, fragte er mit kratziger Stimme und bereute es sogleich, so abweisend zu Nando zu sein. Doch sein Verstand sagte ihm, dass der Blonde es nicht besser verdient hatte und sein Herz war nicht sehr hilfreich dabei, sondern beschwerte sich nur für die Schmerzen, die es gerade aushalten musste. „Kann ich reinkommen?“, entgegnete Fernando und blickte sein Gegenüber auffordend an. „Nein.“, antwortete Cristiano abermals. „Sag mir einfach, warum du hier bist. Du meldest dich monatelang nicht. Monatelang! Du... Ich hab's fast nicht ausgehalten! Ich...- Nando, sag mir einfach, warum du hier bist... okay?“ Es war nicht mehr, als ein Wimmern.
Nando schüttelte leicht den Kopf und vergrub sein, mit Sonnensprossen übersähtes Gesicht in den Händen. Wieder seufzte er, doch diesmal nicht so... erleichtert. Sondern fast gequält. „Olalla ist schwanger.“, war alles, was er sagte. Doch das reichte. Wieder schlug ein Blitz ein, Donner folgte und der Regen prasselte unaufhörlich zu Boden.

Cristiano schluckte und musste kurz die Augen schließen, um seine Tränen zu unterdrückten; er biss sich auf die Lippen, damit er nicht schluchzte und schüttelte den Kopf, als wollte er die Nachricht sofort wieder vergessen. Er wollte schreien, weinen – einfach die Worte vergessen. „Ist... d-das... dein... Ernst?“, würgte er förmlich hervor und sah Fernando verzweifelt an. Der nickte und wirkte selbst nicht sehr erfreut über die Tatsache, dass er Vater werden würden. „Ja.“
„Du bist so ein verdammtes Arschloch, Fernando Torres.“, flüsterte Cristiano, doch auch diese Worte halfen kein winziges bisschen den stechenden Schmerz zu betäuben oder zu lindern, der sich in seinem Brustkorb rasend schnell ausbreitete und seinen ganzen Körper durchflutete.
„Ey Cris! Ich wollte das doch auch nicht! Ich... komm schon! Ich war mit ihr in Miami und dann... ist es halt passiert. Und dann ist sie wieder mit nach Liverpool gefahren und heute Mittag war sie beim Arzt un-“
„Hör auf, ich will das nicht hören!“, zischte Cristiano und zog den Spanier in seine Villa. Von der Jacke des vierundzwanzig Jährigen tropften dunkle Wassertropfen und bildeten eine Pfütze. Noch immer erhellte das Licht den Flur und die obere Etage des Hauses.

„Es ist mir scheißegal, ob du mit Olalla gefickt hast! Es ist mir scheißegal, ob sie ein Kind von dir bekommt! Es ist mir scheißegal!“, jetzt wurde Cris lauter – seine Stimme war viel zu hoch geworden und klang hysterisch. „Hör mir doch zu-“
„Nein, ich hör dir nicht zu! Ich meine, ich hatte auch meinen Spaß, aber ich hab wenigstens aufgepasst! Du nicht, du verdammter... du... du... Rabo*.“, doch es klang nicht mehr, wie eine Beleidigung. Cristiano schluchzte haltlos und hatte die Arme fest um seinen Oberkörper geschlungen, er zitterte und funkelnde Tränen quollen aus seinen geröteten Augen. Fernando wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte Cristiano in den Arm nehmen, ihm sagen, dass es ihm Leid tat. Doch irgendwie konnte der junge Spanier das nicht. Vielleicht weil es ihm nicht Leid tat. Er wurde Vater. Er freute sich. Irgendwie. Auf eine besondere Art und Weise. Er konnte Olalla doch nicht verlassen, nur weil er sich verdammt noch mal in Cristiano Ronaldo verliebt hatte! Das konnte er einfach nicht! Irgendwie halt.

„Komm mal her...“, bat er den Portugiesen, doch Cristiano drehte sich zur Seite und gab Fernando so zu verstehen, dass er jetzt mit Sicherheit nicht zu ihm kommen würde. „Warum sagst du mir das überhaupt?“, wimmerte er stattdessen. „Weil du mir wichtig bist. Sehr wichtig...“, antwortete Fernando ehrlich. Eigentlich wollte er das nicht sagen, aber es platze einfach so heraus – die Tatsache, die er in den letzten Tagen, Wochen und Monaten versucht hatte zu verstehen, glitt einfach so aus seinem Mund, völlig ungewollt und doch so... befreiend?

„Und warum gehst du dann einfach so von mir weg?! Nur mit einem beschissenen Brief?! Auf dem steht, dass du Zeit brauchst und so eine verdammte Scheiße! Und weißt du, was noch viel mehr weh getan hat? Noch keine drei Tage später Bilder von dir und deiner... deiner Freundin in irgendsoeiner verfluchten Zeitung zu sehen und zu erfahren, wie glücklich du doch bist!“
Fernando hielt inne. Er wollte Cristiano nicht wehtun. Nein, das hatte er nie gewollt. „Es tut mir Leid...“, erklärte er mit einem seltsamen Ton. „Es tut dir LEID? Es tut dir Leid? Du kommst einfach, nach vier scheiß Monaten her und sagst, dass du deine Freundin geschwängert hast und dass es dir Leid tut? Bist du total bescheuert?“, Cristiano lachte sarkastisch.

„Vielleicht.“, meinte Nando jedoch vollkommen ernst und grinste zaghaft, was auch dem Jüngeren ein verstecktes Lächeln abrang. „Bin ich denn, bescheuert, weil ich... mich in dich verliebt habe? Einfach so?“
Cristiano schloss die Augen. Das waren die Worte, die er hören wollte. Okay, nicht ganz diese Formulierung, aber so ähnlich. „Und... warum bist du dann einfach so abgehauen? Ohne dich von mir zu verabschieden? Ich... hallo?! Wegen dir hab ich fast meinen gesamten Urlaub noch mit Nereida verbracht... Vollidiot.“

„Macht es dir Spaß, mir Beleidigungen an den Kopf zu werfen?“, fragte Nando, ohne auf die eigentliche Frage einzugehen. „Vielleicht. Aber ich hab dich was gefragt.“, meinte Cristiano und schnalzte mit der Zunge. Er sah sichtlich beruhigter und entspannter aus, als noch vor wenigen Minuten. „Weil...“, Nando zuckte mit den Schultern. „Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte, du Dummerchen.“
„Pah. Frag mich ma. Ich komm mit 'ner Gehbehinderung aus dieser Dusche und du bist einfach weg. War gar nicht toll.“, fast jammerte der Portugiese – er zog sogar die Augenbrauen in die Höhe, als er Fernandos amüsiertes Schmunzeln erkannte.

„Siento, querido**...“, flüsterte Fernando sichtlich schuldbewusst und streckte Cristiano abermals die Hand hin – und diesmal wurde sie fest umschlossen. Schnell zog er den Dunkelhaarigen in seine Arme und drückte ihn ein weiteres Mal fest an sich, so, als könnte er jeden Moment verschwinden. „Ich hab dich vermisst...“, murmelte er und hauchte einen sanften Kuss in Cristianos Nacken. „Du bist nass“, seufzte der und machte sich widerstrebend wieder los. Der Spanier legte die Stirn in Falten und grinste leicht. „Ich hab dich auch vermisst, Nando... Aber ich glaube... du solltest gehen.“, meinte Cris dann murmelnd.
Verdutzt sah Fernando in die Schokoladen-Ozeane, die er so sehr vermisst hatte. Ein Lächeln umspielte die weichen Lippen seines Flügelstürmers, als der weitersprach: „Ich hab Besuch und morgen... heute früh Training. Ich hab scheiße Kopfweh und bin echt müde... Wollen wir uns nicht wann treffen... Reden und so?“
„Klar, Cowboy.“, jetzt lächelte auch der blonde Spieler aus Liverpool wieder. „Wann?“
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Take My Hand - Seite 2 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro So Mai 31, 2009 9:40 pm

„Keine Ahnung. Ruf an, wenn du Zeit hast. Im Gegensatz zu dir bin ich frei und ungebunden.“, letzterer Satz sagte er mit einer deutlichen Bitterkeit in der Stimme, doch Fernando ging nicht weiter darauf ein. „Und warum nennst du mich eigentlich Cowboy?“
„Du hast noch nie John-Wayne-Filme gesehen, oder?“
„Nein.“
„Egal. Frag ma deine Teamkollegen oder so... Ich geh dann...“, Fernando grinste spitzbübig, drückte schließlich Cristianos Hand noch einmal, küsste ihn sanft auf die Lippen und war schneller wieder verschwunden, als Cris 'Cowboy' buchstabieren konnte.

Toller Spanier. Toller... Freund? Liebhaber? Cristiano schüttelte sich, massierte seine Schläfen. Fernando hatte ihn besucht. Eigentlich sollte er jetzt doch überglücklich sein, oder? Doch er war es nicht. Kein Wunder... Immerhin war der Mann seiner Träume gerade gekommen und hatte gesagt, dass er Vater wird. Jackpot. Da konnte eine Hochzeit ja nicht mehr lange dauern und ehrlich gesagt hatte Cristiano keine allzu große Lust, eine Ehe zu zerstören. Auch, wenn er nicht der allerreligiöseste Mensch dieser Erde war.. er glaubte schon irgendwie an Gott und an die Hölle und so. Sonst müsste er diese Scheiße wohl auch nicht ertragen.

Ein weiteres Donnern lies ihn aus seinen Gedanken erwachen. „Cristiano?“, hörte er plötzlich eine Frauenstimme sagen. Schnell drehte er sich um und sah nach oben. An der Wendeltreppe stand Maria, ihre schwarzen Locken hingen ihr wirr über den Schultern und sie trug nur noch ihre Unterwäsche. „Hm?“, machte der Portugiese und ging ein paar Schritte in Richtung Stufen. Die junge Frau wartete, bis der Fussballstar vor ihr stand, bevor sie weitersprach: „Also... ich... kann nicht... schlafen...“, flüsterte sie dann und senkte den Blick. „Oh...“, machte Cristiano und wuschelte sich durch's Haar um sich dann mit einem Seufzen die verklebten Hände – er beschloss seinen Haargelkonsum deutlich zu verringern – an seiner Dieseljeans abzuwischen. „Könnte... Oh Gott, das hört sich jetzt wahrscheinlich an, wie die bekloppteste Anmache ever...“, murmelte Maria und sah noch immer zu Boden. „Was denn?“, Cris musste grinsen. Irgendwie war die Kleine ja schon süß. Nicht so, wie er Nando süß fand. Nein anders halt. Aber mindestens genauso gut.

„Kann ich bei dir schlafen? Also... im Bett...?“, fragte Maria und sah Cristiano zum ersten Mal richtig an. Ihre dunklen Augen waren fast so schwarz wie ihr Haar und glitzerten fröhlich, als Cristiano sachte nickte und sie an der Hand nahm. „Klar.“, meinte der Portugiese dann und zog sie in sein Schlafzimmer. Aus irgendeinem seltsamen Grund musste er an Fernando und Olalla denken. Zorn und Wut stieg in ihm auf. Das Bedürfnis, es Fernando heimzuzahlen. Die Schmerzen, die er wegen diesem Kerl aushalten musste. Absurd. Er beförderte Maria sanft in sein – zugegeben bequemes, großes – Bett und begann dann seine Klamotten auszuziehen und unwirsch auf den Boden zu werfen. „Was machst du da?“, wollte Maria mit großen, weit aufgerissenen Augen und roten Wangen wissen. „Mich ausziehen, ich geh doch nicht so – Oh. Sorry. Ich... wie alt bist du eigentlich?“

„Neunzehn.“, antwortete Maria und lächelte, als Cristiano die Decke anhob und sich ebenfalls darunter verkroch. „Mit Licht, oder ohne?“, fragte er dann und deutete auf die Nachttischlampe, die die einzige Lichtquelle im gesamten Raum war. „Ohne.“
Cristiano schaltete die Lampe aus und rückte unbewusst ein Stück näher an Marias warmen Körper. Vorsichtig legte er einen Arm um ihre Schulter, sodass sie sich scheinbar dankbar an ihn kuschelte. „Erzähl mir ein bisschen was über dich...“, bat er sie dann. „Immerhin lass ich dich in meinem Bett schlafen und weiß gerade mal, wie du heißt – mit Vornamen – und, wie alt du bist. Ich entspannte gerade lediglich mit der Sicherheit, dass das, was ich tue auch legal ist. Also...?“

Maria lachte leise. „Schon okay... Ich weiß ja auch ein wenig über dich Bescheid-“ „Glaub bitte nicht alles, was in diesen Zeitungen steht. Sollte das stimmen, müsste ich in meinem Leben schon mit hunderten Frauen im Bett gewesen sein und hätte wahrscheinlich auch schon sechs Kinder.“ Wieder lachte Maria und sprach dann weiter, in dem sie sanfte Kreise auf Cristianos Oberkörper, der noch von seinem T-Shirt bedeckt war, malte: „Also... ich heiße Maria Raquel Soáres. Bin neunzehn Jahre alt... Komme aus Lissabon und möchte hier in Manchester Englisch und Sozialwissenschaften studieren.“
„Du kommst aus Lissabon?“ - „Ja, ich bin dort aufgewachsen...“, mit einem Mal klang Maria ein wenig traurig. „Jedenfalls möchte ich später mal Lehrerin werden und dafür sorgen, dass man auch in Portugal ein wenig mehr wert auf Bildung legt...“ „Große Ziele, für eine junge Frau.“, erklärte Cristiano und dachte an seine Schulzeit. Nicht besonders berauschend, aber er hatte auch keine so hübschen Lehrerinnen gehabt...

„Lieblingsverein?“ Maria zog die Augenbrauen in die Höhe: „Sporting.“ „Land?“ Jetzt kicherte sie: „Griechenland.“ Cristiano sah sie mit entgleister Miene an und dachte kurz darüber nach, sie aus seinem Bett zu werfen, bis er das belustigte Lächeln erkannte: „War ein Witz. Natürlich Portugal.“, Maria verdrehte die Augen. „Spieler?“ Wieder grinste Maria frech: „Lass ma überlegene... äh... wie heißt der doch... Schwein... nein äh... Bastian-“
„Schweinsteiger?!“, krächzte Cristiano und verschluckte sich fast an seinem eigenen Atem. „Ja, genau der.“
„Boah... ich hasse den. Geh weg.“, Cristiano verzog angewidert das Gesicht, drückte die junge Portugiesin aber fester an sich. „Quatsch... ich finde nur den Namen lustig. Aber... hm... Lieblingsspieler? Keine Ahnung... Miguel Veloso... Ricardo Quaresma... João Moutinho vielleicht...“
„Ja.. ich mag sie. Damit kann ich leben. Ich meine, natürlich hätte ich jetzt erwartet, dass du meinen Namen nennst... immerhin liegst du mit mir in einem Bett und malst Kreise auf meinen Bauch.“, erklärte Cristiano ganz sachlich und wurde dafür sanft in die Seite geknufft. „Dass du einer meiner Lieblingsspieler bist ist doch selbst verständlich...“, hauchte Maria ihm ins Ohr und kicherte, als er sie zur Bestrafung kitzelte.

„Lass das...“, lachte sie und legte ihre Hand auf Cristianos Brust, um ihn ein Stückchen von sich weg zu drücken. Er lächelte sie an.

„Schläfst du mit mir?“

Maria schienen fast die Augen aus dem Kopf zu fallen. Sie öffnete die Lippen um zu sprechen, schloss sie dann aber unverrichteter Tat wieder. „Bitte was?“, stieß sie fast entsetzt aus.
„Schläfst du mit mir?“, wiederholte Cristiano die Frage und legte den Kopf schief, als er nach Minuten des Schweigens noch immer keine Antwort bekam.
„Ich... keine Ahnung...“, stotterte Maria und sah den Dunkelhaarigen verwirrt an. Der beugte sich ein Stück nach vorne und presste seine Lippen auf ihre. Ein aufgeregtes Keuchen war zu hören, doch Maria erwiderte den Kuss und löste sich schließlich nur widerwillig wieder.
„Also?“, fragte Cristiano noch einmal und lächelte dabei verschmitzt.
„Ganz unverbindlich?“, wollte Maria wissen.
„Sicher.“
„Ganz... ohne... Gefühle?“
„Wenn du das so willst?“
„Ja.“, zur Verdeutlichung ihrer Worte nickte die Neunzehnjährige ein paar Mal. „Eine Bedingung hab ich aber...“, meinte sie dann.
„Und die wäre?“

„Wir frühstücken morgen zusammen...“
Cristiano zuckte mit den Schultern und willigte ein. Auch, wenn sein Verstand sagte, dass er das hier nicht tun sollte, doch sein Herz wollte und Maria war nun wirklich nicht hässlich. Im Gegenteil. Sie war wunderschön. Fast so schön wie...




...Fernando.
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Beitrag  Honeymelon Mo Jun 01, 2009 10:04 am

Aww, ich liebe das Chap! Fernando sollte sich aber mal entscheiden ob Cris oder Olalla!
Maria ist cool aber ich glaube ich würde auch so eine Nacht mit Cris verbringen,d a brauch ich kein gemeinsames Frühstück als Entschädigung xD
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Beitrag  Caro Mi Jun 10, 2009 7:38 pm

²Honeymelon: Ich stimme dir voll & ganz zu! xD
___________________________________________________________

Come A Little Bit Closer

„Na? Gut geschlafen?“, fragte Cristiano mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht, als seine 'Eroberung' von letzter Nacht die Treppenstufen hinabstieg und sich zu ihm in die helle, große Küche gesellte. Auf dem Esstisch standen bereits für jeden je eine volle Schüssel Müsli, ein Glas O-Saft und ein Kaffee. „Wundervoll.“, meinte Maria und strich das Shirt, dass sie von Cristiano bekommen hatte glatt, bevor sie sich hinsetzte. „Wenn ich zum Training fahr' nehme ich dich mit in die Stadt, okay?“, Cristiano goss Milch in sein Müsli und stellte die Flasche dann auf den Tisch, damit Maria das Gleiche tun konnte. „Ist okay.“, meinte sie schlicht und schob sich den ersten Löffeln Müsli in den Mund. Cristiano grinste. Das Mädchen war wirklich unkompliziert und echt nett. Vielleicht sollte er sich öfters mit ihr treffen. Einfach so.

„Sehn wir uns wieder?“, wollte Maria wissen; der Portugiese zog nachdenklich die Brauen zusammen. Gab es sowas wie Gedankenübertragung auf dieser Erde wirklich? Wenn ja beherrschte es sein Gegenüber perfekt. „Wenn du willst...“, er riss ein Stück Papier aus der Morgenzeitung - in der im Übrigen ausführlich über seine Beziehung zu seiner neuen Geliebten berichtet wurde – und kritzelte seine Handynummer darauf, um den Zettel Maria zuzuschieben. „Danke.“, die Schwarzhaarige lächelte und legte die Notiz neben ihr Glas. „Wann fährst du?“
,In... Scheiße. Zehn Minuten. Spätestens.“, Cristianos Blick pinnte sich an der Wanduhr fest und er verfluchte sich selbst, nicht daran gedacht zu haben, sich den Wecker zu stellen. „Nicht dein Ernst?“, stöhnte Maria und verdrehte die Augen, als Cris entschuldigend nickte. „Du bist echt verplant, Herr Ronaldo.“, lachte sie, trank einen Schluck Kaffee und stand dann auf. „Was ist? Schmeckt das Zeug nicht?“

Abermals verdrehte sie die Augen: „Natürlich schmeckt das Zeug. Aber wenn wir in zehn Minuten los wollen, dann würde ich das gerne angezogen tun. Du hast doch auch bestimmt noch nicht deine Sporttasche gepackt, oder?“
„Die liegt noch gepackt von gestern auf dem Rücksitz meines Bentleys.“, erklärte der Spieler von Manchester und ein beleidigter Unterton schwang in seiner Stimme mit. „Aber ich muss mich noch anziehen.“, wieder lachte die junge Frau und hüpfte fröhlich wieder in den zweiten Stock, um ihre Kleidung von gestern Abend überzustreifen.

So fuhren die Beiden in einem Höllentempo nach Manchester. Cristiano musste schmunzeln, als er daran dachte, dass er gerade fast so furchtbar fuhr, wie Fernando es tat. Fernando. Fernando Torres. Nando. El niño. The kid. Fer. Engel. Arschloch.
Der Portugiese bis sich kurz auf die Lippen und überholte ein weiteres Auto, als sich Maria zu Wort meldete: „Du kannst mich dann äh... an irgendeiner Bushaltestelle oder so rauslassen...“
„Damit du nach Hause laufen musst, weil du kein Geld mehr hast? Das passt nicht. Geht es nach der Sun, bist du jetzt ja meine neue Flamme, da muss ich dich heimfahren. Ganz schick. Und außerdem hab ich es dir gestern Abend ja auch versprochen.“, widersprach Cristiano und zwinkerte Maria zu, deren Wangen einen sachten Rotton annahmen. „...Wenn du unbedingt willst...“, murmelte sie dann und nannte die Adresse. Cristiano fuhr, sobald sie in der Innenstadt Manchesters waren, deutlich langsamer und vorsichtiger. Die Straße, in der Maria lebte hatte er – dank seinem neuen Navigationsgerät – recht schnell gefunden.

Sie wohnte in einem schönen Stadtteil, ganz in der Nähe der Universität. Auch das Old Trafford war nur einige, wenige Minuten entfernt. Die alten Backsteinhäuser standen Reih' in Reih' und vor jedem der Häuser war je ein kleiner Vorgarten zu erkennen. Typisch Englisch halt. Maria wohnte in einem schmalen Haus, an dessen Haustür ein bunter Kranz hing. Als Cristiano den Wagen zum Stehen brachte und sich von Maria mit einem Kuss auf die Wange verabschiedete, beschloss er leise und für sich selbst, die junge Frau wirklich mal besuchen zu kommen. Er sah sie nicht als Trostpflaster oder so etwas. Er mochte sie wirklich. „Wir sehn uns.“, meinte er dann. Maria lächelte, stieg aus dem Wagen und verschloss die Tür. Als sie auf ihr Haus, in dem sie ganz offensichtlich nicht allein wohnte – eine Frau und ein Mann klebten förmlich an dem großen Fenster im Untergeschoss (sie hatten sogar die bunten Vorhänge zur Seite geschoben) – zulief, drehte sie sich noch einmal um und winkte. Dann schloss sie die Tür auf und war verschwunden.

Cristiano seufzte. Er hatte keine Lust jetzt noch zum Training zu fahren. Aber was sollte er denn bitte tun?
Schließlich startete er wieder den Motor und fuhr los. Bereits nach wenigen Minuten war er am Old Trafford angekommen und auch schnell in der Mannschaftskabine. Ein Glück war er nicht alleine, lediglich der Letzte. Rio grinste ihn wissend an, während er nur dreckig zurück grinste. Na, das würde mit Sicherheit ein tolles Training werden.


„Scheiß Training...“, murrte Cristiano, als er – als Letzer und alleine und verlassen – die Kabine betrat. Sir Alex war aber auch wirklich fies. Genau wie gestern hatte er nur ein paar Runden laufen dürfen. Liegestütze, Sit-Ups, aber nichts, was auch nur annährend mit einem Ball, einem richtigen Fussball zu tun hatte! „Erst mal wieder in den Tritt kommen...“, wiederholte Cristiano die Worte seines Trainers. Er war im Tritt, verdammt! Am nächsten Samstag würden sie gegen Liverpool – den FC Liverpool – spielen. Und so wie es aussah, war er wohl nicht dabei. Wütend zog er sein Shirt über den Kopf. Wütend auf sich selbst. Wütend auf Sir Alex – nein, wütend auf sich selbst. Und auf einen gewissen Spanier. Hätte Torres in nicht angerempelt, hätte er sich den Fuß nicht verknackst und hätte wohl spielen können.

Scheiß Fernando. Scheiß Welt. Scheiß Leben. Scheiß Liebe.

Cristiano fluchte, als er sich die Trainingshosen vom Körper streifte, sich ein trockenes Handtuch um die nackten Hüften band und angenervt in die Dusche, die durch eine Milchglaswand vom Rest der Kabine abgetrennt war, tapste. Er hängte das Handtuch ein die dafür vorgesehene Vorrichtung und schaltete gleich die erste Dusche ein.

Warmes Wasser prasselte auf seinen verschwitzen, kalten Körper und hinterließen das wohlige Gefühl von Wärme. Seine Muskeln entspannten sich, sein Atem ging langsamer – gleichmäßiger. Seufzend drehte er den Wasserstrahl heißer und begann sich einzuseifen. Das kühle Duschgel kitzelte fast, als er es gedankenverloren auf seinem Bauch verteilte und Cristiano konnte sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen. Wundervolles Duschen. Er griff zu dem, nach Butterblumen duftendem Shampoo und wusch sich ganz sorgfältig die Haare. Irgendwie hatte er keine Lust, wieder mit dem Duschen aufzuhören, so lies er einfach das heiße Wasser weiter auf seine Haut perlen. Immer weiter.

Erst, als er jemanden seinen Namen rufen hörte, schreckte er auf, drehte die Dusche ab, griff nach dem Handtuch und schlang es um seine Hüften. Schnell lief er ein paar Schritte und sah verdutzt in die Kabine.

Vor ihm stand Fernando Torres – dick eingepackt in einen schwarzen, langen Mantel, einer Mütze, einem Schal, den er sich bis zur Nase hochgezogen hatte. Er trug sogar eine dunkle Sonnenbrille, doch Cristiano erkannte ihn trotzdem. „Scheiße, was mach du denn hier, bitte?“, fragte er ehrlich entrüstet.
„Ich hab dich vermisst.“, meinte der Spanier schlicht, legte Jacke, Mütze, Schal & Brille ab, warf die Kleidungsstücke achtlos auf neben Cristianos Sporttasche und betrachtete ihn eindringlich. „Aha. Nach... zwölf Stunden. Soll ich mich jetzt geehrt fühlen?“, machte der und lehnte sich locker an die Wand. „Und... was willst du jetzt machen? Wie bist du überhaupt hier rein gekommen?“
„Na ja... ich hab gesagt, ich wäre ein guter Freund deiner Mutter und müsste dir dringen was sagen und dann hat man mich reingelassen. So ein Akzent spricht manchmal für sich, weißt du.“, Fernando zuckte mit den Schultern und musterte Cristiano noch immer. Wie sehr hatte er diesen Körper vermisst. Die festen Bauchmuskeln, die wunderschön geschwungenen Lippen, die Schoko-Augen. Oh Gott. Er hatte, seit er Cristiano das erste Mal in diese Augen gesehen hatte, eine Schokoladen-Sucht. Kein Witz! Schokoholiker. Er aß sogar Olalla das Zeug weg. Und die stand im Moment ganz dolle darauf.

„Du hast echt eine totale Klatsche, Fernando.“, meinte Cristiano und machte eine abfällige Handbewegung in Richtung des Blonden. „Und was willst du hier?“, er wunderte sich selbst über seinen Tonfall. So gleichgültig – ja, schon fast kalt. Eigentlich wollte er auch anderen Worte aussprechen, doch die Wut über Fernando – über diese ganze scheiß Zeit, lies ihn anders handeln, als er es wollte. Obwohl Fernando ihn in der Nacht besucht hatte... Verzeihen war nicht einfach. Es ging schlicht und ergreifend noch nicht. Er senkte den Blick – fühlte sich unwohl in seiner Haut. War Fernando trotzdem nicht alles, was er sich wünschte?
„Was ich hier will? Cristiano, bist so so dumm oder tust du nur so? Ich schleich' mich von zu Hause, vom Training weg, schmuggle mich in die Kabine von Manchester United natürlich nur, um dir 'Hallo' zu sagen! Himmel, ich bin hier, weil ich dich sehen wollte – will. Weil ich... dich will.“, Fernando sah Cristiano fest in die Augen und als der nichts weiter erwiderte, beschloss er sich einfach zu nehmen, was er wollte. Er setzte sich auf eine der Bänke, zog Schuhe, Socken und Shirt aus und stellte sich genau vor Cristiano. Auffordernd presste er seine Lippen auf die des Portugiesen und lächelte zufrieden, als der leise seufzte und den Kuss erwiderte.

Seine Hand fuhr über den heißen, nassen Oberkörper des Dunkelhaarigen. Mit der anderen Hand fuhr er Cristianos Wirbelsäule entlang, hoch und wieder hinab. Er spürte, wie eine Gänsehaut die Haut des Anderen überrannte. Wie dessen Herz schneller schlug. Sein eigener Atem ging schneller, er keuchte auf. „Du willst mich?“, nuschelte Cristiano und brach den Kuss ab. Fernando biss sich auf die Lippen. Verstand dieser Portugiese denn überhaupt nichts?
„Red' ich Chinesisch?!“, fragte er ein wenig barsch und nahm Cristianos Gesicht in seine großen Hände. Er sah ihn an – Oh Gott, hatte er diesen Anblick vermisst. So schrecklich vermisst. „Ich will dich!“, sagte Nando mit fester Stimme und drückte den warmen Körper seines Geliebten an die kalte Fließenwand. Augenblicklich zuckte Cristiano zusammen und zog Fernando näher zu sich. „Was willst du mit mir tun?“, flüsterte er ihm ins Ohr und konnte – ohne hinzusehen – das Grinsen, das sich auf Fernandos schönem Gesicht ausbreitete, spüren.

„Sag es mir.“, forderte Cris Nando auf und hauchte tausende, kleine Küsse auf den nackten Hals des Spaniers. Fernando drehte den Kopf zur Seite – ihm gefiel, was Cristiano da tat. Ihm gefiel es verdammt gut. „Lässt du dich nicht überraschen?“, fragte er dann und stöhnte auf, als Cristiano ihn sanft biss. „Ich hasse Überraschungen... Nando.“, murmelte der Jüngere, küsste Fernando weiter und nestelte an dessen Gürtelschnalle herum.
„Was soll ich denn mit dir anstellen?“, raunte der Blonde ihm zu und ein zufriedenes Grummeln drang aus Fernandos Kehle, als seine Jeans an seinen Beinen hinabrutschten und zu Boden fielen.
Schnell zog er sie ganz aus – gefolgt von weißen Boxershorts – und stellte sein rechtes Bein, zwischen Cristianos um diese ein wenig weiter auseinander zu schieben. Er spürte Cristianos Erregung deutlich an seinem Oberschenkel und ein verruchtes Grinsen umspielte seine, von den Küssen, geröteten Lippen. Cristiano sah zur Seite. Seine Wangen färbten sich rot. „Da wird doch nicht gerade einer schüchtern, oder?“, neckte Fernando und knuffte Cristiano in die Seite, worauf er auch gleich einen vorwurfsvollen Blick geschenkt bekam. „Ich... mach doch einfach...“, schlug der Flügelstürmer dann vor und zuckte mit den Schultern. „Solange es nicht wehtut...“

Wieder musste Fernando grinsen. Nein, wehtun würde es nicht. Noch nicht. „Wie du willst...“, meinte er dann und zog Cristiano in die Dusche. „Keine Angst, Cowboy.“, noch ein laszives Lächeln am Rande. Fernando drückte Cristiano sanft auf den gekachelten Boden und übersähte seinen gesamten Oberkörper, auf dem noch immer unzählige Wassertropfen glitzerten, mit berauschenden Küssen, die überall scheinbar brennende Spuren hinterließen. Cristiano keuchte immer lauter, je tiefer Fernando kam. Mit jedem Zentimeter, den die Zunge des Spaniers erkundete, stieg seine Lust, auf das, was wohl gleich kam, ein Stückchen mehr.
Langsam, viel zu langsam löste Nando das rote Handtuch, das noch immer die Hüften des Portugiesen bedeckten und schmiss es dann achtlos zur Seite. Er konnte seine Augen nicht von dem, was splitterfasernackt vor ihm lag, abwenden. Zu schön war der Anblick: Cristiano hielt die Augen geschlossen, die Lippen fest zusammengepresst und die Hände, diese wunderschönen Hände, umklammerten das Froteetuch, das eben noch seinen Körper bedeckt hatte.

Fernando streichelte zaghaft, vorsichtig über Cristianos Bauchmuskeln; verharrte kurz am Bauchnabel und grinste, als der Jüngere lusterfüllt aufstöhnte, als er sachte über die Spitze seines harten Gliedes fuhr, seine Hand aber sofort wieder zurückzog. Nein, leicht und schnell wollte er es dem Flügelflitzer mit Sicherheit nicht machen. So stand er kurz auf, schaltete die Dusche wieder ein und kniete sich neben den Dunkelhaarigen, der die Augen mittlerweile weit aufgerissen hatte und seine Atmung nicht mehr beruhigen konnte: „Nando...“, wimmerte er fast flehentlich und keuchte erschrocken auf, als dieser in unter den Wasserstrahl zog und er die heißen Tropfen auf seinem Körper spüren konnte.
Er sah bittend zu dem Spanier. „Du hast gesagt, ich darf machen, was ich will...“, erklärte der, umfasste dann aber Cristianos Erektion mit der rechten Hand. Cristiano stöhnte laut auf, als Fernando begann seine Hand hoch und runter zu bewegen – mit einem fast sadistischen Lächeln auf den Lippen. Er machte es ganz langsam, viel zu langsam, wie Cris fand. Er krallte seine Finger fester in das Handtuch, das im Moment seine einzige Stütze zu sein schien. Sein Körper spannte sich furchtbar an, in seiner Mitte sammelte sich eine schier unbeschreibliche Wärme.

Wieder kroch ein lustvoller Laut aus seiner trockenen Kehle. Alles – Fernando, das Wasser, die Hitze -, einfach alles machte diese Situation so unbeschreiblich. Seine Augen flatterten, er sah alles nur noch unter einem Schleier der Begierde. Der Begierde nach Erlösung. Er merkte genau, wie auch Fernando immer schneller atmete und jedesmal leise keuchte, wenn er selbst Cristianos Körper streifte.

„Fernando...“, stöhnte er und drückte sich der Hand des Spaniers entgegen. „Ich kann nicht mehr!“, wieder bäumte er sich gegen den Blonden, doch sein Wunsch wurde nicht erfüllt. Fernando hielt in seiner Bewegung inne, strich Cris ein paar nasse Haarsträhnen aus der Stirn und sah ihm fest in die verschleierten Augen: „Sag mir, was du willst.“
Ein Befehl. Nichts anderes, als ein Befehl. Cristiano schloss die Augen. Er antwortete nicht sofort und fast zur Bestrafung lies Fernando seine Hand hinabgleiten, dann wieder furchtbar schleppend hinauf. Cristiano stöhnte abermals lustvoll auf. „Fick mich. Fick mich, Fernando Torres!“
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Take My Hand - Seite 2 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Mi Jun 10, 2009 7:39 pm

Fernando – sichtlich belustigt, über die Ausdrucksweise seines Opfers – wollte seinen Cowboy nicht länger leiden lassen und erlöste den Portugiesen, der sich mit einem lauten, gestöhnten 'Fernando!' dafür bedankte. Erschöpft spürte Cristiano, wie das Wasser die warme, klebrige Flüssigkeit – seinerseits – wegspühlte und kuschelte sich an den warmen, nackten Körper seines Lieblingsstürmers. „Danke.“, hauchte er leise dem Blonden ins Ohr und küsste ihn sanft auf die Wange. Er selbst lag da, zusammengerollt in der Umarmung des Vize-Europameisters und streichelte über die helle Haut.
„Ey... nicht einschlafen, Cris. Wir sind noch nicht fertig.“, ein vielsagendes Lächeln zeichnete sich in den Zügen des Madrilenen ab, als Cristiano im einen verwirrten Blick, halb verschlafen schenkte.
„Du hast gesagt, ich soll dich ficken. Wortwörtlich.“

Cristianos Augen wurde immer größer, als er seine eigenen Worte verstand und realisierte, was er da eigentlich gesagt hatte. „Boah. Neee. Nando, das kannst du nicht machen! Ich... scheiße, ich bin doch kein Mädchen!“, war der Portugiese eben noch müde, schien er jetzt hellwach und klammerte sich an Fernandos Arme.
„Pech gehabt.“, ein wirklich dreckiges Grinsen huschte über Fernandos Lippen, als er Cristianos offenen Mund damit versiegelte. „Abba doch nischt hier!“, nuschelte der und drückte den Spanier ein Stück von sich weg. „Ist doch total unromantisch und nass. Und überhaupt... wenn jemand reinkommt!“
„Daran hast du eben aber nicht gedacht.“, wieder schmunzelte Fernando. Man konnte richtig erkennen, wie sein Gegenüber nach Auswegen suchte, diese... Tat zu... nun ja... äh... verhindern.

„Nando!“, jammerte er schließlich und legte seine Stirn, auf Fernandos Brustkorb, der sich gleichmäßig hob und wieder senkte. „Du darfst Spaß haben, aber ich nicht?“, kicherte der Blonde und musterte Cristiano aufmerksam. Er würde ihn ja nicht vergewaltigen oder so. Nein. Wirklich nicht. Aber... er wollte es halt. Jetzt. Schnell. Sofort. Auf der Stelle.
„Ich... aber... ey, wenn du mir wehtust, ich sag's dir! Ich guck dich nie mehr auch nur mit meinem Arsch an!“, schnaufte Cris dann und bekam zur Belohnung einen Kuss auf die nassen Haare gedrückt. „Keine Angst, Cowboy. Indianer kennen keinen Schmerz – oder so.“

„Du bist der unromantischste, egoistischste Mensch, den ich kenne. Und ein Sadist dazu.“, entrüstete sich Cristiano ein letztes Mal, lies sich dann aber von Nandos hocherfreutem, glücklichen Blick verzaubern. „Himmel, Cris. Denk jetzt nicht, dass ich pervers bin – na ja... okay. Aber man. Ich... hab extra geübt und so.“, die letzten Worte murmelte Fernando in seinen imaginären Bart und bekam dafür einen bösen Blick zugeworfen. „Schlampe.“, meinte der Portugiese schlicht und krabbelte ein paar Zentimeter weg; Cristiano setzte sich an die Wand, lies den Duschstrahl auf seinen Körper prasseln.
„Mach aber schnell.“
„Das geht nicht so schnell...“, wieder grummelte Fernando ein wenig, stand dann aber auf und tapste – nackt – durch die gesamte Dusche, Kabine, an seine Jackentasche und zog ein kleines, silberfarbenes Päckchen heraus. „Da guck. Ich hab sogar ein Kondom. Da guckst du!“, erklärte er stolz und riss das Papier auf.
„Bist du lustig. Ich werd schon nicht schwanger... heiß ich denn Olalla?“ Cristiano zog die Mundwinkeln nach unten und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.

„Hey. Lass das. Na ja... Ich... komm schon! Wenn du Sex hast, benutzt du doch auch eins, oder?... Nicht, dass ich das denke... aber na ja. Wegen Krankheiten und so. Ist ja auch egal. Jedenfalls hab ich eben doch Angst, dass du zu große Schmerzen“ - bei dem Wort grinste Nando wieder - „Haben wirst. Und was sagt so 'ne Internetseite? Mach's mit Kondom! Natürlich... ich meine, ohne wäre ja auch... Also meine Testperson fand es mit auch angenehmer...“
„Deine Testperson war 'ne Frau, du Depp.“
„Ja und?“
„Ja und? Seh ich denn aus, wie 'ne Tusse? Man Nando! Das kann man gar nicht vergleichen! Die ist das vielleicht gewöhnt!“
„Glaubst du ich fick meine Freundin ständig in den Arsch?“, Puff. Fernando bemerkte erst zu spät, dass das wohl die falschen Worte waren.

„Hör auf...“, flüsterte Cristiano und biss sich auf die Lippen. Noch immer rieselten Wassertropfen auf seinen Rücken. „Sorry... Wollt ich nicht...“, auch Nando flüsterte und ging wieder zu Cristiano, um sich neben ihn zu setzen. „Es tut mir echt Leid. Ich wollte dich nicht verletzen, okay?“
„Schon gut, du Idiot...“, Cristiano wuschelte durch die feuchten, blonden Haarsträhnen. „Wie war das jetzt mit... äh... dem Ding da?“, er deutete auf das knallrote Kondom und konnte nicht anders, als den Kopf schütteln. Fernando zog eine Schnute. „Gleich hab ich keine Lust mehr. Sag doch mal was... Anturnendes. Du kleiner Romeo.“
Cristiano kicherte, rückte dann näher zu seinem Spanier und flüsterte ihm lüsterne Worte ins Ohr.

Fernando lehnte sich an die Fließenwand und schloss die Augen, als er spürte, wie Cristianos Hände seinen nackten Körper erkundeten. Überall – gleichzeitig. Er sollte ein Sadist sein? Das, was der junge Portugiese gerade mit ihm veranstaltete grenzte an Folter. Jede der unzähligen, kleinen Berührungen. Jeder noch so sanfte, gehauchte Kuss. Jeder Atemzug, den Fernando auf seiner Haut spürte. Er grummelte leise, als Cristiano ihn losließ. Er fühlte die Körperwärme des Anderes direkt neben sich. Und doch... Verunsicherung. Sollte er... wirklich?

Cristiano küsste sich derweil die Seele aus dem Leib. Fernando würde nicht nur einen Knutschflecken am Hals davontragen müssen. Doch es war ihm egal. Wenn er es schon machen würde, dann bitte richtig. Er stand auf und zog sich und den Spanier in die Höhe, presste ihn an die kalte Wand und bemerkte ganz deutlich, wie Fernando immer dominanter wurde, schließlich seine Handgelenkte umfasste und ihn umdrehte. Nun war er es, der an die Fließen gedrückt wurde. Er war es, der geküsste wurde, gestreichelte wurde. Er konnte nicht sehen, was Fernando tat – er wendete ihm den Rücken zu – und fühlte sich plötzlich scheinbar ausgeliefert. Seinem Schicksal ausgeliefert. In dieser völlig fremden, neuen Welt, die es zu erkunden gab.

„AAAAAHHHH!“, keuchte Cristiano, als er spürte, wie Fernando vorsichtig in ihn eindrang – ganz ohne Vorwarnung! Und der Junge sollte geübt haben... Cris' Magen zog sich zusammen, seine Muskeln spannten sich an. Er atmete nur stockend und versuchte einen weiteren schmerzerfüllten Schrei zu unterdrücken, als Fernando sich langsam in ihm bewegte, doch er konnte es nicht.
„Scht...“, versuchte der Spanier in zu beruhigen – doch auch er konnte etwas nicht verstecken. Seine eigene Erregung. Er spürte die Enge, doch es war das Beste, was er je gefühlt hatte. Man konnte es - Man konnte ihn, man konnte Cristiano nicht mit irgendetwas auf dieser Welt vergleichen. Rein gar nichts. Frauen? Uninteressant. Sex? Langweilig. Nur mit ihm empfand Fernando diese Glückseligkeit, als er abermals zustieß. Wieder stöhnte Cristiano schmerzerfüllt auf. Doch an seinem Ton hatte sich etwas verändert – es klang... fast ein wenig begeistert.

Fernando merkte genau, wie sich etwas anstaute, das er wohl nicht mehr lange kontrollieren konnte. Sein Körper bebte, als seinem Partner noch einmal Schmerzen zufügte. Schmerzen, die dieser gerne aushielt – als sich die Kabinentür öffnete und jemand den Raum betrat. Fernando bemerkte es zunächst gar nicht, doch als er leise stöhnte, schlug ihm Cristiano mahnend von vorne ins Gesicht. Er zischte ein 'Sei ruhig!!' und lauschte gespannt den Schritten. Hoffentlich war das Milchglas der Duschabtrennung halbwegs blickdicht, sonst könnte das eine große Peinlichkeit werden. So verharrten beide in ihrer – unbequemen – Position. Nur das Rauschen des noch immer laufenden Wassers war noch zu hören.

„Cristiano?“, fragte eine tiefe Männerstimme. „Hm?“, machte der und biss sich auf mittlerweile spröden Lippen, um nicht erneut zu schreien, als Fernando sich ein kleines Stück bewegte. „Hast du vor, die gesamten Wasservorräte der Stadt aufzubrauchen, oder kommst du jetzt so langsam mal? Schon vergessen? Termin. In meinen Büro. Jetzt.“, konnte der Flügelstürmer seinen Trainer deutlich hören.
Wahrscheinlich verbot dem älteren Herren lediglich sein Anstand, wütend in die Dusche zu rennen und Cristiano eigenhändig den Kopf zu waschen. Er hasste es, wenn jemand zu spät kam. Er hasste es noch mehr, wenn er diesen jemand mochte. Er hasste es noch mehr, wenn es darum um ein vertrauliches so eine Art Vater-Sohn-Gespräch-oder-so ging. Er hasste es einfach, dass er Cristiano nicht hundertprozentige Pünktlichkeit einbleuen konnte. Außer es ging um Fussball – mit einem richtigen Ball.

Besagter quiekte auf: „Oh... Äh... ich komme... äh... AHHH! Gleich!“ - Fernando konnte sich ein fieses Grinsen bei diesen Worten nicht verkneifen. Und beugte sich weiter nach vorne, wieder zurück, nach vorne, zurück, immer wieder, sodass Cristiano unterdrückt aufstöhnte.
„Das will ich für dich hoffen... Und Cris? Für diese Dinge hast du daheim auch noch genug Zeit!“, kam es noch einmal zornig von dem Schotten, ehe man die zugeschlagene Tür hören konnte.

„Du kommst gleich?“, fragte Fernando und erlöste sich selbst von seinen unsäglichen Qualen, als er es noch ein letztes Mal tat – Cristiano zum Schreien zu bringen, nämlich. Zumindest für heute.
„Du bist so scheiße, Fernando Torres, das weißt du gar nicht.“ Stimmung? Im Arsch. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Nun gut. Man wurde wohl auch nicht gerade jeden Tag fast von seinem Trainer beim Sex mit seinem Geliebten erwischt.

Cristiano verdrehte bei dem Gedanken genervt die Augen und war heilfroh, als er wieder alleine in seinem Körper war – irgendwie halt.
Genauso schnell, wie Fernando gekommen war, war er auch schon abgetrocknet, fast fertig angezogen und lehnte ihm Türrahmen der Umkleide. „Wir sehn' uns, okay?“, er grinste, warf Cristiano sein Handtuch hin, das er in seinen Händen hielt und strubbelte sich durch die feuchten Haare. „Bin ich denn dein... äh... Lustablassobjekt?“, fragte Cristiano, fing den roten Stoff auf und wickelte ihn sich, wie schon gut eineinhalb Stunden zuvor, locker um die Hüften und drehte endgültig die Dusche aus.
Er stand Fernando wenige Meter gegenüber und sah den Spanier aus traurigen Augen an. „Vielleicht...“, grinste der. „Wegen dir bin ich zum Schokoholiker mutiert...“, meinte er dann, winkte und warf Cristiano eine Kusshand zu. Der Portugiese sah nur betröppelt drein und schon war sein Spanier, sein Fernando, sein verdammter, scheiß Fernando José Torres Sanz verschwunden. Einfach so.

Arschloch. -

„Aua.“
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Beitrag  Honeymelon Mi Jun 10, 2009 10:43 pm

ist das Chap toll! Ich liebe deine Story, ich hoffe es folgen noch ganz ganz viele Chaps!
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Beitrag  Caro So Jun 14, 2009 1:25 pm

²Honeymelon: Es kommen noch ein paar Kapitel, sei dir sicher XD Ob das jetzt gut oder schlecht ist, bleibt dir überlassen XD
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Lifestyle of the Rich & the Famous

„Da bist du ja endlich. Setz dich.“, Sir Alex Ferguson deutete auf einen Stuhl, direkte ihm gegenüber. Cristiano versuchte ein Lächeln, als er Platz nahm, doch es wollte ihm nicht wirklich gelingen. Die Miene seines schottischen Trainers war einfach zu... hart.
„'Tschuldigung... Für's Zuspätkommen...“, meinte der Portugiese dann und sah den ergrauten Fussballstrategen gespannt an.

„Ja... egal... Cristiano... Hast du irgendwelche Probleme? Du kannst immer mit mir reden, das weißt du.“, Sir Alex lehnte sich weit in seinen Stuhl zurück, legte die Brille ab und massierte mit gerunzelter Stirn und einer Sorgenfalte zwischen den Brauen seine Schläfen.
„Ich... nein. Nein. Eigentlich nicht. Wieso?“, wunderte sich Cristiano und dachte angestrengt darüber nach, was in den letzten Monaten passiert war – bis auf die Sache mit Fernando war alles normal verlaufen. Gut, die Verletzung, aber dafür konnte er ja kaum etwas.

Der Trainer schüttelte leicht den Kopf, setzte sich wieder gerade hin und sah seinem Spieler ernst in die Augen: „Das glaub ich weniger.“ Er deutete auf einen großen Briefumschlag, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Es war das Einzige, was außergewöhnlich an diesem Tisch war. Überhaupt, das Büro des Cheftrainer Uniteds war karg eingerichtet. Als hätte er gestern seinen Posten bekommen. Ein Schreibtisch, ein PC, ein paar Unterlagen, mehrere Stühle und eine Glasvitrine. Das war die gesamte Einrichtung. An den weißen Wänden hingen Trikots ehemaliger und jetztiger United-Spieler – allesamt eingerahmt. Auch Cristianos war dabei – worauf er unglaublich stolz war, denn er hing genau zwischen George Best und Ryan Giggs.

Cristiano starrte den Briefumschlag an: „Und... was soll ich damit?“
„Aufmachen! Mensch, Kleiner, du bist doch sonst nicht so schwer von Begriff...“, seufzte Ferguson und schob seinem Schützling den Umschlag noch näher hin. „Sonst tut mir mein Hintern ja auch nicht so scheiße weh...“, dachte Cristiano, beschloss diese Worte aber lieber für sich zu behalten. Er öffnete den Umschlag vorsichtig – vielleicht steckte ja ein neuer Vier-Jahres-Vertrag drinnen? Wer weiß? - und zog ein paar Fotos heraus. Fotos von ihm. Fotos von ihm und Fernando. Fotos von ihm und Fernando an dem Abend es EM-Finales. Fotos von ihm und Fernando an dem Abend des EM-Finales, knutschend vor dem Tor.
Er schluckte. „Äh... das kann ich erklä-“

„Du sollst das nicht mir erklären! Erkläre es lieber der Presse, wenn der Artikel morgen in der Sun abgedruckt wird und die ganze Welt diese Fotos sieht! Was habt ihr euch dabei nur gedacht?!“, Sir Alex' Stimme klang enttäuscht. „Cristiano, deine sexuelle Orientierung – und die von Torres – ist mir scheißegal. Dein... und damit unser Ruf allerdings nicht. Versteh mich nicht falsch... ich hab nichts gegen Schwule. Nein, wirklich nicht... mein Cousin ist schwul und- Ach. Egal. Was sollte das bitte?!“

Cristiano schluckte abermals hart. Was sollte er sagen? „Trainer... Ich... es war nur...“, er hielt kurz inne und wich dem musternden Blick Fergusons aus, „Es... na ja... Ich und Nando... Fernando. Also Torres, jetzt... wir... ja. Ja.“

Der Schotte zog die Mundwinkel nach unten und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich kann keine Gedanken lesen, Cristiano. Ich erwarte nicht von dir, dass du mir erzählst, was du mit diesem Spanier in deiner Freizeit tust – es geht mich ja auch nichts an. Aber bitte. Tu das nicht in der Öffentlichkeit.“, Cristiano wollte etwas einwerfen, doch sein Trainer sprach unbeirrt weiter: „Ich werde dafür sorgen, dass diese Bilder niemand zu Gesicht bekommt. Niemand. - Ich werde es zumindest versuchen, versprechen kann ich nichts. Und du sorgst dafür, dass das nie wieder vorkommt. Wie gesagt, mach mit dem Jungen, was du willst, aber lass es die Presse nicht wissen. Die Wechselgerüchte wegen Madrid sind gerade genug...“, wieder wollte der Flügelstürmer etwas einwenden, doch wieder sprach der Trainer weiter: „Cristiano, du wirst am Samstag gegen Liverpool nicht spielen.“

„Wie... bitte?!“
„Du hast schon richtig gehört. Diese Sache“, der Schotte warf einen Blick auf die wirklich eindeutigen Fotos, „Hat damit nichts zu tun. Du machst leider erst seit ein paar Tagen wieder Training, ich will nicht riskieren, dass du dich wieder verletzt. Akzeptierst du das?“

Der dunkelhaarige Portugiese biss sich auf die Lippen und ballte die Hände unter dem Tisch zu Fäusten, ehe er zwei-, dreimal tief ein- und ausatmete und dann ruhig nickte. „Du kannst gehn.“, verabschiedete sich Sir Alex dann. Cristiano stand stumm aus, lief zur Tür und ging leise aus dem Raum.

„Cristiano?“, drang noch einmal die Stimme des Schotten aus dem Büro, kurz bevor Cris die Tür ganz schließen konnte. Er machte sie noch mal ein Stück weit auf und sah seinen Trainer fragend an: „Ja, bitte?“
„Wenn du Probleme hast... Rede mit mir. Oder jemanden. Okay? Du kannst auch mal für ein, zwei Tage nach London zu Scolari fahren – ich weiß, dass er und ich für dich ein wenig deinen Vater ersetzen... Deine Mutter hat mir einmal gesagt, dass du Angst hast, dass du einen anderen Trainer bekommst... Ich musste grinsen.“
Auch Cristiano grinste nun, lief auf Sir Alex zu, der mittlerweile aufgestanden war, und umarmte ihn kurzerhand. „Danke. Ich... geh jetzt nach Hause und... mach irgendwas.“, meinte er dann und verabschiedete sich.



„Scheiße.“, war sein einziges Wort, bis er Daheim aus seinem Wagen stieg und die Haustür sorgfältig hinter sich verschloss.

„Scheiße. Scheiße. Scheiße. Verdammter Mist. Wie...“, Cristiano lies sich deprimiert auf seine Wohnzimmercouch fallen. Er legte den Kopf in den Nacken und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.

„Gott...“, murmelte er und zog die Beine an. Er schlang seine muskulösen Arme darum und bettete seinen Kopf auf seinen Knien. Ein leises Schluchzen hallte durch den Raum. Cristiano sah durch das riesige Fenster in seinen weitläufigen Garten. Bunte Blätter lagen überall – auf dem Gras, auf der Terrasse. Sie schwommen im Pool, bedeckten die Gartenmöbel. Dicke Regentropfen prasselten gegen die Glasscheibe. Auf das Wetter in England war wirklich verlass. Der Himmel war grau. So grau, wie er nur sein konnte. Kein einziger Sonnenstrahl konnte die dichte Wolkendecke durchbrechen. Windböhe um Windböhe lies die Blätter durch die Luft wirbeln, ohne, dass sie den Boden berührten. So trostlos, wie die Natur zu sein schien, so fühlte sich Cristiano. Allein und verlassen.

„I want to go to Madeira...“, nuschelte er in seinem imaginären Bart und verdrehte die schönen, traurigen Augen. „Scheiß Werbeslogan.“
Er wusste nicht, was er mit sich anfangen sollte, so griff er nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher an. Eine Telenovela hier, eine Talkshow da... Bei einem Promi-Magazin hielt er kurz inne. Ein Bericht über Fernando und Olalla wurde gerade ausgestrahlt. Cristiano seufzte und musste ein paar Tränchen wegblinzeln, als gerade Bilder von den Beiden – und Olalla hatte wirklich ein Bäuchlein – eingeblendet wurden. Sie lachten.
Fernando hielt die Hand seiner Freundin. Sie lächelte ihn verliebt an. Und er – er lächelte ebenso zurück. Cris schnaubte. Er schaltete weiter und fand ein Fussballspiel. Kein Wunder, es war Freitag. Er war ja auch ein Idiot. Heute war schon Premier-League. Morgen das Spiel seiner Mannschaft. Wieder sah er auf den großen Bildschirm: „Everton gegen Fulham“ las er laut vor. Langweilig. Der Fernseher war wieder aus. Nur das rhythmische Trommeln des Regens war zu hören. Und ein Seufzen.

Cristiano stand auf und lief ein paar Schritte.

Plötzlich meldete sich etwas in seiner Hosentasche mit einem angenehmen Vibrieren. Sein Handy. Er griff nach dem silbernen Kommunikationsmittel und sah auf die Anzeige: „Unbekannt.“
Mit einem Schulterzucken nahm er ab und hielt das Gerät an sein Ohr: „Aveiro?“, fragte er möglicherweise in einem unfreundlichen Tonfall: „Olá, Brüderchen.“ - „Catia? Was... warum rufst du an? Ist was passiert?“ Cristianos Schwester schwieg für einen Moment. „Mama wollte nicht, dass ich es dir sage. Elma und Hugo hat sie sogar damit gedroht, die Therapie abzubrechen, wenn sie es dir erzählen.“
Cristiano hob nachdenklich die Augenbrauen an: „Was ist passiert?“, wiederholte er.

„Mama liegt im Krankenhaus.“ - „Was?!“ - „Reg dich bitte nicht auf, Cris-“
„Ich soll mich nicht aufregen? Meine... Unsere Mutter liegt im Krankenhaus und ihr sagt mir nichts? Und da soll ich mich NICHT aufregen?!“, er gestikulierte wütend mit den Händen herum, sich sehr wohl bewusst, dass seine Schwester tausende Kilometer entfernt das wohl kaum sehen würde.
„Lass mich erklären... Okay?“, kam es aus dem Lautsprecher. „Erklär.“
„Mama war vor ein paar Tagen beim Arzt und der meinte, dass sie möglicherweise einen Tumor-“
„Sie hat Krebs?!“, Cristiano wandte sich von dem Fenster ab und schlug mit der Faust gegen die Wand. Wieder musste er Tränen unterdrücken.

„Mach dir keine Sorgen... Die Ärzte haben sie bereits operiert. Sie macht jetzt diese Therapie. Sie wird wieder gesund.“
„Lügst du mich an, Catia?“, es war nicht mehr als ein Flüstern.
„Nein, Cristiano. Ich sage dir die Wahrheit. Mama wollte nicht, dass du dich sorgst oder gar herfliegst.“
„Ihr seid scheiße. Was soll das? Darf ich nicht wissen, wie es meiner eigenen Mutter geht? Wollt ihr es genauso machen, wie bei... Papa?“
„Cris, das ist nicht fair.“, er wusste, dass seine Worte unfair waren, doch in seinem Innern herrschte mit einem mal Chaos. Er wusste nicht mehr, was er tun sollte – noch weniger, als noch vor wenigen Momenten.
„Ich komme-“

„Nein. Mama will nicht, dass du sie siehst. Ihr geht es gut. Ich ruf dich an, sobald es Neuigkeiten gibt, versprochen?“
„Versprochen?“, Cristiano biss sich auf die Lippen, als seine Schwester bejahte und ihn dazu aufforderte, sich nicht weiter damit zu belasten. Er solle sich auf den Fussball konzentrieren, habe seine Mutter gesagt.
„Wir lieben dich, Kleiner.“ - „Ich liebe euch auch.“ Damit war das Gespräch beendet.

Cristiano lies sein Handy in seine Hosentasche gleiten und lief wieder ziellos durch den Raum.
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Beitrag  Caro So Jun 14, 2009 1:25 pm

Mit einem Mal hielt er an und fiel auf die Knie. Sein ganzer Körper zitterte, er begann haltlos zu schluchzen. Dicke Tränen quollen aus seinen zusammengekniffenen Augen und kullerten seine Wangen hinab. „Nando...“, murmelte er verzweifelt. Fernando war das Einzige, was er jetzt wollte. Er wollte von dem Spanier im Arm gehalten werden, getröstet werden. Er wollte, dass sich die starken Arme um seinen Oberkörper schlossen. Er wollte, dass die schlanken Finger ihm beruhigend über den Hinterkopf streichelten. Er wollte, dass er nicht alleine war. Bei Nando. Egal wo. Egal wie. Nur bei Nando.

Er streckte die Beine von sich weg, um an sein Handy zu kommen. Draußen stürmte und regnete es noch immer heftig. Schnell blätterte er durch sein Telefonbuch und schniefte, als er die Abkürzung 'F.' entdeckte und „F Punkt“ laut vorlas. Ein einziger Buchstabe konnte Fernando doch unmöglich beschreiben! Ein Roman hatte nicht genug Worte, um das zu tun!

Schnell drückte er auf 'Anrufen' und wischte sich, während es tutete, die Tränen aus den Augen. Noch immer liefen sie ungehalten über sein Gesicht.
„Cris? Hast du mich schon vermisst?“, man konnte das Grinsen ins Fernandos Stimme deutlich hören.
Cristiano gluckste kurz auf, als er die Stimme seines Lieblingsspaniers klar und deutlich aus dem Lautsprecher vernahm. Er sagte nichts, sondern lauschte nur den hörbaren Atemzügen des Blonden. „Cris? Ist was passiert? Hola? Redest du nicht mehr mit mir? Hab ich was falsch gemacht?“

„Meine Mama ist im Krankenhaus.“, wisperte der Portugiese und hielt die Luft an, bis Fernando etwas sagte: „Oh. Oh... Cristiano... ich. Das... geht es ihr denn gut?“ - „Na ja. Keine Ahnung. Meine Familie hält es ja nicht für nötig mir Bescheid zu sagen.“
Cristiano schniefte und setzte sich aufrecht auf den Boden. Sein Blick war leer, seine Augen glasig. „Cris... ich... geht es dir denn auch gut?“, hörte er die sorgenvolle Stimme Fernandos. Er dachte kurz nach, er wollte ehrlich antworten: „Nein... ich...“

„Hey... hör auf zu weinen, ja? Wir sehn' uns ja morgen. Spielst du?“ - „Man, Nando! Es geht mir nicht darum, dass ich morgen nicht spiele oder so! Ich bin verdammt noch ma alleine! Alleine! Und meine Mutter liegt im Krankenhaus! Ich hab keine Ahnung, wie es ihr geht, was ich tun soll und überhaupt! Wenn wir Pech haben, dann weiß morgen die ganze Welt, was wir am Final-Abend gemacht haben und du?! Du fragst tatsächlich, ob ich morgen spiele?!“, Cristiano war wütend. Wütend auf sich. Doch... er-.

Fernando schnaufte: „Tut mir Leid, wenn ich mich dafür interessiere, ob wir uns morgen sehen. Weißt du, vor fünf Stunden war zwischen uns fast alles schön und okay. Und jetzt rufst du mich an, schreist mich an, wirfst mir Sachen an den Kopf! Cris, ich weiß echt nicht, was ich jetzt schon wieder getan hab und ehrlich gesagt ist es mir egal! Mein Leben ist im Moment auch nicht gerade einfach! Aber beschwer ich mich? Nein! Also, denk mal drüber nach... Tschüss.“

Cristiano schluchzte nochmals und begann bitterlich zu weinen, als er noch ein paar Worte von Fernando – die mit Sicherheit nicht für ihn bestimmt waren – hören konnte, bevor der Spanier aufgelegt hatte: „Warum hab ich mich nur in ihn verliebt...“

„Warum hab ich mich gerade in ihn verliebt?“, wiederholte Cris die Worte Fernandos, jedoch an sich selbst gerichtet. Er schloss die verweinten Augen und dachte unwillkürlich an die Bilder, die er von dem Spanier und Olalla gesehn hatte – so glücklich. Werdende Eltern. So verliebt. Ein süßes Pärchen.
Dann dachte er an sich: von der Presse als arroganter, machohafter Playboy abgestempelt, der jede Frau, die er will, auch bekommt. Ein Schwalbenkönig, der sich fallen lässt, wann immer ein Freistoß rausspringen könnte. Ein arroganter, selbstverliebter Mistkerl. Cristiano fragte sich, ob er wirklich so war. Arrogant. Selbstverliebt. War er wirklich so? Oder nicht...?

Cristiano konnte sich die Frage einfach nicht beantworten, egal wie angestrengt er nachdachte. Er fand plötzlich in jeder seiner Verhaltensweisen etwas, dass darauf hinwies, doch auch gleich ein Gegenargument. Er war mit sich selbst nicht im Reinen und dass spürte er auch. Hin und her gerissen zwischen dem Bedürfnis, einfach alles herauszuschreien, alles von sich preiszugeben und dem, auf eine einsame Insel zu ziehen, weit weg von all den Menschen, die in sein Verhalten, seine Worte so viel reininterpretierten.

Zerissen von seiner Liebe zu Fernando, an den er ständig dachte. Sollte er einfach alles irgendeinem Journalisten erzählen, damit er endlich frei von diesem beklemmenden Gefühl der... Ja, was für ein Gefühl war es? Hilflosigkeit? Unsicherheit... oder doch Einsamkeit? Er wusste es einfach nicht. Er wusste nicht, was er tun sollte, nur, dass er seine Ruhe brauchte – wollte.
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Beitrag  Honeymelon So Jun 14, 2009 2:09 pm

Also Fernando ist schön böse xD, er soll sich mal entscheiden was er will!

Mach ganz schnell weiter
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Beitrag  Caro Sa Jun 20, 2009 5:49 pm

²Honeymelon: Da stimme ich dir voll & ganz zu XD
___________________________________________________________

Vulnerable

Cristiano saß noch immer stumm auf dem Boden. Er sah lustlos zur Uhr: halb neun Uhr abends. Schlafen kam irgendwie nicht in Frage, er war einfach zu aufgewühlt, um sich jetzt in sein Bett zu packen und friedlich vor sich hinzuschlummern. Er saß noch immer in seinem Trainingsanzug, noch nicht einmal die Schuhe hatte er ausgezogen. Er hielt sein Handy noch immer in Händen und zuckte leicht zusammen, als es eine leise Melodie abspielte. Er sah auf das leuchtende Display. Eine SMS. Von Nando. Er löschte sie, ohne sie zu lesen. Er hatte im Moment keinen Nerv für irgendwelches Gefasel, von wegen 'Entschuldigung'.
Ohne es richtig zu wollen, rappelte er sich auf, schnappte sich seinen Autoschlüssel, packte sich in seinen Wagen und fuhr los. Einfach los. Egal wohin, nur weg. Weg.

Viel zu schnell fuhr er über den leeren Motorway, auf den er irgendwie gekommen war. Cristiano wusste noch nicht einmal die Richtung in die er fuhr – er war sich lediglich sicher, dass es nicht nach Liverpool gehen würde, nein, dahin sicherlich nicht. Er ignorierte die Geschwindigkeitsbegrenzungen, sodass er Kilometer um Kilometer hinter sich lies. Ein kurzer, desinteressierte Blick auf eines der Schilder lies er wissen, dass er drei Kilometer von Manchester entfernt war. Er schüttelte leicht den Kopf, drosselte das Tempo und sah während er fuhr, immer mal wieder nach draußen. Es war bereits dunkel und die Sterne glitzerten am Nachthimmel. Noch immer regnete es, wie in Strömen, doch es hatte aufgehört zu stürmen. Die Scheinwerfer seines Autos ließen die nasse Fahrbahn schimmern, so, als hätte jemand eine dünne Schicht Glitzerstaub darüber verteilt. Je näher er der Stadt kam, desto heller wurde es um die Autobahn herum.

In regelmäßigen Abständen standen Laternen am Straßenrand und erhellten den Asphalt. Bäume und Hecken flankierten die Straßen rechts und links. Ihr bunten Blätter hatten sie zum Großteil schon verloren.
Menschen, sowie Autos waren kaum noch zu sehen und dass, obwohl es noch nicht allzu spät war. Ein seltsamer Freitagabend, in einer Stadt, die sonst so belebt war. Cristiano schaltete auf der Suche nach Ablenkung das Radio der Luxuskarosse ein und lauschte der ruhigen Musik. Leise summte er die Melodie mit und entspannte sich sogleich. Auch, wenn in seinen geröteten Augen noch immer Tränen standen, er fühlte sich ein wenig besser, als bei sich zu Hause, wo ihn alles zu erschlagen schien. Fast wie von Zauberhand steuerte er seinen Wagen sicher und langsam durch die breiten Straßen der englischen Großstadt – er überfuhr keine Ampel, bemerkte jedes Stopschild.

Die Häuserfasaden änderten sich jedoch im Minutentakt. Waren es erst noch Ladenschaufenster und Restaurants, danach immer gleiche Hochhäuser, gefolgt von Bürokomplexen, fuhr er einfach weiter, an den vielen Kanälen, die in der Innenstadt zusammenliefen vorbei. Ohne es richtig zu bemerken, fuhr eine bekannte Strecke – nicht weit vom Old Trafford entfernt, ganz in der Nähe der University of Manchester... Rote Backsteinhäuser... schmale Vorgärten... alte, kleine Autos... Gedankenverloren parkte er seinen Wagen vor einem Haus, fast am Ende der Straßen, an dessen Haustür ein bunter Kranz hing. Er stieg aus, lief zur Tür und betrachtete die Klingel: „Connor, Simpson, Soáres“, las er leise vor, bevor er ohne nachzudenken den Knopf drückte und eine Melodie erklang. Was er hier wollte, wusste er selbst nicht. Er war einfach hier her gekommen. Hier her, wo er noch am Morgen Maria abgesetzt hatte. Maria. Seine neue Flamme. Die englische Presse war einfach wunderbar. Auch, wenn daran etwas Wahres war, schließlich hatte er bereits mit ihr geschlafen. Etwas, das er ein wenig bereute. Nicht, weil es nicht schön gewesen war, oder, weil er es nicht gewollte hatte. Eher, weil er sich fühlte, als hätte er sich der jungen Frau gegenüber etwas schuldig gemacht. Er seufzte und zuckte mit den Schultern, wendete dann aber seinen Blick von dem Klingelschild ab, als die Tür geöffnet wurde.

Ein Mann - nicht älter, als 25 – mit frech gestylten, blond gefärbten Haaren und blauen Augen stand vor ihm. Er trug enge Jeans und über dem weißen T-Shirt noch ein schwarzes Gilet. Cristiano betrachtete den wechselnden Gesichtsausdruck seines Gegenübers und wunderte sich kein bisschen, über dessen Verwunderung. Tja. Es klingelte ja auch nicht jeden Tag ein Fussballstar an der Haustür – der im Übrigen aussah, als ob er dringend Schlaf oder einen Besuch in einer Nervenklinik gebrauchen könnte.
„Äh... Hi.“, machte der junge Herr und zog beide Augenbrauen nach oben: „Ja... was... äh... wollen Sie hier?!“, fragte er dann in fließenden Englisch – er musste Engländer sein, auf jeden Fall. Kein Akzent, gar nicht, noch nicht einmal ein Schottischer, wie in Sir Alex Ferguson hatte. Cristiano bemühte sich, eine deutliche und unmissverständliche Antwort zu geben, doch er kam gar nicht dazu, weil eine junge Frau – es war nicht Maria – laut aufquiekte, den Blonden aus dem Türrahmen stieß und Cris in das Haus zog. Der Mann verdrehte genervt die Augen, schloss dann aber die Tür hinter sich und folgte der Frau, die Cristiano anscheinend in das kleine Wohnzimmer gezerrt hatte.

Es war überall bunt, die Möbel waren wild zusammengewürfelt und an den Wänden hingen verschiedenste Poster, Bilder und sonstige Kunstgegenstände.
„Ich bin Ashley!“, die brünette Frau, mit ebenso blauen Augen, wie ihr scheinbarer Mitbewohner, reichte Cris die Hand und schüttelte sie heftig, sodass der Portugiese nur zaghaft lächelte. „Jason.“, meinte der Blonde schlicht und musterte Cristiano von oben bis unten. „Na, da hat sich Maria aber jemanden Tolles ausgesucht...“, meinte er an Ashley gewandt – sein Blick blieb an dem Hintern seines Gastes hängen. Der drehte sich ein wenig anders, sodass Jason kurz aufseufzte und nach Maria rief: „Du hast Besuch, Herzchen!“
Ein Poltern war zu hören, dann Schritte, die schnell eine Holztreppe hinunterrannten und nach noch nicht einmal 30 Sekunden stand Maria – mit geröteten Wangen und sichtlich aus der Puste – in dem Türrahmen, der das Wohnzimmer von dem Hausflur abtrennte und sah mit großen, weit aufgerissenen Augen immer wieder zwischen Jason, der sich auf die kleine Couch hatte fallen lassen und mittlerweile eine Modezeitschrift las, Ashley, die gerade dabei war in die angrenzende Küche zu verschwinden und Cristiano, der ein wenig verloren zwischen zwei Bücherregalen stand und doch recht mitgenommen aussah, umher.

„Äh... was machst du hier?“, fragte sie auf Portugiesisch – scheinbar wollte sie ihre Mitbewohner nicht in ihre... Beziehung zu Cristiano reinziehen. „Keine Ahnung... Ich... weiß nicht... kann... Kann ich mit dir reden... bitte?“, meinte Cris und zuckte müde mit den Schultern. „Klar... komm mit...“, erklärte Maria mit einem fast verständnisvollen Lächeln und bedeutete Cris ihr zu folgen. Sie liefen wieder durch den schmalen Flur, eine ebensolche Treppe hinauf, vorbei an drei Türen um schließlich die letzte zu öffnen und ein kleines, wirklich süß eingerichtetes Zimmer zu betreten. Ein Bett, ein Schreibtisch, eine Kommode und ein vollgestopftes Bücherregal aus Holz waren die einzigen Möbel. Der Schreibtisch war ordentlich, ein Laptop stand darauf und spielte Musik ab – vertraute Musik. Cristiano erkannte das Spanisch oder Portugiesisch, was aus den kleinen Boxen des Computers drang. Er sah sich kurz um. Es sah auch hier nicht viel anders aus, als im gesamten Haus. Das Zimmer war recht klein, doch hatte seinen ganz eigenen Charme. An den Wänden hingen haufenweise Fotos – Fotos von Lissabon, Porto... Faro... Er erkannte viele Städte seines Heimatlandes, doch auch ein paar Englische und Spanische waren dabei. Über Marias Bett hing eine große Fahne Portugals, auf dem schmalen Fensterbett standen in Bilderrahmen eingerahmte Autogrammkarten von verschiedenen Fussballspielern. Viele waren aus der portugiesischen Nationalmannschaft, einige von Sporting oder dem FC Porto. Es waren auch spanische Spieler, ebenso Englische dabei. Vielleicht ein oder zwei Italiener. Cristiano konnte sich ein sachtes Grinsen nicht verkneifen, als er auch eine Karte mit seiner eigenen Unterschrift entdeckte. Sogar ein Trikot seiner Nationalmannschaft hing an einem Bügel vor den Schranktüren.

„Setz dich doch...“, lächelte Maria und deutete auf ihr Bett. Cristiano lies sich darauf fallen – oh. Viel zu weich, viel zu weich!
„Also...“, auch die junge Portugiesin ließ sich auf ihre Schlafstätte fallen und legte den Kopf schief, als sie weitersprach: „Was ist? Du siehst müde aus...“
„Ich...“, Cristiano hielt kurz inne. Sollte er ihr wirklich alles anvertrauen? Er überlegte kurz, doch bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, sprudelte es auch schon aus ihm heraus: „Ich bin total am Ende... alles ist im Moment einfach nur furchtbar... meine Mutter liegt im Krankenhaus und ich kann nicht zu ihr und sportlich läuft gerade auch nichts und in Sachen Liebe ist auch alles Mist und überhaupt! Ich fühle mich einfach nur scheiße und unbrauchbar!“
Maria wartete, bis sich Cris ein wenig von diesem Emotionsausbruch erholt hatte – er zitterte am ganzen Körper und begann zu schluchzen – , ehe sie ihm sanft über den Rücken strich. Er verbarg sein Gesicht, auf dem schon wieder Tränen glitzerten, in seinen Händen. Er wollte nicht, dass ihn so jemand sah. Nein und noch weniger sollte ihn Maria so sehen.
„Hast du Heimweh?“, fragte sie dann leise und lächelte vorsichtig, als Cristiano erschrocken seinen Kopf hoch und sie perplex ansah: „Bitte?“
„Ob du Heimweh hast? Weißt du... manchmal geht es mir auch so... Ich habe das Gefühl, die ganze Welt ist gegen mich, hasst mich... Mir gelingt dann nichts – egal, in welchem Bereich meines Lebens. Nichts funktioniert. Man fängt mit den Menschen, die man liebt Streit an, macht Fehler, die man schneller bereut, als es einem lieb ist... Das ist Heimweh, Cristiano. Du vermisst deine Familie, nicht?“

Cristiano schluckte. Er spürte, wie Maria ihre zierlichen Hände um seine eigenen legte und war ihr für diese kleine Geste so unendlich dankbar. Er konnte gar nicht sagen, wie dankbar er ihr war.
„Ich... ja. Ich vermisse meine Familie. In... Im Sommer, da hat mein Cousin, der eigentlich bei mir wohnt, eine Freundin gefunden und die wollen schon im Januar heiraten und deshalb ist er jetzt wieder in Portugal und mein Manager ist... keine Ahnung was der macht und ich bin so alleine... Scheiße, hört sich das nach Mädchen an...“, murmelte Cris und seufzte auf, als Maria ihren hübschen Kopf an seine Schulter lehnte: „Ach was... ist doch nicht schlimm. Du bist ganz schön durch den Wind, oder?“
„Hmm...“, machte er und seine Wangen färbten sich rot, als sein Magen laut grummelte und für Nahrung protestierte, was Maria zum Lachen brachte. Sie lachte ein glockenhelles, einfach nur entzückendes Lachen, was Cristiano auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Sie erinnerte ihn ein wenig an Nando.
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Take My Hand - Seite 2 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Sa Jun 20, 2009 5:49 pm

Wenn er bei dem Spanier war, fühlte er sich auch so... ganz. Das konnte er bei der Schwarzhaarigen zwar nicht sagen, aber in ihrer Nähe fühlt er sich ähnlich wohl.
„Du hast Hunger... magst du mit uns essen? Ash wollte sowieso 'ne Pizza bestellen. Isst du doch, oder? Oder... warte. Darfst du Pizza als Profifussballer überhaupt essen? Ich meine, das ganze Fett und-“
„Darf ich. Ich spiel morgen eh nicht, da darf ich das grad noch mehr!“, lachte Cristiano und fühlte sich gleich ein ganzes Stück besser. Er hatte gelacht. An einem stressigen Tag wie heute. „Cool. Dann gehen wir besser runter, die Pizza müsste nämlich eigentlich gleich da sein.“, kaum waren sie von dem Bett aufgestanden, klingelte es auch schon an der Tür und ein Luftzug, der den wunderbaren Geruch einer frischen Salamipizza mit reichlich Käse in den zweiten Stock wehte, lies Cristianos Magen abermals knurren.

„Schon gut... Es gibt ja gleich was.“, lachte Maria und zog Cristano mit sich in die Küche, wo auch schon Ashley und Jason fröhlich Musik hörten und Pizza mampften.
„Ihr habt doch nichts dagegen, wenn er hier,“ Maria zog Cris auf einen der fünf Stühle an dem kleinen, runden Tisch, auf dem Pizza und Geträne standen, „mit isst, oder?“
„Ach, wo!“, winkte Ashley grinsend ab und wechselte den Radiosender. Aus dem winzigen, knallfroschgrünen Radio drang nun südländische Musik. „Is scho okaaayyy....“, nuschelte Jason, der gerade genüsslich sein Pizzateil zerkaute. „Wir haben jetzt zwei richtige Iberer im Haus, hören so komische Musik, wo ich kein Wort verstehe, aber essen italienische Pizza!“, lachte der Blonde und warf Ashley einen undeutbaren Blick zu, doch die junge Engländerin grinste darauf Maria wissend an, die nur puderrot anlief. Cristiano schüttelte kaum merklich den Kopf und griff nach einem Stück Pizza, um es sich in den Mund zu schieben.
Herrlich! Er hätte heute morgen das letzte Mal etwas gegessen und genoss es sichtlich, wie sich eine angenehme Wärme in seiner Magengegend ausbreitete – er grinste über's ganze Gesicht und war gleich nicht mehr so ganz müde.

„Was machst du dann eigentlich morgen?“, fragte Maria kauend und grinste in die Runde.
„Keine Ahnung... mir das Spiel von der VIP-Tribüne ansehen, wahrscheinlich...“, erklärte Cristiano mit einem Schulterzucken. 'Und versuchen Nando aus dem Weg zu gehen...“, fügte er in Gedanken hinzu.
„Uiiiiii! Das Spiel gegen Liverpool? Dürfen wir mit?“, quietsche Ashley und fing sich dabei nicht nur einen bösen Blick ihrer beiden Mitbewohner ein, nein zweimal wurde genervt geschnauft. „Man wird doch mal fragen dürfen... Schließlich bietet sich so eine Gelegenheit nicht alletage und außerdem versteht er mich ja! Stimmt's? Du verstehst doch Englisch gut... Natürlich tut er das, er lebt hier. Hach... Also, dürfen wir jetzt mit?“
Cristiano sah die Brünette verdutzt an. Er kniff kurz die Augen zusammen, schluckte und nickte dann vorsichtig: „Ich... kann euch mitnehmen... Ja?“
Ashley gluckste zufrieden und klatsche in die Hände. „Wundervoll!“, lachte sie und wandte sich dann wieder ihrer Pizza zu.
„Du musst wissen, die junge Dame ist ganz vernarrt in... öh...-“, erklärte Maria, wurde dann aber auf Englisch von Jason unterbrochen: „Die Frau himmelt Owen Hargreaves geradezu an... furchtbar. Die schleppt uns wirklich bei jedem – jedem – Heimspiel von United in dieses Stadion. Nichts gegen Fussball – oder gegen Hargreaves. Aber das nervt manchmal echt...“

„So schlimm bin ich gar nicht! Außerdem stimmt das ja gar nicht! Ich geh auch auf die Spiele, die in der Umgebung stattfinden – Liverpool, Blackburn und so. Du hirnloser Arschfanatiker!“, entrüstete sich Ashley.
Maria zuckte nur mit den Schultern und warf Cris einen entschuldigenden Blick zu.
„Kein Problem... Owen ist ja auch wirklich nett und so... Seine Freundin ist... äh... okay. Vergiss einfach, was ich gesagt habe...“, murmelte Cristiano, der bei dem Wort 'Freundin' von unter anderen Umständen tödlichen Blicken förmlich erdolcht wurde.
„Können wir jetzt mit, oder nicht?“, fragte die junge Engländerin dann fast schon unfreundlich und handelte sich dafür einen leichten Schlag auf den Hinterkopf von Jason ein. „So fragt man nicht, du Depp!“, knurrte der Blonde und schüttelte den Kopf.
„... Also, wenn ihr wollt... ja. Aber wegen VIP-Karten kann ich jetzt nix versprechen...“, Cristiano nahm sich ein weiteres Stück Pizza und verdrückte es, während Ashley sich mit einem gewinnenden Lächeln in ihr Zimmer verzog.

„Das Mädchen ist wirklich grausam...“, Jason verdrehte die Augen und begann den Tisch abzuräumen. „Lass das, Maria. Ich kann das alleine. Ich bin doch ein großer Junge und so... weißt du doch, ich kann mir sogar selber die Schuhe binden.“, er zwinkerte der Neunzehn-Jährigen kurz zu, die dann Cristiano von seinem Stuhl hochzog und wieder in ihr eigenes Zimmer bugsierte.
„Hat's geschmeckt?“, fragte sie lächelnd, als sich die beiden wieder auf dem bequemen Bett niederließen und sich an die angrezende Wand lehnten. „War wunderbar...“, grinste Cristiano. Er wollte gerade seinen Arm um Marias schmale Schultern legen, als sein Handy in seiner Hosentasche begann zu klingeln. „Boah... ey. Kann man nicht einmal seine Ruhe haben?“, meckerte er und bat Maria um Verzeihung. Die lächelte nur.
„Hallo?“, Cris hatte abgenommen, ohne darauf zu achten, wer ihn anrief. „Mensch Cris! Ich hab mir schon echt Sorgen gemacht! Warum hast du mir nicht mal geantwortet?!“, drang da die Stimme Fernandos durch den Lautsprecher. Cristiano verkrampfte sich sogleich und sein Blick wurde wieder glasig.
„Wart ma kurz.“, meinte er dann und hielt den das Handy mit der flachen Hand zu. „Du Maria? Kann ich telefonieren? Im Bad, oder so?“
„Klar. Ein Zimmer weiter rechts. Schließ einfach ab!“, Maria lächelte fröhlich. Cris gab ihr einen Kuss auf die Wange und war schneller in dem angrenzenden Badezimmer, als er 'Fernando' buchstabieren konnte.

„Nando?“, fragte er in sein Telefon hinein. Ein erleichtertes Seufzen war zu hören: „Ja... Sag mal, kannst du mir mal sagen, warum du mir nicht geantwortet hast?“
Cristiano runzelte die Stirn. „Weißt du, Torres, du hast mich aufgeregt.“
„Ich dich?!“
„Du mich. Du hörst schon richtig.“
„Man, Cris! ... Es tut mir ja Leid, ich war vielleicht nicht so ganz sensibel...“
„Das kann man wohl sagen!“
Fernando schnaubte. Ja, er war ein wenig wütend auf den Portugiesen, doch irgendwie verstand er auch dessen Wut. Immerhin war er wirklich nicht sehr mitfühlen gewesen.
„Tut mir wirklich Leid... Ich... bin schlecht im Trösten... Du bist darin viel besser.“, gab er dann mit einem Seitenhieb auf ihre Tätigkeit nach besagtem EM-Finale zu und wartete auf eine Antwort. Wie schon den ganzen Abend.

„Schon okay...“, kam es aus dem Mobiltelefon.
„Nein, ist es nicht. Ich bin echt scheiße zu dir, Cris...“, Fernando seufzte. Eine Angewohnheit, die er mit Cristiano teilte. „Was machst du gerade?“, fragte der Dunkelhaarige dann.
„Mit dir telefonieren, du Scherzbold.“, erklärte Fer und sah sich in seinem Wohnzimmer um. Olalla war bereits schlafen gegangen, aber nicht ohne vorher den halben Kühlschrank zu verdrücken. Frauen...
„Ich meine sonst...“, er konnte genau vor sich sehen, wie Cris in diesem Moment die Augen verdrehte, obwohl sie sich noch nicht einmal in der gleichen Stadt befanden.
„Ich gammle auf meiner Couch rum... und vermisse dich... und fühle mich schrecklich elend...“, gab der Spanier zu.
„Soll ich dir sagen, was ich gerade mache? Ich hock in einem Badezimmer und versuch so leise wie möglich zu sein, weil an der Tür hundertprozentig drei Lauscher hocken.“, Cris kicherte.
„So so... wo bist du denn?“
„... Es wird dir aber nicht gefallen...“ - „Egal. Sag einfach.“
„Bei Maria.“, Cristiano biss sich auf die Lippe, als er für einen Moment keine Reaktion von Fernando hören konnte.

„Nicht schlimm... Cris... Cristiano, können wir uns morgen nach dem Spiel irgendwo treffen? Ich... das von heute Mittag tut mir Leid... Ich... also... ich glaub, das kam vollends falsch rüber und so. Und wir müssen reden... Über uns... Ich hab nämlich keine Ahnung, was aus uns werden soll und wie ich... oder du... das packen soll, okay?“
Cristiano schwieg. Er dachte nach. Fernando könnte selbst durch die Entfernung zwischen ihnen beiden spüren, dass Cristiano im Moment nicht sehr glücklich war. Als er dann aber ein leises 'Okay. Bis morgen...' gehört hatte, atmete er erleichtert auf. „Cris? Ich mag dich... sehr.“, flüsterte er dann und legte so schnell auf, dass der Portugiese gar nicht mehr antworten konnte. Er saß da, in dem Badezimmer, auf dem Badewannenrand. Eine quietschgelbe Quietscheente saß neben ihm. Cristiano legte auf. Er lies die Ente kurz quietschen. „Ich dich doch auch... du Idiot...“
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Take My Hand - Seite 2 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Honeymelon Sa Jun 20, 2009 6:21 pm

Cool das er sie nochmal besucht, ich mag sie irgendwie. Aber ihre Mitbewohner O_o... ich weiß nicht!

Mach mal ganz schnell weiter!
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