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Take My Hand

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Take My Hand - Seite 3 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro So Jun 28, 2009 3:18 pm

²Honeymelon: Ja ja... Ash & Jason haben einen an der Klatsche XDD Btw: Ich mag deine neue Signatur XD Die mit Nando ist echt klasse geblendet! ^^
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You'll Never Walk Alone

„Alles okay?“, fragte Maria, als Cristiano vorsichtig die Badezimmertür öffnete und darauf achtete, weder sie selbst, noch Ashley oder Jason umzuschubsen, da die drei tatsächlich an der Tür gelauscht hatten. Cristiano nickte, steckte sein Handy wieder ein und lächelte: „Kann ich heute vielleicht hier schlafen?“, bat er dann seine Landsfrau in seiner Muttersprache. „Natürlich.“



„Natürlich...“, seufzte Nando ungefähr viele Stunden später und verfluchte sich selbst dafür, dass er sich gestern morgen im Training die linke Wade gezerrt hatte und jetzt – anstatt im Mannschaftshotel friedlich zu schlafen – seiner schwangeren Freundin ein Nutellabrot zu schmieren. „Nandoho!“, kam Olallas Stimme aus ihrem Schlafzimmer. Gerufener schüttelte den Kopf und rief ein 'Sofort...', in Richtung Olalla. So hatte er sich das ganze bestimmt nicht vorgestellt. Es war mittlerweile halb vier Uhr morgens – und er hatte kaum geschlafen. Nein, im Gegenteil. Er hatte sich sein Hirn darüber zermattet, wie er mit Cristiano umgehen sollte. Er wollte den Portugiesen nicht verlieren. Doch... er konnte doch Olalla jetzt nicht sitzen lassen. Das ging wirklich nicht.
Er schüttelte abermals den Kopf und tapste schließlich mit einem herzhaften Gähnen in sein Schlafzimmer, überreichte Olalla, die ihn fröhlich angrinste, den Teller inklusive Nutellabrot und verkroch sich seinerseits unter die warme Decke. Es war Oktober und bitterkalt und der Regen schien gar nicht mehr aufhören zu wollen. Das Wetter war wahrscheinlich das Einzige, woran sich Fernando wohl nie gewöhnen würde hier in England. Das Essen – okay, nicht erwähnenswert. Aber er fühlte sich eigentlich doch recht wohl hier in Liverpool.

In seiner Mannschaft hatte er wirklich gute Freunde, wie etwa Xabi, Pepe und Steven gefunden und auch sportlich lief alles doch ziemlich rund. Immerhin war Liverpool Erster. Und das will schon was heißen. Auch wenn die Reds doch schon sehr von dem schwachen Saisonstart Manchester Uniteds profitiert hatten. Sie waren Erster und das war auch gut so. Fand zumindest Nando. Sein Leben lief mehr oder weniger in geregelten Bahnen... das mit Olalla. Nun gut. Er mochte sie. Wirklich. Er hatte Gefühle für sie und wenn er nicht das Gefühl, das zwischen Cristiano und ihm war, kennen würde, dann würde Fernando sagen, dass er die junge Spanierin liebte. Vielleicht tat er das auch – er war sich nicht ganz sicher. Doch er wusste genau, dass er sie nicht so sehr brauchte, wie er Cristiano brauchte. Jeder Tag, an dem er den Portugiesen nicht gesehen, oder gehört hatte, war für Fernando im Sommer die pure Hölle gewesen.

Selbst seine Eltern hatten bemerkt, dass etwas nicht mit ihm stimmte. 'Was hast du denn, Junge?', hatte sogar sein weniger sensibler Vater gefragt. Fernando wusste jetzt zumindest, von wem er diese Eigenschaft hatte. Er hatte im Sommer viel mit Sergio unternommen. Egal ob es eine Partie an der Playstation, ein Besuch in einem Freizeitpark oder ein weitere Spieleabend mit seinen Freunden war – Fernando hatte sich wirklich abgelenkt. Egal wie. Er hatte es versucht. Es aber nicht geschafft. Noch nicht einmal sein bester Freund konnte ihn aufmuntern. Natürlich, Fernando hatte sich stets gutgelaunt gegeben und wenn er es einmal nicht war, wurde es gleich auf die Tatsache geschoben, dass er doch nicht mehr mit Olalla zusammen sei. Bis er sie dann in einem Café wiedergetroffen hatte. Sie hatten sich unterhalten. Ein weiteres Mal verabredet. Sie hatten beschlossen, ihren bereits gebuchten Urlaub doch noch gemeinsam zu verbringen... und so war alles gekommen. Fernando und Olalla waren wieder ein Paar geworden... Und vor ein paar Wochen war sie dann schwanger geworden.

Fernando schnaufte und versuchte einzuschlafen, doch irgendwie fühlte er sich nicht besonders gut. „Alles okay, Nandoschatz?“, flötete Olalla und kuschelte sich an ihren Freund. Man konnte schon eine sachte Wölbung erkennen und die Spanierin benahm sich auch ziemlich schwanger. Was Fernando das ein oder andere mal wirklich störte.
„Ja... schon gut. Schlaf jetzt, okay?“, Fernando drehte sich zu der Brünetten und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe sie sich fest an ihn drückte und bereits nach wenigen Minuten eingeschlafen war. Auch Fernando verspürte eine deutliche Müdigkeit und so fielen auch dem Weltklassestürmer wenig später die Äuglein zu...

„Aufstehen, Hase...“, nuschelte Olalla, als die ersten Sonnenstrahlen durch das Schlafzimmerfenster krochen und Fernando vom Schlafen abhielten. „Ja ja...“, murmelte er vielsagend zurück und spürte, wie seine Freundin aus dem Bett krabbelte. Ihr Schritte wurden immer leiser, schließlich schloss sie die Schlafzimmertür und Nando war alleine. Er zog seine Bettdecke über den Kopf – nein, eigentlich war er kein Langschläfer, doch in letzter Zeit hatte sich es doch irgendwie angeboten. Er hörte, wie sein Radiowecker anging und die Sieben-Uhr-Nachrichten zu hören waren. Von Finanzkrise war mal wieder die Rede... von der neuesten Promi-Trennung. Filme, die anliefen und Musikalben, die rauskamen. Und selbstverständlich von dem Spiel FC Liverpool gegen Manchester United aus dem Stadion in der Anfield Road. Fernando seufzte. Warum zur Hölle hatte er sich nur verletzt? Es tat ja noch nicht mal sonderlich weh... nur Treppenlaufen hinterließ ein unangenehmen Ziehen in seinem Unterschenkel. Hätte er bloß nichts gesagt.

Der Spanier rieb sich die Augen, beschloss dann aber doch aufzustehen und taumelte durch den Flur in Richtung Küche, aus der Musik kam und ein Duft, nach frisch aufgebackenen Brötchen und Kaffee. Olalla war halt doch toll. So fürsorglich... so schwanger. Fernando seufzte, als er daran dachte, dass dieser ganze Mist im Prinzip seine Schuld war.
„Morgen...“, sagte er und blinzelte Olalla, die fröhlich vor sich hin summte und etwas aß, von dem Nando gar nicht wissen wollte was es war, zu. „Morgen.“, grinste sie zurück und biss ein weiteres Stück ihres Was-auch-immer-Brötchens ab.
Nando schüttelte kaum merklich den Kopf, schmierte sich Butter auf sein Eigenes und ließ Erdbeermarmelade darüber laufen, was Olalla zum Augenverdrehen brachte: „Kannst du nicht mal das Messer oder so benutzen, um das grässliche Zeug auf dein Brötchen zu tun?“
Fernando zog beide Augenbrauen in die Höhe: „Grässliches Zeug? Lalla, du liebst Erdbeermarmelade und versuchst mich morgens meistens mit Blicken zu töten, wenn ich welche esse...“
„Jetzt aber nicht. Sei einfach kein so ein Ferkel.“, erklärte die junge Frau gelassen und zog eine Modezeitschrift näher zu sich. „Nando, ich bin so fett. Mir passt nix mehr. Wir müssen mal wieder shoppen gehen, okay? Du könntest auch mal wieder zum Friseur, meinst du nicht auch? Deine Haare würden mal wieder Farbe vertragen...“

„Okay. Ich lass mir wieder Strähnchen machen...“, meinte Fer gedankenverloren und überflog die morgentliche Ausgabe der 'Sun' – Olalla hatte sie im Übrigen abonniert, um selbstverständlich über ihre eigene Beziehung immer top informiert zu sein. Diese Zeitung war einfach zu geil. Besser, als irgendeine billige 0815-Soap aus den USA. Viel besser.
Fernando blätterte ein wenig um, zum Sportteil. Ein riesengroßer Bericht über das Spiel war abgedruckt. Doch es stand nichts, was Fernando nicht bereits wusste darin. So blätterte er weiter und blieb schließlich im 'Gossip'-Teil hängen. Ein Bild von Cristiano, der gerade aus seinem Wagen stieg und in Richtung eines ziemlich kleinen Reihenhauses lief war abgebildet.
„Cristiano Ronaldo – Diese Frau studiert ihn ganz genau!“, stand in großen, roten Lettern darüber. Fernando legte die Stirn in Falten. Sollte es sich um die Frau handeln, die bei Cris war, als er selbst im Regen vor dessen Haustür wartete, war sie auf jeden Fall hübsch. Er schüttelte den Kopf. Die Sun war einfach das Letzte. Das wohl größte Klatschblatt auf dieser Erde.

Selbst die spanische 'Marca' oder die deutsche 'Bild' – er und Ruben de la Red hatten während der EM in Österreich und der Schweiz des öfteren in diese Zeitung geschaut... Selbstverständlich nicht wegen dem Seite-1-Girl. Nein. – kamen an das englische Blatt nicht heran. Fernando fragte sich insgeheim, wie die Reporter und Fotografen immer an die ganzen Storys kamen. Er war bis heute zu keinem Ergebnis gekommen.
„Alles klar, Schatz? Du siehst aus, als wäre dir eine Laus über die Leber gelaufen?“, meldete sich auf einmal Olalla und riss den Stürmer aus seinen Gedanken. Sie sah sich die Seite, die Fernando gerade las an und griff nach seiner Hand: „Ihr seid Freunde geworden, oder? Hattet ihr Streit?“

Fernando sah sie mit großen Augen an: „Bitte?“
„Na ja... Cristiano hat mich letztens angerufen und als ich ihm vorgeschlagen hab, dass ich dich ans Telefon hole, meinte er, er hätte keine Lust auf dich und so... Deshalb dachte ich...?“
Nando lächelte halbherzig: „Ach was. Er... wir haben uns nur ein wenig... gestritten kann man nicht sagen. Er ist eingeschnappt, weil Liverpool vor United steht, das ist alles.“, meinte der Blonde. Er fuhr sich nervös durch die Haare, erstaunt über sich selbst. Seit wann fiel ihm das Lügen so leicht?
„Wenn das alles ist. Nando, ich komm heut' übrigens nicht mit ins Stadion. Ich hab einen Arzt-Termin und überhaupt... auf Fussball hab ich keine allzu große Lust... Ist das okay für dich?“, fragte Olalla dann und streichelte weiter über Fernandos kalte Hand. Er nickte.
„Wundervoll. Du musst trotzdem nicht alleine gehen, hörst du?“
„Warum?“, wollte Nando ein wenig perplex wissen. Hoffentlich hatte sie seine Eltern nicht eingeladen. Auch wenn Fernando sie vermisste und liebte... im Moment konnte er weder seine Mutter noch seinen Vater gebrauchen.
„Sie müssten eigentlich gleich da sein...“, Olalla lächelte geheimnisvoll und gerade als sie geendet hatte, klingelte es auch schon an der Tür. Die junge Spanierin sprang energiegeladen auf, grinste Nando an und lief in Richtung Haustür. Erst jetzt viel dem Stürmer auf, dass seine Freundin schon komplett angezogen war, während er lediglich eine Boxershorts des FC Liverpool trug. Sie war rot und mit dem Emblem des Vereins verziert. Fernando beschloss das Teil nie anzuziehen, sollte er sich mit Cristiano treffen.

„Kommt mit...“, hörte er Olallas Stimme durch das Haus schallen und schaute gespannt auf den Durchgang zum Flur. Als er erkannte, wer ihn denn besuchte, quiekte er laut auf, und hüpfte seinen ersten Gast an: „Sergio! Oh mein Gott, was machst du hier?!“, lachte er überglücklich und umarmte seinen besten Freund ganz fest. Der Madrilene grinste schief. „Wir haben spielfrei und dachten, wir besuchen dich mal!“ „Wir?“, gerade als Nando die Frage gestellt hatte, erblickte er auch noch Iker Casillas und Ruben de la Red, die er beide mindestens genauso herzlich in die Arme schloss. „Oh... ihr seid so süß zusammen!“, kicherte Olalla und lehnte sich an den Türrahmen.

„Frauen...“, seufzten die vier spanischen Nationalspieler im Chor und mussten lachen.
„Aber mal ehrlich? Warum seid ihr hier?“, wollte Nando dann wissen und grinste seine Freunde an.
„Wir haben dich vermisst, el Niño!“, meinte Ruben und grinste ebenfalls bis über beide Ohren.
„Ja... wir haben unseren Lieblingsstürmer einfach vermisst.“, erklärte nun auch Iker und bekam zur Belohnung nur ein Augenverdrehen seitens Nando. „Ja ja... Gebt's doch zu! Ihr wolltet nur sehen, was ich angerichtet habe!“, er neigte den Kopf zu Olalla und zwinkerte ihr zu, als sie ihn unschuldig anlächelte.
„Du hast es erraten, Großer!“, meinte Sergio dann und knuffte seinen besten Freund sachte in die Seite: „Ganze Arbeit geleistet, Nando!“

„Ich lass euch dann mal besser alleine, ich wollte noch einkaufen und zum Friseur und zum Arzt und ja...“, meinte Olalla und verabschiedete sich mit einem Winken von den vier Spaniern.

„Echt Nando... als Sergio meinte, du hättest ihn angerufen und erzählt, dass Olalla schwanger ist, bin ich fast aus den Latschen gekippt!“, lachte Ruben und lies sich auf einen der Küchenstühle fallen, um sich ein Brötchen zu schmieren. „Sorry, aber wir haben heut noch nix gegessen.“, erklärte der Mittelfeldspieler dann grinsend. Sergio und Ikers Mägen stimmen wie auf Kommando geräuschvoll zu.
„Setzt euch, esst was.“, sagte Nando und begann mit seinen Freunden zu frühstücken.
„Sag ma Nando? Die Shorts ist ja wirklich sehr sexy, meinst du nicht auch?“, grinste Sergio und deutete auf die Liverpool-Shorts, als er gerade genüsslich in sein Honigbrötchen biss.
„Halt's Maul, Ramos!“
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Take My Hand - Seite 3 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro So Jun 28, 2009 3:19 pm

„Boah, wie geil!“, gluckste Ruben, als er sich neben Iker auf die VIP-Tribüne niederließ.
„Mensch Ruben! Hast du denn noch nie ein Stadion gesehen?“, neckte sein Nachbar und bekam dafür einen bösen Blick des Mittelfeldspielers geschenkt.
„Ich hab aber noch kein englischen Fussballstadion von innen gesehen, du Depp!“, entgegnete Ruben und zog eine Schnute. „Sergio, hilf mir! Unser Kapitän mobbt mich!“
„Och... klein Ruben kann sich nicht alleine helfen?“, witzelte Sergio und setzte sich neben Iker, daneben nahm Nando platz. „Kleinkinder...“, murmelte der Blonde. „Sag ma, Iker. Ist das in Madrid auch so?“
Der Keeper der angeblich ach so Galaktischen grinste Fernando an: „Noch viel schlimmer. Die beiden sind echt grausam...“
„Ist doch gar nicht wahr!“, riefen Sergio und Ruben synchron und grinsten sich an.
„Mit Sicherheit...“, kicherte Iker und gab jedem – links und rechts von ihm – einen kleinen Klapps auf den Hinterkopf. Soll ja bekanntlich das Denken fördern.

„Sag mal, Nando, warum spielst du eigentlich nicht selber?“, wollte Ruben, sich den Hinterkopf reibend, dann wissen.
Der Wahl-Engländer seufzte und erklärte, dass er sich im Training die Wade gezerrt hatte. Zwar nicht schlimm, doch sein Trainer meinte, er wolle kein Risiko eingehen.
„Oh... eine Runde Mitleid für klein Nando.“, lachte Serg und wuschelte seinem besten Freund durch's Haar.
„Lass das!“, knurrte der und richtete seine Frisur – versuchte es zumindest.
„Und warum spielt Ronaldo nicht?“, fragte Ruben – neugierig wie eh und je, was ihn schon in so manch Situation gebracht hat...
Auch Iker und Sergio sahen Fernando gespannt an. „Öhm... Na ja. Soviel ich weiß... er trainiert, glaube ich, erst seit zwei Tagen wieder richtig und – ja. Keine Ahnung, frag ihn doch selbst.“

Fernandos Augen klebten quasi an Cristiano, der sich gerade einen Block weiter, inmitten von wichtig aussehenden Personen, setzte. Neben ihm saß die junge Frau, die Fernando auch schon bei ihm zu Hause gesehen hatte – Maria, wenn er sich richtig erinnern konnte – stand heute morgen auch in der Zeitung... Außerdem setzten sich noch ein blonder Mann und eine brünette Frau zu den Beiden.
Der Anblick, wie Cristiano Maria fröhlich anlächelte tat Fernando weh. Er wusste, dass Cristiano dazu nichts konnte... aber es tat weh. Ihn glücklich zu sehen. Mit jemand anderem. Fernando überlegte für einen kurzen Moment, ob er nicht zu Cris gehen sollte. Doch er verschob es auf nach dem Spiel. Vielleicht musste er selbst ja getröstet werden. Und er wusste, das Cristiano dies echt drauf hatte.

Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, als er an das EM-Finale dachte... Es schmerzte ein wenig, den Titel nicht gewonnen zu haben, doch diese Begegnung mit seinem Lieblingsportugiesen lies ihn alles andere darum vergessen. Er dachte an die paar Stunden in Madrid, sie miteinander verbracht hatten. An den gestrigen Tag... Eigentlich hatte Fernando nicht viel Zeit mit Cristiano verbracht, doch wenn er ihn ansah – so wie jetzt – kam es ihm vor, als würde er ihn schon immer, absolut immer kennen. Und lieben. Brauchen.
Er seufzte und wurde von Sergio unsanft in die Schulter gepiekt, als das Spiel begann.

Fernando konnte dem Spielverlauf gar nicht richtig folgen. Sein Blick wanderte immer wieder zu Cristiano. Der Portugiese saß angespannt auf seinem eigenen Sitz, neben ihm die junge Frau – plötzlich sprang er auf und reckte beide Arme in die Höhe. Jubelschreie waren zu hören.
„Maaaaan, war das ein Tor!“, quiekte Ruben so laut, dass es auch Nando noch mitbekam. Mit einem großen Fragezeichen über seinem hübschen Köpfchen wandte er seinen Blick wieder auf das Spielfeld, wo die gesamte Mannschaft Uniteds sich selbst und ihren Ryan Giggs feierten. Der hatte doch tatsächlich das eins zu null für United gemacht!
Fer biss sich auf die Lippen und verschränkte fast beleidigt die Arme vor der Brust. Toll. Echt. Manchester führte. In Anfield. Und er stand verdammt nochmal nicht auf dem Platz!

„Hey, Kleiner. Das wird schon. Ihr gewinnt bestimmt.“, meinte Sergio, der sich seinem besten Freund zugewandt hatte und ihn verständnisvoll anlächelte.
„Die Spacken. Ich meine, da spiele ich einmal, ein verdammtes mal nicht und was ist?! Lassen sich einen von diesem alten Mann reinhauen. Ich pack's nicht!“, murrte Nando, wohl wissend, dass er wahrscheinlich ein wenig überreagierte. Aber mal ehrlich. Er hatte echt keine Lust schon wieder gegen Cristiano Ronaldo zu verlieren. Er mochte das Gefühl, diesem Menschen unterlegen zu sein nicht wirklich.
„Den kann man aber auch mal halten.“, schaltete sich Iker an. Er hatte ein schadenfrohes Grinsen aufgesetzt: „So kommt Pepe in der Nati nicht an mir vorbei.“
„Will er das überhaupt?“, meinte Ruben vielsagend, als der spanische Torhüter in Diensten des FC Liverpool an einer weiten Flanke von Nani vorbeiflog und sich glücklich schätzen konnte, dass der Ball ins Toraus kullerte. Und nicht über die Torlinie.

„Boah Leute! Seid doch mal ruhig! Ich hab keine Lust, dass United hier noch gewinnt. Drückt lieber mal meiner Mannschaft die Daumen, immerhin seid ihr hier mit mir und nicht mit Cris!“, jammerte Nando sichtlich angefressen und zog eine Schnute. Tolle Freunde, wirklich.
„Cris...? Cristiano Ronaldo?“, fragte Ruben und als Fernando mit knallroten Wangen nickte, war ein Funkeln in den Augen des jungen Mittelfeldspielers zu sehen. „Du meinst, du kennst den Cristiano Ronaldo? Von Manchester United? Der, der deinen Elfer gehalten hat?!“
„Himmel, Ruben. Musst du darauf herumreiten?“, Iker haute seinen Vereinskollegen mit einem Seufzten auf den Hinterkopf und verdrehte die Augen. Sergio grinste nur amüsiert: „Ja. Der Cristiano Ronaldo. Wir kennen ihn alle! Iker, Nando und ich. Sogar Cesc, David, Raúl, Xabi und Olalla.“

„Woher?“, wollte Ruben wissen. „Also, ich meine jetzt, woher außer von Spielen? Ihr kennt den so richtig, privat und so?“
„Jep.“, diesmal war es wieder Iker, der gemein grinste.
„Na ja. Nando und ich haben ihn auf 'nem Flug von Liverpool nach Madrid kennengelernt und Leute, der Typ ist sowas von sympathisch. Mit dem macht Nando-Dissen richtig Spaß!“, lachte Sergio, während Fernando leicht aggressiv zischte.
„Komm schon, el Niño! Sei nicht so, ihr habt euch doch auch gut verstanden! In Madrid ja auch...“, erklärte Sergio und piekste Fernando in den Oberarm.
„Ja... is ja gut. Cris is schon... äh... ein guter Freund... geworden. Oder so...“, nuschelte der Blonde und wünschte sich ganz sehr weit weg.
„Ein guter Freund... so so.“, feixten Ruben, Sergio und Iker gleichzeitig und bekamen bei Nandos Gesichtsröte einen Lachanfall.
„Na was denn sonst?“, keifte der und zweifelte wirklich an seinen Freundschaften. Er sollte wohl lieber mehr mit Steven machen. Der war immerhin loyal und echt freundlich. Außerdem verstand er Nandos 'Spanglisch' aus langer Erfahrung mit Pepe, Xabi und dem Rest von 'Spanish Liverpool'.
„Woher sollen wir das denn wissen!“, gluckste Sergio fröhlich und Ruben kringelte sich vor Lachen fast auf dem Boden.
„¡Cerrado!*“, meinte Nando dann und verdrehte die Augen. War er denn so leicht zu durchschauen?


* = (span.) Halt die Klappe!
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Beitrag  Honeymelon So Jun 28, 2009 3:29 pm

Wahsinn sind die geil zusammen, wie kleine kinder xD

Ich freu mich schon auf das nächste Chap, mach ganz schnell weiter!
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Beitrag  Caro So Aug 09, 2009 10:21 pm

Somehow

„Na komm! Nando, lächel mal! Schließlich habt ihr gewonnen! Gewonnen! G. E. W-“
„Schon gut, Papa Sergio! Ich bin ja gut gelaunt. Aber, scheiße, ich hab halt Hunger!“, knurrte Nando und wurde dabei kräftig von seinem leeren Magen unterstützt.
„Immer Hunger, der Junge!“, seufzte Iker und boxte Fernando freundschaftlich an die Schulter.
„Man könnte meinen du wärst schwanger und nicht Olalla!“, lachte Ruben und wurde von mörderischen Blicken bestraft. „Ich mein ja nur...“

„Du meinst so vieles, de la Red.“, Fernando schüttelte den Kopf. Schön, Liverpool hatte dank einer wirklich phänomenalen zweiten Halbzeit mit drei zu eins gewonnen. Und dank einem genialen Steven Gerrard. Andererseits, Manchester hatte es den Reds dann irgendwie doch ein wenig zu einfach gemacht. Das Spiel Uniteds war... zu einfach, zu unkreativ. Man merkte deutlich, dass Cristiano und seine Übersteiger der Mannschaft noch immer fehlten.
„Tja. Nando, wir gehen ja jetzt was essen. Ich muss mich doch schließlich davon überzeugen, dass es in England gutes Essen gibt!“, meinte Ruben dann. Sergio, Iker und Fernando grinsten nur, als sie den V.I.P.-Speiseraum, der für die beiden Mannschaften und deren Trainerstab, Manager und Vereinsbosse gedacht war, betraten. Es herrschte schon reges Treiben, obwohl das Spiel erst seit zwanzig Minute zu Ende war.
„Na dann mal guten Appetit, Rubenspätzchen!“, kicherte Fernando, als er sah, wie sich der brünette Mittelfeldspieler Iker schnappte und fröhlich zum Buffet hüpfte.

„Iker wird ihm nicht sagen, wie das englische Essen schmeckt, oder?“, sagte Sergio und bekam das Grinsen einfach nicht mehr aus dem Gesicht, als er und Fer beobachteten, wie sich Ruben alles mögliche auf seinen Teller lud – Iker hingegen bei Fish & Chips blieb.
„Wir sollten uns auch mal was holen. Sonst bleibt nichts mehr übrig für dich, du Vielfraß!“, erklärte der langhaarige Spanier dann und ging voraus. Fer zog die Augenbrauen in die Höhe. Er war kein Vielfraß! Was man von Ruben nicht wirklich sagen konnte... er saß bereits zusammen mit Iker, der sich das Lachen anscheinend verkneifen musste, an einem Tisch und überlegte wohl, was er als erstes probieren sollte.

„Du hast ihm nicht gesagt, dass das Essen hier in England wirklich nicht schmeckt, nicht wahr?“, über Fernandos Nacken breitete sich eine Gänsehaut aus, die sich über seinen gesamten Körper zog. Er spürte, wie heißer Atem an seinem Ohr vorbeiflog. Er spürte, wie jemand seine Hand ganz kurz, ganz zufällig berührte. Er wandte sich um, doch niemand war mehr da. Fernando drehte sich einmal um die eigenen Achse und erhaschte nur noch einen Blick auf Cristiano, der sich, genau wie Iker, einen Teller voller Fish & Chips holte und neben einige seiner Teamkameraden setzte. Seine Begleitung war nicht mehr dabei. Überhaupt, die Spielerfrauen Uniteds waren generell nicht beim Essen nach den Spielen dabei, das war Fernando auch schon in der letzten Saison aufgefallen. Eigentlich würde Olalla jetzt neben Stevens Frau sitzen und mit ihr scherzen, oder so etwas in der Art. Die Beiden verstanden sich außerordentlich gut, was nicht nur Fer manchmal ein wenig Angst machte. Er wurde prompt aus seinen Gedanken gerissen, als Sergio und Iker in einen Lachkrampf ausbrachen und Ruben angewidert das Gesicht verzog.
Auch Fernando musste grinsen und beschloss jetzt endlich doch etwas zu essen.

„Warum habt ihr auch nichts gesagt?“, jammerte Ruben und stocherte in seinem 'Pork-Pie', das auf seinem Teller lag herum.
„Es gibt für alles ein erstes Mal, liebster Ruben.“, erklärte Sergio und trank einen Schluck seines Mineralwassers.
„Für was gibt es ein erstes Mal?“, wieder kroch eine Gänsehaut über Fernandos Rücken. Sein Atem beschleunigte sich unangenehm, sein Herz pochte auf einmal fürchterlich laut – er wusste, dass er nur so nervös war, wenn er mit ihm nicht alleine war.
„Hey Cristiano!“, machten Iker und Sergio gleichzeitig.
„Tag.“, grinste Cristiano und winkte ein wenig bedröppelt.
„Setz dich doch.“, meinte Sergio und deutete auf den freien Stuhl neben Fernando. Der blonde Spanier war kurz davor, seinen besten Freund ernsthaft zu verletzen, doch in letzter Sekunde besann er sich eines besseren und lächelte Cristiano süß an.

Der Portugiese nahm Platz und fühlte sich beobachtet – kein Wunder. Ihm gegenüber saß Ruben de la Red und starrte sich fast die Augen aus dem Kopf. Cristiano lächelte, doch der Spanier quiekte nur aufgeregt auf.
„Was hat der denn?“, flüsterte er Fernando zu. Ihre Knie berührten sich dabei ganz kurz, was Beide zurückschrecken lies.
„Er hat einen Schuss...“, nuschelte Fernando und senkte den Blick.
„Mensch, Nando! Klein Ruben steht halt auf Cris, was will man da machen?“, lachte Iker derweil.
„Stimm doch gar nicht!“, beschwerte sich Ruben lautstark und wandte sich dann Cristiano zu: „Also, nicht so jetzt. Ich... boah, ich sitze mit dem besten Spieler auf der ganzen Welt an einem Tisch und esse irgendwas voll ekelhaftes! Was ein geiler Tag!“
„Ruben. Er versteht Spanisch.“, erklärte Sergio todernst, sodass die Farbe aus dem Gesicht des dunkelhaarigen Madrilenen wich. „Echt jetz?“
„Echt jetzt.“, bestätigte Cristiano selbst und hielte dem Spanier die Hand hin: „Cristiano Ronaldo.“

„Ruben de la Red!“, gluckste Ruben und schüttelte die Hand des Flügelstürmers heftiger, als nötig.
„Hey, pass mal auf!“, quakte Fernando dazwischen und warf seinem Nationalmannschaftskollegen einen bitterbösen Blick zu. „Es reicht schon, wenn ich ihn verletzte...“, fügte er so leise hinzu, dass es niemand hören konnte.
„Ist ja gut, ist ja gut... Der große Fernando hat was zum Spielen gefunden und wehe es... ich bin ja schon ruhig“, machte Ruben – könnten Blickte töten, würde Nando den Mittelfeldspieler wohl nur wiederbeleben um ihn ein weiteres Mal ins Reich der Toten zu befördern – und widmete sich wieder dem Zeug auf seinem Teller.
„Und... wie läuft's so?“, fragte Iker dann, um das Thema in eine andere Richtung zu lenken und klang aufrichtig interessiert. Auch Sergio sah gespannt zu Cris, lediglich Fernando gab sich damit zu Frieden, nun sein Knie an das des Portugiesen zu lehnen.

„Och... in der Meisterschaft hängen wir hinterher-“, er warf Fer einen bösen Blick zu, doch in seinen Augen lag auch etwas Weiches. „Sonst... na ja. Die WM-Quali läuft grausig. Ich darf noch nicht spielen... privat. Wie man's nimmt.“
Bei den letzten Worten verspürte Fernando ein Stich im Herzen. Er hatte das Gefühl Schuld daran zu sein, dass es Cristiano nicht gut ging.
„Aber sonst... ist alles okay.“, Cris grinste und lies seine linke Hand ganz unauffällig auf Fernandos Oberschenkel gleiten. Der Spanier biss sich auf die Lippen – ein warmes, angenehmes Kribbeln breitete sich in seinem gesamten Körper aus. Er fühlte sich wohl.

Adrenalin schoss durch Cristianos Blut. Er fühlte, wie er sich ein wenig verspannte, doch er spürte in dem gleichem Moment auch, wie Fernando sich entspannte.
„Hm... das mit der Meisterschaft ist bei uns ganz ähnlich...“, gab Iker nachdenklich zu.

„Stimmt es eigentlich, dass du zu Real willst?“, fragte Ruben dann ziemlich taktlos und tötete wohl gerade sein sowieso nicht sehr lebendiges Essen, um sich dann einige Pommes von Iker auf den eigenen Teller zu schaufeln. Nicht, ohne sich dafür eine belustigte Ohrfeige abzuholen.
„Äh... Nicht direkt. Ich mag ja den Verein und so, aber ich fühle mich in England, also in Manchester einfach sehr wohl und deshalb will ich schon bleiben.“, erklärte Cristiano aber bereitwillig.
„Schade... und ich dachte schon, wir würden bald zusammen spielen.“, Sergio runzelte die Stirn, klang aber längst nicht so enttäuscht, wie Ruben guckte.

„Du... Fernando? Also... das ist mir jetzt sehr peinlich... aber... wo ist hier denn die Toilette?“, flüsterte Cris dann Nando zu.
„Äh, ich zeig's dir. Leute, wir sind gleich wieder da.“, er stand auf, schneller als sonst und war schon fast aus dem Saal, als Cristiano den Kopf schüttelte und dann erst selbst aufstand.
Es schien keinen zu interessieren, dass die Beiden den Raum verließen, so hielt Fernando kurz inne, als sie im Flur davor standen und die Tür in ihr Schloss fiel.

„Musst du echt auf's Klo?“, fragte er dann mit roten Wangen. Cristiano grinste ihn an: „Nö. Aber ich will mit dir reden. Immer am Telefon oder halbnackt macht auf Dauer keinen Spaß.“
„Okay... komm mit.“, Fernando sah Cristiano nicht an, nahm nur dessen Hand und zog ihn mit sich. Mehrere Gänge entlang, Treppen hoch, Treppen runter, mal nach links, mal nach rechts. Erst nach mehrere Minuten blieben sie stehen. Fernando griff nach einer Türklinke und drückte sie nach unten, sodass die Tür aufging und er mit Cristiano den Raum betrat. Es schien eine Art Konferenzraum zu sein, jedoch ohne Fenster – lediglich ein Tisch und zwei Stühle standen darin, eine Lampe erhellte den schmalen Raum. Nando verschloss die Tür sorgfältig.
„So... also?“

„Also? Du hast doch vorgeschlagen, dass wir über uns reden. Nicht ich. Du warst es.“, erklärte Cristiano und lies sich auf einen der Beiden Stühle fallen, um Fernando aufmerksam anzusehen. Cristiano fand, dass der Spanier einfach nur wundervoll aussah. Die verstrubelten, blonden Haare, die süßen Sommersprossen, die fein geschwungenen, vollen Lippen. Diese Augen. Wie Fernando dastand. Ein einfaches schwarzes Shirt, eine Jeans. Und doch sah er so wundervoll aus. Cristiano konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken, was auf Fernandos Wangen wieder einen Hauch rot hinterließ.
„Na ja... Also.“
„Also?“
„Also.“
„Alsoho?“, Cristiano grinste und begann Kreise auf dem kleinen Tisch zu malen.

„Okay. Reden wir richtig drüber und so. Wir haben ja Zeit und sind alleine und... ja.“, meinte Fernando dann und lies sich Cris gegenüber auf den Stuhl plumpsen.
„Worüber willst du reden?“, fragte der Dunkelhaarige.
„Du... ich. Weißt du, Cris. Ich will wissen, was das zwischen uns ist: Es... ich bin jetzt ganz ehrlich zu dir, okay?“, Fernando sah sein Gegenüber mit großen Augen an und wartete auf Cristianos Nicken.
„Okay. Also. Ich... Nicht lachen, ja?“, abermals nickte Cris, sodass Nando weitersprach: „Ich muss ständig an dich denken. Wenn du in meiner Nähe bist, da... da kribbelt es. Es kribbelt. Überall. Und, wenn du mich ansiehst, da... da habe ich das Gefühl, vor lauter Freude tanzen zu müssen! Wenn du mich berührst... Cristiano, du weißt gar nicht, was du da in mir auslöst!... Ich weiß nicht genau, wie das zwischen uns weitergehen soll. Ich weiß nur...“, er hielt kurz inne und sah Cristiano mit warmen, verliebten Augen an, „Ich will, dass das zwischen uns weitergeht.“

„Du willst es?“, wiederholte Cris und musterte Fernando eindringlich. „Ja... ich möchte das wirklich. Weil ich nicht mehr weiß, wie ich ohne dich auskommen soll. Wie ich ohne dich leben soll! Als wir uns im Sommer nicht gesehen haben, weil... na ja. Wegen mir. Weil ich nicht wusste, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen soll, da... Ich bin fast verrückt geworden. Ich hab dich schrecklich vermisst, ich war an manchen Tagen so fertig... Frag Sergio... oder meine Eltern. Egal wen! Cristiano, ich weiß einfach nicht, was ich ohne dich tun soll! Ich fühle mich so schrecklich, so einsam, wenn du nicht bei mir bist! Es ist schon fast kindisch, so...“, in Fernandos Augen glitzerten ersten Tränen. Cris stand auf, ging ein paar Schritte und kniete sich neben den sitzenden Spanier, um ihm ein Tränchen von der Wange zu wischen und seine Hände in die eigenen zu nehmen. Er strich sanft mit den Daumen über Fernandos Handrücken.
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Take My Hand - Seite 3 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro So Aug 09, 2009 10:21 pm

„Glaubst du denn, mir geht es anders?“
Der Blonde sah verwirrt auf, direkt in diese Schokoladenozeane. „Nicht?“
Cris schüttelte den Kopf, nahm Fernandos Gesicht in seine Hände und zwang den Älteren damit ihn anzusehen: „Fernando... Ich hab dich im Sommer auch vermisst. Fürchterlich vermisst! Ich hab dir das schonmal gesagt. Als du plötzlich nicht mehr da warst. Ich wusste nicht mehr, was ich tun soll. Ich dachte, du hättest dir alles anders überlegt, du wolltest das alles gar nicht! Und dann warst du einfach wieder da. Einfach so. Und gestern. Da warst du auch da. Von einer Sekunde auf die Andere!“
Fernando senkte den Blick und legte seine Arme um Cristianos Nacken, zog ihn näher zu sich.
„Nando, glaubst du denn wirklich, dass wir einfach so zusammen... Du wirst Vater, Nando. Du bekommst ein Baby. Ein Kind. Du kannst Olalla nicht einfach so alleine lassen, nur weil du... und ich...!“

„Ich will sie ja gar nicht alleine lassen... Ich weiß, dass ich für sie dasein muss...“, wisperte Fer und lies sich von dem Stuhl in Cristianos Umarmung fallen. Er legte den Kopf an dessen Brust und lauschte dem pochenden Herzen.
„Und wie stellst du dir dann uns vor?“, fragte der Portugiese und lehnte sich an die Wand. Fernando kuschelte sich an seinen Körper und seufzte auf: „Ich weiß es doch nicht, Cris! Ich weiß es einfach nicht...“
„Aber du willst es?“
„Oh mein Gott, du weißt gar nicht, wie sehr ich das will!“, flüsterte der Spanier und richtete sich ein wenig auf. „Cristiano, ich weiß nur, dass ich dich will! Egal auf welche Weise! Nur nicht einfach nur als einen Freund... sondern als meinen Freund.“

Cristiano streichelte Fernando durch die weichen Haare und lauschte seinem gleichmäßigem Atem. Er wusste nicht wirklich, was er tun sollte, was er denken sollte. Ihm war klar, dass es nicht so weitergehen konnte, wie bisher. Das war bis jetzt einfach viel zu... impulsiv und unüberlegt geschehen.
„Wir... könnten uns treffen. Einen festen Tag in der Woche ausmachen...“, schlug er vor.
„Hm... du meinst, zum Beispiel immer Mittwochs, oder so?“, Fernando begann mit einer Locke, die Cristiano nicht mit Haargel ertränkt hatte, zu spielen und kuschelte sich näher an den warmen Körper des Iberer.
„Ja... Und... ich meine, wir spielen zwar auch manchmal Mittwochs... die Idee ist scheiße.“, Cristiano seufzte. Und Fernando wusste, dass sein Gegenüber recht hatte. Sie mussten die ganze Sache anders angehen.

„Wie wäre es, wenn wir uns treffen, wenn wir gerade Zeit haben. Und wenn's nur zum Fifa-Spielen ist. Wenn ich zum Beispiel halt gerade Zeit habe, dann ruf ich dich an und wenn du auch Zeit hast, treffen wir uns halt. Ich meine, wie willst du's anders machen?“, erklärte Fernando und schien ziemlich zufrieden mit seiner Idee. Er setzte sich gerade vor Cristiano, legte den Kopf schief und wandte sich aus der Umarmung, um ihn aufmerksam zu mustern.
„Hm... ja. Solange du nicht einfach so vor meiner Tür stehst, oder mich nach dem Training beim Duschen überfällst...“, meinte Cristiano dann und lächelte sanft, als Fernando sich auf die Lippen biss und fast schon beschämt zu Boden sah. „Reit doch nicht immer auf meinen Temperament rum, Cris.“, bat der Spanier verlegen und wurde für diese Bemerkung sanft an die Nase gestupst.
„Ja, ja. Weißt du, was passiert wäre, wenn Sir Alex richtig wütend gewesen wäre? Er wäre geradewegs in die Dusche gerannt und dann... Gott, ich will gar nicht wissen, was er getan hätte...“, murmelte Cristiano und vergrub sein Gesicht in Händen.

„Er hätte wahrscheinlich gefragt, ob er nicht auch mitmachen darf.“, kicherte Nando und begann lauthals zu Lachen, als Cristiano seine braunen Augen schier meterweit aufriss und den Blonden geschockt ansah.
„War nur ein Witz...“, erklärte der und verdrehte die Augen. „Glaubst du eigentlich auch noch an den Weihnachtsmann?“
„Wie? Den gibt’s gar nicht?!“, Sarkasmus. Eine Stimme triefend von Sarkasmus.
Fernando grinste und spielte das Spiel weiter: „Stell dir vor, nein. Den gibt’s nicht! Und den Osterhasen auch nicht! Die Zahnfee ist auch eine Erfindung! Hab ich jetzt deine schöne Traumwelt zerstört, in der du der beste Fussballer der Welt bist und Manchester wieder Meister wird?“

„Oh... die arme Zahnfee.“, sagte Cristiano ernst, stand dann auf – Fernando tat es ihm gleich – und tippte dem Spanier fest gegen die Brust. „Und nur zu deiner Information: Ich bin der beste Fussballspieler auf der Welt und Manchester United wird wieder Meister, Honey!“
Fernando tippte zurück: „Wer's glaubt hat Zahnpasta im Gesicht!“
„Hab ich Zahnpasta ihm Gesicht?!“, quiekte Cristiano auf und hielt sich die Hände vor den Mund.
„Nein, du Dummerchen!“, grinste Fernando und zog seinen Portugiesen wieder fest an sich: „Du hast da keine Zahnpasta... Aber... werden wir nochmal ernst, okay?“
Cristiano nickte artig und schmiegte sich an Fernando.

„Wenn einer von uns Zeit hat, dann ruft er den Anderen an?“
„Genau. So machen wir's. Für's Erste...“, Cristiano lehnte sich an die Wand und zwang Fernando so, sich mit beiden Händen neben ihm abzustützen. „Nando... ich muss dir noch was sagen...“
„Wie jetzt?“, Fernando blinzelte und zog die Mundwinkel nach unten, als Cris' Gesichtsausdruck sich ein wenig verfinsterte.
„Wir wurden am Abend des EM-Finales fotografiert. Als du gestern weg warst, hab ich mit Sir Alex geredet und der hat mir die Bilder gezeigt. Er meinte, er würde dafür sorgen, dass sie nicht abgedruckt werden würden. War der Konjunktiv eben richtig?“, Cristiano zog beide Augenbrauen in die Höhe und runzelte angestrengt die Stirn – seine Hände ruhten an Fernandos Hüften.
„Keine Ahnung. Aber... wenn dein Trainer... du meinst, die Fotos hätten heute morgen um die ganze Welt gehen können?“, Fernandos Stimme zitterte, als er sprach. Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn und verfingen sich in seinen gesträhnten Haaren.

„Jep. Aber... wir müssen besser aufpassen, ja? Nando, versprich mir, dass wir besser aufpassen, du musst mir das versprechen!“, flüsterte Cristiano traurig, fast schon flehend. Fernando griff nach den Händen des Dunkelhaarige, zog sie von sich weg und umfasste sie ganz fest.
„Ich verspreche es. Wir schaffen das schon irgendwie, Cris. Ich will, dass wir das schaffen. Irgendwie...“, er versuchte zu lächeln, doch Nando schnitt wohl eher eine Grimasse. Auch Cristianos Lächeln wirkte gequält: „Irgendwie...“

Irgendwie.
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Take My Hand - Seite 3 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Mo Aug 10, 2009 10:39 pm

Private Problems

„Wir sollten wieder zu den Anderen gehen.“
„Ja. Sollten wir.“, Fernando nahm Cristiano an der Hand und zog in zu der Tür. „Cris?“, fragte er leise. Der Portugiese drückte die Hand des Spaniers. „Ja?“
„Ich... vermiss dich schon jetzt...“, nuschelte Fernando und Cristiano kicherte leise: „Ich dich auch...“
Fernando öffnete die Tür und lies augenblicklich die Hand seines Freundes los. Er sah nach links, nach rechts. Niemand war da. Er hörte das Ticken einer Uhr und starrte auf seine eigene. Sie hatten tatsächlich eine halbe Stunde zusammen verbracht. Ein guter Anfang.

„Ja... Willst du schon gehen, oder kommst du nochmal mit?“, fragte Nando scheinbar beiläufig, als sie die langen Gänge entlangliefen.
„Ich denke, ich werde gleich fahren. Dann hast du 'ne Ausrede, warum es solange gedauert hat...“, erklärte Cristiano und betrachtete Fernando traurig.
„Okay... Bis... wir sehen uns.“, meinte der Blonde, nickte Cris nochmals zu und war dann auch schon verschwunden. Cristiano seufzte und fuhr sich durch die Haare. Er fühlte sich auf der einen Seite erleichtert, auf der Anderen total verzweifelt. Warum hatte er sich ausgerechnet in Fernando Torres verlieben müssen? Warum?

Er fand den Weg zum Ausgang recht zügig und auch sein Auto stand auch noch dort, wo er es geparkt hatte. Maria und ihre Freunde hatten beschlossen sich die Stadt noch ein wenig anzusehen und gemeint, sie würden schon irgendwie nach Hause kommen. Schön für sie. Cristiano startete seinen Wagen und schaltete das Radio ein. Verkehrsmeldungen kamen, vorgetragen von einer jungen Frau, die Klang, als regnete es seit Tagen aus Kübeln. Nun gut. Das tat es. Gerade, als Cris sein Fahrzeug auf den Motorway in Richtung Manchester gesteuert hatte, begann die ersten Tropfen auf die Frontscheibe zu prasseln.
„Was hab ich nur getan, damit Gott mich so hassen muss...“, sagte Cristiano zu sich selbst und stütze mit einer Hand seinen Kopf ab, in dem er sich am Fenster anlehnte. Er konnte gut Autofahren. Bis jetzt war noch nie etwas passiert und er war angeschnallt.

Er fuhr und fuhr und fuhr und fuhr und hielt an. Cris war abgebogen, auf einen kleinen, verlassenen Parkplatz. Sein Blick war tränenverschleiert und er zitterte am ganzen Körper. Er schluchzte haltlos und klammerte sich verzweifelt an sein Lenkrad. Heiße Tränen quollen aus seinen geröteten Augen und hinterließen brennende Spuren auf den erhitzen Wangen des Flügelstürmers.
„Scheiße, scheiße, scheiße...“, Cristiano schüttelte den Kopf, warf ihn in den Nacken und kniff die Augen zusammen. Seine Fingernägel vergruben sich in dem wehrlosen Lenkrad. Aus dem Radio flötete eine fröhliche Melodie, was dieser ganzen Situation etwas furchtbar groteskes verlieh.
„Cristiano Ronaldo... 23 Jahre alt... gutaussehend, groß... Fussballstar... verliebt in Fernando Torres!“, Cris zuckte mit den Schultern und lies sich schlaff in seinen Sitz sinken. „Was mach ich bloß?“

„Was mach ich bloß?“, er wiederholte diese Worte immer und immer wieder. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er war einfach zu durcheinander. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte – wie so oft in letzter Zeit. Cristiano betrachtete den leeren Parkplatz vor ihm. Lediglich die Scheinwerfer seines Wagens erhellten den Asphalt und tauchten den umliegenden Wald in ein unheimliches Licht.
Zwischen dem Songwechsel im Radio, meldete sich plötzlich Cristianos Handy zu Wort und spielte seine Klingelton unaufhörlich ab, bis Cris das silberne Telefon aus seiner Hosentasche gefischt hatte und mit glasigen Augen auf das Display starrte. Ungewollt nahm er den Anruf an, hielt sich den Lautsprecher ans Ohr und hauchte ein ersticktes 'Ja?'

„Olá Cris! Na, wie geht’s meinem besten Freund so? Weißt du... ich dachte, wir könnten mal wieder reden und so... ich hab vorhin das Spiel geschaut und dachte, ich ruf dich mal an...“, hörte er Ricardos Stimme aus dem Hörer. Ricardo Andrade Quaresma Bernando, einer seiner engsten und besten, wahrscheinlich sogar sein bester Freund, den er bereits in der Jugendakademie von Sporting kennen und lieben gelernt hatte. Er liebte ihn wie einen Bruder. Ricardo war für ihn wie ein Bruder. Schon immer. Schon, seit sie sich das erste Mal gesehen hatten. Selbst, als sie beide in verschiedenen Clubs, in verschiedenen Ländern gespielt hatten. Freunde. Beste Freunde. Für Immer und Ewig.
„Rico...“, murmelte Cris und seufzte. Was sollte er ihm erzählen? Das er gerade Beziehungsprobleme mit Fernando Torres hatte?

„Cris? Du hörst dich echt scheiße an... Wenn ich das mal so sagen darf... Hast du... etwa geweint?“
Ja. Ricardo kannte Cristiano ganz genau. Selbst jetzt, wo der Portugiese im fernen Italien saß, schien er genau spüren zu können, was in seinem Freund vorging.
„Ich... - ja.“, stotterte Cris und drehte das Radio aus.
„Was ist denn passiert? Du heulst doch nicht, weil ihr ein Spiel verloren habt...“, Treffer versenkt.
„Nein... ich. Rico, mir geht’s einfach nicht gut und ich kann mit niemandem darüber reden. Sie würden mich alle nicht verstehen. Kein Wayne, kein Nani, kein Hugo... wo spielt der eigentlich im Moment? Ich vernachlässige meine Freunde... bin ich scheiße!“, entrüstete sich Cristiano über sich selbst und hätte sich ohrfeigen können. Er wusste nochnichtmal mehr, wo Hugo Viana, ebenfalls ein verdammt guter Freund, Fussball spielte. Erbärmlich.

„Spanien. Den Verein kann ich dir auch nicht sagen, aber man. Was ist los mit dir? Wenn du noch nicht ma mit Wayne oder Nani reden kannst? Sir Alex? Oder Big Fil? Komm schon, London ist doch gar nicht so weit weg, du könntest einfach hin fahren...“, meinte Ricardo und Cristiano schluckte schwer – er konnte das Stirnrunzeln und besorgte an der Unterlippe knabbern förmlich vor seinen Augen sehen.
„Davon kriegst du nur Falten, Ricardo Quaresma.“, kicherte Cris – ja, er kicherte.
„Vom Stirnrunzeln? Cristiano Ronaldo, eben heulst du noch und sagst mir nicht, wegen was und jetzt?! Da macht man sich Sorgen und was ist?! Man wird auch noch dumm angemacht!“, Ricardo lachte, doch es klang nicht sonderlich fröhlich.

„Tut mir Leid...“, murmelte Cristiano und begann an seinen Autoschlüssel herumzuspielen. Eine Welle von Heimweh und Traurigkeit durchflutete seinen Körper. Er vermisste alles so unendlich. Seine Familie, seine Freunde.
„Kein Problem, Großer. Aber hey, jetzt telefonieren wir schon mal – und ich hab mir das Handy von José gegammelt, da kann ich ewig telefonieren, es kostet nicht mein Geld.“, wieder lachte der Portugiese in Italien und ein Cristiano grinste leicht.
„José? Mourinho?“, fragte er unnötigerweise. Er wusste, dass sich Ricardo mit seinem Trainer ausgesprochen gut verstand – mit seinen Mannschaftskollegen und den Fans allerdings weniger. Seine Spielweise war anders, als die in Italien. Ricardo liebte das offensive, schnelle Spiel – die Italiener eher weniger.

„Nein. Wer denn sonst, Cris? Du bist heute aber mal wieder selten komisch!“, meckerte Ricardo und Cristiano wusste einfach, dass der Flügelstürmer Inter Mailands gerade beide Augenbrauen in die Höhe zog und spöttisch grinste.
„Rico, hör auf, mich zu dissen. Ich dachte, wir sind Freunde.“, beschwerte sich Cristiano halb ernst, halb belustigt. Wie so ein Gespräch doch seine Laune erhellen konnte. Unfassbar.
„Ja ja. Aber mal ehrlich, Cris. Was ist mit dir los? Du klingst schon die ganze Zeit so... traurig?“, ein Seufzen war zu hören. Sowohl in England, als auch Italien.
„Mir geht’s halt einfach scheiße. Ich kann nix dafür. Sportlich läufts gerade nicht allzu gut... privat. Na ja. Ich hab da gerade ein paar Problemchen.“, druckste Cristiano herum. Er wollte Ricardo nicht gerade auf die Nase binden, dass er sich in Fernando Torres verliebt hatte und jetzt eine Art Beziehung mit dem Spanier führte. Musste jetzt auch wirklich nicht jeder wissen.
„Aso. In der Zeitung stand heute... oder gestern. Ich weiß nicht mehr genau. Egal, jedenfalls meinten die, du hättest 'ne neue Freundin? So eine blonde Studentin... oder nein, es war äh... Alyona Nochwas? Oder läuft da schon gar nichts mehr?“

„Ricardo, ich hatte nie was mit denen. Vielleicht hab ich ein Glas Cola mit denen irgendwo getrunken... aber ich hatte wirklich nichts mit den Frauen. Die letzte war Nereida... oder so.“, Cristiano verdrehte genervt die Augen. Ricardo sollte eigentlich wissen, dass er so nicht tickte und eben nicht jede Frau abschleppte.
„Tja. Man sollte halt nicht alles glauben, was so in der Zeitung steht, meinst du nicht auch?“, flötete Ricardo und schien dabei fröhlich vor sich hin zu grinsen.
„Genau... aber reden wir doch über dich.“, der Superstar aus Manchester hatte wirklich keine Lust mehr über sich und seine Probleme zu reden, die würden sowieso wieder wie ein Schwert über seinem Kopf schweben, sobald er auflegte.
„Joar... sportlich läufts nicht so... privat. Na ja.“, Ricardo lachte trocken und Cristiano zog bei den Worten seines besten Freundes nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Er klang zwar nicht so fürchterlich deprimiert, wie er selbst, aber auch nicht wirklich glücklich.

„Was ist denn?“, fragte er sinnvollerweise.
„Wie schon gesagt... sportlich... Ich komm einfach mit der Mannschaft nicht klar. Ich meine, okay, die sind alle voll nett und so und wir gehen auch mal zusammen was trinken, aber ich kann einfach nicht mein Spiel spielen... weißt du, mir war klar, dass ich es hier in Italien anders ist, als in Portugal. Das hab ich in Barcelona ja lernen dürfen...“, Cristiano konnte die Verbitterung über diesen Vereinswechsel vor einigen Jahren deutlich heraushören. Es war damals einfach nicht die richtige Zeit gewesen. Nein, mit Sicherheit nicht.
„Jedenfalls. Unsere eigenen Fans pfeifen mich bei jedem Ballkontakt aus. Selbst, wenn ich mal ein Tor schieße, wird nicht applaudiert, sondern gepfiffen. Cris, das tut einfach scheiße weh...“

War Ricardo eben noch gutgelaunt und fröhlich, mischte sich jetzt eindeutig Wut und Enttäuschung mit ein. „Ich erwarte ja nicht, dass sie mir die Füße küssen, aber hallo! Ich wurde sogar zum schlechtesten Spieler der Serie A gewählt, Cris, das tut verdammt weh!“
Cristiano kannte die Situation seines Freundes zwar nicht wirklich nachempfinden, er konnte nicht abschätzen, wie er sich wohl verhalten würde. Aber trotzdem wollte er irgendetwas sagen: „Hm... Und dein Trainer, was sagt der?“
Ein Grummeln war zu hören: „Der meint, dass ich ihm sein Handy solangsam wieder geben soll... Und, dass ein Wechsel auf Leihbasis im Winter vielleicht nicht schlecht wäre. Nach England. José meinte, dass Chelsea mit Scolari eben nicht schlecht für mich wäre...“
„José? Will sein Handy wieder? Alter, Rico, wo bist du eigentlich gerade?!“, Cristiano war verwirrt. Sehr verwirrt.

„Öh... bei José. Meinem Trainer und so...“, der Portugiese wurde immer leiser, die letzten paar Buchstaben konnte Cris nur mit Mühe noch gerade so verstehen.
„Ricardo, erzähl mir keinen Mist. Wo bist du bei deinem Trainer? Du weißt genau, wir können über alles reden, Bruder!“, meinte Cristiano und trommelte leicht ungeduldig auf seinem Lenkrad rum. Seine schlechte Laune und seine eigenen Depressionen waren wie verflogen. Was machte Ricardo gerade? Wo war er? Und vor allem... mit wem?
„Äh... Cris... also... ich – du. Ich muss jetz...“, nuschelte Ricardo und es war deutlich zu spüren, selbst über die große Entfernung hinweg, dass sich seine Wangen rot färbten.
„Alter, sag es mir. Oder ich flieg noch heute Nacht zu dir.“, erklärte Cristiano und war felsenfest davon überzeugt, dass es etwas wirklich... anderes sein musste. Sonst würde Ricardo nicht so einen Aufstand machen.

„Okay, dir ist sowas wirklich zuzutrauen... Aber du musst mir versprechen, dass du mir erstens zuhörst, zweitens mich ausreden lässt und drittens, mich nicht hasst, okay?“
„Okay. Und jetzt sag.“, Cristiano war wirklich gespannt. Er dachte, er hätte Geheimnisse, aber was Ricardo anging...
„IchliegzusammenmitmeinemTrainerimBettundkuschleweilichmitihmeineAffärehabeundmichinihnverliebthabwasnichtgeradesehrhilfreichinmeinerSituationist.“

Stille. Cristiano rieb sich die Schläfen: „Bitte, was?“
„Boah. Hast du mir nicht zugehört?“, Ricardo klang ehrlich empört. „Du bist die Ignoranz in Person.“
„Hey! Wenn du aus drei Sätzen ein Wort machst... sag halt. Aber so, dass ich es verstehe!“, jammerte Cris und musste Schmunzeln. Der Tag war einfach zu... seltsam gewesen.
„Man... wenn du nicht mein bester Freund wärst...“
„Bin ich aber.“
„Richtig. Und deshalb erzähl ich es dir nochmal, werde dann auflegen, weil ich Angst vor deiner Reaktion habe und weil ich sonst noch von Blicken erdolcht werde... okay?“
„Ist gut, aber fang endlich an...“, Cristiano grinste. Solche Blicke kannte er – und schenkte sie zu gerne anderen Menschen, der er heiß und innig liebte.

„Also... Ich liege zusammen mit meinem Trainer im Bett und kuschle, weil ich mit ihm eine Affäre habe und mich in ihn verliebt habe, was nicht gerade sehr hilfreich in meiner Situation ist.“
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Take My Hand - Seite 3 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Mo Aug 10, 2009 10:40 pm

„Rico?!“, krächzte Cristiano und starrte sein tutendes Mobiltelefon an. Hatte er sich gerade verhört? Was...
„Oh mein Gott...“, sagte er zu sich selbst, startete seinen Wagen und fuhr nach Hause. Schnell. Zu viel Information in zu kurzer Zeit. Und zu spät abends. Zu viele Sachen waren in zu kurzer Zeit passiert. Und... Ricardo? Bitte? Cris verstand nur noch Bahnhof.

Als er endlich zu Hause ankam, lag er schneller in seinem Bett, als er laufen konnte und hatte die Augen geschlossen. Schlafen. Ja. Daran war irgendwie nicht zu denken, aber immerhin hatte er morgen Nachmittag Training. Und den dringenden Bedarf, mit seinen Freunden Nani, João und überhaupt allen über Rico zu reden. Das ging ja wohl gar nicht! Gar nicht!
Sowas von gar nicht! Es war ja schon genug, dass er was mit Fernando Torres hatte, aber sein bester Freund hatte nicht mit seinem Trainer anzufangen! Das war ja fast..

Cristiano konnte nicht schlafen. Zu sehr drehten sich seine Gedanken. Um Nando, um Ricardo. Um José Mourinho.
„Gott, ist das krank!“, sagte er mehr zu sich selbst, als zu Gott und tastete auf seinem Nachttisch nach seinen Handy. Warum hatte er eigentlich keinen Lichtschalter neben dem Bett?
Nach ein paar Minuten hatte er das silberne Teil gefunden und suchte im Telefonbuch nach jemanden, mit dem er reden konnte.
Er blieb kurz bei 'Fernando' hängen, schüttelte dann aber den Kopf. Der war für das Gespräch, das er jetzt führen wollte, auf keinen Fall geeignet. Sein Bruder? Eine seiner Schwestern? ... die Mama?
„Och komm schon! Da muss doch jemand sein?“, fast schon verzweifelt suchte er weiter, hielt bei einem Namen mit 'M' an: „Maria...“
Perfekt. Ohne die Uhr eines Blickes zu würdiges drückte er auf wählen und ließ sein Telefon tuten. Vielleicht sollte er sich mal nach einer Flatrate erkundigen.


Es dauerte zwar ein bisschen, bis jemand abnahm, aber es nahm jemand ab.
„Hmm...?“, Cristiano musste lächeln. Vielleicht hätte er mit dem Anruf warten sollen. „Hey du...“
„Wer ?“, da schien jemand noch halb zu schlafen. Kein Wunder, mitten in der Nacht.
„Cristiano...“, wieder grinste der Portugiese. Er hätte warten sollen.
„Arschloch...“, nuschelte die junge Frau am anderen Ende der Leitung.
„Die meisten Mädchen freuen sich, wenn ich sie anrufe...“, diesmal musste Cris lachen. Warum auch immer. Es schien ihm Spaß zu machen, armen Menschen den Schlaf zu rauben.
„Fick dich... aber doch nicht mitten in der Nacht.“

„Tut mir Leid... Hörst du mir trotzdem zu?“
„Um was geht’s denn, Ronaldo?“, nein, Maria klang kein bisschen genervt oder müde.
„Um meinen besten Freund.“, erklärte der Stürmerstar Manchesters und sank wieder in sein eigenes Kissen.
„Erzähl schon... ich höre zu.“, Maria seufzte. „Du bist klasse.“ „Ich weiß, Cris, ich weiß.“, würde Cristiano die junge Frau jetzt sehen können, würde er ein Augenrollen erkennen.
„Mein bester Freund meinte, dass er eine Affäre mit seinem Trainer hat und sich in ihn verliebt hat.“
„...“
„... Sag halt was, Maria.“
„... Du sprichst in diesem Fall wirklich von deinem BF und nicht von dir, oder?“
„...“
„Sag halt, Cris.“
„Wie kommst du darauf, dass ich was von Sir Alex wollen würde? Aber nein, ich spreche wirklich von meinem BF. Was auch immer das sein soll.“

„BF. Bester Freund, du Hirn. Okay... ich mein ja nur. Er steht also auf seinen Trainer?“, Cris seufzte, nickte und schob ein 'Jep' hinterher.
„Und warum erzählst du mir das? Ich bin doch keine Psychotante.“, ein verschlafenes Lachen.
„Weil ich dir vertraue vielleicht. Ist ja auch egal. Er hat es mir vorhin gesagt und ehrlich gesagt, weiß ich einfach nicht genau, was ich davon halten soll..“, gab Cristiano zu.
„... Du hast aber kein Problem damit, dass er auf einen Mann steht, oder?“
„Nein, um Himmels Willen, nein...“, Cris hob abwehrend die Hand. Musste von außen ziemlich lustig aussehen, immerhin telefonierte er und redete nicht direkt mit jemanden.
„Na dann... sei für ihn da, rede mit ihm. Hör ihm zu und lass mich jetzt schlafen, in Ordnung?“

„Okay... danke, ne? Und.. sorry, dass ich jetzt noch angerufen habe.“
„Kein Problem, wir sind ja Freunde, nicht? Lass einfach ma 'ne Freikarte für Ash springen..“, Cristiano konnte seine Freundin förmlich grinsen hören.
„Mach ich... schlaf gut, Ria.“
„Schlaf gut, Cris. Ich hab dich lieb.“
„Ich dich auch...“

Maria legte auf, Cristiano ebenfalls. Ja, er mochte das Mädchen wirklich. Vielleicht sollte er sie mal Ricardo vorstellen...
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Take My Hand - Seite 3 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Fr Sep 04, 2009 3:29 pm

Mercy

Cristiano schnürrte gerade seine Fussballschuhe zu, als sich Wayne neben ihn plumpsen lies. Der Stürmer sah leicht angefressen aus und schleuderte seine Sporttasche geradezu auf den Boden. Cris sah mit hochgezogenen Augenbrauen den Engländer an: „Alles klar, Wayne?“
Angesprochener warf Cris einen bitterbösen Blick zu: „Alles klar, Wayne?“, äffte er nach und steckte wutschnaubend seine Schienbeinschoner in die Stutzen. „Nichts ist klar, Ronaldo!“

„Ähm... okay.“, der Portugiese beschloss seinen Teamkollegen besser nicht mehr anzusprechen, stand stattdessen auf und lief fröhlich vor sich hin pfeifend auf den Trainingsplatz. Lediglich Sir Alex und sein Co-Trainer waren bereits anwesend und starrten auf ein Klemmbrett – wahrscheinlich gingen sie gerade nocheinmal den Trainingsplan für heute durch.
Cristiano grinste – er fühlte sich unheimlich gut. Und das, obwohl er irgendwie durcheinander war. Egal, das Wetter war klasse und überhaupt. Der Tag hatte einfach gut angefangen. Er hatte nämlich eine E-Mail von Ricardo bekommen, in der stand, dass er wahrscheinlich wirklich im Winter nach England wechseln würde – und Cris dann alles erklären würde. Außerdem hatte Fernando am Morgen angerufen und Cristiano einen schönen Tag gewünscht. Alleine das war schon wundervoll.

Der Flügelstürmer konnte sich ein begeistertes Quieken als er einen Ball sah nicht verkneifen. Er bemerkte noch nicht mal, wie ihn der Trainerstab belustigt ansah, oder wie ihn Wayne mit seinen Blicken scheinbar wirklich töten wollte – warum auch immer. Er rannte ein paar Meter und kniete sich vor den Ball. Er sah das Spielgerät fast liebevoll ansah, nahm es in die Hand, drückte es an seinen Oberkörper, schmiegte seine Wange daran und streichelte darüber: „Ich hab dich so vermisst...“, nuschelte er und brachte damit seine Mannschaft zum lachen, die sich größtenteils in einem Kreis um ihn versammelt hatten und kicherten.
„Ja, was denn?!“, empörte sich der Portugiese und lies sich auf den Hintern fallen, denn Ball noch immer fest umschlungen. „Ihr seid es ja nicht, die monatelang keinen Fussball spielen durften!“

„Nein, wir sind es nicht, du bist es.“, warf Wayne trocken ein. Alle sahen ihn verwirrt an. Sein Ton war kalt und eine Spur Hass war zu spüren. Normalerweise verstand er sich blendend mit Cris. Was alle noch viel mehr verwirrte. Auch Cristiano: „Sag mal, Wayne, hast du irgendein Problem mit mir?“
Der Engländer schnaufte, verschränkte die Arme: „Vielleicht?!“

Cristiano seufzte. Was hatte er denn jetzt schon wieder falsch gemacht? „Also... wenn du darüber reden willst, Wayne...?“
„Wie kannst du dich einfach, nach so einem beschissenen Spiel, wie gestern zu unseren Feinden setzen und mit denen auch noch rumalbern?!“, Wayne schrie fast, sein Gesicht hatte eine ungesunde, rote Farbe angenommen und die Hände waren zu Fäusten geballt, sodass die Knöchel weiß hervortraten. Er stand da, ein wenig abseits von der Mannschaft und schrie Cris an.

Der stellte sich wieder hin, lies den Ball links liegen und runzelte die Stirn: „Wen meinst du bitte mit Feinden?“
Auch Sir Alex hatte sich zu der Truppe gesellt und verfolgte den Wortwechsel gespannt. Die erste Mannschaft Uniteds war besser, als jede dieser spanischen Telenovelen. Wunderbar. Dafür lohnte es sich wirklich, Trainer zu sein.
„Da fragst du noch?!“, keifte Wayne, machte einige Schritte auf Cristiano zu und tippte ihm fest mit dem Zeigefinger auf den Brustkorb. Der Dunkelhaarige keuchte kurz auf und rieb sich über die misshandelte Rippe. „Torres und seine Freunde, natürlich!“

„Nando?!“, quietschte Cristiano auf. Er konnte aus den Augenwinkel erkennen, wie sich Sir Alex' Miene verfinsterte, als er Fernandos Spitznamen ausgesprochen hatte.
„Nando?“, fragten die Anderen im Chor. 'Na toll, Ronaldo, ganz toll...', in Gedanken klatschte Cris für sich selbst Beifall. Wie dumm konnte man eigentlich sein? Schnell eine Erklärung... „Äh... ja. Fernando. Ich... wir. Öhm... wir äh... haben uns zufällig mal getroffen und ja... uns gut verstanden und ja... so halt.“, meinte Cristiano und begann zu schwitzen – ginge es ums Lügen, musste er wahrscheinlich noch viel lernen.

„Boah, Mann! Erzähl doch keinen Mist! Man setzt sich nach einem Spiel nicht zu seinen Gegnern!“, entrüstete sich Wayne weiter.
„Komm schon, Rooney. Sergio und Iker – guck nicht so, ich versteh mich halt mit denen ganz gut! – waren auch da, ich hab ja nur 'Hallo' gesagt und dann haben wir uns eben kurz unterhalten... Die sind halt nicht ständig in England...“, versuchte sich Cristiano zurechtfertigen. Anscheinend fanden so ziemlich alle, außer Wayne, seine Erklärung plausibel und begannen sich einen Ball zu schnappen und ein wenig zu zaubern.

„Warum gehst du nicht gleich nach Madrid?!“, fragte Wayne dann sichtlich verärgert.
„Weil ich da nicht hin will?“, meinte Cristiano und gestikulierte ziemlich unkoordiniert mit den Armen.
„Natürlich!“, der pure Sarkasmus sprach aus Wayne. „Du doch ni-“
„Aufhören jetzt! Beide!“, griff Sir Alex ein. „Wayne? Nur weil Cristiano seine Freunde begrüßt hat und mit ihnen ein paar Worte gewechselt hat, hat er noch lange nicht das Team verraten, oder Sonstiges. Außerdem wird er nicht zu Real wechseln! Cristiano? Lauf dich zwei Runden warm, danach geht’s an dein Sondertraining. Auf, auf Mädels!“
Beide Spieler nickten ihrem Trainer zu und gingen dann ihren Aufträgen nach.

Cristiano trottete alleine um den Platz – es gab im Moment keinen Spieler, der sich ebenfalls in einem Rehabilitionstraining befand. Er bekam Waynes Worte nicht mehr aus dem Kopf. Er wollte gar nicht nach Madrid! Und... was war so schlimm daran, sich mit Spielern aus anderen Vereinen anzufreunden? War das ein Verbrechen? Cristiano dachte dabei nicht nur an Fernando... nein, auch an Sergio und Iker. Sogar Ruben tauchte kurz in seinen Gedanken auf. Er verstand sich doch auch mit fast allen aus seiner Nationalmannschaft gut und die spielten ja auch nicht in Manchester. Wayne hatte doch auch Freunde außerhalb Uniteds. Er unternahm auch das Ein oder Andere mit Spieler des englischen Nationalteams – und die spielten auch mal gut und gerne bei Arsenal, Chelsea oder dem FC Liverpool. Er verstand das alles nicht... Natürlich, sie hatten gegen die Reds verloren, aber war das denn ein Grund, gleich so auszuticken?

„Cristiano? Komm her!“, unterbrach ihn die Stimme seines Coaches. Mit schnellen Schritten ging er auf den Schotten zu und blieb gut einen Meter vor ihm stehen. Er sah Sir Alex aufmerksam an.
„So... also. Wir haben gerade deine Fitnesswerte bekommen – von dem Test, den wir vor ein paar Tagen gemacht haben... Jedenfalls hast du uns positiv überrascht. Du bist so fit, als ob du höchsten drei Wochen keinen Sport gemacht hast. Gut gemacht, Kleiner.“, der Cheftrainer klopfte seinem Schützling anerkennend auf die Schulter, ehe er weitersprach: „Du darfst ab morgen, also ab Montag wieder mit den anderen trainieren. Wenn auch nicht zu hundert Prozent. Heute geht’s für dich eigentlich nur um den Platz, aber mit Ball.“
„Mit Ball?“, Cristiano grinste, musste aber nochmal nachfragen, um auch ganz sicher zu sein, dass er auch richtig gehört hatte.

„Ja, mit Ball.“, auch Sir Alex lächelte, drückte dem Portugiesen einen Ball in die Hand und schickte ihn wieder zum Laufen.
Cristiano legte das Leder sachte auf den Boden, streichelte förmlich mit der Sohle seiner Schuhe darüber, lupfte ihn in die Höhe, jonglierte ein wenig... Bis er das Kopfschütteln des Fitnesscoaches mitbekam und sich dann doch auf die Socken machte – immerhin wurde man nicht von alleine wieder fit.

Das Training war dann doch recht schnell vorbei, so fand sich Cristiano schneller bei sich zu Hause wieder, als ihm lieb war. Er warf seine Sporttasche gerade in die Ecke, als sein Telefon klingelte. Ein wirklich penetrantes Klingeln. Er beschloss sich ein anderes Telefon zu kaufen und nahm ab: „Ja, bitte?“
„Olá, mein Schatz.“, hörte er die warme Stimme seiner Mutter durch den Hörer. Sogleich und ohne, dass er etwas dagegen tun konnte, quollen dicke Tränen aus seinen Augen. „Mãe...“*
„Hey, nicht weinen,O meu bebê **“, flüsterte seine Mutter.
„Mama... geht... es... dir gut?“, Cristiano musste ein Schluchzen unterdrücken.
„Ja. Mir geht es sehr gut, Cristiano. Deine Schwester hat angerufen, nicht war?“
„Hm...“

„Ich wollte dich nicht unnötig belasten, glaub mir. Alles ist gut.“, Cristiano saß mittlerweile auf dem Boden und hatte das Gesicht in seinen Händen vergraben: „Mama, ich hatte solche Angst...“
„Du bist so wundervoll, Cristiano. Aber vertrau mir, mir geht es wirklich gut. Ich bin wieder ganz gesund.“, erklärte seine Mutter liebevoll und Cris spürte, dass sie die Wahrheit sagte.

„Ich werde dem Krankenhaus etwas spenden, Mama. Sag den Ärzten das. Gott... ich schwöre, dass ich das tun werde, Mama!“, der 23-Jährige klang erleichtert. „Sie haben dir geholfen, nicht war? Jetzt will ich denen helfen...“
„Meu filho, das ist eine wirklich großzügige Idee von dir. Aber ich weiß nicht, wie ich dir bei deinem Vorhaben helfen kann... Frag besser deinen Bruder, oder Manager. Du weißt, dass ich mit diesem Papierkram nicht wirklich helfen kann...“
„Mach ich, Mama. Du glaubst gar nicht, wie unbeschreiblich froh ich bin, deine Stimme zu hören!“
„Ich weiß... ich weiß, mein Kleiner. Ich... und für dich ist es wirklich in Ordnung, dass du jetzt alleine in Manchester bist?“, Sorge. Sorge war zu hören.

„Ja...“, Cristiano wischte sich die Freudentränen – er war wirklich glücklich in diesem Moment – von den Wangen und lächelte sachte: „Mama, ich hab da jemanden kennengelernt – und ich war doch im Sommer in Spanien, ja? Da hab ich auch jemanden kennengelernt.“
„Oh... darf ich fragen, wen?“, Dolores klang überrascht.
Wieder grinste Cris: „Natürlich, du bist meine Mutter, Mama.“
Beide lachten.

„Also... Fernando. Fernando Torres. Du kennst ihn bestimmt auch. Er spielt in Liverpool und das ist nicht sehr weit... wir... äh... verstehen uns ganz gut und haben beschlossen und ab und zu mal zu treffen und so.“
„Das ist aber schön. Er ist Spanier? Du... bei der Europameisterschaft, da hast du doch...?“
„Genau der, Mama.“, Cristianos Augen funkelten nun wirklich glücklich. Das erste Mal, seit langem lächelte er wirklich ehrlich.

„Und dann hab ich vor ein paar Tagen noch ein Mädchen kennengelernt.. und ihre Freunde. Mama, sie sind alle drei wundervoll!“, Cristianos Grinsen wurde immer breiter, als er an Maria und ihre zwei Mitbewohner Ashley und Jason dachte. Die drei hatten ihn wirklich aufgemuntert – selbst, als seine Mannschaft in der Anfield Road unterging.
„Waren das die drei, die gestern neben dir saßen? Weißt du, ich bin wieder zu Hause und Hugo und Elma haben mich vor den Fernseher gezerrt, um das Spiel anzuschauen und du wurdest ab und zu eingeblendet... Im Übrigen... wann spielst du denn wieder, Schatz?“

„Mama... seit wann redest du eigentlich so viel?“, Cris kicherte, seine Mutter seufzte: „Jetzt ruf ich meinen Sohn an, um ihm zu sagen, dass es mir wieder gut geht und was ist?!“
„War nur ein Witz, Mãe. Ich spiel bald wieder, versprochen.“, Dolores lachte. „Auf jeden Fall, Mama. Hast du das schwarzhaarige Mädchen gesehen?“
„Ja... Wenn ich mich recht erinnere, ist sie sehr hübsch. Neben ihr saßen doch ein junger Mann und eine Frau, nicht?“

„Richtig.“, Cris schüttelte leicht den Kopf. Wie hätte man die zwei auch übersehen können? Ashley hatte das ganze Spiel über unruhig auf ihren Stuhl herumgehüpft und Jason – ja, der hatte tatsächlich die neueste Ausgabe der Glamour von Coleen, die Wayne letzten Sommer geheiratet hatte, ausgeliehen und war darin vertieft gewesen. Maria hatte dann bestätigt, dass der blonde Engländer sich mehr für Männer als für Frauen interessierte.

„Jedenfalls. Das ist Maria. Sie kommt aus Lissabon und ist einfach zauberhaft.“
Für kurze Zeit kehrte Stille ein, ehe Cristianos Mutter wieder das Wort ergriff: „Das freut mich. Schatz... ich muss jetzt aufhören. Deine Nichte und dein Neffe brauchen ihre Oma, um Mensch-Ärger-Dich-Nicht zu spielen.“
Wieder lachte Cristiano. Er fühlte sich regelrecht befreit. Seiner Familie schien es wirklich gut zu gehen – wieder gut zu gehen. „Kein Problem, sag den Kindern schöne Grüße von mir, ja?“
„Mach ich. Ich hab dich lieb, Cris.“
„Ich dich auch, Mama.“

Und damit legte er wieder auf. Cristiano atmete tief durch.
Was ein toller Tag. Ein wirklich toller Tag. Wirklich klasse.
Er stand auf, tapste fröhlich vor sich hin summend in die Küche. Ein wirklich klasse Tag.
Zufrieden fischte sich Cris etwas Essbares aus dem Kühlschrank und setzte sich an seinen Tisch. Gut, vielleicht war er gerade im Moment ein wenig alleine, aber eigentlich ja doch nicht.
Fernando war da. Irgendwie. Außerdem hatte er in letzter Zeit extremst viel mit Ricardo telefoniert. Und über vieles geredet...

Bei dem Gedanken regte sich etwas in seiner Hose.

Sein Handy vibrierte und Cris fuschelte es irgendwie aus der Hosentasche und hielt sich das Mobiltelefon ans Ohr: „Hm..?“, nuschelte er mit vollem Mund und betrachtete das Sandwich, das vor ihm lag.
„Hey, du.“
„Wer issn da?“, fragte Cristiano und schluckte. Man, dieses Sandwich war echt der Hammer!
„Wayne...“
„Tag, Wayne.“, Cristianos gute Laute konnte gerade gar nichts vertreiben. Er machte sich eher Gedanken über seine nächste Telefonrechnung. Er telefonierte in letzter Zeit wirklich verdammt viel.
„Du... wegen heute morgen... das tut mir Leid, ja?“
„Kein Problem... wenn du drüber reden willst... ich hab Zeit.“, Cris grinste, was sein Freund natürlich nicht sehen konnte, aber trotzdem klang der Stürmer gleich etwas erleichterter.
„Ja, ich würde gerne drüber reden...“

* = (port.) Mama
** = (port.) mein Kleiner
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Take My Hand - Seite 3 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Fr Sep 04, 2009 3:31 pm

Really

Cristiano stopfte gerade die letzten Klamotten in seinen viel zu kleinen Koffer, als es auch schon klingelte. Mit einem genervten Seufzen hastete er an seine Haustür und öffnete sie. „Hey, Wayne...“, meinte er kurz angebunden und war schon wieder die Treppen in den zweiten Stock hochgelaufen.
„Cris? Bist du noch nicht fertig? Wir müssen los...“, rief der Engländer seinem Mannschaftskollegen nach und lehnte sich in den Türrahmen. „Einen Moment noch... Meine Haare!“, kam es zurück. Der Stürmer grinste. Cristiano war wirklich zu geil. Sie waren beide sowieso schon spät dran, da half eine verunglückte Frisur auch nicht mehr...

„Deine Haare werden auch in hunderttausend Jahren nicht gut aussehen...“, murmelte Wayne und betrachtete den Eingangsflur des Portugiesen. Er musste zugeben, Cristiano hatte ein wirklich tolles Haus – die hellen Wände, die bunten Möbel. Wirklich schön und absolut einladend. Sein Blick fiel auf ein Schränkchen, auf dem Cristianos Schlüssel, Geldbeutel und Handy lagen. Ein Spiegel war direkt darüber an der Wand festgemacht. Ein Spiegel, der wohl eher als Bilderrahmen oder Pinnwand diente. An den Seiten hingen unzählige Notizen, Post-Its und Bilder von Freunden und Familie. Auch Wayne und Coleen waren darauf geklebt. Ein Bild, dass an ihrer Hochzeit entstanden war, hing neben einem weiteren Foto. Darauf war Cristianos gesamte Familie versammelt. Wayne überlegte sich, dass es wohl an der Hochzeit seiner Schwester gewesen sein musste, so wie alle angezogen waren.

Er erkannte auf einem anderen Foto quasi alle Spieler Uniteds, schön versammelt, inklusive Trainer. Das Mannschaftsfoto. Ein ebensolches gab es auch noch von der portugiesischen Nationalmannschaft. Wayne betrachtete die meisten Bilder nicht sehr aufmerksam, bis er an zwei bestimmten hängen blieb. Das Untere wurde von dem Anderen ein wenig überdeckt, doch die Personen darauf waren klar und deutlich zu erkennen: Fernando Torres, Sergio Ramos, Cesc Fabregas, Iker Casillas, David Villa, Xabi Alonso und Ruben de la Red – halb Spanien! Und inmitten der sieben Cristiano. Mit einem dicken Grinsen ihm Gesicht. Zwischen Torres und Ramos. Die Arme um Beide gelegt.
Wayne schüttelte den Kopf – sein Freund hatte echt eine Klatsche... aber jedem das Seine.
Er sah sich noch kurz das obere Foto an – ein Foto von Torres. Er war der Einzige auf dem Bild. Mit einem Lächeln im Gesicht, das wahrscheinlich tausende Frauen- und Mädchenherzen zum Schmelzen bringen würde. Nicht so Waynes. Er fragte sich ernsthaft, was Cristiano mit dem Madrilenen zu tun hatte. Doch er kam nicht dazu zu fragen.

Cristiano eilte – in dem Vereinsanzug, den auch Wayne trug – die Treppen hinunter, seinen Koffer in der Hand und eine Sonnenbrille auf. Dabei – oh Wunder – regnete es draußen.
„Alter, du bist so eitel.“, maulte Wayne belustigt und ging hinaus. Cristiano schnappte sich Schlüssel, Geld und Mobiltelefon und verschloss die Haustür sorgfältig. Er grinste den Engländer an, steckte seine Habseligkeiten in eine schmale Umhängetasche und verlud sein Gepäck im Kofferraum von Waynes Wagen. Ein schicker Bentley, wir er selbst einen hatte, allerdings in weiß.
„Danke übrigens, dass ihr mich mitnehmt.“, meinte Cristiano, als er auf der Beifahrerseite einstieg und sich anschnallte.
„Machen wir doch gerne!“, hörte er Coleen – Waynes Frau – sagen und begrüßte sie. Auch der eigentliche Autoherr stieg in sein Fahrzeug, startete den Motor und fuhr in Richtung Manchester Airport. Es war kurz vor Weihnachten und die Klub-Weltmeisterschaft in Japan stand an. Als Champions-League-Sieger hatte man eben Privilegien.

Zwar würde die Mannschaft pünktlich zu Weihnachten wieder in England sein, aber der Trainer hatte großzügigerweise erlaubt, dass die Spieler ihre Familien mitnehmen durften. Das hieß, Frauen, Freundinnen, Kinder, Eltern und wenn's sein muss, auch den Hund.

Cristiano war sich ein wenig dumm vorgekommen, er konnte Fernando ja nicht wirklich fragen, ob er mit wollte. Und jemand anderen wollte er nicht mitnehmen. Seine Familie war einfach ein wenig weit weg und seiner Mutter wollte er Reisestress ersparen. Cris hatte sich überlegt, ob er nicht für ein, zwei Tage nach Madeira fleigen sollte, aber der immens grausame Spielplan um die Jahreswende lies es einfach nicht zu. Er sah aus dem Fenster. Ja, die letzten Wochen und Monate waren immer besser geworden. In jederlei Hinsicht.
Manchester United hatte wahrlich einen Lauf und die Tabellenspitze inne – sehr zum Ärger Fernandos, der leider ständig verletzt war. Zwar nicht sonderlich schlimm, aber er konnte nicht spielen und musste auf der Tribüne mit ansehen, wie sein Verein Punkte verspielte.

Fernando.

Über Cristianos Gesicht kroch ein sanftes Lächeln, als er an seinen Lieblingsspanier dachte. Ihre Abmachung hatte tatsächlich unheimlich gut funktioniert. Oft hatten sie an den gleichen Tagen ganz frei, oder mussten zum Beispiels morgens mal nicht trainieren – da half Nandos Verletzungsmisere wirklich. Er hatte einfach des öfteren frei. So konnten sie sich oft treffen. Wenn auch meistens nur für ein, zwei Stunden. Doch es war einfach wundervoll.


Flashback Anfang
Cristiano hastete zur Tür. Die Klingel schellte noch immer und erstarb erst just in dem Moment, als er die Klinke nach unten drückte und die Haustür aufriss, um einen klatschnassen Fernando Torres stürmisch in die Arme zu schließen und sein Gesicht in der Halsbeuge des Spaniers zu vergraben.
„Nando, ich hab dich so vermisst.“, nuschelte er und küsste den Blonden sanft aufs Schlüsselbein.
„Ich dich doch auch, aber können wir vielleicht reingehen?“, grinste Fernando und schubste seinen Freund sachte zurück ins Haus, um die Tür wieder in ihr Schloss fallen zu lassen.

„Du bist nass.“, stellte Cristiano dann fest und zog Fer wieder an sich. Seine Lippen legten sich verlangend auf die des Stürmers. „Wart ma...“, murmelte der und schälte sich aus seiner feuchten Jacke, hing sie an die Garderobe und zog noch schnell die Schuhe aus: „Ich will dich ja nicht zum Putzen zwingen.“
Er zwinkerte und nahm Cris an der Hand, lief zielstrebig in Richtung Wohnzimmer und lies sich auf der Couch nieder. Mit einer Handbewegung bedeutete er dem Portugiesen, dass er sich auf seinen Schoß setzten sollte. Cristiano tat, wie ihm gehießen und nahm auf Fernandos Oberschenkeln platz. Er spürte, wie die Hände des Spanier fast wie von alleine sich um seine Hüften legten, wie Fernando ihn näher an sich zog. Er strich ihm behutsam eine nasse, blonde Haarsträhne aus der Stirn und legte seinen Kopf auf dessen Schulter.

„Wie geht’s dir?“, fragte Fernando und streichelte über Cristianos Rücken.
„Jetzt geht es mir gut.“, antwortete der Dunkelhaarige und verteilte kleine Küsse auf Fernandos Wange. Der Blonde kicherte leise und fuhr mit seinen kalten Händen unter Cris' Shirt. Er konnte fühlen, wie sich die feinen Härchen unter seinen Fingerkuppen aufstellten und so dem Portugiesen eine Gänsehaut über den Körper jagten.
Flashback Ende



„Ich glaube, er hört dir nicht zu, Wayne.“
„Glaub ich auch...“, der englische Nationalstürmer seufzte und bog auf den Parkplatz des Flughafens ab.
Cristiano zog die Augenbrauen in die Höhe und sah seinen Freund von der Seite an: „Hast du was gesagt?“
„Nein, nein... Ich hab gar nichts gesagt...“, Wayne lachte.
Cristiano stimmte unwillkürlich in das Lachen mit ein und war gerade in diesem Moment sehr froh darüber, dass er sich wieder mit dem Engländer verstand. Sie steigen alle drei aus, Wayne nahm sein und Coleens Gepäck – Cris trug seines alleine. Er beneidete den Stürmer und seine Frau ein wenig. Ja, das tat er wirklich...


Flashback Anfang
„Also, Wayne. Was ist los?“, Cristiano lies sich seinem Teamkollegen gegenüber auf sein weiches Sofa fallen. In seiner Hand hielt er ein Colaglas, auch Wayne hatte eines.
„Na ja...“, begann der englische Nationalspieler und zuckte mit den Schultern, nahm einen Schluck seines Getränkes. „Weißt du...“, setzte er dann, doch sprach wieder nicht weiter.
„Alter, sag es mir einfach! Ich kann zuhören, wirklich. Frag Ricardo.“, Cris musste bei dem Gedanken an seinen besten Freund grinsen. Ja, die Telefonate waren immer länger geworden, bis feststand, dass er im Winter zu Chelsea London gehen würde. Wenn auch nur auf Leihbasis. Cristiano freute sich unheimlich auf den Portugiesen. Seit sein Cousin wieder in Portugal lebte und auch sein Manager sich kaum noch blicken lies fühlte er sich des öfteren alleine.

Er hatte sich zwar oft mit Fernando getroffen, aber nie sehr lange. Auch die Kinoabende mit Maria und ihren beiden Freunden waren immer seltener geworden. Der Fussball nahm einfach sein gesamtes Leben ein. Schön und doch grausam zugleich.

„Coleen ist schwanger.“

Cristiano fielen fast die Augen aus dem Kopf, er verschluckte sich an seiner Cola und musste von Wayne vor dem sicheren Erstickungstod gerettet werden. „Wie bitte?“, japste er nach Luft und Fassung ringend und stellte das Glas auf den Couchtisch.
„Meine Frau bekommt ein Kind – ja, von mir, du musst gar nicht so gucken.“, beschwerte sich Wayne und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Das das Kind nicht von mir ist, weiß ich selbst.“, meinte sein portugiesischer Freund sarkastisch und fing sich dafür bitterböse Blicke ein. „Wayne – das zieht vielleicht bei den Kleinen, aber nicht bei mir.“
„Ist mir auch klar. Ich wollte mich nur entschuldigen. Bei dir. Wegen heute und so. Ich war nicht ganz fair zu dir... und überhaupt. Ich bin gerade einfach total überfordert und gereizt. Verzeihst du mir?“, diesmal versuchte der Engländer einen Hundeblick.
„Selbstverständlich, wir sind doch Freunde.“, ein Augenverdrehen.
Flashback Ende
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Take My Hand - Seite 3 Empty Re: Take My Hand

Beitrag  Caro Fr Sep 04, 2009 3:31 pm

Sie gingen gerade zum richtigen Terminal und wurden seltsamerweise nicht von Fotografen und Reportern belästigt. Konnte aber auch daran liegen, dass es halb zwei Uhr nachts war. Wenn man mit dem Flieger nach Japan wollte, musste man den Sonderflug nehmen, den man bekam. Cristiano seufzte, als er das restliche Team sah. Allesamt mit ihren Familien. Nur er... er war alleine. Vollkommen alleine. Er nickte Wayne und Coleen, die einen ähnliches Bäuchlein, wie Olalla hatte, zu, gab sein Gepäck auf und setzte sich auf einen der Stühle, die einen zum Warten einluden.

Sein Blick auf seine Armbanduhr. Ob er kommen würde?

Er sah sich seine Hände an. Ein schmaler, silberner Ring schimmerte an seiner linken Hand im künstlichen Licht. Fernando trug den gleichen.


Flashback Anfang
Cristiano klingelte ungeduldig an der Haustür. Die Sonne schien, doch es war bitterkalt. Kein Wunder, immerhin war es schon November. Der 29. November.5 Monate.
Ihm fiel ein Stein vom Herzen, als ihm endlich jemand öffnete. Fernando.
Der Spanier stand da. Lächelnd. Mit einem unbeschreiblich schönen Funkeln in den Augen.
„Hola. Komm rein, mein Schatz.“, meinte der Blonde und zog seinen Freund in sein Haus.

„Warte, ich nehme deine Jacke.“, Fernando wollte Cris gerade die schwarze Lederjacke ausziehen, als der seine Hände festhielt. „Lass mal.“, meinte er schlicht und zog Nando in eine feste Umarmung.
„Ich hab dich vermisst, el niño.“, nuschelte er in Fernandos Halsbeuge und küsste den Stürmer sanft. „Sind wir alleine?“
„Ja... Olalla ist bei einer Freundin. Shoppen und so.“, erklärte Fer und löste sich wieder ein Stückchen von seinem Lieblingsportugiesen. „Ich hab dich übrigens auch vermisst, Cowboy.“

„Nenn mich nicht immer so..“, Cristiano lächelte Fernando verliebt an.
„Warum willst du dich nicht ausziehen?“, fragte der und deutete auf die Jacke.
„Weißt du noch, was am 29. Juni war?“, keine Antwort, eine Gegenfrage. Fernando runzelte nachdenklich die Stirn, doch bereits nach wenigen Sekunden begann er über's ganze Gesicht zu schmunzeln: „Wie soll ich das jemals vergessen, Mister Europameister.“, er knuffte Cris leicht in die Seite und bedeutete dem Dunkelhaarigen ihm zu folgen.

Durch den langen Gang, einmal nach rechts und schon standen die Beiden in Fernandos Schlafzimmer. „Setz dich.“, forderte der Spanier. Cristiano tat wie ihm gehießen und nahm auf dem weichen, großen Bett seines Freundes platz. „Ich hab was für dich...“, flüsterte Nando geheimnisvoll. „Ich hab auch was für dich.“, gab Cris ebenso zurück. Beide sahen sich einen Moment lang an. In ihrem Blick lag Sehnsucht. Verlangen. Und Liebe. Es gab kein Wort, das ihre Gefühle zueinander besser ausdrücken könnte als dieses eine: Liebe. Und zwar bedingungslose Liebe. Mit Kompromissen. Seltsam, ja... Aber Beide hatten beschlossen, dass sie sich nie wieder verlieren wollten. Nie wieder.

Cristiano griff in seine Jackentasche und holte ein kleines, rot verpacktes Geschenk heraus. Fernando öffnete eine Schublade seines Nachttisches und zog ebenfalls ein kleines, in grün verpacktes Kästchen heraus. „Mach deins zuerst auf.“, meinte Cristiano und hielt Fernando sein Geschenk hin. Die Wangen des Spaniers fingen an zu glühen und in seinen Augen funkelte es aufgeregt, als er das kleine Päckchen in seine Hände nahm und an der Schleife zupfte. „Was ist es?“

„Mensch, Nando. Das musst du schon selbst herausfinden.“
„Aber ich mag keine Überraschungen...“, jammerte der Blonde und riss das Geschenkpapier auf.
„Hey, das ist mein Spruch!“, beschwerte sich Cristiano kichernd und wartete gespannt auf die Reaktion Fernandos, wenn er sein Geschenk sah.

Eine schwarze Schatulle kam unter dem Papier zum Vorschein. „Na los, mach schon auf.“, drängte der Portugiese und lächelte zufrieden, als Fernando das Schmuckkästchen öffnete und ihm der Mund aufklappte. „Das... Du auch?“, stotterte er und sah immer wieder von Cris zu seinem Geschenk und zurück. „Los, mach deins auf, Cowboy!“, er strahlte förmlich vor Freude, als er dabei zusah, wie auch sein Freund sein Geschenk aufpackte. Auch er hielt zum Schluss eine Schmuckschatulle in Händen und auch als er sie auf machte, lächelte er: „Du auch?“, fragte er zurück und fischte den silberfarbenen Ring aus seiner Verpackung.

„Weißt du noch? Als wir zusammen spazieren waren. Da sind wir an dem Juwelier vorbeigelaufen, Cowboy.“
„Du hast gesagt, dass du die Ringe toll findest...“
„Du meintest, sie sehen aus, wie Eheringe.“
„Tun sie das nicht auch, Fernando?“
„Vielleicht...?“, der Spanier griff sich Cristianos Ring und steckte ihm ihn an den Finger. „Jetzt du.“
Auch Cristiano streifte seinem Freund dessen Ring über.

„Ich liebe dich.“, hauchte er, beugte sich ein wenig nach vorne und legte seine Lippen sanft auf die des Spaniers.
„Ich liebe dich noch viel mehr...“, nuschelte der und vergrub seine Hände in den Haaren seines Freundes.

Flashback Ende


Cristiano betrachtete den Ring an seiner Hand völlig gedankenverloren. Warum sie sich das Geschenk fünf Monate nach ihrem ersten Kuss gemacht hatten, wusste keiner von ihnen so richtig. Aber beide hatten es unabhängig voneinander getan. Der Portugiese sah durch das große Glasfenster, das den Warteraum, in dem sie sich alle befanden, von dem Flughafeneingang trennte. Eine Glaswand. Durchsichtig, aber doch undurchdringbar. Symbolisch. Real. Irgendwie spürte Cristiano einen Stick im Herzen, als er seine Hand nach dem Glas ausstreckte, sie darauf legte, die Stirn daran lehnte. Würde er kommen?

Cristiano stand da. Mehrere Minuten lang. Völlig regungslos. Die Augen ausdruckslos. In seinem Kopf herrschte Leere. Er konnte an nichts denken. Immer wieder fragte er sich, ob er kommen würde. Er hatte ihn doch gefragt. Nur, für ein kurzes Winken. Einen kurzen Augenblick. Ein Zwinkern. Nicht mehr.

Der Dunkelhaarige wollte sich schon wieder abwenden, als er ihn sah. Die blonden Haare stachen aus der Menge heraus. Die schwarze Jacke, der dunkelblaue Pulli, die hellen Jeans. Die geliebten Chucks. Die Sonnebrille in der Hand – nachts um zwei.

Fernando blieb mitten in der Menschenmenge in der Eingangshalle stehen. Er sah nach oben. Direkt in das Gesicht, das er so liebte. So abgöttisch liebte. Er lächelte. Cristiano lächelte zurück. Winkte zaghaft. Fernando tat es ihm gleich. Auch er trug seinen Ring. Er trug ihn immer. Genau, wie Cristiano.
Der Spanier zeigte auf sich, malte ein Herz in die Luft und deutete dann in die Höhe, zu Cris. Der lächelte fast traurig, zeigte auf sich selbst, malte ein Herz in die Luft und nickte dann Fernando zu. Gleichzeitig formten sie Worte lautlos, doch beide verstanden: „Ich liebe dich.“

Nando sah den Portugiesen an. So lange, bis der sich mit einem entschuldigendem Schulterzucken abwandte, nicht, ohne vorher nochmals auf die Stelle, unter der sein Herz schlug, zu zeigen. Auch, wenn er jetzt wegflog, Nando wusste, dass er seinen Schatz, den größten Schatz, den er besaß, bald wieder in die Arme schließen würde. Als Weltmeister...
Fernando lächelte traurig, drehte sich um verließ den Airport.
Genau, wie Cristiano, dessen Flugzeug gerade abhob und der überglücklich eine SMS an seinen besten Freund Ricardo schickte: „Er liebt mich wirklich. Ich erklär's dir, wenn du da bist.“
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Beitrag  Caro Fr Sep 04, 2009 3:31 pm

Fernando verschloss leise seine Haustür hinter sich, zog seine Schuhe aus und hängte seine Jacke auf. Das Licht nicht eingeschaltet, doch durch ein Fenster erhellte eine Straßenlaterne den Hausflur. Er legte seinen Autoschlüssel auf eine Ablage und versuchte so leise wie möglich in sein Schlafzimmer zu kommen. Die Tür stand einen Spalt weit offen, schummriges Licht warf Schatten. Mit einem Quietschen öffnete der Spanier die Schlafzimmertür und sah zu Boden.

Olalla saß auf ihrem Bett. Mit verheulten Augen. Sie hielt sein Handy in ihren schlanken Fingern. Fest umklammert. „Lalla, Schatz... Was... ist... denn..?“, Fernandos Worte wurde immer leiser, sah doch alles recht eindeutig aus. Er hatte sein Telefon vergessen, sie die Nachrichten, die er und Cristiano austauschten gesehen.
„Du... Nando...“, sie schluchzte, ihre Worten waren kaum zu verstehen. Die braunen Haare hingen ihr zerzaust über den Schultern. Die schönen Augen waren gerötet. Ihre Haut ganz blass.
„Hey...“, Fernando nahm ihr sein Handy ab, setzte sich neben sie auf die Bettkante. „Alles ist gut...“
„Nando, wo warst du?“, ihre Stimme zitterte. Genau wie ihre Hände.

„Ich bin einfach ein wenig herumgefahren. Ich konnte nicht schlafen und wollte dich nicht wecken.“, erklärte Fernando leise und zog die junge Frau näher an sich. Ihr Körper war völlig ausgekühlt, ihre Lippen schon fast blau. Schnell zog er die Decke über Olalla und sich und legte sich neben sie, hielt sie ganz fest im Arm.
„Nando, ich hatte Angst, dass dir was passiert ist!“, nuschelte sie und kuschelte sich an seinen Oberkörper. Haltsuchend. Verängstigt.
„Warum das denn?“, eine Spur Belustigung, doch Fernando drückte die Mutter seines Kindes weiter an sich, spürte, wie ihre zarte Hand über seine Brust wanderte und ihre Finger sich in seinem Pulli vergruben.
„Ich hatte Angst. Ich bin im Moment einfach ein nervliches Wrack, Fernando. Ich... fühl mich so alleine.“

Da war es. Schlechtes Gewissen. Ein Stich, mitten ins Herz.

„Ich bin doch da.“
Aber nur halb und das wusste Fernando auch. Er war noch kein einziges Mal mit beim Frauenarzt oder im Geburtsvorbereitungskurs. Noch nie. Er hatte immer gesagt, er hätte Training und sich dann doch mit Cristiano getroffen. Er fühlte sich furchtbar elend, so schuldig, wie er sich noch niemals in seinem Leben gefühlt hatte.
Er liebte Olalla. Wie man seine beste Freundin liebte. Und er wusste, dass sie ihn so liebte, wie man seinen Freund, seinen Mann liebte. Fernando wusste, dass er ihr wehtat. Aber was sollte er tun? Er konnte sie doch nicht verlassen. Nicht jetzt, nicht so.

„Fernando, ich... liebe dich.“

Fernando strich Olalla liebevoll über's Haar. „Ich... dich... auch.“, unfassbar, wie schwer er diese Worte über die Lippen brachte. Er glaubte, dass sie das bemerkt haben musste, doch noch ehe er fragen konnte, hörte er das gleichmäßige Atmen seiner Freundin. Sie schlief. Friedlich.
Der Spanier griff nach seinen Handy uns stellte erleichtert fest, dass es ausgeschaltet war. Er drückte den Knopf der Nachttischlampe und schon erlosch das Licht. Auch er wollte schlafen. Er war müde. Erschöpft.
Und fühlte sich schrecklich.
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